Klavierlernen & Metronom

nachdem...

es hier um eines meiner Lieblingsthemen geht, das Metronom, möchte ich mit meiner praktischen Anwendung desselben nicht hinter dem Berg halten:

wenn ich es satt bin, irgendwelche schwierigen Stellen ewig fehlerbehaftet herunterzuklimpern, und ich mich entscheide: "Nun kommt Technik und Fehlerfreiheit her!"

dann stell ich das Tickgerät an - zuerst langsam, dann immer schneller. Binnen kürzester Zeit funzt die geübte Stelle dann auch, und ich bin glücklich :)

Viel (schaumschlägerfreien) Klavierspaß
Dreiklang

:keyboard: :kuss: :klavier:
 
scherzando e un poco diabolica :):):)

Wenn ich spazierengehe, habe ich auch immer ein Metronom dabei. Ich finde es nämlich total schwierig, einigermaßen gleichmäßig zu gehen!!!!!!!!!!! Ob strammen Schrittes oder Schleichtempo - egal! Ich wackel' immer total rum und kann meinen Gehrhythmus nicht halten! :( Ich stolper' auch dauernd! :(

Aber wenn ich mein Metronom einschalte, dann fluppt's!!!
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Dann piept's bei mir und ich weiß, wann ich die Schritte machen soll!!!! Ich verstolper' mich auch nicht mehr!!!

Also ich bin total dafür!!!!!
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Liebe Grüße

chiarina
 
Wenn ich spazierengehe, habe ich auch immer ein Metronom dabei. Ich finde es nämlich total schwierig, einigermaßen gleichmäßig zu gehen!!!!!!!!!!! Ob strammen Schrittes oder Schleichtempo - egal! Ich wackel' immer total rum und kann meinen Gehrhythmus nicht halten! :( Ich stolper' auch dauernd! :(
Du wirst lachen, aber gerade gestern kam bei uns in der Küche zur Sprache, wieviele Musiker(!) Probleme haben, auf Anhieb ein vorgegebenes Metrum zu gehen. (Und es ging nicht um Amateure!!!)
 
Du wirst lachen, aber gerade gestern kam bei uns in der Küche zur Sprache, wieviele Musiker(!) Probleme haben, auf Anhieb ein vorgegebenes Metrum zu gehen. (Und es ging nicht um Amateure!!!)

Aber genau darum geht's doch, lieber Anatol! Als Mittel zur Tempokontrolle und -findung ist ein Metronom sehr hilfreich. Um ein Gefühl für Puls und Metrum zu bekommen, hingegen nicht. Es könnte also dazu dienen, wie schnell ich nun gehen soll. Es sollte nicht dazu dienen, den Puls zu halten, wenn ich das Tempo gefunden habe.

Das kann man nämlich auf flacher Strecke - welch Überraschung - von ganz allein! :p

Liebe Grüße

chiarina
 

Es sollte nicht dazu dienen, den Puls zu halten, wenn ich das Tempo gefunden habe.

Das kann man nämlich auf flacher Strecke - welch Überraschung - von ganz allein! :p
...wenn alle das von allein am Klavier können, dann muss es ein Wunder der himmlischen Heerscharen sein, dass man zu oft Unebenheiten und Temposchwankungen hört, die ganz und gar nicht nach bewußt gestaltetem Rubato klingen... und das nicht nur an schwierigen Stellen... ...nun ja, offensichtlich gibt es immer noch Wunder, was doch in unseren pädagogischen und rationalen Zeiten geradezu tröstlich wirkt... ;):D
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Aber genau darum geht's doch, lieber Anatol! Als Mittel zur Tempokontrolle und -findung ist ein Metronom sehr hilfreich. Um ein Gefühl für Puls und Metrum zu bekommen, hingegen nicht. Es könnte also dazu dienen, wie schnell ich nun gehen soll. Es sollte nicht dazu dienen, den Puls zu halten, wenn ich das Tempo gefunden habe.

Das kann man nämlich auf flacher Strecke - welch Überraschung - von ganz allein! :p
Ich gebe Dir ja recht, allerdings ging es bei unserer gestrigen Diskussion tatsächlich auch darum, daß eben viele Probleme hatten, ein vorgegebenes Tempo beim Gehen zu übernehmen (auch wenn das am (Haupt-)Instrument kein Problem ist). Das ist natürlich ein Problem mangelhaften Körpergefühls, läßt sich aber natürlich auch durch entsprechende Übungen verbessern. Deinen Beiträgen im Forum konnte ich aber entnehmen, daß Du sowas bei Deinen Schülern nicht durchgehen ließest.

Das schweift jetzt aber etwas ab ins Thema Anspruch und Wirklichkeit... :D:D
 
.nun ja, offensichtlich gibt es immer noch Wunder, was doch in unseren pädagogischen und rationalen Zeiten geradezu tröstlich wirkt...

Tja, liebster Rolf, so ist es!!!!! Ich kenn' da nämlich eine super Methode, daran liegt's!!! So mit Schneem...... und so............!!! :D:D

Spaß beiseite! Ich hatte vom Gehen gesprochen und nicht vom Klavierspielen. Was ich damit ausdrücken wollte, ist, dass auf flacher Strecke fast jeder Mensch seinen eigenen Gehrhythmus findet, der recht gleichmäßig ist. Auch beim Laufen/Joggen spricht man von "seinen Rhythmus" finden. Selbst beim Fahrradfahren ist das so.

Da kann man ansetzen. Es gibt offenbar ein körperliches Gefühl für einen nicht starren, aber doch recht gleichmäßigen Puls bei uns Menschen. Rhythmik hat immer etwas mit Bewegung zu tun und deshalb kann man beim Klavierspielen ein Gefühl für Puls und Metrum am besten über die Grobmotorik, dann über die Feinmotorik körperlich erfahren und spüren. Gibt es bei Schülern nun Schwierigkeiten, das Tempo zu halten oder überhaupt rhythmische Schwierigkeiten, gibt es sehr viele musikalischere und auch erheblich nachhaltigere Möglichkeiten als das Metronom. Den Puls mit einer Hand klatschen oder klopfen, dazu zählen, das Tempo von bereits gekonnten Stellen oder ähnlichen rhythmischen Motiven "abnehmen" (diese Stellen also gegenüberstellen), Texte erfinden etc. etc.., sind solche Möglichkeiten. Bei Anfängern habe ich noch nie ein Metronom gebraucht (allerdings unterrichte ich auch keinen Jazz etc.).

Je rhythmisch komplexer allerdings die Stücke sind, desto mehr kann ein Einsatz des Metronoms sinnvoll und unabdingbar sein. Besonders zur Tempokontrolle. Da gebe ich dir absolut Recht, Rolf. Um die mit Metronomzahl angegebenen Tempi der Komponisten zu kennen und zu erfüllen, sowieso. Auch bei Bach finde ich es z.T. sehr sinnvoll, denn man erwischt sich immer mal wieder beim Eilen. Schüler gebe ich ab und an eine Metronomzahl an die Hand, damit sie ein bestimmtes Tempo oder Übetempo wiederfinden bzw. eine Kontrolle haben. Meistens wird es allerdings nur am Anfang des Spielens benutzt und dann wieder ausgeschaltet. Bei Schülern ist das Problem oft, dass sie sich durch das Hören auf die Metronomschläge nicht mehr auf die anderen musikalischen Elemente konzentrieren und dann gruselig unmusikalisch spielen. Besser, sie hören sich intensiv zu und lernen, den Puls zu spüren!

Ich habe ja schon mal gesagt, dass ich hier allen Recht gebe. :floet: :D Für mich liegen die Positionen überhaupt nicht weit auseinander.

Liebe Grüße

chiarina
 
Hallo,
ich kenne das Problem, am Anfang meiner musikalischen Ausbildung habe ich das Metronom auch gehasst, aber jetzt (spiele 10 Jahre) habe ich plötzlich gemerkt was es für Wunder bewirkt:

Also ich übe einen Teil so lange bis ich sie relativ gut spielen kann (wenn möglich Auswendig). Ich Analyse mein Spiel und nehme mir die schwierigsten Stelllen raus und intensiviere meine Übungen in Bezug auf diese.

Dann ist das Stück aber noch längst nicht fertig und hier kommt das Metronom ins Spiel:
Ich fange bei einem sehr langsamen Tempo an (höchstens halb so schnell wie Zieltempo) und spiele kräftig und ohne Pedal. Wenn ich es ohne Fehler durchgespielt habe beginne ich von vorne aber erhöhe das Tempo zuvor um einen Strich (ca. 4 Schläge pro Miinute mehr). Wenn ich langsam merke es wird schwieriger erhöhe ich die Wiederholung auf 2, bis ich schneller einstelle und später auf 3. Das mache ich so lange bis ich 10-20% schneller spiele als das Originaltempo.

Nun spiele ich es mit Pedal und Betonung im Original und voila, die Stelle ist so gut wie gemeistert und hat sich für immer eingeprägt.
 
Rudl, mich würde eher interessieren, ob irgendwer hier einen renommierten Pianisten nennen kann, der jemals ein Stück wie "vers la flamme" mit Metronom eingeübt hat.
Viel Spaß bei der Suche! :D

Habe gestern abend das Buch: "Claudio Arrau, Leben mit der Musik" angefangen zu lesen.

Auf den ersten Seiten wurde sein Arbeitszimmer beschrieben. Auf seinem Flügel stand nicht nur ein Metronom sondern sogar eins links und eins rechts vom Notenpult.

Es handelt sich um Interviews zwischen 1980 und 81. Für den Fall, dass Arrau was zum Metronom erzählt, dass er vielleicht sogar damit übt, werde ich es hier berichten.
Ich hoffe, Arrau ist renommiert genug.

Rudl
 
Das hat Arrau sicherlich so gebraucht, um Ligetis "Musica Ricercata", Nr. 7, zu üben:

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:D

LG,
Hasenbein
 

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