Flügelkauf Gewährleistung / Probleme

  • Ersteller Ersteller ibach62
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Unglaublich, bei dem Anblick.
Ist bei Wissen um Reibung nicht unglaublich, nichtmal ungewöhnlich.

Die Größe der Kontakt-Fläche ist bei Reiberei erst relevant, wenn Bewegung = Verschleiß rein kommt. Im statischen Betrieb isses der Theorie zufolge egal.
Mü ist Mü.
Für Mü ist die Fläche erstmal egal. Sie taucht in den Basis-Formel nicht auf, weil sich die Kraftverhältnisse nach Fläche herauskürzen, über und unter dem Bruchstrich des Reibungsfaktors mue.

D.h. auch eine kleine Fläche macht die gleiche tangentiale Reibkraft. Ist lediglich von den Werkstoffen derer Kontaktflächen und deren Eigenschaften (trocken, nass, Schmierung...) abhängig.

Mal extrapoliert, dann könnte man insofern auch komplett größere "Löcher" für Stimmwirbel werkeln, und ein Stimmwirbel hält immer noch, wenn er - gemessen an seinem Zug von 80 oder 100 Kilo - in trockenem Holz und im Kontakt mit glattem oder geriffelten Stahl genug "mü" (griech. Buchstabe, wird in der Physik für den Reibungsfaktor genutzt) hat.

... oder auf einem "weichen" Stahl der Saite war recht wenig Kraft ... also auch wenig Drehmoment in der Bohrung ...

Geriffelt macht viel mue.
Glatt macht wenig mue.

Man kieke sich seine Reifen an, dort das Gleiche.
 

So einfach ist das ja auch nicht. Denn der Reibwert µ ist nur eine abstrakte Darstellung, die der Praxis bei trockenen Paarungen nicht gerecht wird. Es stimmt eben nicht, dass die Fläche keinen Einfluss hätte, siehe breitere Reifen am PKW, die durchaus mehr Haftung vermitteln. Und jene ohne "Geriffel", die Slicks, vermitteln am meisten Haftung.

Ein leichtfertig unterschlagener Faktor ist nämlich der Formschluss zwischen den aneinander reibenden Flächen durch die immer vorhandene Rauigkeit und gegebener Elastizität des Gegenübers. Das faserige wie elastische Holz ist ein guter Partner.

Und Verschleiß gibt es nicht nur durchs Drehen am Stimmwirbel, sondern auch durch den chronischen Zug durch die Saite an demselben, die Lochlaibung wird vielfältig belastet und Holz ist eben kein "technischer Werkstoff", dessen Verhalten man so einfach vorhersagen kann.
 

. Es stimmt eben nicht, dass die Fläche keinen Einfluss hätte, siehe breitere Reifen am PKW, die durchaus mehr Haftung vermitteln.
Nein, durch ständiges Wiederholen wird es auch nicht richtiger. Breitere Reifen vermitteln nicht mehr Reibung, sondern ihr Walken, also die periodische Verformung während des Abrollens, ist bezogen auf ihre Breite prozentual geringer als bei schmalen Reifen. Das vermittelt insbesondere in Kurven mehr Stabilität.
 
Die Physik lässt sich nicht manipulieren, sie ist wie sie ist. Man muss verschiedene Bewegungen und Kräfte sauber unterscheiden:

Statisch - Haftreibung: sie hängt nur von der Gewichtskraft ab. Versuch: die nötige Kraft zum Verschieben eines Tisches aus der Ruhelage ist identisch, ob der Tisch auf seinen 4 Beinen steht (kleine Fläche) oder umgekehrt auf der Tischplatte (große Fläche).
Bewegung Rad - Rollreibung (longitudinal, in Bewegungsrichtung): breite Reifen haben einen geringeren Rollreibungskoeffizienten als schmale Reifen (auf hartem Untergrund). Auf Sand ist es genau andersherum. Breite Reifen erlauben also höhere Geschwindigkeiten.
Statisch Rad - Seitenführung (lateral, quer zur Bewegungsrichtung): breite Reifen verformen sich weniger, vermindern die Walkarbeit. Walkarbeit wiederum erhöht die Rollreibung. deswegen sind die bei Rennwagen breit: wenig Walkarbeit, niedrige Rollreibung
Statisch Rad - Haftung (lateral, quer zur Bewegungsrichtung): hängt rein von der Gummimischung ab. Für eine hohe Haftung braucht es eine weiche Mischung. Das Thema Formschluss/Verzahnung wird physikalisch rein im µ abgebildet (keine Flächenabhängigkeit). Und auch deswegen sind die Reifen breit: zur Erhöhung der Haltbarkeit bei weichen Mischungen, die an sich erstmal die Haltbarkeit verringern.


Beim Stimmwirbel hat die Gewichtskraft des Wirbels aber quasi keinen Einfluss auf die Haftreibung, sondern die Klemmkraft des Stimmstockholzes auf den Wirbel. Und alleine diese bestimmt, ob sich der Wirbel schwer oder leicht drehen lässt. Die Größe der Kontaktfläche ist dabei egal. Dass im Fall von @Tastenscherge sich die Wirbel in den ovalen Löchern doch stimmen liessen, lag einfach daran, dass in diesem Fall die Klemmkraft höher gewesen ist als in den anderen Fällen. Nur die Größe dieser Kraft ist entscheidend - ob vollumfassend oder ggf. nur zwei Kontaktpunkte mit geringster Fläche wie im ovalen Loch, spielt keine Rolle, um den Wirbel zu stabilisieren.
 
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Man unterscheide Haftreibung und Gleitreibung. Im Fall von Gummi auf der Straße muss man das System als superviskoses Material sehen, es handelt sich um Haftreibung mit Verzahnung im Untergrund. Reifen schlupfen daher auch immer, wenn Kräfte einwirken. Daher bleibe ich dabei: Die Sache mit der Reibung ist im Fall der Autobereifung nicht so trivial, wie man das in der Schule lernt.

Jetzt könnt's mich wieder alle hauen. :egelTeufel:

Und Holz zeigt den einen oder anderen Aspekt, der Gummi ähnelt.
 
Daher bleibe ich dabei: Die Sache mit der Reibung ist im Fall der Autobereifung nicht so trivial, wie man das in der Schule lernt.
Bei was bleibst du, etwa das hier?
Es stimmt eben nicht, dass die Fläche keinen Einfluss hätte, siehe breitere Reifen am PKW, die durchaus mehr Haftung vermitteln. Und jene ohne "Geriffel", die Slicks, vermitteln am meisten Haftung.
Nimm das mal an, das stimmt nicht: in keiner Reibungsformel habe ich je eine Flächengröße gesehen. Das würde ja auch von den Einheiten gar nicht passen: es handelt sich hier rein die Wirkung von Kräften, und das µ ist dimensionslos. Deswegen hängt die Haftung zum einen von der Reifenmischung ab (verändert das µ) und zum anderen von der Gewichtskraft, Ohne Fg hast du gar keine Haftung, wenn wenn der Reifen Kilometerbreit ist… genauso, als wenn der Wirbel einen Meter Durchmesser hat aber keine Klemmkräfte auf ihn einwirken, sprich locker, hält nicht mehr die Stimmung.

Und: „Gleitreibung“ ist oben schon abgedeckt, und zwar heisst das beim Rad Rollreibung, weil er rollt. Bei gleitender Bewegung ist es Gleitreibung, das physikalische Prinzip dahinter ist aber dasselbe.

Schau mal in den Link, da stehts drin.
 
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