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Es ist doch auch immer eine Frage der Authentizität.
Lieber Demian,
das stimmt unbedingt!
(wahrscheinlich sanftmütigen) Gesamtpersönlichkeit
Das stimmt nicht, fürchte ich!
Liebe Grüße
chiarina
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Es ist doch auch immer eine Frage der Authentizität.
(wahrscheinlich sanftmütigen) Gesamtpersönlichkeit
Wenn wir keine Lust haben aufzuräumen und unser Partner uns anschnauzt: "Jetzt räum gefälligst auf.", machen wir das dann? Wie wirkt sich ein solcher Umgang auf unsere Beziehung aus?
Ganz genau, einfache Sache: Wenn es abgemacht war, ich es aber nicht gemacht habe, werde ich zu Recht angeschnauzt.Falls wir ausgemacht hätten, dass ich aufräume, die Zeit aber anderweitig vertändelt hätte, wäre ich zu Recht beschämt und würde mich sofort ans Werk machen. Andernfalls würde ich entgegnen: "Mach´s selbst, wenn es Dich stört."
Übrigens habe ich meinen Partner nicht als Lehrkraft engagiert, mit dem Ziel zu lernen, wie ich ein ordnungsliebenderer Mensch werde.![]()
Hier GIBT es ein Gefälle: Der eine ist als Bestimmer definiert und kann und weiß mehr. Daraus ergibt sich auch ein anderer Umgang
dass heute von Eltern und Lehrern dieses "Gefälle" aus "gutgemeinten" Motiven heraus immer mehr eingeebnet wird (bis hin zur psychologischen "Symbiose" bei Eltern gegenüber ihren Kindern), wodurch sich vielfältige entwicklungs- und lernmäßige sowie gesellschaftliche Probleme ergeben, mit denen wir zu kämpfen haben.
der vierte ist ein Mädchen

Falls wir ausgemacht hätten, dass ich aufräume, die Zeit aber anderweitig vertändelt hätte, wäre ich zu Recht beschämt und würde mich sofort ans Werk machen. Andernfalls würde ich entgegnen: "Mach´s selbst, wenn es Dich stört."
Übrigens habe ich meinen Partner nicht als Lehrkraft engagiert, mit dem Ziel zu lernen, wie ich ein ordnungsliebenderer Mensch werde.![]()
Eine Partnerschaft oder Freundschaft zwischen 2 Menschen ist aber NICHT mit dem Verhältnis Eltern-Kind oder Lehrer-Schüler zu vergleichen. Hier GIBT es ein Gefälle: Der eine ist als Bestimmer definiert und kann und weiß mehr. Daraus ergibt sich auch ein anderer Umgang, weswegen Vergleiche mit Partnerschaften unpassend sind.
Michael Winterhoff analysiert jedoch sehr treffend, dass heute von Eltern und Lehrern dieses "Gefälle" aus "gutgemeinten" Motiven heraus immer mehr eingeebnet wird (bis hin zur psychologischen "Symbiose" bei Eltern gegenüber ihren Kindern), wodurch sich vielfältige entwicklungs- und lernmäßige sowie gesellschaftliche Probleme ergeben, mit denen wir zu kämpfen haben.
Exakt. Auch eine andere Haltung ergibt sich daraus: Ich schaue zum Lehrenden auf, er hat für mich Vorbildcharakter, ich stelle seine Aufgabestellung (zunächst) nicht in Zweifel. In einem ganz bestimmten Punkt gibt es keine Augenhöhe: Jemand Anderes kann etwas, ich will es lernen, also "unterwerfe" ich mich freiwillig seiner Kompetenz und bezahle sogar dafür.
Da ich das Notenlesen wichtig finde, vor allem, wenn man auf dem Musikgymnasium ist, habe ich das natürlich schon nach ein paar Stunden mit eingebaut.
Der Schüler wirkte zunehmend gelangweilt-fragte wann die Stunde zu Ende ist etc. obwohl ich seine Wünsche berücksichtigt habe und ihn selbst die Stücke aussuchen ließ.
Ich zeigte ihm "Für Elise"-das Stück hatte er sich selbst ausgesucht, Schritt für Schritt, aber immer auch mit der Aufforderung, dass er den Notentext liest.
Er guckte total genervt. Ich fragte ihn warum er so genervt guckt, und er sagte, es sei langweilig.
Dann redete ich mal ein paar etwas direktere Worte mit ihm-dass er ja nicht kommen muss, wenn es ihm keine Freude macht-ich wäre ganz offen für die Stücke die er spielen möchte, aber er müsse dann schon auch mit arbeiten.
Chiarina und andere werden jetzt vermutlich erwidern, dass das eine vollkommen falsche, herabsetzende und un-empathische Sichtweise auf einen Schüler sei und dass es doch immer Gründe habe, wenn ein Schüler verrückt spiele oder unwillig sei, blablabla.Was, wenn dem Schüler DEINE kommunizierte Befindlichkeit zum Beispiel völlig egal ist? Wenn der pubertierende Schnösel einfach keinen Bock hat? Wenn die Bockigkeit so weit geht, dass er sein Mütchen an der Lehrkraft kühlt, im Vollbewusstsein ihrer Sanktionsunfähigkeit?
So wie ich Dich hier im Forum bisher als Lehrer erlebt habe, kommst Du ziemlich authentisch als kompetenter und menschlich durchaus angenehmer Typ rüber, dem ich das voll abnehme, diese Dinge deutlich aber trotzdem im Ton angemessen rüber zu bringen. Und ich glaube, Du bist mit Sicherheit auch in der Lage, zu erkennen, wenn einer Deiner Schüler an vor einem Problem steht, das er alleine nicht lösen kann und dann erst mal irgendeine Ausrede vorschiebt. Diese Probleme kann man gemeinsam lösen und ich bin mir bei Dir relativ sicher, das Du das schaffst, andernfalls würden Dich Deine Schüler nicht weiter empfehlen. Die Frage, die ich mir stelle ist, warum Du hier im Forum überhaupt nicht differenzierst und immer gleich pauschal alles als faul abkanzelst. Entspricht das Deiner Erfahrung? Dass sich ausnahmslos jedes Problem nur auf Faulheit zurückführen lässt?Manchmal kommt dann so Geeier, dass das Stück (das anfangs völlig OK war) aber auch langweilig sei, aber da sage ich dann gleich: "Ja nee, is klar, alle Stücke sind langweilig... Du hast auf das Üben schlicht keinen Bock, und daher redest Du das dann schlecht, um Deine Bocklosigkeit zu begründen."
Wohlgemerkt immer in einer menschlich positiven Atmosphäre, die deutlich macht, dass ich ihn als Mensch sehr wohl mag, nur mit seinem Verhalten hier und jetzt nicht einverstanden bin.
Professionell geht sicher anders. Aber was solls.Die folgende Situation (liegt schon viele Jahre zurück) eskalierte bei genau dieser Diskussion: Eine Klavierschülerin, gerade volljährig, war seeehr faul. Ich besprach die eben genannten Dinge mit ihr. Daraufhin sagte sie: „Ich spiele schon seit 11 Jahren Klavier, da wird das eben auch langweilig.“ Meine Antwort ging in die Richtung, dass das das Dümmste ist, was ich bisher im Klavierunterricht gehört habe. Sie antwortete, ich sei da, um ihr Klavierspielen beizubringen und nicht, um sie zu beleidigen.
Wenn es zwischenmenschlich nicht passt, dann macht das keinen Sinn, gemeinsam Unterricht zu machen. Ansonsten hätte man dem begegnen können, dass "dumme Aussage" die Aussage wertet, nicht den Menschen. Sehr wichtig in der Pädagogik, nicht "Du bist dumm" sondern "das war jetzt eine dumme Aktion"... Ich hätte es spannend gefunden, warum die Schülerin, obwohl sie das langweilig findet, trotzdem noch Unterricht haben möchte. Keine Fortschritte mehr? Kann man da noch irgendwas beibringen, Fortschritte bewirken, die die Motivation dann auch wieder wecken? Aber dazu bracht es zumindest eine gewisse Leistungsbereitschaft und es muss menschlich passen.Ich bin, obwohl ich das ja nun hinreichend kenne, mal wieder verblüfft.Entspricht das Deiner Erfahrung? Dass sich ausnahmslos jedes Problem nur auf Faulheit zurückführen lässt?
Genau, das schrieb ich. Auf solch eine Situation bereitet einen halt kein Studium vor. Erst im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass solch ein Verhalten nie persönlich zu nehmen ist und dass man in beruflichen Situationen eine professionelle Distanz zu gewissen Emotionen braucht. Man kann es auch Abgrenzung nennen.Professionell geht sicher anders.
Sagen wir mal, aus einer Vielzahl Deiner Posts würde ich das als Quintessenz so herauslesen. Und wie gesagt, ich glaub ja gar nicht, dass Du das tatsächlich so siehst, insofern frag ich mich, warum das in Deinen Posts so rüber kommt.Aus welcher meiner Aussagen, bitte, lässt sich DAS entnehmen??
Ouuuuh Mann...
hasenbein schrieb:Der Schüler hat keine "Legasthenie". Aus welchen Gründen auch immer hat er schlicht zu manchen Dingen KEINEN BOCK und passt deswegen einfach nicht auf.[...]
Bei den aller-allermeisten Schülern sind die sog. "Leseprobleme" nicht "Legasthenie" oder irgendeine andere Modekrankheit, die herbeigezerrt wird, um Verantwortung auf andere abschieben zu können, sondern schlicht Desinteresse am Lerngegenstand (hier Noten). Desinteresse führt zu unzweckmäßigem, "dumm" erscheinendem Verhalten.[...]
Ja, blabla, weiß ich, es gibt wirklich Menschen, die Störungen haben. Aber die sind VIEL seltener, als es im heutigen Zeitalter der Modediagnosen behauptet wird.[...]
Meine Tochter hat eine Leserechtschreibschwäche. Ob sie Probleme mit Notenlesen hat, weiß ich nicht. Ich hätte deutlich Bedenken, sie zu Dir als Lehrer zu schicken. (Zum Klavier lernen hatte sie allerdings in der Tat schlicht keine Lust.)Man zeige mir eine ärztliche Bescheinigung bzw. mache wirklich glaubhaft, dass von Medizinern (nicht Psychologen oder Heilpraktikern oder dergleichen) eine Störung gefunden wurde - DANN glaube ich, dass eine Störung vorliegt, und handle dementsprechend. Vorher nicht. Peng, aus.[...]
Frage Dich - und das meine ich sehr ernst und überhaupt nicht als Angriff! - lieber, was DICH dazu führt, es so wahrzunehmen, dass das "in meinen Posts so rüberkommt".Sagen wir mal, aus einer Vielzahl Deiner Posts würde ich das als Quintessenz so herauslesen. Und wie gesagt, ich glaub ja gar nicht, dass Du das tatsächlich so siehst, insofern frag ich mich, warum das in Deinen Posts so rüber kommt.
die ich leider nicht rausschmeißen kann
und wenn Dir das nicht passt, gibt es jede Menge andere, die liebend gerne die Stunde von Dir übernehmen!"
Dass sich ausnahmslos jedes Problem nur auf Faulheit zurückführen lässt?

Ausreden gibt es jede Menge, aber echte Gründe?