Klavierstudium nach Jahren der Pause?

Falls du erst im Herbst 2017 mit deinem Studium beginnen möchtest, wäre es auch eine Überlegung wert, dich bis dahin als Jungstudentin während einem Pre-College bzw. Vorstudium an einer Musikhochschule ausbilden zu lassen. Da wirst du gezielt auf das Studium vorbereitet, bekommst erstklassigen Unterricht und kannst schon MuHo-Luft schnuppern.
Hallo, Jungstudentin sein zu dürfen ist eine Auszeichnung für bereits erbrachte große Leistungen und mitnichten eine Ausbildung für jederman! Und von einer 19jährigen als Jungstudentin habe ich noch nie gehört - Jungstudentin bezeichnet ja gerade die diejenigen die aufgrund ihres Alters noch nicht offiziell ins Studium übernommen werden (viele Musikhochschulen nehmen Talente bereits mit 16 - auch nach mittlerer Reife auf)

Du meinst vielleicht kostenpflichtige Vorkurse, wie sie etwa Lübeck anbietet?
http://www.mh-luebeck.de/studium/weiterbildung/kontaktstudium/studienvorbereitend/
 
...Ein Medizinstudium mit dem Berufsziel, die Menschheit als Herztransplanteur zu beglücken, steht unter keinem guten Stern, wenn man kein Blut und keine Innereien sehen kann...
Das zum Thema Lampenfieber.
Richtig. Eine professionelle Tätigkeit als Pianistin unter Ausschluss des öffentlichen Auftretens - wie soll das denn funktionieren?

Falls du erst im Herbst 2017 mit deinem Studium beginnen möchtest, wäre es auch eine Überlegung wert, dich bis dahin als Jungstudentin während einem Pre-College bzw. Vorstudium an einer Musikhochschule ausbilden zu lassen. Da wirst du gezielt auf das Studium vorbereitet, bekommst erstklassigen Unterricht und kannst schon MuHo-Luft schnuppern.
Damit wäre die Kandidatin zwanzig oder einundzwanzig Jahre alt und dem Jungstudenten-Alter längst entwachsen. Angesichts der Konkurrenzsituation im pianistischen Bereich ist so ein Vorgehen sinnlos. Ein mit öffentlichen Mitteln gefördertes Studium ist im Regelfall entsprechend ambitionierten Bewerbern vorbehalten, die damit in naher Zukunft ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen und können. Andere Interessenten haben prinzipiell ebenfalls die Möglichkeit, qualitativ hochwertigen Unterricht zu erhalten, müssen diesen aber dann mit eigenen Mitteln finanzieren und davon ausgehen, dass das kein billiges Vergnügen ist.

LG von Rheinkultur
 
Hallo, Jungstudentin sein zu dürfen ist eine Auszeichnung für bereits erbrachte große Leistungen und mitnichten eine Ausbildung für jederman! Und von einer 19jährigen als Jungstudentin habe ich noch nie gehört - Jungstudentin bezeichnet ja gerade die diejenigen die aufgrund ihres Alters noch nicht offiziell ins Studium übernommen werden (viele Musikhochschulen nehmen Talente bereits mit 16 - auch nach mittlerer Reife auf)
Es handelt sich um Kandidat(inn)en, deren überdurchschnittliche Begabung und ein entsprechend hoher künstlerischer Leistungsstand nachgewiesen ist. Im Regelfall ist eine spätere professionelle Laufbahn vorgesehen, auf die ein Vollstudium nach abgeschlossener Schulausbildung qualifiziert vorbereitet. Jungstudent(inn)en können aus organisatorischen Gründen vor Abschluss ihrer schulischen Ausbildung (Allgemeine Hochschulreife) kein Vollstudium aufnehmen - für diesen Personenkreis ist dieser besondere Status vorgesehen, um beides ohne Zeitverlust miteinander vereinbaren zu können.

Für Bewerber ohne den obligatorischen Abschluss ihrer Schulausbildung mit der Allgemeinen Hochschulreife ist zusätzlich eine Begabtenprüfung vorgesehen: http://www.mh-stuttgart.de/fileadmi...ufnahmepruefung_BA_Musik_Begabtenpruefung.pdf

LG von Rheinkultur
 
...Ein Medizinstudium mit dem Berufsziel, die Menschheit als Herztransplanteur zu beglücken, steht unter keinem guten Stern, wenn man kein Blut und keine Innereien sehen kann...
Das zum Thema Lampenfieber.

In diesem Falle gibt es wenigstens noch die gute Alternative, nach erfolgreichem Abschluß des Studiums die Messerchen im Köfferchen und die Hände in den Hosentaschen zu lassen (sprich: Internist zu werden).
 
@elli , @Rheinkultur :

Also ich meine schon ein Pre-College. Auszug aus den Pre-College Bedingungen in Zürich:

....Jugendlichen die Möglichkeit, sich fokussiert auf ein Musikstudium vorzubereiten. Das Pre- College MKZ dauert in der Regel 1 bis 2 Jahre.
Höchstalter
Das Höchstalter für einen Eintritt beträgt sowohl im Bereich Klassik als auch im Bereich Pop/Rock/Jazz 22 Jahre. Über Ausnahmen entscheidet die Direktion ......

Bei uns wäre sie dazu nicht zu alt. Ob ihr Talent reicht, und ob sie die Aufnahmeprüfung fürs Pre-College bestehen würde, wage ich nicht zu beurteilen.
 
was man natürlich auch noch ein wenig präzisieren kann:
es gibt zahlreiche akademische Berufe, in denen man mit Lampenfieber zurecht kommen muss! Kein Anwalt darf sich stottern und schwitzen leisten, wenn es ans Plädoyer geht; kein Chemieprofessor kann sich in seiner Antrittsvorlesung zittrige Griffel erlauben und dann die Zuhörer versehentlich in die Luft sprengen; kein Pianist darf sich wegen Lampenfieber irgendwelche Wehwehchen erfinden oder zufügen, um nur nicht vor die Leute zu müssen. Und das beste daran: niemand, der eine Ausbildung zu einem der drei exemplarisch genannten Berufe ins Auge fasst, darf denken, er wäre während dieser Ausbildung dem lästigen Ungemach namens Lampenfieber nicht ausgesetzt: Prüfungen gibt es zuhauf! Und im Klavierstudium bestehen die Prüfungen aus quasi verschärften Konzertbedingungen (die Jury ist quasi Teil des Publikums) - aber nicht genug damit: die "Vorspielsituation" gibt es alle Nase lang während der Lehrveranstaltungen!
Damit muss man zurecht kommen.
Wer sich das nicht zutraut, sondern sich in Überlegungen suhlt wie "ich könnte ja gaaanz dolle, wenn nur das Lampenfieber nicht wäre", der hat sich schon selber die perfekte Ausrede zurechtgezimmert, um es dann eben doch nicht zu wagen und zu schaffen.

Ja, das klingt kalt und unerbittlich - tja, so isses halt. Lamentieren und heulen hilft nicht, wenn man vor die Leute muss. Peng. Aus. Ich darf das sagen, weil ich selber entsetzlich lampenfiebergeplagt bin: nichts ist schlimmer, als die letzte Stunde vor dem Auftritt!!! Kein Zahnarztwartezimmer kann da mithalten!!! Aber mit dem ersten selber gespielten Ton ist der Spuk vorbei, denn dann greift die Konzentration auf das, was gerade geschieht: und die absorbiert nahezu alles.

Was ein eventuelles Projekt betrifft a la "in nem halben Jahr nach paar Jahren Pausen will ich mal ein Programm für ne Aufnahmeprüfung basteln, weil ich plötzlich entdeckt habe, dass ich das trotz Lampenfieber unbedingt machen will" --- wenn man zuvor mal so weit war, dass man paar Chopinetüden, gerne ein-zwei Chopinscherzi, paar Bachfugen, paar Beethovensonaten anständig (also anhörbar!) drauf hatte, dann könnte das mit viel üben hinhauen; wenn man aber keine solchen Sachen schon mal konnte, dann steht das Projekt zeitlich unter keinem guten Stern. (wenn man manuell & musikalisch zuvor noch nicht auf Aufnahmeprüfungsniveau war, dann ist ein halbes Jährchen ganz verdammt knapp...)

Man kann sich ja kundig machen, was die JuMu Preisträger im Fach Klavier solo so alles vorspielen - das ist eine hilfreiche Orientierung für den eigenen Stand.

...mag sein, dass das nicht sonderlich erfreulich ist, was ich da mitteile - das nützliche daran ist aber, dass es realistisch ist.
 
Ich habe eine Auszubildende, die stark unter Lampenfieber leidet und deshalb eine wichtige Prüfung versemmelt hat. Wir üben jetzt Prüfungssituationen, und das scheint ihr zu helfen.

Deshalb: weglaufen ist nicht immer die sinnvollste Lösung, und wie @rolf ganz richtig schreibt, in ganz vielen Berufen kommt man um eine Art "Auftritt" nicht drumherum.
 
Übrigens resultiert Lampenfieber sehr häufig schlicht und ergreifend durch zu wenig Sauerstoff im Körper, da man vergisst, tief und ruhig zu atmen kurz vor dem Auftritt. Also fünfmal tief durchatmen, das wirkt bei mir persönlich immer Wunder.
 

was man natürlich auch noch ein wenig präzisieren kann:
es gibt zahlreiche akademische Berufe, in denen man mit Lampenfieber zurecht kommen muss!

Aber mit dem ersten selber gespielten Ton ist der Spuk vorbei, denn dann greift die Konzentration auf das, was gerade geschieht: und die absorbiert nahezu alles.
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@rolf Gibt es eine Methode den oben zitierten "Effekt" zu lernen? Ich spiele praktisch nie wirklich öffentlich und kann daher zu dem Punkt Lampenfieber nicht mitreden. Aber schon bei mir zu Hause fange ich zu "Murksen" an, wenn Gäste bewußt anfangen zuzuhören. Zuerst wird der Anschlag und der Klang schlechter und dann häufen sich auch grobe Fehler. Was kann man gegen den Effekt tun? Interessanterweise wurde das im Laufe der Zeit schlimmer. Früher (vor vielen Jahren) konnte ich auf Dienstreisen in USA problemlos in der Lobby von Hotels Chopin spielen. Und es war gut :-).
 
Ich glaube, es ist ein Unterschied, ob man die Leute im Publikum kennt (Gäste) oder nicht (Hotellobby).
Ich habe früher im Elternhaus regelmäßig "Wohnzimmervorspiele" gemacht, mit wohlwollenden Nachbarn und Bekannten. Die Aufregung wird irgendwann beherrschbar. Wobei ich generell wenig unter Auftrittspanik leide. Ein bisserl Kribbeln bevor es losgeht gehört halt dazu.
 
@rolf Gibt es eine Methode den oben zitierten "Effekt" zu lernen?
@sadagio das weiß ich nicht (mir jedenfalls ist keine Methode bekannt, die zuverlässig dazu anleiten könnte, sich trotz allem Drumherum auf etwas zu konzentrieren ohne sich ablenken zu lassen) ich weiß nur, dass für mich genau das (absolute Konzentration auf die Musik, eintauchen, miterleben) die einzige Möglichkeit ist, dem Lampenfieber zu entkommen; ist die Konzentration da, dann ist der enervierende Spuk weg.

Ich meine, psychologisieren und herumüberlegen (a la "was sagen schlaue Bücher und trifft das auf mich zu?") sind da nicht hilfreich - ich finde auch, dass ängstliches in-sich-hinein-forschen (a la "bin ich jetzt konzentriert?") nicht hilft --- am besten ist, es einfach tun! Und wie man selber am besten total in die Musik, in den Klang abtaucht und dann an nichts anderes denkt (sich nicht ablenken lässt), das ist sicherlich vom einen zum anderen verschieden. Was mich betrifft und was ich nicht generalisieren will: ich singe in Gedanken mit (obwohl ich nicht singen kann), aber das hilft mir, mich auf die gewollte, geübte, gekonnte Klanggestaltung zu konzentrieren - und dann ist alle Aufregung weg.

Wer es gewohnt ist, vor vielen Leuten zu spielen, der muss keine Angst haben: es gibt keine technischen Unzulänglichkeiten mehr, man ist trainiert und vorbereitet - das Lampenfieber mit allen seinen lästigen Begleiterscheinungen (Aufregung, eiskalte nasse Hände, zittrig sein, sich gehetzt fühlen usw.) ist nichts anderes als ein schäbiges kleines böses fieses Teufelchen namens Selbstzweifel. Das hat beim üben und proben seine guten Seiten: da sind Selbstzweifel bestens angebracht, um ständig dazu zu lernen und sich zu verbessern. Nun gut, Mutter Natur, das alte Ekel, hat es so eingerichtet, dass viele von uns diese nützlichen Selbstzweifel auch dann haben, wenn man sie gerade ganz und gar nicht brauchen kann, also beim öffentlichen auftreten - aber so zu denken, also beim bloßen erkennen stehen zu bleiben (und weiter vor Angst paralysiert bleiben), hilft nicht darüber hinweg. Anders betrachtet ist das Lampenfieber ein günstiges Stimulans für die absolute und notwendige Konzentration!

Es mag paradox erscheinen: ich hasse das Lampenfieber - aber unaufgeregt möchte ich gar nicht vor die Leute; denn es ist auch (=> Konzentration!) produktiv!

Ich glaube nicht, dass man das lernen kann (was ich nicht weiß, vielleicht kann man´s doch lernen) - ich bin überzeugt, dass man das erfahren und erleben muss, allerdings nur, wenn man 1. sehr oft vor Leuten spielt und 2. nach und nach Zweifel am eigenen Können abbaut (alte Regel: spiele nur, was du wirklich sicher drauf hast)
 
Und im Klavierstudium bestehen die Prüfungen aus quasi verschärften Konzertbedingungen (die Jury ist quasi Teil des Publikums) - aber nicht genug damit: die "Vorspielsituation" gibt es alle Nase lang während der Lehrveranstaltungen!
Die "verschärften Konzertbedingungen" beinhalten die Tatsache, dass (fast) alle im Publikum sitzenden Personen Fachleute sind, die auch Fehlleistungen und künstlerische Unzulänglichkeiten aufspüren (können), die vielen Konzertbesuchern sonst nicht auffallen. Dazu herrscht in der Branche ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb, da sich in einer Musikhochschule im Regelfall Damen und Herren aufhalten, die selber von entsprechenden Jobs leben oder künftig leben wollen.

Wer sich das nicht zutraut, sondern sich in Überlegungen suhlt wie "ich könnte ja gaaanz dolle, wenn nur das Lampenfieber nicht wäre", der hat sich schon selber die perfekte Ausrede zurechtgezimmert, um es dann eben doch nicht zu wagen und zu schaffen.

Ja, das klingt kalt und unerbittlich - tja, so isses halt. Lamentieren und heulen hilft nicht, wenn man vor die Leute muss. Peng. Aus.
Die Bewerberzahlen zu den Aufnahmeprüfungen lassen erkennen, dass sich das viel mehr Kandidaten zutrauen, als Studienplätze verfügbar sind. Wenn dann noch weitere Interessenten dazukommen, bei denen es schon an elementaren Voraussetzungen (psychische Belastbarkeit, Stetigkeit) hakt, kann man sich ausrechnen, dass es kaum Kapazitäten für erhöhten Betreuungs- und Förderungsbedarf gibt. Warum? Weil der Markt mit ambitionierten Nachwuchskräften ohnehin reich gesättigt ist.

@rolf Gibt es eine Methode den oben zitierten "Effekt" zu lernen?
Mehr als sich umfassend und sorgfältig vorzubereiten geht nicht - und dann auf das Bewusstsein zu setzen, das Gelernte zielsicher abrufen und mit der nötigen Souveränität künstlerisch überzeugend gestalten zu können.

Ich glaube, es ist ein Unterschied, ob man die Leute im Publikum kennt (Gäste) oder nicht (Hotellobby).
Ein weiterer Unterschied: Soll konzertiert werden vor einem Publikum, das bewusst zuhört und gezielt den "Auftrittsort" aufgesucht hat? Ein solcher ist eine Hotellobby nämlich nicht. Dort wollen Gäste meist nicht mit einem konzertanten Vortrag akustisch erschlagen werden, sondern sich in angenehmer Atmosphäre entspannt unterhalten und die an der Bar gereichten Getränke (und Speisen) genießen, oft auch Wartezeiten überbrücken. Aus bestimmten Stimmungen heraus kann eine spontane "konzertante" Einlage gut ankommen - deshalb sind professionelle Unterhaltungspianisten gut beraten, für die unterschiedlichsten Anlässe passendes Repertoire vorzuhalten; das Klischee vom Barpianisten mit Whiskyglas auf dem Instrument (plus Kognakschwenker zur Aufnahme erbettelter Trinkgelder), der in irgendwelchen Kaschemmen vor sich hin klimpert, entspricht nämlich nicht (mehr) der Realität. Ich spreche diesbezüglich aus langjähriger einschlägiger Berufserfahrung.

LG von Rheinkultur
 
Die "verschärften Konzertbedingungen" beinhalten die Tatsache, dass (fast) alle im Publikum sitzenden Personen Fachleute sind, die auch [minimale] Fehlleistungen und künstlerische Unzulänglichkeiten [gnadenlos] aufspüren, die vielen Konzertbesuchern sonst nicht auffallen. Dazu herrscht in der Branche ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb, da sich in einer Musikhochschule im Regelfall Damen und Herren aufhalten, die selber von entsprechenden Jobs leben oder künftig leben wollen.
@Rheinkultur ich habe mir zwei kleine Ergänzungen und eine fette Markierung erlaubt - du verzeihst das sicher. Es kann nie schaden, zu wissen, dass ein Klavierstudium mit der Ambition künstlerischer Reife (Konzertfach) kein Zuckerlecken und kein Streichelzoo ist.
 
Nun gut, Mutter Natur, das alte Ekel, hat es so eingerichtet, dass viele von uns diese nützlichen Selbstzweifel auch dann haben, wenn man sie gerade ganz und gar nicht brauchen kann, also beim öffentlichen auftreten - aber so zu denken, also beim bloßen erkennen stehen zu bleiben (und weiter vor Angst paralysiert bleiben), hilft nicht darüber hinweg.
Die Empfehlung, die Dinge sportlich zu sehen, könnte man mit Bildern aus dem Sportgeschehen illustrieren. Dem Tennisprofi ist ein Doppelfehler unterlaufen? Kann passieren. Wenn er passiert ist, geht er in die Punktwertung ein - aber abgerechnet wird am Ende, wenn der entscheidende Matchball verwandelt ist. Dieses Prozedere schimpft sich immer noch Sieg. Ähnlich ist es mit kassierten Wirkungstreffern, die man als Profiboxer im Ring einstecken muss. Wenn am Ende der Technische Knock Out in Runde Zwölf steht, darf man immer noch von einem Teil einer Erfolgsstory sprechen. Ein wichtiger Aspekt des Profi-Daseins ist es, etwaige Angstgefühle bändigen zu können, statt sich von ihnen paralysieren zu lassen. Das bedeutet natürlich auch nicht, mit Verdrängungsmechanismen Schlampigkeiten zu übertünchen - sondern vielmehr, das richtige Maß zu finden, wie @rolf das so plausibel beschrieben hat.

LG von Rheinkultur
 
Es kann nie schaden, zu wissen, dass ein Klavierstudium mit der Ambition künstlerischer Reife (Konzertfach) kein Zuckerlecken und kein Streichelzoo ist.
Wird diese Erkenntnis nicht in den Ausbildungsjahren an Schule und Hochschule erlangt, übernimmt der Berufsalltag (respektive die dort agierenden entscheidungsberechtigten Experten) den gnadenlos vollzogenen Selektionsvorgang, der für den sich anbietenden Künstler entsprechend ungünstig ausgeht. Das nützt am Ende nämlich keinem. Des weiteren ist es wenig sinnvoll, ein vorprogrammiertes berufliches Scheitern mit Steuergeldern zu fördern. Eigentlich leicht nachvollziehbar, dass ein Hochschullehrer solche Überlegungen im Hinterkopf hat, wenn er als Mitglied einer Prüfungskommission einem offensichtlich nicht geeigneten Bewerber nahelegt, sich nach einer sinnvollen Alternative umzuschauen.

LG von Rheinkultur
 
ich auch!
und ich bin auch gegen Ungerechtigkeit, gegen Armut, gegen Rechtspopulisten, gegen irgendwann sterben müssen usw. usf. --- aber dummerweise ist all das Zeugs nicht aus der Welt, nur weil ich dagegen bin...
Und ich bin dagegen, dass man dagegen ist! Dafür sein ist viel besser - ich fordere Reichtum für alle!!!:
http://www.gegenfrage.com/wp-content/uploads/2009/09/gysi_reichtum1.jpg

LG von Rheinkultur
 

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