Klavierlehrer wechseln

  • Ersteller des Themas Talia
  • Erstellungsdatum

T

Talia

Dabei seit
8. Mai 2013
Beiträge
37
Reaktionen
1
Guten Morgen :-)
ich bin ganz neu hier im Formum und hab auch gleich eine Frage:
Ich spiele seit etwas über 2 Jahren Klavier. Ich habe ohne Vorkenntnisse angefangen und bin auch nicht mehr die jüngste mit Mitte Dreißig.
Ein Mal die Woche habe ich bei einem privaten Lehrer Unterricht. Seit längerem überlege ich ob ich wechseln soll.
Unsere Stunden laufen so ab: ich spiele mein aktuelles Stück vor. Meist unterbricht er mich schon wenn eine Stelle holpert. Also er lässt mich nicht einfach am Anfang das Stück erst mal komplett durchspielen und korrigiert dann beim zweiten Durchspielen.
Er erklärt mir alles oft zu schnell, spielt dann eine Stelle eine Oktave höher - so schnell, dass ich manchmal gar nicht weiß welchen Takt er gerade spielt und meint dazu: mach es doch so. Er merkt dann schon (bzw. sag ich es ihm auch) dass ich gerade Bahnhof verstanden hab. Gut, ich hab ne lange Leitung - aber das ist jetzt auch nicht so der Punkt.
Weiter machen wir gar keine Fingerübungen. Ich hab das öfter mal danach gefragt aber irgendwie gerät das dann doch immer wieder in Vergessenheit. Er zeigt mir die ein oder andere und das wars dann.
Neue Stücke werden gar nicht analysiert. Ich sehe selber wenn es ein Stück mit 2 Kreuzen ist dass das dann z.B. D-Dur ist. Aber er erwähnt sowas nicht. Oder setzt ein Lehrer voraus dass sich ein Schüler das selber aneignet?
Auch spielen wir nie Tonleitern oder dergleichen...
Meine Stücke suche ich immer selber aus, er gibt mir da nichts vor. Ich spiele derzeit Stücke aus dem Buch Piano Piano leicht arrangiert (Hab mir nun das Buch in mittelschwer arrangiert).
Was meint ihr dazu? Ich zögere mit einem Wechsel weil ich nun auch an ihn gewöhnt bin, die Chemie auc stimmt...

Würdet ihr den Lehrer wechseln? Ich hab ihm das alles auch schon gesagt: dass ich mehr Theorie brauche, dass er machnachmal zu schnell ist im Unterricht - aber irgendwie fruchtet es nicht so.

Wie lange seit ihr bei euren Lehrern? Oder besser: was wären Punkte für euch zu wechseln?

Lieben Gruß
Talia
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Liebe Talia,

ich glaube, dass Du einen sehr guten aber anspruchsvollen KL hast. Hast Du schon mal versucht, Deine Schwierigkeiten mit ihm zu besprechen? Meine KL ist ähnlich und ich weiß zu schätzen, dass der Unterricht sehr individuell verläuft. Ich habe aber auch mitunter Schwierigkeiten, dem Tempo zu folgen. Der Grund ist einfach, dass aus der Vergangenheit heraus meine KL gewöhnt ist, mit begabten und überaus fleißigen Kindern (Stichwort Russland) zu arbeiten. Das etwas geringer Tempo muss man sich schlicht und einfach einfordern. Was Theorie angeht ebenfalls. Versuch das einfach mal.

Gruß Ute
 
Hallo Talia,

da dein jetziger Lehrer auf deine -wie ich meine - berechtigten Wünsche nicht oder kaum eingeht, solltest du wechseln. Es spricht auch nicht gerade für seine Qualität, wenn er dir die Auswahl der Stücke überlässt (Bequemlichkeit ) und auf dein individuelles Lerntempo kaum Rücksicht nimmt. Und dann sind solche Arrangements wie bei Piano Piano auch nicht gerade das, womit man wirklich weiterkommt. Also ich denke, dein Lehrer zieht einfach seinen Unterricht durch und ihm ist es letztendlich egal, ob und was du lernst.

Es kommt natürlich auf die Klavierlehrerdichte an deinem Wohnort an. Du könntest zum Beispiel bei verschiedenen Lehrern Probestunden nehmen, und dich dann entscheiden.

Viel Erfolg bei der Suche,

madlon
 
ich glaube, dass Du einen sehr guten aber anspruchsvollen KL hast.
Da bin ich gegenteiliger Meinung. Alleine schon, dass ein KL zulässt, dass die Schülerin Stücke aus einem der m.E. schlechtesten Piano-Sammelbände spielt, ist ein 100% KO-Kriterium. Selbst ein mittelprächtiger KL hat in seinem Fundus eine VIELZAHL von Originalen oder Bearbeitungen, die den Klimpereien in Piano, Piano haushoch überlegen sind und dennoch den Schüler nicht stärker fordern.

Du solltest wechseln, Talia - und zwar Lehrer UND Buch!
 
Danke für eure Antworten :-)
ja, meine Stücke suche ich alle selber aus. Außer ganz am Anfang, da haben wir mit einer Klavierschule gearbeitet. Das waren die ersten 9 Monate. Danach hab ich selber immer Noten angeschleppt und wir haben das dann auch gemacht - manches hat er vereinfacht. Ich hab keine Ahnung was ich spielen würde wenn ich das ihm mal überlassen hätte - bzw. ob er überhaupt nen Plan hätte...
Könnt ihr mir Stücke empfehlen die ich so nach 2 Jahren versuchen könnte? Statt immer aus Piano Piano...
Das wäre lieb :-).
 
Ist natürlich völlig richtig, daß der Lehrer schlecht ist.

Der macht sich einfach nen ruhigen Schuh. "Och, laß die Olle mal irgendwas klimpern, sie hat ihren Spaß, ich mein Geld". Das ist die Grundeinstellung.
Oder aber: "Boah ey, ich hab so viel zu tun, so viele Schüler etc., da kann ich nicht auch noch für jeden mir ein methodisch-didaktisches Konzept überlegen, schon gar nicht für so'ne 35jährige mit langer Leitung."

Eins von beiden.

Bzw. er hat einfach keine Ahnung.

Problem bei der Sache ist: Die Wahrscheinlichkeit, beim Lehrerwechsel vom Regen in die Traufe zu geraten, ist äußerst hoch, da es nur sehr wenige gute KL gibt.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Dein neuer Lehrer bestimmte Dinge, die Du bislang kritisierst, besser (oder mehr in Deinem Sinne, was nicht unbedingt besser heißt, aber lassen wir das...) machen, dafür aber andere schlecht.

Übrigens, Frage: Warum (also deiner ehrlichen Überzeugung nach) hast Du beim Klavierspielen bzw. im Klavierunterricht so eine "lange Leitung"?

Hast Du generell in verschiedensten Kontexten eine "lange Leitung", oder nur dort?

LG,
Hasenbein
 
Hallo Hasenbein,
danke für die ehrliche Antwort.
Ich hab generell eine langsame Auffassung, bei allem was ich lerne (auch beim Tanzen oder Fremdsprachen, egal was) ich brauche einfach länger als der Duchscnitt bis es sitzt.
Spiele ich z.B ganz einfache Takte (4/4 Takt): Selbst wenn die Notenfolge total simpel ist weil es nur vom e auf das d oder c geht dauert das bei mir zu lange.
 
Da der Kl offensichtlich nicht auf Deinen Wunsch eingeht, Stücke zu analysieren, Theorie in den Unterricht einzuflechten und geduldiger und langsamer zu erklären, würde ich mich an Deiner Stelle auch anderweitig umsehen. Für Dich bereits mögliche Stücke außerhalb des Buches "Piano Piano" gibt es jede Menge, schau Dich doch mal in YT um. Die Noten dazu kannst du dir kostenlos z.B. in islmp.de ansehen.

Zur Standardliteratur gehören z.B. Stücke aus:

Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach
Schumann: Album für die Jugend
Tschaikowsky: Jugend-Album

Keine Sorge, es handelt sich dabei NICHT um Kinderlieder ;)
 
Könnt ihr mir Stücke empfehlen die ich so nach 2 Jahren versuchen könnte? Statt immer aus Piano Piano...
Liebe Talia, Du findest hier einen Faden: "Von Anfängern für Anfänger". Dort empfeheln wir Novizen uns gegenseitig Stücke für die ersten Jahre, die fast ausnahmslos alle recht befriedigend sind - mal ehrlich: Das Piano-Piano-Zeugs klingt doch dünn und erbärmlich, oder?

Hier meine Empfehlungen:
Arcangelo CORELLI: Sarabande in E minor (Op. 5, No. 8) - YouTube
ERIK SATIE Gnossienne 1 - Alessio Nanni, piano - YouTube
Domenico Scarlatti, Larghetto (Sonata K 34, L 7) - YouTube
Domenico Zipoli, Suite in G-Minor, Giga - YouTube
September Song - YouTube
Paulistana #1 Claudio Santoro - YouTube

Was dabei, das Dir gefällt?
 
Ich würde das mal nicht so überstürzen. Den (Klavier)lehrer zu wechseln bedeutet immer eine gewisse Eingewöhnungszeit von manchmal mehreren Monaten, die unter Umständen Stress bedeutet. Je nachdem, wo du wohnst, könnte es auch wirklich schwierig sein, überhaupt einen anderen, wenn nicht sogar besseren Lehrer zu finden.
Überlege doch nochmal ganz genau und klar: Was möchtest du (konkret!) und was bekommst du bzw. was bekommst du nicht? Und wie lief das ab, als du den Klavierlehrer darum batest, etwas zu verändern. War das mal eine Frage oder Anmerkung im Nebensatz, die er als eine von hundert Fragen "halt mal beantwortet hat", oder war es ein ernsthaftes, grundsätzliches Gespräch über deine Wünsche, das auch als solches Verstanden wurde?
Wenn nicht, würde ich ein solches erstmal durchführen. Klar und deutlich Dinge sagen bzw. fragen. Den perfekten Lehrer gibts nicht, in jedem Unterricht fehlen Dinge oder könnten besser sein, und als Anfänger kann man auch nicht alles sofort richtig einschätzen.
An dem Gespräch und den folgenden Stunden wirst du bestimmt merken, ob du tatsächlich wechseln solltest, oder lieber doch nicht.

Wenn du wirklich einen neuen Lehrer suchst, bekommst du gute Empfehlungen über persönliche Kontakte. Wer ist begeistert und überzeugt von seinem KL und kann gutes berichten? Ansonsten kann man sich oft auch am Preis orientieren. Wer sich für gut hält, verlangt viel, und wenn er dann auch Schüler hat, die bleiben, sehen die das offenbar ebenso.
Natürlich können auch günstige Lehrer gut sein, z.B. manche Studenten, Nebenverdiener usw., aber da gibts sicher auch viele weniger gute. Unter 20 € / 45 min. ist der Unterricht auf jeden Fall kastrophal unterbezahlt.
 

Stilblüte, BITTE schau Dir mal piano, piano in der leichten Version an. Daraus spielt Talia seit zwei Jahren!!! Da gibts m.E. gar nichts mehr zu diskutieren. Der KL ist INDISKUTABEL!

Normalerweise rate ich bei solchen Überlegungen auch immer zur Besonnenheit - hier aber nicht. Wenn Talia, wie sie schreibt, gewisse Lernschwierigkeiten hat, dann ist es nach meiner Sicht unverzeihlich, nicht von Anfang an Geläufigkeitsübungen wie Tonleitern, Akkorde etc zu üben.
 
Tja - erst letztens las ich ein Stellengesuch einer privaten Musikschule, wo eine Honorarstelle besetzt werden sollte (nicht Klavier, aber egal); haltet Euch fest: Stundensatz (60 min.!!) 14 Euro! Das heißt, pro 30-Minuten-Schüler (das sollte die typische Unterrichtszeit sein) 7 Euro!
 
@Talia: Wenn Dir das Lernen schwer fällt, dann ist aus meiner Liste die Gnossienne #1 vermutlich am einfachsten.
 
Ok ich kenne dieses Buch nicht. Wenn es wirklich so grauenhaft schlecht ist, dass man daraus zweifelsfrei schließen kann, dass der Lehrer einen auf faule Socke macht (und er nicht einfach aus Motivationsgründen Stücke spielen lässt, die dem Schüler gefallen), sollte man vielleicht wirklich wechseln.
Aber bedenken: Mehr Engagement = mehr Arbeitszeit für den Lehrer = bitte mehr bezahlen!!!
Was ich da von Hasenbein wieder lese... da fehlen mir die Worte... private Musikschule. Ts, wer unterrichtet da? Ausgebildete Hochschulabsolventen? 10 Schüler am Tag? *Kopfschüttel*
 


Hi Nessie, ;)

hab kurz Elise, Träumerei, und Adeline angesehen ( die Notenbeispiele ):

Naja, die sehen in den "Original" - Versionen natürlich anders aus..( wobei: bei Adeline weiß ich nicht, ob ich jetzt hier zuhaus die "absolute Originalversion" hab, jedenfalls ist sie schwieriger als die Version oben im Notenbeispiel..) hmm.

Wenn ich mir aber so einen Klavierlehrer mit Schüler vorstelle, und es um diese Stücke geht, dann könnte ja der Lehrer zum Vergleich dem Schüler die "Original"-Noten danebenlegen und sagen: "Ok, Du siehst, das da => sind vereinfachte Versionen, wo auch viel weggelassen wurde. Und das hier => sind die "richtigen" Versionen. Die vereinfachten geben Dir eine ungefähre Vorstellung von der Melodie, ABER es kann sein, dass Du später Probleme bekommst, wenn Du Dich mit den Originalsachen beschäftigst. ( Notensatz anders, schwieriger, andere Fingersätze nötig, keine ausgelassenen Teile mehr ) .

Du kannst auch gleich mit den richtigen Versionen beginnen, aber das dauert vielleicht ganz schön lange, bis Du eins kannst / dauert mittellange / dauert ruck zuck" ( je nach Einschätzung von Schülerfähigkeiten ).

Drüber reden und Sachverhalt "Erleichterte Versionen" und "Konsequenzen" mit (vernünftigem ) Schüler besprechen, falls möglich, würde ich wichtig finden. Schüler müssten über diese Dinge aufgeklärt werden. Auch über Stellenwerte in der Musik, wie etwa Tiersen, Einaudi, usw., Hintergründe, hat Einaudi vielleicht sogar studiert ? oder so., Also der Background. Was steht "dahinter". Gehört, find ich, alles irgendwie dazu.

Solche vereinfachten oder auch an maßgeblichen Stellen grob veränderten Versionen gibts natürlich nicht nur bei diesem Heumann, sondern z.B. auch bei Krentzlin ( der junge Pianist, Band 2: Da ist eine Version drin von "die Forelle", 1 Seite, Triolen links, einfache Melodie rechts ), und wenn die ECHTE Version ( Schott, Einzelausgabe, z.B. ) noch nicht in angemessener Zeit machbar ist, kann die einfache evtl. echt motivierend wirken, sich irgendwann die richtige zu besorgen..

Okay, so far mein cent -

LG, Olli !
 

Ähnliche Themen

S
Antworten
4
Aufrufe
880
Wiedereinsteigerin38
Wiedereinsteigerin38
P
Antworten
28
Aufrufe
3K
Debösi
Debösi

Zurück
Top Bottom