Klavierunterricht durch Nachbarn (laute Musik) gestört

  • Ersteller des Themas chopin92
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die reine Rücksicht auf Andere ist eben leider kein Garant für Frieden ... manche nehmen nicht nur den ganzen Arm, wenn man ihnen den kleinen Finger reicht, die fangen an zu meckern, wenn das nur zwei mal klappt (bildlich gesprochen).
Ich glaube, entscheidend ist das Gesamtklima im Haus. Wenn man hier für ein fröhlich-freundliches Miteinander sorgt, sich ernsthaft und aufrichtig für seine Mitmenschen interessiert zeigt, dann wächst bei allen die Toleranz und man muss nicht demütig durchs Haus schleichen.

Unsere Nachbarn verzeihen uns Treppenhausdreck, dreckige Kinderschuhe auf der Fussmatte, Klaviermusik und unsere Bohraktion neulich am SONNTAG, weil wir ihnen auch alles mögliche verzeihen, ihnen selbst gemachtes Holunderblütengelee vom Busch gegenüber im Park vorbeibringen (wir haben es sogar lokal "gebrandet" und mit den Nachbarskindern zusammen gekocht und Etiketten gemalt), sie zur Balkoneinweihung einladen, einen Sekt für den letzten Prüfungstag der Nachbarin schon kalt gestellt haben (natürlich werden wir an ihrem Lernnachmittag vorher NICHT laut Klavier spielen), ihnen Werkzeug ausleihen und ein Kinderrad schenken....
Da gibts 1001 Möglichkeit nett zu sein, auch und GERADE zu den Brummigen. Was meint ihr, wie dem "Oberhauswart" letzte Woche die Augen geleuchtet haben, als unsere Chaos-Kindertruppe dem ihre Geleegläschen überreicht hat. Der hat uns dann fast eine Stunde im Treppenhaus von seinem Garten vorgeschwärmt. Meint ihr, der brüllt die Kinder das nächste Mal wieder an, wenn sie soviel Dreck machen? Ich bin gespannt...
 
Ich fände es doch eher angenehm, wenn bei geöffnetem Fenster mal was anderes als Charts, Schlager, Deephouse oder Deutsch-Rap zu hören wäre (mal ist ja nicht schlimm, aber ständig ist halt echt langweilg für Musiker).

Leider lässt das "öffentliche" Musikangebot hier sehr zu wünschen übrig und ich denke, ich erweitere die musikalische Welt der Menschen an meinem Hinterhof, wenn ich ab und zu mal bei offenem Fenster Klavier oder Gitarre spiele ... oder auch nur etwas Klassik höre (da scheine ich hier irgendwie der einzige zu sein).
Meint ihr, der brüllt die Kinder das nächste Mal wieder an, wenn sie soviel Dreck machen? Ich bin gespannt...
Ein wenig erzieherische Tätigkeit lässt sich der eventuell nicht nehmen.
Aber vielleicht ist er jetzt nicht mehr der Blockwart vom Dienst, sondern einfach ein etwas granteliger Nachbar (man kann ja auch liebenswürdig granteln).

Als Kind hatte ich selbst einen ähnlichen Nachbarn ... damals fand ich das doof ... aber wenn ich die damaligen Erlebnisse damit vergleiche, was ich in Mehrfamilienhäusern mittlerweie für Dramen miterlebt habe, dann war das ein eigentlich sehr angenehmer Zeitgenosse.
Der fand halt nur nicht schön, wenn unser Fussball mal wieder in seinem gepflegten Vorgarten gelandet war (obwohl wir aufgepasst haben ... wir hatten schließlich etwas Angst vor dem) ... und das kann ich einigermaßen nachvollziehen ... da steckt ja auch orderntlich Arbeit drin.

Seit ich bei meinen Eltern ausgezogen bin, fragen einige Nachbarn immer wieder bei meinem Vater nach, was denn aus dem Klavierspiel geworden ist, das eine Zeit lang aus dem Haus kam. Beschwerden gab es nie ... aber das Klavier hat zwischen 13:00 und 15:00 sowie zwischen 20:00 abends und 8:00 morgens auch immer geschwiegen (ist ja auch genug Zeit zum Üben).
 
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Ein wenig erzieherische Tätigkeit lässt sich der eventuell nicht nehmen.
Aber vielleicht ist er jetzt nicht mehr der Blockwart vom Dienst, sondern einfach ein etwas granteliger Nachbar (man kann ja auch liebenswürdig granteln).
Genau, das erzieherische ist auch wichtig, nur wenn Fremde schimpfen wirkt es und dann vergessen die Kinder etwas seltener, sich unten die Schuhe auszuziehen und sich mit dem eigens hierfür bereitgestellten Handfeger zu betätigen. :super: aber ich finde es gut, wenn die Kinder sehen, dass der Meckerer auch nett sein kann, wenn sie nett zu ihm sind, und dass sie lernen, sich auch an seine Wünsche (=sauberes Treppenhaus) anzupassen versuchen. Auch WEIL sie ihn nett finden und nicht nur Angst haben.
Sie sollen ja die tolerante, freundliche Nachbargeneration von morgen werden ...

Charts, Schlager, Deephouse oder Deutsch-Rap zu hören wäre (mal ist ja nicht schlimm, aber ständig ist halt echt langweilg für Musiker).
Wie wäre es, wenn du sie mal zu einer Musiksession einlädst und mit ihnen "ihre" Lieder nachspielst? Und vielleicht könnt ihr das Repertoire dann nach und nach erweitern.. bissel Alkohol machts dann vielleicht auch für einen Musiker lustiger und erträglich... und vielleicht akquirierst du dir ja gleich neue Schüler?;-)

Und zum Thread-Ersteller: du hast scheinbar Partypeople im Haus. Die kann man vielleicht gut da abholen, indem man sich etwas auf sie einlässt. Vielleicht könntet ihr mal eine Treppenhaus-Open-House Party gemeinsam organisieren? In jeder Wohnung gibt es eine andere "Station" musikalisch und kulinarisch und alle Nachbarn lernen sich etwas kennen? Geht auch mit ( live-)Musik/Konzert im Treppenhaus, Buffet gibts auf den Treppenabsätzen. Musikprogramm wechselt natürlich ab, so dass alle sich angesprochen fühlen.
Nach so einer Aktion hat man eine viel bessere Gesprächsbasis und gegenseitiges Verständnis. Braucht aber natürlich eine gewisse nachbarschaftliche "Vorarbeit", da sollte man zumindest einige schon ein bisschen kennen, damit man die Nachbarn dafür begeistern kann.

Unsere Studentenparty-WG im früheren Haus haben wir so mal etwas "eingehegt". hat allen Spass gemacht. Zwei Nachbarn haben sich verschanzt und wollten nicht mitmachen. Die haben aber einen Buffetteller gekriegt und waren dann auch relativ zufrieden, haben zumindest nicht gemeckert. Danach gab es immer noch Parties, aber die Studis haben ihre Parties sehr lieb angekündigt, Termine abgesprochen, uns Nachbarn eingeladen und das Partygeschehen dann auch manchmal zu späterer Stunde in Räume verlagert, die für die Nachbarn ganz nicht so störend waren. Die wussten dann nämlich, wo beim Nachbarn das Schlafzimmer ist. Einmal haben sie uns dann auch Cocktails vorbeigebracht. Dann konnten (fast) alle viel besser mit den Parties leben. Obwohl es immer noch laut war. Aber wenn man sich kennt, ist es wirklich gleich was anderes! Und wir hatten manchmal auch was davon. Oder du lädst die Nachbarn mal zur Party ein...
 
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Da muss ich als Ex-Alki leider passen.

Neue Schüler fänd ich toll (habe gerade mal wieder nur einen und für die paar Kröten lohnt nichtmal die Steuererklärung) ... leider ist die Akquise hier in der Gegend etwas kompliziert ... von einigen höre ich jedes mal, wenn ich sie treffe "wenn alles glatt geht, kann es nächsten Monat losgehen".
Muss ich den Leuten echt auf den Sack gehen, bis sie den Unterrichtsvertrag unterschreiben, oder wenigstens klar "nein" sagen?

Was ich mir allerdings wirklich überlegt habe, wären kleine Ensemble-Kurse in unserem Keller-Studio ... allerdings bin ich da noch in Verhandlungen mit meinem Vermieter (Termine und Kosten).
Ich würde unseren Hinterhof auch gerne für einige Sommerkonzerte nutzen, obwohl das vom Platz her wahrscheinlich etwas knapp ist. Ich hätte Lust, mal wieder sowas zu organisieren (das habe ich seit dem Abi nicht mehr gemacht).
Mit unserem kleinen "Proberaumzentrum" im Keller finden sich sicherlich auch einige Bands.
 
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Das A und O des 'ich will etwas dagegen unternehmen' ist, den Lärm über einen längeren Zeitraum zu protokollieren - Datum, Uhrzeit, Dauer, Lautstärkebeschreibung (muss zum Telefonieren in anderen Raum gehen, muss Radio lauter stellen, normale Unterhaltung nicht möglich etc.) Wenn Besuch da ist, unterschreibt der als Zeuge.

Dieses Protokoll dann mal mit dem Nachbarn unter den Gesichtspunkten Zimmerlautstärke, Hausordnung, Lärmurteile, Ruhestörung, sein Vermieter, Polizei durchsprechen. Dabei freundlich bleiben, nicht streiten. Nicht die Musik kritisieren - was dem einen sein Klavier, ist dem anderen sein Pop, Thrash-Metal.

Cee.
 
Das A und O des 'ich will etwas dagegen unternehmen' ist, den Lärm über einen längeren Zeitraum zu protokollieren - Datum, Uhrzeit, Dauer, Lautstärkebeschreibung (muss zum Telefonieren in anderen Raum gehen, muss Radio lauter stellen, normale Unterhaltung nicht möglich etc.) Wenn Besuch da ist, unterschreibt der als Zeuge.

Dieses Protokoll dann mal mit dem Nachbarn unter den Gesichtspunkten Zimmerlautstärke, Hausordnung, Lärmurteile, Ruhestörung, sein Vermieter, Polizei durchsprechen. Dabei freundlich bleiben, nicht streiten. Nicht die Musik kritisieren - was dem einen sein Klavier, ist dem anderen sein Pop, Thrash-Metal.

Cee.

Halte ich für keine glückliche Lösung wenn man selbst Geräusche macht.

Meine Nachbarn sind jetzt auch ned gerade leise - mit ADHS Kindern kann ich da auch nix erwarten.

Ich hab mich einfach daran gewöhnt - mei, sollen sie doch - das gibt mir die Freiheit auch Radau zu machen wann i mag :-D
 
Dieses Protokoll dann mal mit dem Nachbarn unter den Gesichtspunkten Zimmerlautstärke, Hausordnung, Lärmurteile, Ruhestörung, sein Vermieter, Polizei durchsprechen. Dabei freundlich bleiben, nicht streiten.
Und wie würdet ihr das finden, wenn da einer bei euch klingelt und euch gaaanz freundlich euer Musik-Übelärmprotokoll mit Dezibel, Uhrzeiten... präsentiert samt aktueller Rechtsprechung? Da nickt man dann bestimmt gern zustimmend und sagt, "ja, Sie haben ganz recht, das ist viel zu oft und zu laut, ich übe jetzt nur noch die Hälfte..." :denken:
 
Als Student hatte ich einmal so einen nicht lernfähigen und völlig rücksichtslosen Bewohner als Nachbarn. Ich hatte mich offiziell beschwert. Nachdem auch die Bewohnerin auf der anderen Seite von seiner Wohnung sich beschwert hatte, musste er gehen. Denn auch da fehlte noch jegliche Einsichtsfähigkeit. Mit dem Bewohner auf meiner anderen Seite habe ich mich einmal persönlich ausgetauscht. Da gab es nie irgendwelchen Stress. Will sagen: Manche Menschen haben soziale Softskills erst beim Wehrdienst ''zwangsvermittelt'' bekommen. Aber diese letzte Gelegenheit ist entfallen. Da sind dann Hopfen und Malz verloren.
 

Will sagen: Manche Menschen haben soziale Softskills erst beim Wehrdienst ''zwangsvermittelt'' bekommen. Aber diese letzte Gelegenheit ist entfallen. Da sind dann Hopfen und Malz verloren.
Ich war zwar nur Zivi, aber da kann ich wohl zustimmen. Im Altenheim (Pflege- und Sozialdienst) hätte ich wohl oder übel welche entwickeln müssen.
Zum Glück hatten meine Familie und die Schule das schon vorher hinbekommen.
 
Jetzt verwandelt er sogar Arschlöcher in gute Menschen.
So weit würde ich nicht gehen ... aber ich denke, dass mir persönlich der Zivi gut getan hat.

Ich habe im Zivi Dinge erlebt, die ein normaler 20-jähriger heute wohl eher selten erlebt, wenn er nicht gerade eine Ausbildung zum Altenpfleger oder Sozialarbeiter macht.

Wirklich angenehm waren diese Erfahrungen zwar nicht, aber missen möchte ich sie heute auch nicht.

Wer seinen Kindern solche Erfahrungen ermöglichen möchte, der sollte sie zum Bundesfreiwilligendienst überreden.
 
Will sagen: Manche Menschen haben soziale Softskills erst beim Wehrdienst ''zwangsvermittelt'' bekommen.

Internationale Zusammenarbeit
Eigentlich sollte es einmal Tag eine kleine Übung geben. Einmal Tag riefen dann die Amis (amerikanisces Gebiiet innerhalb deutschem Gebiet) an und sagten, wann diese statt gefunden hat. Wir haben dann geschaut, wer überhaupt hätte teilnehmen können, die Namen wurden dann in beide Wachbücher eingetragen. Dann haben sie uns gesagt, was wir noch verbessern können (auch Eintrag wert). Im Gegenzug haben wir dann die Amis vorgewarnt, wenn deren Sergeant am Wachtor war. Der eine geht hin und schaut auf den Ausweis (dabei kennen wird en!), der andere ruft bei den Amis an, damit die noch schnell die Pornos und das Koks wegräumen.
=> Gemeinamer Betrug schweisst zusammen

Vorgesetzten ansprechen
Nach der großen Übung musste die Flak wieder zurück in die Halle geschoben werden. Sehr anstrengend. Offiziell braucht man fünf Leute, mit sieben geht's angenehmer. Wenn ich dann Leute zum Schieben organisieren sollte, dann hilft es nicht, zu den anderen hinzugehen und auf Verständnis zu hoffen ("Ey, wäre nett, wenn mal welche schieben helfen!" "Sorry, ich muss wohl gerade mein Gewehr suaber machen."). Sondern herausfinden und merken, wer der zuständige Unteroffizier ist, zu dem hingehen und sage: ich brauche drei Leute zum schieben. Innerhalb bon 10s hatte ich meine drei Leute.
=> Einsicht ist nicht auf dem Lehrprogramm

Chefbedürfnisse
Wenn ein bestimmter alter weißer Mercedes mit aufgedonnerter Blondine zum Tor kommt, nicht fragen, Wagen in die Stellung lassen und die Dame ins Wachgebäude geleiten. Der Feldwebel hat sich wieder die Nutte kommen lassen.
Chef durfte das, irgendwie. Ach ja, die anderen natürlich nicht!
=> Quod licet Iovi, non licet bovi.

Ja, das sind so die feinen Softskills, die man bei der Bundswehr erlernt!

Grüße
Häretiker
 
ich habe das zwar nur in der Schule erlebt ... aber das Schlüsselwort ist hier "der gemeinsame äussere Feind".

Welche Aktivitäten man damit verbindet, ist egal ... es geht nur darum, dass man als Gruppe zusammenhält, selbst wenn man sich eigentlich absolut nicht grün ist. Sobald ein äusserer Feind da ist, hält man zusammen.

In der Schule kommt diese Rolle oft den Institutionsagenten zu ... also den Lehrern, dem Hausmeister, dem Direx nebst Entourage ... in der Clique bzw. Peergroup kommen dann noch die Eltern und Nachbarn dazu ... und wenn die kleine Schwester ne Petze ist, dann auch die.

Es mag einem nicht passen, aber das SIND soziale Softskills bzw. dabei entwickelt man sowas.
 
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Im Moment hätte ich wohl auch so ein Problem, wenn ich Musik unterrichten würde, oder anderweitig eine möglichst leise Umgebung bräuchte (vielleicht werde ich bald Gesangs oder Aufnahmen mit anderen Instrumenten machen). Mein Nachbar unter mir ist leider schwer hörgeschädigt, deswegen ist der TV oder auch sein Gerede immer sehr laut, oft auch zu eher unmenschlichen Uhrzeiten (wie 2 Uhr nachts). Im Moment stört es mich nicht besonders, aber das könnte sich ja noch ändern. Wenigstens dürfte ich hier auch laut sein, weil hier wegen dem Nachbarn generell sehr viel auf Lautstärke Rücksicht genommen wird. Aber ruhige Stunden auszumachen wegen Unterricht oder so wäre hier bestimmt auch etwas umständlich und unangenehm. Ich habe mal in einem Haus gewohnt, wo die Wände schallisoliert waren, das war echt toll, nachts um 3 Klavierspielen absolut kein Problem, ich hab die Lautstärke in der Nebenwohnung getestet, und das hörte man nur leicht wenn man direkt neben der Wand stand. Schade dass das eher die Ausnahme ist...

Ich hatte mal eine Klavierlehrerin, die hat keinen Unterricht auf ihrem Flügel gegeben, sondern nur auf ihrem 90er Digitalpiano, weil es den ganzen Tag einfach zu laut für die Nachbarn wäre. Natürlich hab ich sofort gewechselt :D
 

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