Klavierunterricht sinnvoll oder doch lieber nicht?

Manche Staaten (Skandinavien?) belegen alkoholische "Getränke" mit exorbitanten Verhinderungssteuern. Das heilt zwar nicht die bereits an Alkoholismus Erkrankten, legt aber wenigstens die Einstiegsschwelle höher.

Und hat zur Folge, dasz immer noch Faelle von Erblindung durch Methanol in Selbstgebranntem vorkommen und Skandinavier Alkohol ohne jedes Masz geradezu zwanghaft in "Alkoholbilliglaendern" konsumieren. Im Falle der Betaeubungsmittel, und da schliesze ich Alkohol mit ein, ist die Selbstverantwortlichkeit durch die Suchtgefahr sehr schwierig, die Verbote bringen aber auch Nachteile. Wir werden das Problem nicht auf clavio loesen. Die klassischen Weinlaender Italien und Griechenland haben uebrigens aehnlichen Alkoholkonsum wie Schweden laut WHO, also ein sehr komplexes Problem, und werden von Deutschland ziemlich locker uebertroffen.
Jannis
 
Unbegreiflich, dass der Stoff, mag er so hochprozentig sein wie er will, für jeden Erwachsenen frei erwerbbar ist...dass Alkohol zu jeder Art von Geselligkeit wie selbstverständlich "dazugehört"
Das ist genau so begreiflich wie der überall gegenwärtige Zugang zu Tabak; zwei Suchtmittel, die eine starke Lobby haben.
Seien wir einfach froh, dass es so eine Lobby nicht für Koks & Co gibt und die Aufklärung heute besser ist (in einem Alter, als unsereins angefangen hat mit Rauchen, hören heutige Jugendliche schon wieder auf :-D ).
 
Und einmal unabhängig von den Spirituosen, die diese Musikerin zu sich nimmt: es geht doch im Unterricht nicht darum, jemandem vereinzelte Stücke einzupauken, sondern Klavier zu unterrichten. Natürlich kann man unter monatelanger Quälerei jemandem "River flows" beibringen, ohne das er dabei Klavierspielen lernt. Er kann eben nur "River flows", er ist kein Klavierspieler, sondern ein "Riverflowist". Solider Unterricht vermittelt doch nun systematisch alle pianistischen Fertigkeiten und musikalischen Kenntnisse, die den Schüler in die Lage versetzen, nach und nach all die Werke auch selbständig erarbeiten zu können, die seinem Ausbildungsstand und seiner Neigung entsprechen. Wer ein Haus baut, beginnt bei den Fundamenten im Keller, sonst baut er auf Sand, und wer eine Kathedrale bauen möchte, muss sich zunächst einmal an einer Kapelle üben, das ist doch wohl selbstverständlich.
Natürlich können, z.B. bei einem Motivationstief, einzelne Projekte wie dieses ewig gewünschte "River flows", dazu beitragen, die Kräfte wieder zu mobilisieren, dürfen aber das generelle, systematische Vorgehen des Lehrers nicht blockieren. Wer nur Projekte macht, läßt den Schüler nach Jahren noch wieder bei 0 anfangen, wo er einzeln "stundenlang" die Töne abzählt, um endlich herauszubekommen, das der Anfangston ein c' ist, und dabei die Generalvorzeichen von fis-moll nicht beachtet hat...:lol:
 
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HÄÄÄÄÄ??? Läuft so Klavierunterricht ab?? :denken: Ich arbeite mich in MEINEM Buch Seite für Seite vor und kann noch nicht mal alle Noten lesen und nun will sie mir gleich ein ganzes Lied beibringen?
Wie läuft denn bei euch der Unterricht so? Ich habe das Gefühl dass ich mir selbst mehr beibringe als sie in den letzten beiden Stunden.
Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass meine Klavierlehrerin starkt alkoholisiert war bei der letzten Stunde .....
Auf keinen Fall Unterricht nehmen!
Egal ob die Lehrkraft trunken oder nüchtern ist.
Glenn Gould (1932-82) konnte verdammt gut Klavier spielen, und hatte geschrieben, dass man innerhalb von einer Stunde alles wesentliche über das Klavierspiel vermitteln könne (dass also mehr nicht zu sagen sei) - wozu jahrelang Unterricht nehmen, wenn eine Stunde ausreicht?
 
Auf keinen Fall Unterricht nehmen!
Egal ob die Lehrkraft trunken oder nüchtern ist.
Glenn Gould (1932-82) konnte verdammt gut Klavier spielen, und hatte geschrieben, dass man innerhalb von einer Stunde alles wesentliche über das Klavierspiel vermitteln könne (dass also mehr nicht zu sagen sei) - wozu jahrelang Unterricht nehmen, wenn eine Stunde ausreicht?

Hat Gould nicht ebenfalls behauptet, nichts zu üben?

Das glaube ich genauso wenig wie seine Aussage bzgl. des angeblich nicht erforderlichen Unterrichts. Goulds Mutter war immerhin Pianistin und verwandt mit Edvard Grieg, er hat die Musik also schon praktisch mit der Muttermilch eingesogen.

Ich denke, solche Aussagen haben zwei Ziele: einerseits um selber genialer dazustehen und andererseits, um die Konkurrenz zu verkleinern, Ein paar Leute werden schon drauf reinfallen, und die scheiden dann schon mal als potentielle Konkurrenten im harten Wettbewerb aus.
 
@Stephan Max Reger, dessen Bachvariationen nur wenige spielen können, war alles andere als unabhängig von den Spirituosen :-D:-D:drink::drink::drink:

Ja, der alte Reger: da gab es doch so eine Überlieferung, wo Reger, wenn er zum Essen eingeladen wurde, auf dem Weg dorthin schon etliche Schnitzel zu sich nahm, bekomm' die Anekdote nicht mehr richtig zusammen, aber die war so waaahnsinnig komisch...;-)
 
Sibbe Bier sin aach a Schnitzel. Awä dann hat mer noch nix gesse.

Sagt der Volksmund. Macht es aber nicht besser.
 
Hat Gould nicht ebenfalls behauptet, nichts zu üben?
ja, das hat er gelegentlich behauptet, und da hat er schlichtweg gelogen - der hat verdammt viel geübt (!!) und ist dabei oft genug beobachtet worden (steht ja alles in den dreieinhalb gängigen Biografien) :-D

...übrigens hat sich auch Altmeister Rubinstein nicht immer an seine Regel, keinesfalls mehr als 3-4 Stunden täglich zu üben (alles andere wäre nutzlos mechanisch), selber gehalten, sondern exzessiv trainiert und geübt - und das auch noch bis ins hohe Alter!... Ja Kruzifix, man sollte meinen, dass einer wie der Artur irgendwann spätestens um die Lebensmitte alles könne und ergo aus dem vollen schöpfen könne - Pustekuchen, der hat mit 80 (!!) noch gesagt, dass er übt, um besser zu werden, als man ihn danach fragte, ob und warum er übe (!!!)

...schon seltsam, dass nahezu keiner ums üben und Unterricht nehmen herum kam, aber viele hinterher gerne effektvoll tönen, es sei ganz anders gewesen :lol::lol:
 

Esse, trinke, aans wie's annere... Das kann man schon mal verwechseln.
 
ja, das hat er gelegentlich behauptet, und da hat er schlichtweg gelogen - der hat verdammt viel geübt (!!) und ist dabei oft genug beobachtet worden (steht ja alles in den dreieinhalb gängigen Biografien) :-D
Vielleicht hat das auch mit einer grundsätzlichen Einstellung zum Üben und zu dem, was geübt werden soll? Mit dem Üben verbindet nämlich so mancher knochenhartes Arbeiten ohne Ziel in Sichtweite - man tut es, weil man muss, aber täte alles andere lieber als das. Die andere Variante ist die, vom Gestalten von Musik so fasziniert zu sein, dass man selbst harte Arbeit als gar nicht so schlimm empfindet - natürlich auch in Verbindung mit einer sehr effektiven Übe-Methodik, bei der man wirklich gut bei der Einstudierung vorankommt. Da kann ich mir schon vorstellen, dass man viele Stunden bei der Arbeit verbringt und trotzdem nicht das Gefühl hat, nachher ermüdet und erschöpft zu sein.

Ja Kruzifix, man sollte meinen, dass einer wie der Artur irgendwann spätestens um die Lebensmitte alles könne und ergo aus dem vollen schöpfen könne - Pustekuchen, der hat mit 80 (!!) noch gesagt, dass er übt, um besser zu werden, als man ihn danach fragte, ob und warum er übe (!!!)
Da könnte man ebenso einen Leistungssportler fragen, warum er zwischen den Wettkämpfen überhaupt trainiert. Er hat doch unlängst erst wieder bewiesen, dass er's kann?

Die Antwort kann man sich selber geben. Es ändern sich selbstverständlich mit zunehmender Erfahrung manche Arbeitsabläufe, da man im Gegensatz zu früheren Zeiten nicht mehr beim Stande Null anfängt und auf immer umfassender beherrschte Muster zurückgreifen kann. Es wird also keineswegs weniger trainiert - es verändern sich lediglich die Inhalte des Trainingsprogramms, die dem bereits sehr hohen Leistungsstand entsprechend anzupassen sind.

LG von Rheinkultur
 
Klavier spielen kann ja nicht nur der Konzertpianist, sondern auch derjenige, der nach einer gewissen Zeit des Übens ein Stück - z.B. das berühmte Präludium BWV 846 WTK I - für die Allgemeinheit z. B. bei einem Clavio Treffen im Rheinland akzeptabel vortragen kann. Oder würde hinterher jemand sagen, der Vortragende könne ja gar nicht Klavierspielen? Und einer aufmerksamen und nicht untalentierten Person kann man in einer Stunde meiner Meinung nach tatsächlich sehr viel vor allem Grundsätzliches über das Klavierspiel mitgeben, so dass sie im anschließenden Üben einem Vortrag wie oben beschrieben sehr nahe kommen kann.

Vor allem bedenke man die Situation, wenn die Person z. B. schon ein anderes Instrument wie etwa Gitarre schon gut spielen kann und ein theoretisches Gerüst sowie geschmeidige Bewegungsabläufe bereits zum Repertoire gehören. Da könnte mit den heutigen technischen Mitteln der Selbstkontrolle beim Üben (Andere Einspielungen anhören, sich selbst aufnehmen mit Audio und Video) aus einer guten Unterrichtsstunde viel entstehen.

Noch deutlicher wird das vielleicht, wenn man betrachtet, dass ein ähnliches Niveau manchmal auch autodidaktisch erreicht werden kann.

Das soll natürlich nicht heißen, dass ich empfehle, auf Unterricht zu verzichten, sobald eine Stunde verstrichen ist, aber ich halte die Aussage aus diesem Blickwinkel für gar nicht so abwegig, vor allem wenn man sie nicht auf die Go(u)ldwaage legt.
 
Kommt drauf an. Manche unterrichten besoffen besser als die meisten nüchtern...

Ähnliches trifft auch auf einen Zahnarzt zu, dem ich fast unter die Finger geraten wäre. Angeblich bohrt er am besten bei zwei Promille. Als er sich mir mit einer Fahne genähert hat war ich ruckzuck weg vom Behandlungsstuhl.


Klar geht das (aber es soll nicht sein), ich habe es beim Oralklempner erlebt und Urmeline bei ihrer (Ex-) KL.

Aber auch ohne Alkohol: Was ist denn das für ein Unterricht, wo die KL wie ein Wasserfall redet und ansonsten kaum Unterricht stattfindet?


Bevor ich die anderen "Grabwerkzeuge" besuchte, zöge ich ein YT-Tutorial vor.
:-D
 
Ähnliches trifft auch auf einen Zahnarzt zu, dem ich fast unter die Finger geraten wäre. Angeblich bohrt er am besten bei zwei Promille. Als er sich mir mit einer Fahne genähert hat war ich ruckzuck weg vom Behandlungsstuhl.
Im Ernst jetzt?Das ist ja unglaublich! Unglaublich... Vor allem unglaublich, dass da noch ein einziger Mensch den Mund aufmacht.
 
Noch deutlicher wird das vielleicht, wenn man betrachtet, dass ein ähnliches Niveau manchmal auch autodidaktisch erreicht werden kann.

Von ein paar Ausnahmetalenten wird immer auf die breite Masse geschlossen (jetzt bezogen auf die Menge der klavierspielenden Menschen). Es gibt angeblich Sportler, die können praktisch ohne Training einen Marathon unter 3 Stunden laufen. Soll man jetzt daraus schließen, dass dies auf den durchschnittlichen Läufer zutrifft?

Das soll natürlich nicht heißen, dass ich empfehle, auf Unterricht zu verzichten, sobald eine Stunde verstrichen ist, aber ich halte die Aussage aus diesem Blickwinkel für gar nicht so abwegig, vor allem wenn man sie nicht auf die Go(u)ldwaage legt.

Vergiss nicht das Umfeld, aus dem er gekommen ist. Ich hätte gerne gewusst, wie er mit einer Stunde Unterricht zeit seines Lebens gespielt hätte, wäre er direkt aus dem Kuhstall gekommen (bildlich gesprochen). Abgesehen davon halte ich diese Aussage für eine glatte Lüge.
 
Im Ernst jetzt? Das ist ja unglaublich! Unglaublich... Vor allem unglaublich, dass da noch ein einziger Mensch den Mund aufmacht.

Die machen ihn sicherlich – wie ich - schnell wieder zu, wenn sie es bemerken. Mich wundert es, dass er überhaupt die Praxis halten kann. Das leere Wartezimmer hat mich damals nämlich erstaunt. Aber ich hatte es auf perfekte Terminplanung zurückgeführt. Nebenbei: Bevor er mich behandelt hat ist er mit seinem Hund Gassi gegangen.
:dizzy:

Ich hatte ihn zuvor bei einem Vortrag in seiner Praxis kennengelernt und mich gewundert, warum sein Gesicht so gerötet war und er bei normaler Zimmertemperatur übermäßig transpiriert hat. Aber wegen dieser Symptome hatte ich auf eine Hypertonie geschlossen (und bin zu diesem Zeitpunkt noch nicht misstrauisch geworden).

Aber dann – kurz vor der Behandlung – habe ich die Fahne gerochen. Er war sehr ungehalten darüber, dass ich sein Problem wahrgenommen habe und weiteren (Be-) Handlungen unterbunden habe. Später gab es Ärger wegen seiner Rechnung. Wegen meiner Beschwerde hat ihn die Zahnarztkammer um schriftliche Stellungnahme zu meinem Vorwurf gebeten. Er hat es selbstverständlich abgestritten. Damit war der Fall für die Kammer erledigt.
 

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