Danke dir So eine Freizeit Band würde mir schon ausreichen Hauptsache ich kann etwas verdienen, damit ich wenigstens Teilzeit in meinem jetzigen Job bleiben kannD, kannst du mir bitte sagen ob meine übe Routine gut so ist? Oder ich was ändern muss?
Ich habe vor und während meines Studiums (nicht Musikstudium) einiges Geld mit Musik verdient. Es handelte sich um eine Tanzmusikkapelle/wahlweise Jazz/Latinband, ich bin aber auch als DJ aufgetreten. Da ko(ö)nnte man als junger Mensch durchaus von leben. Im Rheinland gibt es Bands, die in der 5. Jahreszeit so gut leben können, dass sie sonst kaum etwas machen müssen, da sind es in der Saison aber bis zu 4 Auftritte am Abend.
1. Man braucht auch nicht unbedingt ein Virtuose auf dem Instrument sein. Wichtig ist, dass man Kontakte zur Musikerszene hat, zu Veranstaltern, Kunden usw.. Dann muss man gezeigt haben, dass man verlässlich, verträglich und pünktlich ist und seinen Kram immer dabei hat (Stücke geübt/aufgeschrieben und Equipment sorgfältig gewartet). Man sollte sich auf entsprechend kleiden können.
2. Dann muss man natürlich insofern musikalisch sein, dass man spontan auch mal improvisieren oder ein Stück nach Gehör spielen kann, nicht virtuos aber sicher.
3. Musikalisch ist das nicht unbedingt immer erfüllend, man ist reiner Dienstleister, spielt eben Schlager und andere Hits auf Wunsch anderer. Künstlerisch wertvoll ist das nicht unbedingt.
Klingt eigentlich easy? Ist es aber nicht.
Zu 1.: der Markt ist extrem klein und weitgehend aufgeteilt. Die Konkurrenz sehr groß und kennt sich seit Ewigkeiten. Da rein zu kommen und einen entsprechenden Ruf zu kreieren gelingt den allerwenigsten, vor allem, wenn man da erst in hohem Lebensalter und Branchenfremd reinkommt. Die meißten Konkurreinten sind auch noch richtig gute Musiker. Du musst also ein "Typ" sein, dich gut verkaufen können, freundlich, verlässlich, dabei bescheiden und gut sein. Bist Du das?
Zu 2.: Das fällt sogar manch klassisch gut ausgebildeten Musiker schwer, weil die gar nicht das Repertoire kennen. Wie gesagt muss man kein Virtuose sein aber dein Niveau und deine Erfahrung wie du es hier schilderst, da muss noch sehr viel Wasser den Rhein runterfließen. So schnell wie möglich klein anfangen in Hobbybands wäre empfehlenswert, aber auch das scheint mir bei dem jetzigen Niveau schwierig. Statt mit Bach würde ich doch eher etwas suchen, was man auch praktisch anwenden kann. Für den klassischen Weg und für Erfolg mit klassischer Musik bist du ganz sicher zu alt.
Zu 3.: Man muss der Typ dafür sein und das mögen, sonst wird man da verrückt. Für Klassik und Jazz wird es als Spätanfänger nicht reichen.
Ich weiß es gibt in HMT Rostock ein Studiengang der heißt Weltmusik mit Klassik und laut deren Anforderungen sind die gar nicht so schwer, es ist kein klassischer Studiengang aber man hat am Ende trotzdem den Master of Music
So ein Abschluss ist in deinem Alter völlig irrelevant und unnötig. Kosten(nicht nur Geld)- Nutzenverhältnis ist indikutabel, zudem nimmst du anderen Leuten die Plätze weg.
Und nein in meinem Umfeld gibt es keine Freunde oder Bekannte, ich wollte das wie gesagt schon seit klein an und Musik macht mir sehr viel Spaß, ich will nicht reich oder bekannt werden einfach ein bisschen was dazu verdienen würde mir reichen, wenn ich im Monat auf zum Beispiel 900€ netto komme, mehr brauche nicht ich nicht wirklich, dann noch einen Minijob und dann komme ich über die Runden und ich hoffe dass man das Geld als Hobbymusiker vielleicht verdienen kann
Die Livemusikszene ist so schlecht heutzutage, selbst gute studierte Jazzmusiker*innen spielen in Bars gegen den Hut und bekommen nicht mal Freigetränke. Stadtfeste zahlen nichts an Musker und Unterricht von einem Spätanfänger will auch keiner wirklich.
Entweder Hochzeit/Karneval oder Hobby also. Mach letzteres und habe Spaß dabei.
Was schönes zum Abschluss: Ein befreundeter Schlagzeuger aus Kanada hat mir von einer Jazzband erzählt, die war so schlecht, dass es wirklich lustig war die anzuhören. Die wurden sehr populär und haben vor vielen Leuten gespielt, da das wirklich unterhaltsam war, quasi wie ein Verkehrsunfall, man kann nicht wegschauen. Leider wurden sie durch die vielen Auftritte so gut, dass sie mittelmäßig wurden. Der Spaß war damit vorbei. Das wollte dann keiner hören.
Und dann war da ja noch Florence Foster Jenkins
https://de.wikipedia.org/wiki/Florence_Foster_Jenkins
Aber auf Klavier und Gitarre wird das schwer, da muss man schon singen. Wenn es doch klappen sollte würde ich mich für dich freuen.