Klavier lernen als nicht mehr ganz junger Anfänger

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Hallo, bin neu hier und freue mich, dieses Forum gefunden zu haben!:)
Ich spiele nun 8 Monate Klavier mit recht gutem Unterricht, und mich würde interessieren, was man in der Zeit so lernen kann/gelernt haben sollte/ als Anfänger mit musikalischer Vorbildung?

Mir persönlich fällt der "niveauvolle" Umgang mit dem Pedal noch recht schwer, das wird wohl noch dauern, bis ich es raushabe...
Ja, meine zweite Frage stellt sich somit auch von alleine: wie übt man den Umgang mit dem Pedal, wie erlernt man, das Pedal so einzusetzen, dass es keinen "Klangbrei" gibt? Oder ist es einfach eine Frage der Zeit und der Übung?

ich freu mich über eure Antworten, bis dann
Violapiano
 
Hallo Violapiano,

eine sehr gute Einführung in den Umgang mit dem Pedal findest Du auf der Website von Jörg Gedan:

http://www.pian-e-forte.de

Dann: Fachwissen - Spieltechnik - Kleine Lehre des Pedalspiels
 
Danke

Hallo Kölnklavier,:)

herzlichen Dank für Deinen Tipp, den Hinweis auf diese schöne Klavierseite. Ich werde sie mir gleich mal zu Gemüte führen.
Gutes Pedalspielen lernen dauert lange, oder?:confused:
Bei meinem ersten Stück mit Pedaleinsatz war ich schon mäßig frustriert, weil überhaupt nicht zufrieden mit dem schwammigen Ergebnis.

Sonst wächst das Technikprogramm relativ schnell, Dur-Tonleitern hab ich beidhändig durch, die laufen auch flüssig. Das Technikprogramm eimal durch dauert etwa schon eine Dreiviertelstunde.... Ich übe sehr gerne Technik, hinterher laufen die Finger wie geölt. ;)

Ja, da ich gar nicht orientiert bin, was andere so machen im Unterricht..., ist ja nicht gewöhnlich über 40 anzufangen, ich frage mich auch, ob man im fortgeschritteneren Alter noch zu gutem Spielen kommen kann.
Leider habe ich vorher nicht die Gelegenheit gehabt, Klavier zu lernen.
viele Grüße
Violapiano
 
Hallo Kölnklavier,:)

herzlichen Dank für Deinen Tipp, den Hinweis auf diese schöne Klavierseite. Ich werde sie mir gleich mal zu Gemüte führen.
Gutes Pedalspielen lernen dauert lange, oder?:confused:
Bei meinem ersten Stück mit Pedaleinsatz war ich schon mäßig frustriert, weil überhaupt nicht zufrieden mit dem schwammigen Ergebnis.

Sonst wächst das Technikprogramm relativ schnell, Dur-Tonleitern hab ich beidhändig durch, die laufen auch flüssig. Das Technikprogramm eimal durch dauert etwa schon eine Dreiviertelstunde.... Ich übe sehr gerne Technik, hinterher laufen die Finger wie geölt. ;)

Ja, da ich gar nicht orientiert bin, was andere so machen im Unterricht..., ist ja nicht gewöhnlich über 40 anzufangen, ich frage mich auch, ob man im fortgeschritteneren Alter noch zu gutem Spielen kommen kann.
Leider habe ich vorher nicht die Gelegenheit gehabt, Klavier zu lernen.
viele Grüße
Violapiano

Nur Mut, wenn du weiter so übst, wie du zu üben scheinst, wirst du schon in ein paar Jahren Chopin spielen. Ich hatte schon einige "ältere" Schüler, die sehr weit gekommen sind.
Gruss Till
 
Das Alter ist kein Hindernis. Es geht einzig und allein darum ob man talentiert ist oder nicht;)

Und das Pedalspiel wirst du bald beherrschen. Nur das mittlere ist gewöhnungssache.

Viel Erfolg
 
Das Alter ist kein Hindernis. Es geht einzig und allein darum ob man talentiert ist oder nicht

Und das Pedalspiel wirst du bald beherrschen. Nur das mittlere ist gewöhnungssache.

Viel Erfolg



Das stimmt doch überhaupt nicht!
Erstmal kommt es auf die Zielsetzung an. Da ist das Alter teilweise bestimmt ein Hindernis.
Talent?? Spiel doch mal bitte die C-Dur-Tonleiter - ich frage dann was das mit Talent zu tun hat ? :floet:
Woraus es ankommt ist neben ein wenig Talent das Hören, richtige Üben, die Motivation, die Energie und Zeit, die zur Verfügung steht.

Nach 8 Monaten beidhändige Tonleitern ist schon respektabel!
 
Das Alter ist kein Hindernis. Es geht einzig und allein darum ob man talentiert ist oder nicht;)

na hoffentlich gehts auch ohne talent ;). ich denke, mit disziplin und begeisterung kommt man auch schon ganz schön weit. sonst hätte ich nämlich im fortgeschrittenen alter von 40 jahren auch nicht mehr anfangen düfen :floet:.

lavendel
 
etwas ermutigt

Hallo zusammen, die ihr auf meinen Beitrag geantwortet habt,

danke für den Zuspruch, ja, ich hoffe, ich werds hinkriegen, auch, dranzubleiben, in der Tat: man muss am Tage schon eine Stunde konzentriert üben, sonst kaum Weiterkommen möglich. Das mache ich zur Zeit, und hoffe, ich kann es beibehalten. Das Klavierspielen entspannt und strukturiert auch, ich habe schon das Gefühl, in meinen Hirn haben sich ein paar neue Synapsen gebildet ;), wenn ich dran denke, wie sehr sich die Hände zunächst dagegen gestraubt haben, C-Dur parallel links und rechts auf die Reihe zu bringen!:D Der Daumen rechts wollte einfach nicht alleine untersetzen.
Aber nach einer Woche gings. Mit Zähigkeit lernt man es.

Ich habe das Glück, eine Lehrerin gefunden zu haben, die sich auch für späte Anfänger Zeit nimmt und sie gut ausbildet. Ich bekomme eine professionelle Technikausbildung, das ist nicht selbstverständlich. Ich fragte an einer Musikschule, dort meinte man direkt, das müsse ja Spaß machen, und in meinem Alter werde es ja schon etwas schwierig alles. Boah, was für' n Frust. Da wurde ich schon zum alten Eisen getan.
Umso schöner, dass ich es nun gut getroffen habe.
Wo haben denn andere ältere Anfänger ihre Lehrer gefunden, das würde mich mal interessieren?

Viele Grüße
Violapiano
 
Also, Mädel; mit 40 biste nicht alt! Ich habe selbst vor einem Jahr begonnen (mit 48 Jahren) und mein Schwiegervater ist mit 81 ins Klavierleben gestartet. Der übt täglich mindestens 3 Stunden und hat sich nach einem halben Jahr völlig an der Mondscheinsonate festgebissen!

Ich habe einfach die KL meiner Tochter angesprochen - die wollte erst nicht so recht, weil sie "strenge Klassikerin" ist und mein Begehr in Richtung Jazz-Standards geht. Aber mittlerweile machts ihr wohl Spass und wir lernen beide voneinander. So habe ich mich mit Bach, Chopin und anderen angefreundet und Sie ist hin und weg von den schönen Harmonien im Jazz...

Ich lass es langsam angehen und bin noch meilenweit von Tonleitern beidhändig entfernt - das liegt aber wohl auch daran, dass ich "außerhalb" normaler Klavierschulen lerne. Just Learning bei Doing (den Verschreiber lass ich mal stehen, der ist einfach zu schön :D). Ich komme in der Woche so auf 3-8 Übestunden - mehr ist einfach nicht drin. Mit Üben meine ich aber auch das Spielen "sitzender" Stücke (hab ich da welche ? :rolleyes:).

Momentan verzweifle ich an den Nonen der "Summertime"-Bearbeitung von Heumann... und auch das Larghetto von Scarlatti (aus der Clavio-Sammlung) holpert noch schwer...
Wenn es dann Herbst wird, werde ich mich an Saties Gymnopedie#1 machen.

Übrigens setze ich das Pedal sehr gefühlsmäßig und gewiss wenig akkurat ein - meine KL meinte, dass sich dies automatisch verbessert, wenn die Stücke sicherer sitzen - das kann ich bis jetzt auch bestätigen.Natülich wird man so bestenfalls zum Barpiano-Dilettanten, aber das reicht mir.

Was spielst Du? Neben den Tonleitern ... :D
 
was ich spiel...

Hallo zusammen,:)
.... oder eher wohl versuch zu spielen: Chopin Walzer h-moll op. 69 Nr.2 (das ist keiner von den großen Konzertwalzern!) Scheitert noch am Pedal.:confused::(
Mozart Sonate Nr. 16 "facile" C-Dur, wird wohl in anderen Unterforen nicht so sehr wohlwollend beurteilt, find ich schade, hübsches frisches Stück ist das, find ich. Und nicht soooo schwer wie eine Scarlatti-Sonate. Schon en Gassenhauer, aber naja.
Also, wir machen noch keine sehr großen Sprünge, etwas Anforderung muss sein, sonst kann man ja nicht wachsen.

Ich meine übrigens festzustellen, dass man am Klavier wie von selbst Rhytmus lernt, den das ergibt sich oft aus dem Notensystem. Ein Ahaeffekt, denn ich komme von einem Melodieinstrument.

Vg
und euch auch weiterhin viel Spaß, besonders den anderen älteren Mitstreiter(inne)n!
Ich finde es bemerkenswert, mit 81 einzusteigen, Respekt!!!!! Da zieh ich den Hut.

Vg
violapiano
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Wo haben denn andere ältere Anfänger ihre Lehrer gefunden, das würde mich mal interessieren?

hallo viola,

ich hab in dem klavierhaus, wo ich mein erstes (digital)klavier gemietet habe um überhaupt rauszufinden, ob das überhaupt was für mich ist, den verkäufer gefragt. der hatte ne ganze liste an lehrern, hat mich gefragt, was ich denn will: welchen hintergrund ich habe, was ich lernen will, wo (wichtig, find ich im nachhinein), hat mir dann telefonnummern rausgesucht und die lehrer/innen auch in kurzen worten charakterisiert. ich hab dann zwei von den vieren angerufen und mit beiden ne probestunde vereinbart. hab aber schon im telefonat gemerkt, dass der eine mir zusagte und die andere nicht so. und der eine isses dann auch geworden. aber ich denke, das war auch das glück, dass der verkäufer zeit hatte, sich lange mit mir unterhalten hat und dann ein gespür dafür hatte, was zueinander passt. alles andere ist roulette, glaube ich.

wünsche dir auch weiterhin viel spaß!

lavendel
 
dort meinte man direkt, das müsse ja Spaß machen, und in einem Alter werde es ja schon etwas schwierig alles
Joah, an so eine Flachnase bin ich auch einmal geraten :mad: . Der Trick ist, dass man sich von solchen unflexiblen Altersklassenfetischisten nicht unterkriegen lässt. :D Und schon kommt der Spaß an der Freud und der Fortschritt von ganz alleine.
Einen Klavierlehrer, der auch Erwachsene ordentlich auszubilden vermag, würde ich mir hier auch wünschen, scheint es hier aber nicht zu geben :x .
 
Einen Klavierlehrer, der auch Erwachsene ordentlich auszubilden vermag, würde ich mir hier auch wünschen, scheint es hier aber nicht zu geben :x .
Je nun, was ist eine ordentliche Ausbildung? Vielleicht hätte ich das bei meinem vorigen KL bekommen können, mit dem ich (deswegen?) jedoch nicht so recht warm wurde....

Wenn Du sie noch nicht kennst und es in Deiner Nähe ist könntest Du nach den Ferien mal die "Musikwerkstatt Tettnang" (s. deren homepage) versuchen, dort gibt's mehrere verschiedene KL und die unterrichten selbst 60jährige wie mich (versuchen es zumindest :D)

Grüßle,
Manfred
 
Pedal... um nicht einen neuen thread aufmachen zu müssen:

Hallo @ all,:D

zu einer guten Ausbildung gehört auch das Erlernen von kultiviertem Pedalspielen (meine ich).
Muss man sich da selber rantasten, kann man das eigentlich lehren in dem Sinne wie Fingersätze? Oder ist es vielmehr eine Frage des Fußspitzengefühls und des persönlichen Geschmacks?
Ich mache im Moment ganz gute Erfahrung mit der Methode "so wenig wie möglich". (ganz grob ausgedrückt)
Gibt es denn überhaupt Momente, wo man das Pedal ganz durchtritt?
Wenn ich zum Beispiel einen Baßton am Taktanfang durchklingen lassen will, dann würde ich den mehr pedalisieren und dann für das Folgende das Pedal leicht zurücknehmen? Wie macht ihr das?
Bei mir ist das Problem, ich habe genaue Vorstellungen, wie es klingen soll, weiß aber nicht so richtig, wie man das angeht.....:confused:

Danke für eure Tipps
violapiano
 
Meine besten SchülerInnen waren seid je her Erwachsene!! Die verfügen über Motivation, Übemoral und Verständnis. Alles Dinge, die sich Kinder noch erarbeiten müssen, teilweise mit Hlfe des Unterrichtes. Dadurch wird viel Zeit verplempert.

Ich habe jetzt eine 70 Jährige, die in ihrer Jugend schon 14 Jahre Unterricht hatte und vorher 2 Jahre bei einem Kollegen, der jetzt verzogen ist. Sie hat noch NIE Pedal gespielt!! Direkt in der ersten Stunde habe ich mit ihr daher das Pedal erlernt, erst mal das herkömmliche Bindepedal. Das ging gut! Thema con Variation von Gurlitt eignet sich gut dafür. Die Akkorde der RH können ja nicht gebunden werdene, dafür braucht man das Pedal. Der Fuß macht genau das Gegenteil von dem, was die Hände machen, er geht hoch, sobald die neuen Töne runter gedrückt werden und tritt sofort DANACH wieder den Hebel nach unten, deshalb nennt sich diese Form ja auch das "nachgetretene Pedal". Ist so ähnlich wie Fahrrad fahren lernen, irgendwann ist diese Bewegung automatisiert. Morgen kommt dann das gleiche mit den gebrochenen Akkorden: bei einem gebrochenen Dreiklang geht der Fuß beim 2. Ton runter, hält über drei und schnellt mit dem ersten Ton des neuen Akkordes hoch. Kapiert?
Die 70 jährige Dame hatte das nach 10 Minuten raus und war über den "neuen" Klang völlig begeistert. Mal sehen, was sie daraus zu Hause gebastelt hat, da passieren immer schon mal Umgestaltungen... vor allem bei den Kindern, denen das oftmals ziemlich egal ist, wann der Fuß nun was machen "soll"!
 
danke, Viola,...

Kapiert, ja.
Schwieirig ist die Balance, zwischen verschwimmen und leichtem Schweben, wie es ja manchmal erwünscht sein kann. Das Nachtreten kann ich, nur die Dosierung, ist nicht immmer einfach, na, es geht um die Feinheiten. Wie zum Beispiel beim Chopin Walzer den Grundton des Taktes auf der 1 durchklingen lassen, während die Melodie sich ändert und die linke Hand Akkorde zur Begleitung spielt. Zu viel durchgetreten klingt wie Klangbrei, festgehaltenes Pedal lässt die Oberstimme und die Akkorde verschwimmen. Zu wenig trifft den Charakter des Stückes nicht, es st ja schließlich schwer romtanische Musik.

So, wie man es häufig zunächst "akademisch" lernt, ist durchttreten nach der eins, löschen am Ende der 3. Hat aber zur Folge das alles schwimmt, schrecklich....:geige:
Jetzt mach ich es mehr nach dem Ohr, ich möchte, dass der Grundton leicht stehen bleibt und aber die Oberstimme nicht schwimmt. Ich versuche hier, das Pedal nach der 1 etwas weniger einzusetzen und zischen den Akkorden leicht zu trennen. Ist eigentlich Milimeterarbeit....
Hm, ich glaube, ich muss es üben, es wird schon besser. Der Fuß macht, im Vegleich zum Anfang immer weniger. und damit fahre ich ganz gut, glaube ich.

Wen noch jemand Anregungen für mch hat, dann gerne, ich freue mich.
Vielen Dank
Violapiano
 
Nee, Du bei Walzer von Chopin nimmt man zunächst auf jedem Viertel ein neues Pedal, später, wenn man ein Gefühl für den Druckpunkt bekommen hat, wann sich die Dämpfer ablösen, kann man dann ins Halb-Pedal überwechseln, welches mit den "Schatten" der Frequenzereignisse arbeitet. Schatten: Spiele einen Fortissimo-Akkord laut und kurz. Warte 0,5 Sekunden oder eine Sekunde und trete DANN das Pedal... nun ja, das ist dann schon gewissermaßen die "Meisterklasse"....
 
Hallo Viola
was heißt dann Halb-Pedal? Halb durchtreten? Ich versuche immer ganz nahe am Druckpunkt zu sein, voll durchtreten, dann verliert man sämtliches Gefühl fürs Pedal finde ich. Voll durchtreten gibt eigentlich immer einen Klang, der sehr hallig ist und recht diffus und schwimmend. Und viel zu dick für ein zartes Walzerchen, mein ich. Solch ein Pedal finde ich "unkultiviert" weil undifferenziert- und unfein.
Und worauf bezieht sich das nee?:confused:
Auf fast jedes Viertel nehm ich ein Pedal, ja. Aber kein ganzes. Eigentlich nur ganz wenig unter dem Abdämfen, sonst klingt es schrecklich, finde ich. Die Sache mit dem Schatten, das hab ichnicht so richtig verstanden, werd es nach der Mittagszeit mal probieren. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann soll der Nachhall des bereits nicht mehr gehaltenen Akkords wieder klingen?
Wenn das Pedal auf jedes Viertel wechselt, dann ist eben auch der Erste Ton des Taktes weg. Und den würde ich gerne noch leise hören bis zum Taktende. So meinte ich es.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es ist äußerst schwierig - eigentlich unmöglich - allgemeingültige Regeln für den Pedalgebrauch aufzustellen. Beim Walzer würde ich als Anhaltspunkt von einem zweimaligen Pedaltreten pro Takt ausgehen: einmal auf der 1, dann bei 2 loslassen und bei 3 wieder treten. Es hängt aber natürlich auch von der Melodiestimme, den Harmoniewechseln und vom Tempo ab.
 

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