Klavierstudium oder Jurastudium

  • Ersteller des Themas SkrjabinLiebhaber
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Da haben es die Patienten dort sicherlich besser, als hierzulande, wo ich bei den meisten Medizinern den Eindruck habe, dass sie noch nicht mal über den Rand ihres "Fachgebiets-Tellers" schauen (können (oder wollen?)).

Was mich interessiert: ein Studium in den USA kostet ja schon ne ziemliche Stange Held, wie finanzieren die sich denn das Zweitstudium?
Ich habe nicht selbst in den USA studiert. Aber es wird als Grund angeführt warum viele medizinische Errungenschaften in diesem
Land erfunden werden. Ich kenne aber auch im deutschsprachigen Raum viele die vor Medizin ein anderes Studium abgeschlossen habe. Mir inkludiert. Bisher war es immer ein Vorteil, nie ein Nachteil für mich. Und ich habe „scheinbar“ völlig fachfremd studiert vorher. Jetzt fügen sich die Sachen aber sehr und es hat sich für mich ein sehr spannender Berufszweig aufgetan, wo sich das verbinden lässt. Geplant hätte ich da so nie, aber erkennen wenn es sich ergibt sollte man es.

In Bezug auf Medizin und Musik, mal auf Eckart Altenmüller gucken. Dem hat Gott sei Dank auch keiner abgeraten beides zu machen.

Ich bin überhaupt nicht der Meinung dass man eines abbrechen muss. Ich hoffe das wurde nicht falsch verstanden. Ich bin nur der Meinung dass man es wirklich wollen muss um zu rechtfertigen dass man den Platz besetzt. Einfach studieren und wissen dass man es danach nie wieder anfassen wird, finde ich in Anbetracht der Zulassungsbeschränkung nicht richtig. Aber mehrere Sachen studieren und eine eigene Nische basteln -> TOP!
 
Also ich kenne mich recht gut und ich sehe mir regelmäßig Bewerbungen an, um dann zu entscheiden wer für eine Einstellung in Frage kommt.
Ein abgebrochenes Studium ist für mich auch in 2023 ein Minuspunkt.
Das kann ich nicht bestätigen. Lebensläufe sind selten komplett "glatt", einfach weil das Leben kompliziert ist und nicht immer nach Plan verläuft. Auch gibt es vielseitig begabte Menschen, wie z.B. den Threadersteller, die mehrere Stärken und Begabungen haben.

Würde man nur die Bewerber mit "glatten" Lebensläufen nehmen, entgingen einem äußerst wertvolle Mitarbeiter.
 
Was denkt ihr darüber? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Kennt Ihr Menschen, die so etwas gemacht haben?

Ich habe zwar weder studiert, noch spiele ich annähernd gut genug Klavier um damit Geld zu verdienen, ABER ich bin ein alter Sack und eine Sache die ich dir raten kann: Folge deinem Herzen, nicht dem Geld! Ja, klingt abgedroschen ist aber wahr. Wenn du nachher Geld hast, aber unzufrieden bist ist das alles nichts Wert, lieber etwas bescheidener Leben und dafür zufrieden sein. Das ist zumondest mein Grundsatz. Wenn dir natürlich Jura auch Spass macht und du nicht denkts, später vor Langeweile (Gesetzestexte auswendiglernen) und Stress (Irgendwas ist immer - dringend!) zu sterben ist das natürlich auch ein gangbarer Weg. Nur nicht allein wegen Kohle die Leidenschaft weglassen. :)
 
Also ich kenne mich recht gut und ich sehe mir regelmäßig Bewerbungen an, um dann zu entscheiden wer für eine Einstellung in Frage kommt.
Ein abgebrochenes Studium ist für mich auch in 2023 ein Minuspunkt. Deine Statistiken sind toll, aber das heißt für mich nur, dass es mehr Leute mit Minuspunkten gibt. Okay, ich bin ein ewig gestriger :trink068: . Aber mitunter entscheiden solche Leute über eine Einstellung.
Allerdings sind 2 Abschlüsse welche artfremd sind auch ein kleiner Minuspunkt.
Der Grund ist einfach, dass ein Anfangsverdacht da ist, dass der Bewerber wieder wechselt. Also wäre es aus meiner Sicht egal, ob du den Bachelor noch machst oder nicht.

Das klingt negativ, soll es aber in deinem Fall nicht! Ich kann deine Entscheidungen nachvollziehen und das verkleinert den Minuspunkt erheblich oder wandelt ihn sogar in einen Pluspunkt. Für mich klingt das nach Jura Studium und Klavier als Hobby.
Sicher stehst Du mit beiden Beinen fest in der Realität des Arbeitslebens.

Nix für ungut, aber in Kenntnis des hier von Dir geschriebenen würde ich ein Jobangebot von Dir lieber nicht annehmen wollen.
 
Dachdecker (und Angehörige des akademischen Prekariats) führen doch ein echtes Jet-Set-Leben! Jeden Tag woanders und ein anderes Dach.
Mein Klavierschüler fährt auch herum und plant und montiert Photodingsanlagen. Und war monatelang in England, wo die Stromleitungen oberirdisch sind und Fenster nur nach außen aufgehen...

Ich hatte gerade ein Telefongespräch mit einer sehr öde klingenden Verwaltungsangestellten einer Hochschule. Es ging um ein schönes Semesterabschlussessen in einem Restaurant, das sie mitorganisierte, aber selbst dieses schöne Thema ließ kein Lächeln in der Stimme erhören. Da weiß ich wieder, dass Kreide mein Schreibgerät bleiben muss...
 
Ich habe mir gestern noch verschiedene Prüfungsordnungen angeschaut, auch weil mich interessiert hat, wie das generell gehandhabt wird.
Die Frist zum Bestehen der Zwischenprüfung war doch immer zwischen 4 und 6 Semestern. Mehr würde ich auch nirgends erwarten.

Wenn du erst NACH dem Sommersemester (wieso überhaupt noch ein Semester im Klavierstudium bleiben, wenn Jura weitergehen soll?) wieder in Jura einsteigen willst, also bereits nach Ende des 4. Semesters, kann das ja sogar einen Standortwechsel verlangen. Wollte das nochmal klarer ins Gedächtnis rufen ;)
 
Ich weiß nicht welche Leute du kennst oder ob du dir mal Statistiken angeschaut hast. Wir sind aber mittlerweile im Jahr 2023 und es ist vollkommen normal, dass Leute Studiengänge wechseln, abbrechen oder neu anfangen. Es zeigt im Gegenteil Reife und Intelligenz, wenn ich merke, dass mir ein Studiengang nichts bringt und ich dann einen anderen mache. Einfach das Studium durchzuziehen um am Ende dann stolz zu behaupten, man habe einen Abschluss und man sei die Ausdauer in Person, halte ich für falsch.
Sorry das ich hier noch mal reingrätsche, aber das ist einfach nur naiv. Niemand in der Personalabteilung interessiert sich für deine Gründe. Da kommen zwei Bewerbungen, einer hat zwei abgeschlossene Studiengänge, der andere hat ein abgebrochenes Studium und ein abgeschlossenes. Bei ansonsten gleicher Qualifikation wird in 100% der Fälle der mit zwei Abschlüssen genommen. Du wird da nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen! Da kommt nur ein Brief "Leider haben wir uns für jemand anderen Entschieden, viel Glück bei der weiteren Suche" - wenn überhaupt.
 
Sorry das ich hier noch mal reingrätsche, aber das ist einfach nur naiv. Niemand in der Personalabteilung interessiert sich für deine Gründe. Da kommen zwei Bewerbungen, einer hat zwei abgeschlossene Studiengänge, der andere hat ein abgebrochenes Studium und ein abgeschlossenes. Bei ansonsten gleicher Qualifikation wird in 100% der Fälle der mit zwei Abschlüssen genommen. Du wird da nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen! Da kommt nur ein Brief "Leider haben wir uns für jemand anderen Entschieden, viel Glück bei der weiteren Suche" - wenn überhaupt.
Wie kommst du denn darauf?? Das ist so aus dem luftleeren Raum gegriffen und so pauschal, da kann ich auch sagen "Essen schmeckt gut". Ist ca. genauso präzise.
 
Sorry das ich hier noch mal reingrätsche, aber das ist einfach nur naiv. Niemand in der Personalabteilung interessiert sich für deine Gründe. Da kommen zwei Bewerbungen, einer hat zwei abgeschlossene Studiengänge, der andere hat ein abgebrochenes Studium und ein abgeschlossenes. Bei ansonsten gleicher Qualifikation wird in 100% der Fälle der mit zwei Abschlüssen genommen. Du wird da nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen! Da kommt nur ein Brief "Leider haben wir uns für jemand anderen Entschieden, viel Glück bei der weiteren Suche" - wenn überhaupt.
Das ist definitiv nicht so. Bzw.: kommt darauf an. Ich habe in einem Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt Personalentwicklung Assessment Center durchgeführt. Und je nachdem welche Eigenschaften von einem Kandidaten gewünscht werden kann jemand mit abgebrochenem Studium sehr wohl interessanter sein. Da hört man sich dann ganz genau an, wie ein Kandidat das begründet. Übrigens: die Abbrecher Quoten bei Azubis und Studenten sind (je nach Ausbildung/Studium) recht ähnlich.

Ich selber habe 3 mal das Studium geschmissen. Und heute habe ich einen Gesellenbrief als Klavierbauer und einen Doktortitel in Psychologie. Und trotz der abgebrochenen Studiengänge war ich interessant genug für Arbeitgeber. Oder vielleicht sogar gerade deswegen? Wie gesagt: kommt darauf an wen bzw. was man sucht.
 
Niemand in der Personalabteilung interessiert sich für deine Gründe. Da kommen zwei Bewerbungen, einer hat zwei abgeschlossene Studiengänge, der andere hat ein abgebrochenes Studium und ein abgeschlossenes.

Die Person, die die Bewerbungen vorselektiert war bestimmt die hier:

Ich hatte gerade ein Telefongespräch mit einer sehr öde klingenden Verwaltungsangestellten einer Hochschule. Es ging um ein schönes Semesterabschlussessen in einem Restaurant, das sie mitorganisierte, aber selbst dieses schöne Thema ließ kein Lächeln in der Stimme erhören

Hehe ;-)
 

Sorry das ich hier noch mal reingrätsche, aber das ist einfach nur naiv. Niemand in der Personalabteilung interessiert sich für deine Gründe. Da kommen zwei Bewerbungen, einer hat zwei abgeschlossene Studiengänge, der andere hat ein abgebrochenes Studium und ein abgeschlossenes. Bei ansonsten gleicher Qualifikation wird in 100% der Fälle der mit zwei Abschlüssen genommen. Du wird da nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen! Da kommt nur ein Brief "Leider haben wir uns für jemand anderen Entschieden, viel Glück bei der weiteren Suche" - wenn überhaupt.
Das ist schon sehr Old School, mancherorts vielleicht noch Realität, aber niemand mit ein bisschen Selbstachtung möchte von einer solchen Personalabteilung angeheuert oder auch nur eingeladen werden. Das ist dann ein Mismatch für beide Seiten.
 
Sorry das ich hier noch mal reingrätsche, aber das ist einfach nur naiv. Niemand in der Personalabteilung interessiert sich für deine Gründe. Da kommen zwei Bewerbungen, einer hat zwei abgeschlossene Studiengänge, der andere hat ein abgebrochenes Studium und ein abgeschlossenes. Bei ansonsten gleicher Qualifikation wird in 100% der Fälle der mit zwei Abschlüssen genommen. Du wird da nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen! Da kommt nur ein Brief "Leider haben wir uns für jemand anderen Entschieden, viel Glück bei der weiteren Suche" - wenn überhaupt.
Wolfgang, bist du es?
 
Das ist definitiv nicht so. Bzw.: kommt darauf an. Ich habe in einem Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt Personalentwicklung Assessment Center durchgeführt. Und je nachdem welche Eigenschaften von einem Kandidaten gewünscht werden kann jemand mit abgebrochenem Studium sehr wohl interessanter sein. Da hört man sich dann ganz genau an, wie ein Kandidat das begründet. Übrigens: die Abbrecher Quoten bei Azubis und Studenten sind (je nach Ausbildung/Studium) recht ähnlich.

Ich selber habe 3 mal das Studium geschmissen. Und heute habe ich einen Gesellenbrief als Klavierbauer und einen Doktortitel in Psychologie. Und trotz der abgebrochenen Studiengänge war ich interessant genug für Arbeitgeber. Oder vielleicht sogar gerade deswegen? Wie gesagt: kommt darauf an wen bzw. was man sucht.
Bei mir ähnlich. Habe naturwissenschaftliches Studium abgeschlossen, dann 5 Jahre Medizin studiert und parallel aber gearbeitet. Hab dann beruflich eine riesen Chance bekommen und mich in eine Nische geworfen. Schließe statt Medizin jetzt einen fachspezifischen Master ab und möchte dann PhD anhängen für angewandte Medizinwissenschaften mit Schwerpunkt Digitalisierung. Hab dafür an eine andere MedUni gewechselt. Das ist auch keine klassische Laufbahn.
 
Wie kommst du denn darauf?? Das ist so aus dem luftleeren Raum gegriffen und so pauschal, da kann ich auch sagen "Essen schmeckt gut". Ist ca. genauso präzise.
Weil die Personalabteilung keine Zeit / Lust hat sich jedes Detail von jedem Bewerber vorher anzusehen. Das mag zwar bei extrem wenigen Bewerbern so sein, aber normalerweise gibt es, insbesondere bei gutbezahlten / begehrten Jobs deutlich mehr Bewerber als Stellen. Das heißt: Es wird gnadenlos aussortiert, was die Menge der genau zu prüfenden Bewerbungen reduziert. Die letzte Handvoll kann man dann einladen und sich jemanden davon aussuchen.

Klar, wenn es heute 'üblich' ist sein Studium abzubrechen verschiebt sich das natürlich entsprechend. Aber grade im Jurabereich ist die Welt doch eher konservativ. Und die Entscheider in den Personalabteilungen sind auch nicht erst 20, daher würde ich mir da keine Hoffnung auf 'moderne progressive Einsichten' machen.
 
Weil die Personalabteilung keine Zeit / Lust hat sich jedes Detail von jedem Bewerber vorher anzusehen.
aber niemand mit ein bisschen Selbstachtung möchte von einer solchen Personalabteilung angeheuert oder auch nur eingeladen werden.
!!!
lieber etwas bescheidener Leben und dafür zufrieden sein. Das ist zumondest mein Grundsatz. Wenn dir natürlich Jura auch Spass macht und du nicht denkts, später vor Langeweile (Gesetzestexte auswendiglernen) und Stress (Irgendwas ist immer - dringend!) zu sterben ist das natürlich auch ein gangbarer Weg.
Berufliche Erfüllung und finanzielle Sicherheit ist übrigens keine entweder/oder Entscheidung.

Wer authentisch Bock hat auf das was er macht, findet Wege.
Wer nur sucht was "Spaß macht", "nicht zu stressig ist", "für nix brennt" hats überall schwer. Da hilft es dann auch nicht das mit Bescheidenheit zu tarnen. Hier würd ma sagen "a richtiga Owezara"!
 
Die allermeisten Firmen und Unternehmen sind real ganz trutschig. Das mit der öden VA, wie es hier jetzt unterhaltsam montiert wurde, passt schon. Hier (und in Magazinen in Technicolor) stehen natürlich nur die Erfolgsstorys... Dass Doppelabbrecher wegsortiert werden, glaube ich sofort. Es ist schlicht viel wahrscheinlicher, hier eine Niete zu ziehen als ausgerechnet hier noch den großen Treffer fürs Firmenglück zu landen. Doppelabbrecher haben Jobglück real nur noch über Zufallsbekanntschaften (Sportsfreunde usw.), der geordnete Verwaltungsweg rettet sie nicht.
Und mal ehrlich: wer hier hat seinen schönsten Job nur via Bewerbungsmappe und schniekem Vorstellungsgespräch bekommen?

(ich jedenfalls nicht, meine paar Bewerbungen sind ins Leere gelaufen... meine schöne Arbeit habe ich anders bekommen...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die allermeisten Firmen und Unternehmen sind real ganz trutschig. Das mit der öden VA, wie es hier jetzt unterhaltsam montiert wurde, passt schon. Hier (und in Magazinen in Technicolor) stehen natürlich nur die Erfolgsstorys... Dass Doppelabbrecher wegsortiert werden, glaube ich sofort. Es ist schlicht viel wahrscheinlicher, hier eine Niete zu ziehen als ausgerechnet hier den großen Treffer fürs Firmenglück zu landen.
es geht ja nicht um Abbrecher ohne Abschluss, sondern um Leute die Fach gewechselt haben. Oder zusätzlich einen anderen Abschluss haben. Dass man keine Dauerabbrecher ohne Diplom auf einen Akademikerposten setzt ist rein rechtlich schon mal klar. Aber jemand der z.B. vorher eingie Jahre BWL studiert hat, bringt zusätzlich zu seinem z.B. Biologiestudium ein Kompetenzlevel mit, welches nicht bezahlt werden muss. Und das wissen viele Firmen.
 

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