Meine erste Klavierstunde mit 65 Jahren, als Kind kein Unterricht. Ich hatte mir plötzlich in den Kopf gesetzt, Jazzpiano spielen. Also ab zu einem Jazzpianisten an der Musikschule. 1x pro Woche 45 Minuten. Zuhause ein antiker Blüthner Flügel, auf dem ich nur üben durfte, wenn keiner sonst im Haus war, weil mein Üben „unerträglich“. Ich kaufte mir ein Kawai DP und übte 10 Minuten, länger ging nicht, k.o. und nass geschwitzt. Eine halbe Stunde Pause, wieder 10 Minuten, so den ganzen Tag mit Ausnahme der Arbeitszeit natürlich. Pünktlich, meine geübten Sachen im Kopf und hochmotiviert dann zur Klavierstunde. KL kam
immer zu spät, 10-15 Minuten, und beendete den Unterricht oft 5 Minuten früher. Aber meistens drauf, lustig. Ich dachte: Jazzpianisten sind eben so

und habe nicht aufgemuckt. Bis er mich komplett versetzt hat, ohne Bescheid zu geben. Danach habe ich mir einen neuen KL gesucht. Auch Jazzpianist, aber frei arbeitender KL. Bin ein Dreiviertel Jahr bei beiden KL gewesen, die nichts von einander wussten. Ich kann das nicht empfehlen; für mich war es jedenfalls zu viel. Ich konnte den ersten KL nicht loslassen, er kam ja mittlerweile pünktlich, aber er hat es geschafft, mich wieder zu versetzen ohne Bescheid zu geben. Erst dann konnte ich endlich weg gehen. Fazit: lasst euch nicht so lange was gefallen, von dem ihr genau merkt, dass es nicht funktioniert. Ich glaube, KL und Schüler müssen zusammen passen, da muss was mit schwingen. Ich sage nicht, dass der erste KL schlecht war, er war nur nicht der richtige für mich.
KL 2 war und ist der Volltreffer. Zum Glück.