Gerüchte um Wendl & Lung: Fakten?!

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Ja klar, wenn der Funke nicht überspringt, ist alles andere unwichtig.
 
Daß viele Pianisten im Konzertbetrieb nur Steinway bevorzugen hat wohl auch mit Bequemlichkeit zu tun - kennt man und gut ist es.

Katsaris hat hochvirtuose Programme, welche auch das Instrument extrem fordern, auf Steingraeberflügeln gespielt - Rubinstein war verärgert, als ihm statt des vertraglich zugesicherten Bechstein ein Bösendofer vorgesetzt wurde und wollte absagen (der alte Bösendorfer aber konnte ihn überreden, den Flügel wenigstens zu probieren - danach fand das Konzert doch noch statt) - - - brauchst Du noch mehr Beispiele?

Repetitionsgschwindigkeit, mechanische Reaktionsfeinheit und klangliche Dynamikmöglichkeiten müssen stimmen - ist das gewährleistet, ist der Name, der im aufgeklappten Deckel zu lesen ist, prinzipiell egal. Abweichend von diesem eigentlich ebenso einfachen wie einleuchtenden Prinzip zeigt die Realität, dass nicht alle Hersteller fähig oder willens sind, es zu erfüllen.

Dass nicht jeder diese Möglichkeiten des Instruments vollumfänglich braucht, ist zwar eine schlichte Tatsache, aber diese sagt nichts über die Qualität der Instrumente aus. Was aber jedem sehr hilfreich ist, der nicht zwingend notwendig die beste Repetitionsgeschwindigkeit braucht, das ist eine möglichst große Dynamik, d.h ein möglichst großer Unterschied zwischen pianissimo und fortissimo. Nun kann man wüten und toben und polemiesieren, so viel man will: auch in diesem Bereich gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern.

Wenn der Rahmen des Qualitätsurteils im landläufigen Sinn der Hausgebrauch ist, so hat man bei der Entscheidung für das günstigste Instrument bzgl. der dynamischen Breite nicht die beste Wahl getroffen.
 
Was aber jedem sehr hilfreich ist, der nicht zwingend notwendig die beste Repetitionsgeschwindigkeit braucht, das ist eine möglichst große Dynamik, d.h ein möglichst großer Unterschied zwischen pianissimo und fortissimo. Nun kann man wüten und toben und polemiesieren, so viel man will: auch in diesem Bereich gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern.

Dem kann ich nur beipflichten. Ich habe auch vor einem Jahr auf einem Wendl und Lung 161 Flügel angefangen zu spielen. Ich habe mir im Dezember einen alten Steinwaay O Flügel gekauft, von 1900 aber komplett und tadellos überarbeitet.

Als ich vor einem Jahr angefangen habe, wollte ich natürlich eine gutes Preis-Leistungsverhältnis und da bin ich ebenso vorgegangen wie der Themenersteller. Ich habe den Kauf nie bereut, nur haben sich meine Ansprüche weiterentwickelt. Ich spiele sehr engagiert und versuche noch ein hohes Niveau zu erreichen und hier ist mir aufgefallen, dass es mich schon allein beim Üben in meiner Entwicklung gehemmt hat keine große Dynamik zu haben, zu wenig Möglichkeiten in der Klanggestaltung zu haben und letzlich wollte ich einfach vorwärts kommen.

Da lag die Entscheidung für ein neues Instrument nahe, aber ich kann nicht behaupten, dass der Wendl und Lung Schrott wäre. Ich denke für Einsteiger durchaus empfehlenswert, denn auch die Ansprüche an das Instrument entwickeln sich für gewöhnlich erst wenn man eine Weile auf einem Instrument spielt.

Für einfache Hausmusik ohne gehobene Ansprüche reicht der Wendl und Lung definitiv und ich würde ihn auch empfehlen, wenn man umsteigen möchte so wie ich es tat, ist es auch nicht so schlimm, denn im Gegensatz zum freien Markt kann man ihn dann wohl noch recht gut in Zahlung geben, unter dem Strich habe ich in einem Jahr pro Monat 100 Euro Wertverlust gehabt, teilweise bis zu 8 Stunden am Tag gespielt und somit betrachte ich das als meine Miete für den ersten Flügel, bis ich das für mich richtige Instrument gefunden habe.

Kurzum: Alles eine Frage der Ansprüche und Möglichkeiten. Besser Wendl und Lung als gar kein Piano !
 
Hallo.
Gerade las ich den gesamten Faden durch, incl. der noch frischen Erinnerung an die Präsentation des W&L-138-Klaviers mit "Flügelmechanik" in einem anderen Faden.

Langsam komme ich zu einem etwas seltsamen Fazit.
Wendl & Lung besetzt zunehmend einen klammheimlichen Low-Budget-Kultstatus, nämlich den, unter den gegenwärtig fröhlichste Urständ feiernden "unschlagbaren Preis-Leistung-Verhältnissen" dasjenige zu sein, was wegen einer großen Zahl belegbarer Argumente das klügste und mithin (einzig?) vernünftige sei.

Diese Marketing-Schiene kennen wir z. B. auch in der Auto-Branche. M. E. wird sie derzeit in klassischer Reinkultur von Dacia verkörpert.

Geeignet sind W&L-Instrumente demgemäß für Menschen, die entweder genau diese Schiene toll finden, oder denen genau diese Schiene nichts ausmacht.

Für alle anderen, auf die das eine oder andere Genannte nicht zutrifft, scheinen mir andere Instrumente - mit benennbar anderen Nutz- und Spaßfaktoren - geeigneter.

Wie ist es bei dir, warmerklang?

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
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Bei Ebay kann man seit etwa einem halben Jahr beobachten, wie ein Händler versucht, einen neuwertigen W&L 178 (Ausstellungsstück) mit voller Garantie etc. für knapp über 8T€ loszuwerden, es klappt offenbar nicht.

Hallo Leute ich lese hier schon länger aber dazu muss ich jetzt mal was sagen bevor da noch einer aus Unwissenheit betuppt wird! Um besagten Händler würde ich nen Riesenbogen machen, der ist total unseriös! Ein Freund in der Klavierschule hat sich nen Angebot machen lassen (hat Wochen gedauert bis die überhaupt damit rüberkamen), und dann wollten se auf einmal weit über 5000 Euro um ne Korg Stummschaltung einzubauen obwohl die am Anfang rund 2000 gesagt hatten, und der Flügel selber hat schon Konzertbetrieb hinter sich, also kein normales Austellungsstück. Hat mir das Angebot gezeigt, komplette Abzocke, Finger weg von denen!!!
 
Danke für die Tipps, ich schaue mich mal bei gebrauchten Kawais etc. um, sofern ich jemanden finde, der mir eine gute auslöseverändernde Stummschaltung einbaut, sollte doch irgendwie zu machen sein..

Also für einen Schimmel scheint der hier interessant zu sein, leider sehr weit weg:

http://cgi.ebay.de/Flugel-Schimmel-...instrumente&hash=item35af270b5d#ht_500wt_1156

christian15, gehören Deiner und der hier angebotene zu sehr verschiedenen Produktionen?
 
Das Angebot würde ich mir mal genauer abschauen! Wenn Du den für 6501€ ersteigerst und den Transport bezahlst (Vorsicht: evtl. Stockwerke - er steht ja offensichtlich unter dem Dach), hast Du ihn wohl für knapp über 7T€ bei Dir. Selbst wenn noch einiges zu machen sein sollte (was bei dem Alter nicht unbedingt zu erwarten ist), kommst Du höchstens wohl auf den Neupreis des W&L.

Gruß
Rubato
 
Zu den Gerüchten möchte ich mich nicht äußern. Ich bin selber W&L Händler und bin natürlich informiert. Aber solange W&L nicht selber an die Öffentlichkeit geht, möchte ich das auch nicht tun, schon gar nicht im Internet. Aber einen heutigen Kauf betrifft das alles nicht. Ist eh viel unspektakulärer als hier gemunkelt wird.

Ich habe gestern aus gewöhnlich sehr gut informierter Quelle (die ihre Fakten wiederum direkt von W&L bekommt) u.a erfahren, dass der Markenname Wendl & Lung Geschichte ist :eek:.

Was das mit dem Wert der Instrumente macht, die jetzt noch im Verkauf bzw. der Produktion sind, kann sich jeder selbst ausmalen. :shock:

Zeigt mal wieder, dass man sich nicht auf Aussagen anderer verlassen sollte, wenn es um stattliche Summen geht, besonders wenn konträre Interessen wie Verkaufspreis und Werterhalt am Start sind....:oops:

Warum ein (angeblicher) Händler anonym hier so eine Aussage wie die hier zitierte machen wollte, sei dahingestellt, einen guten Eindruck machen geht anders! :roll:
 
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Raider heißt jetzt Twix, na und? Schmeckt immer noch gleich, und der Preis war auch der gleiche. Calgonit heißt jetzt Finish, aber das Produkt ist immer noch das gleiche. Wo ist das Problem?
 
Da treffen sich ja jetzt die Richtigen in Wien...das muß denen erst mal einer nachmachen die eigenen Markennamen so zu ruinieren... Ibach & Feurich hm... dann lieber gleich Fix & Foxi...
 
Raider heißt jetzt Twix, na und? Schmeckt immer noch gleich, und der Preis war auch der gleiche. Calgonit heißt jetzt Finish, aber das Produkt ist immer noch das gleiche. Wo ist das Problem?

Ja und seit wann sind Wiederverkaufswert und Werterhalt bei Verbrauchs-/Genussartikeln von Bedeutung??

Einzusehen dass der Wiederverkaufswert eines Produkts, dass es von Produktion und Namen her gerade mal gut 7 Jahre gab, leiden wird, bedarf keiner ausserordentlichen kaufmännischen Begabung.

(Klavier-) Händlern sollte das keine Überraschung sein :rolleyes:
 
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Ja und seit sind Wiederverkaufswert und Werterhalt bei Verbrauchs-/Genussartikeln von Bedeutung??

Einzusehen dass der Wiederverkaufswert eines Produkts, dass es von Produktion und Namen her gerade mal gut 7 Jahre gab, leiden wird, bedarf keiner ausserordentlichen kaufmännischen Begabung.

(Klavier-) Händlern sollte das keine Überraschung sein :rolleyes:

Genau das wäre ein Argument für den Namen Fix & Foxi :D :D :p

Grüße
Thomas
 
Ich dachte auch , dass das unter die Kategorie "verspäteter Silvesterscherz" fällt, und so recht glauben mag ich es noch immer nicht....;)

Nun Gubu, es hängt immer noch davon ab, ob Feurich nur seine Billiglinie ganz auf Import umstellt (was andere ja auch getan haben, siehe z.B. "Johannes Seiler" alias Zeitler&Winkelmann), die importierten Modelle vielleicht sogar in Gunzenhausen überarbeitet und mit eindeutigem Namen (wie er es eine zeitlag mit "Julius Feurich" schon getan hat) versieht. Und parallel dazu seine paar "Exklusiv"-Modelle weiter ganz in Gunzenhausen herstellt.
Das könnte doch eine Überlebensstrategie sein.
Oder ob er tatsächlich einfach seinen Namen verscherbelt hat. Dann allerdings steht zu befürchten, daß man ihn in absehbarer Zeit ganz abschreiben kann. Und Ibach wird so auch nicht wieder auferstehen.
 
Nenene, Friedrich; sobald der Name FEURICH in irgendeiner Form für Importprodukte verwendet wird, tritt sofort die Schädigung ein. Auch der "Julius Feurich" hat mit dazu beigetragen, dass die in Gunzenhausen rumkrebsen. Mir schwant gar nichts Gutes....
 
Nenene, Friedrich; sobald der Name FEURICH in irgendeiner Form für Importprodukte verwendet wird, tritt sofort die Schädigung ein. Auch der "Julius Feurich" hat mit dazu beigetragen, dass die in Gunzenhausen rumkrebsen. Mir schwant gar nichts Gutes....

Ganz Deiner Meinung fisherman! Bei Seiler war es doch auch so. Zeitter + Winkelmann als Asien-Instrumente von der Seiler-Qualität profitieren lassen zu wollen, wertet Z + W in dem Moment vielleicht auf, den Namen Seiler im selben Moment jedoch ab. "Eduard Seiler" und "Johannes Seiler" machen es, genau wie "Julius Feurich" eigentlich noch schlimmer, da hier für Außenstehende nicht einmal eine deutliche Namenstrennung gegeben ist. Ich kann dieses Vorgehen nur als letzten Versuch deuten, ein Unternehmen vor dem Untergang zu retten. Schade, wenn es wirklich so sein und nicht anders möglich sein sollte.
 
Ganz Deiner Meinung fisherman! Bei Seiler war es doch auch so. Zeitter + Winkelmann als Asien-Instrumente von der Seiler-Qualität profitieren lassen zu wollen, wertet Z + W in dem Moment vielleicht auf, den Namen Seiler im selben Moment jedoch ab.

Genauso wie Steinway durch Essex abgewertet wurde?:rolleyes:

Was soll das Geschrei?
W&L wird damit nicht abgewertet und Ibach und Feurich waren eh schon quasi weg vom Fenster bzw. total verwässert.
Ich finds gut:
Herr Ibach und Herr Feurich haben einiges Know-How, das sie ohne starken Partner nie mehr in die Branche einbringen könnten.

Ibach hatte wundervolle Konstruktionen, wenn W&L diese wieder auflegen würde wäre das sicher besser als das bescheidene 115er W&L.
 

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