Klavier länger nicht gestimmt

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music-is-silence

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Ich habe mal bisschen hier im Forum quer gelesen und habe aufgrund dessen, was ich so gelesen habe, eine Rückfrage.

Ich habe mir Ende der 1990er Jahre ein Klavier gekauft. Dann eine Weile gespielt. Schlief dann ein, so dass ich es bestimmt 10 Jahre oder mehr nicht mehr gestimmt habe. Dann vor ca. 5 Jahren oder so habe ich es stimmen lassen. Nicht mit dem Ziel wieder spielen zu können, sondern einfach aus einer Laune heraus, wenn man so will. Nun möchte ich aber endlich wirklich mal wieder Klavier spielen und werde es natürlich wieder stimmen lassen.
Wie ihr seht, habe ich das mit dem Stimmen nicht wirklich genau genommen. Warum? Ich dachte, dass ein Klavier gestimmt sein muss, wenn man damit spielt. Wenn nicht, stört sich keiner daran. Nun habe ich, wie gesagt, ein bisschen gelesen und bin auf Aussagen gestoßen, die sich lesen, als wäre es zwar für mich als Besitzer kein Problem, wenn das Klavier nicht gestimmt ist, für das Klavier aber u.U. schon, sprich, es könnte sein, dass langes nicht stimmen lassen zum Problem wird, weil man es danach eventuell nicht mehr so gut/leicht stimmen lassen kann.
Gibt es da allgemeine Anhaltspunkte? Mir ist klar, dass ein länger nicht gestimmtes Klavier dann eben nicht in einer Sitzung gestimmt werden kann, d.h. der Aufwand größer ist. Aber gut, das wäre kein Problem. Ein größeres Problem hätte ich, wenn es (aus welchen Gründen auch immer) es nachteilig für die Haltbarkeit des Klavier ist.

Kann man da Entwarnung geben?

Btw. Mein Klavier scheint nicht ganz so anfällig zu sein, zumindest stimmen die Mitten immer noch sehr gut. Trotz längerer “Stimmpause”. Die Höhen stimmen nicht mehr ganz und der tiefere Bass ist wirklich verstimmt.
 

Ich habe mir Ende der 1990er Jahre ein Klavier gekauft
Neu oder gebraucht? Marke?
Es kommt auf den Gesamtzustand an.
Es gibt Instrumente, da ist bei gutem Standort über Jahre kaum was zu machen.
Wenn es gut stimmbar ist, müßten 2 Stimmdurchgänge reichen.
 
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Danke Dir schon mal für die Rückmeldung! Das hilft mir schon mal weiter.

Ich habe es damals neu gekauft. Weiß das genaue Jahr nicht mehr, Ende der 1990er auf jeden Fall.
Marke Schimmel.
Modell 130 T.
Stand die Jahre über immer an einer Innenwand. Erst im Wohnzimmer, jetzt seit ein paar Jahren im Arbeitszimmer.

Edit: Ich habe auch gelesen, dass direkt an der Wand nicht gut sein soll, wegen Belüftung. Achtet ihr da drauf und stellt es von der Wand weg? Oder ist das übertrieben?
 

Klaviere sind von Hause aus hinterlüftet.
Ansonsten: Einfach den Stimmer kommen lassen., Wenn was ist, wird er Dich drauf hinweisen.
 
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Klaviere sind von Hause aus hinterlüftet.
Danke! Dann geht's wieder an die Wand.

Ja klar, der Stimmer ist schon bestellt und wird naütrlich was sagen, wenn was nicht passt. :)
Ich meinte eigentlich, ob es generell schlecht ist, wenn ein Klavier längere Zeit nicht gestimmt wird. Nicht in Hinblick auf die dann temporär falschen Töne, sondern in Hinblick auf die Haltbarkeit des Instruments. Habe da ein paar Dinge gelesen, die diese Frage aufkommen liesen. Denn bisher hätte ich so etwas nie vermutet.
 
Habe da ein paar Dinge gelesen, die diese Frage aufkommen liesen. Denn bisher hätte ich so etwas nie vermutet.

Was soll denn die Begründung dafür sein?
Mir reicht auch ein Link zu so einer Behauptung, damit ich das selbst nachlesen kann.
 
Die Behauptung war ohne Begründung. Mit entsprechenden Suchbegriffen lässt sich das sicher finden.
Für mich ist nur wichtig, ob da was dran ist. Dann lasse ich regelmäßiger stimmen. Wenn nicht, reicht alle 2-3 Jahre auch.
 
Die Behauptung war ohne Begründung. Mit entsprechenden Suchbegriffen lässt sich das sicher finden.
Für mich ist nur wichtig, ob da was dran ist. Dann lasse ich regelmäßiger stimmen. Wenn nicht, reicht alle 2-3 Jahre auch.

Behauptungen ohne Begründung geben keinen Grund dafür, sie sich zu merken.
Kannst du als Bullshit abstempeln.
 
Ich meinte eigentlich, ob es generell schlecht ist, wenn ein Klavier längere Zeit nicht gestimmt wird.
Ja, auf jeden Fall. Die Spannungsverhältnisse ändern sich, was sich negativ auf die Gußplatte, Saiten, Rasten Steg und Resonanzboden auswirken kann.

Gerade die Baßsaiten , so sie nicht regelmäßig bewegt werden, verharren zu lange an ihrem Knick, was beim nächsten Stimmen die Reißfreudigkeit derer erhöht.
 
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  • #10
Aber alle drei Jahre ist doch dafür genug, oder?
 
  • #11
Ja, auf jeden Fall. Die Spannungsverhältnisse ändern sich, was sich negativ auf die Gußplatte, Saiten, Rasten Steg und Resonanzboden auswirken kann.

Gerade die Baßsaiten , so sie nicht regelmäßig bewegt werden, verharren zu lange an ihrem Knick, was beim nächsten Stimmen die Reißfreudigkeit derer erhöht.
Vielen Dank!
Das ist mal eine Antwort, wie man sie sich wünscht. Keine Suggestivfragen oder Versuche den Fragenden als Idioten hinstellen zu wollen (nicht auf diesen Thread hier bezogen). Einfach nur eine anständige Antwort auf die gestellte Frage.
Kann ich auch irgendwo nachvollziehen, wobei mir natürlich das Wissen fehlt, wie belastbar die Gußplatten usw. sind. Aber wenn es über Jahre in einem Missverhältnis steht, kann ich schon nachvollziehen, dass es, je nachdem zu Problemen kommen kann. Wichtig ist hier wohl das "kann", vermute ich mal.

Also danke nochmals!
 
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  • #12
Ich habe es damals neu gekauft. Weiß das genaue Jahr nicht mehr, Ende der 1990er auf jeden Fall.
Marke Schimmel.
Modell 130 T.
Wenn Du das Alter Deines Instruments bestimmen möchtest, kannst Du ja hier mal die Seriennummer eingeben, die Du im Innenleben des Klaviers finden wirst: https://merz-klaviere.de/service/schimmel.php.

Kann ich auch irgendwo nachvollziehen, wobei mir natürlich das Wissen fehlt, wie Belastbar die Gußplatten usw. sind. Aber wenn es über Jahre in einem Missverhältnis steht, kann ich schon nachvollziehen, dass es, je nach zu Problemen kommen kann.
Gut möglich, dass der Stimmer mehr als einmal kommen muss. Die mir zugänglichen Schimmel-Klaviere (etwa in den Probelokalen meiner Chöre, in Kirchengemeindesälen oder in Seniorenheimen) sind relativ belastbar und gut in der Stimmhaltung. Ein Wartungsvertrag, der ein regelmäßiges Stimmen und Regulieren des Instruments vorsieht, existiert an den wenigsten Standorten. Da wird von Zeit zu Zeit mal die Frage gestellt, ob das Instrument noch klanglich in Ordnung sei oder ob man mal wieder den Klavierstimmer kommen lassen solle.

LG von Rheinkultur
 
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  • #13
Vielen Dank! Das hilft mir ebenso weiter, das einzuschätzen. Ich habe das Klavier gekauft, bisschen gespielt, vernachlässigt, dann mal zwischendrin einmal gestimmt und jetzt bin ich wieder am Anfang.

Ja, ich glaube auch, dass Schimmel die Stimmung gut halten. Das habe ich auch wo gelesen und ich kann das eigentlich bestätigen. Also ich habe das erste mal nach 15 Jahren oder so gestimmt und es war in großen Teilen des Klaviers noch relativ okay spielbar.

Danke für den Link. Ja, die Seriennummer habe ich heute auch wieder gesehen, als ich das Klavier geputzt habe (außen). Werde ich mal überprüfen und mich hier noch mal Rückmeldung.

Einen guten Start in die neue Woche!
 
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  • #14
Habe das jetzt mal anhand der Seriennummer überprüft: Gebaut zwischen 1997 und 1998. So in etwa hatte ich das im Kopf. Vielen Dank für den Tipp!
 
  • #15
Gut möglich, dass der Stimmer mehr als einmal kommen muss.
Das ist nicht zwingend erforderlich.

Modernere Klaviere kann man bei der Vorstimmung durchaus bis auf 446 Hz hochjagen und danach auf 440-443 Hz feinstimmen.

Das geht bei einem Kundenbesuch, kostet halt ein wenig mehr als eine normale Stimmung.

Empfohlen wird eine Nachstimmung nach etwa einem halben Jahr - was allerdings auch nicht immer erforderlich ist, da sich modernere Instrumente als recht stimmstabil erweisen.

Wichtige Faktoren sind hierbei die Luftfeuchtigkeit und thermische Schwankungen - so diese recht konstant bleiben, langt es das Instrument ein Jahr später zu stimmen.

Jedoch sollte man den Besuch des Klavierstimmers auf jeden Fall einmal im Jahr einplanen.
 
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  • #17
Da wird von Zeit zu Zeit mal die Frage gestellt, ob das Instrument noch klanglich in Ordnung sei oder ob man mal wieder den Klavierstimmer kommen lassen solle.
Ja, dieses kenn ich auch von mir bekannten Kirchengemeinden, welche meinen "das Klavier klänge doch noch" und ich muß dann feststellen das es arg greisslich verstimmt ist.

Solang nicht spontan ein Choir verrutscht und aus einem Ton zwoa macht, gewöhnt man sich an die Verstimmung und meint "des muß halt so".
 
  • #18
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  • #19
In Kirchen muss ein Klavier frömmig klingen. Je verstimmter, umso frömmiger klingt es. :017:
Na ja... wie würde denn "aus tiefer Not schrei ich zu Dir" klingen, wenn das Instrument gut gestimmt wäre? Hier muss doch gelten: tuning follows content
 
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  • #20
... außerdem fügt sich das verstimmte Klavier viel besser zum Kirchenchor und den zu Weihnachten Blockflöte spielenden Kindern.
Da passt dann einfach alles.
 
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