Flügelkauf gebrauchter Fazioli

Glückwunsch @kv231 !

Bei dem merkt man eigentlich jedesmal, dass es zum 274er nicht ganz gereicht hat.
Der ist, soviel ich weiß auch nur in Hamburg in der Produktion.
Oder, @Wiedereinaussteiger ?
Das ist richtig, New York baut den schon lange nicht mehr.

Die Auswahlsäle in HH und NYC stecken voller D und B.

D ist die Profikiste, B die Amateur-Traumkiste, die nicht ganz so viel Dresche ggfs. verträgt...
Weil? Fünf Saitenfelder, versus viere...

D UND C haben fünfe...

Flapsige sagen auch, C, "the most gay Steinway". Der C habe den schwulsten Sound... Kann ich nicht beurteilen. Hatte noch nie einen "neuen" C-227 unter den Fingern, nur mehrere der C-Vorläufer, diese "henry"-Flügel 220er. Die waren alle traumhaft im Klang. Und weil ich weiß, dass der "moderne" D von 1884 ein abgespeckter, erleichterter Centennial ist, und der C ein gekürzter D, fehlt es mir bissel an Respekt für den C-227, aber wie gesagt unbekannterweise.

Alle C-Vorläufer jedoch, die ich spielen durfte, 85-Taster, waren (wie in Relation auch alle O) jeweils klasse Instrumente. Spannende Frage ist, da Onkel Theo ein Sparefuchs war, ist da beim Entwickeln und Sparen zwischen 1884 und 1886 (Entwicklungsphase des C-227) damals was an Klang unter die Räder gekommen...?... DerC-227 war immerhin die letzte Arbeit, die Theo Steinweg für die Company verantwortete, dann hatte er sein Retirement gen Braunschweig, und der Neffe Ziegler durfte weitermachen. (Als Erstes den A und B von 85 auf 88 Tasten verbreitern. Unter Beibehaltung der "nur" vier Saitenfelder...)

C-227? Je ne sais-pas. Fühle mich überfragt. Kenne die ganze Geschichte, nicht aber auch nur eines der Instrumente.

Wenn aber das "most gay" bedeutet, dass der Sound "mild & mellow" ist, dann ist das die (damalige?) New Yorker Nummer (mit den damals eigenen gebauten Hämmerchen und) mit dem anderen Ansatz der Klangbreite (im Angebot der unterschiedlich ausfallenden Flügel). Und dann habe ich bisher uU. was verpasst, dass ich noch keinen C-227 spielte. Denn die Henry-Flügel sind mir Musterbeispiele des "mild & mellow". Fand die immer ausgesprochen schön.

Vielleicht bin ich ja auch verkappt schwul.

Mich würde mal interessieren , wo in der Händlerschaft ein C-227 herumstünde.
Weschenfelder?
 
Bösendorfer. Den wird hoffentlich niemand als Asiaten bezeichnen nur weil Bösendorfer Yamaha gehört.

Nein das nicht, aber ich meinte eigentlich eigenständige Hersteller. Wenn Yamaha sagt, wir machen Bösendorfer zu oder produzieren in Japan oder China, wird das gemacht. Wie es bei zB bei Grotrian und Seiler usw jetzt auch gemacht wird: Da kommen neue Marken mit deutschen Namen und Instrumenten aus China dazu

Steinway ist auch ein amerikanischer Hersteller. Renner und Kluge gehört auch Steinway...

Hecher, Borgato usw sind ja absolute „Nischenhersteller“
 
Ich sag mal so - bei uns Mitteleuropäern geht es ein wenig gelassener zu als bei euch, der quantitative Leistungsdruck ist hier nicht so arg wie in Japan oder gar China.
Das halte ich offen gestanden für Polemik. Ich war oft in Japan und meine bescheidenen Erfahrungen zum Thema Qualität würde ich da sogar noch deutlich vor made in Germany platzieren. In China sehe ich das etwas anders, da haben Versuchsteile mancherorts noch nicht mal eine eigene, nachverfolgbare Nummer und Q-Prozesse sind teilweise erst im Entstehen und traditionell vielleicht noch nicht so verankert wie in Japan (Ausnahmen nehmen aber rasant zu),. In Japan gibt es ganze "Qualitätskulturen" und quasi die Erfindung von KVP.
Hier ist Handarbeit, Liebe zum detail und eben strenge Qualitätskontrolle in vielen Industriezweigen Standard /Automobil, Elektronik, Instrumente, Gastronomie, Whisky ;-) ...).
Was quantitativen Leistungsdruck bei uns angeht, muss man sich nur mal die ganzen Diskussionen um die deutschen Automobil-Werke anschauen. Die haben einen gigantischen Produktionsdruck, sonst werden sie nämlich ins Ausland verlegt. Und ich bin sicher, dass auch Bechstein und Steinway eine gewisse Menge (in entsprechender Qualität) produzieren müssen, um zu überleben.
 
Chris Maene gäbe es noch in Europa. Baut der eigentlich Steinway um, nutzt er Steinway sozusagen als Tier 1 nach eigener Spezifikation oder sind das komplett eigene Instrumente? Habe erst einen gehört und der klang phantastisch.
 
D ist die Profikiste, B die Amateur-Traumkiste
Traumkiste für über 100000€?

Ich kenne einige Professoren, die einen B haben und sagen, dass man zum Üben keinen D braucht

in München habe ich mal bei Steinway einen neuen C angespielt: Der Flügel war ein Traum und der Unterschied zum B auch sehr deutlich. Der C ist wahrscheinlich für kleinere Städte mit kleinen Stadthallen und kleinem Budget optimal: B ist zu klein, D ist zu teuer. In Neutraubling steht ein C in der Stadthalle, den ein Unternehmer gespendet hat.
 
Chris Maene gäbe es noch in Europa. Baut der eigentlich Steinway um, nutzt er Steinway sozusagen als Tier 1 nach eigener Spezifikation oder sind das komplett eigene Instrumente? Habe erst einen gehört und der klang phantastisch.
Er baut ja verschiedene (historische) Instrumente (nach). Bei manchen bekommt/bezieht er Teile (zB die Platten) von Steinway
 

In Japan gibt es ganze "Qualitätskulturen"
Ja: Wenn man dort einen Handwerker anruft und einen Termin ausmacht, dann kommt der auch zu diesem Termin und falls er 10 Minuten später kommt, entschuldigt er sich tausendmal dafür. In D kann man froh sein, wenn überhaupt mal einer kommt.

Beim Bahnverkehr ist es genauso

In der Kawaifabrik kam ich das letzte Mal 10 Minuten vor dem ausgemachten Termin an. Dann sind die 3 Manager bei 40 Grad in ihren Anzügen aus den Büros hergelaufen und natürlich voll vollgeschwitzt angekommen, weil die Japaner nicht wollen, dass jemand warten muss.

Pünktlichkeit, Präzision, handwerkliche Traditionen/Können (Holzbau seit über 1000 Jahren!) und Qualitätsansprüche haben sie mindestens auf dem Niveau wie hier. Flughäfen bauen sie sogar noch schneller. Nur die Erdbeben haben sie (noch) nicht unter Kontrolle 😉
 
Traumkiste für über 100000€?

Ich kenne einige Professoren, die einen B haben und sagen, dass man zum Üben keinen D braucht

in München habe ich mal bei Steinway einen neuen C angespielt: Der Flügel war ein Traum und der Unterschied zum B auch sehr deutlich. Der C ist wahrscheinlich für kleinere Städte mit kleinen Stadthallen und kleinem Budget optimal: B ist zu klein, D ist zu teuer. In Neutraubling steht ein C in der Stadthalle, den ein Unternehmer gespendet hat.
Ist der C so viel günstiger? Ich glaube, das hat eher was mit verfügbarem Platz und zwar nicht nur auf der Bühne, sondern auch dahinter zu tun.
Wer Budgetrestriktionen hat, sollte vielleicht über eine andere Marke oder einen jungen Gebrauchten nachdenken.
 
Schon lange nicht mehr - Bösendorfer hat das Geschäft zurückabgewickelt.
Hm... Meines Wissens nein. Es gab letztens Grundstücksgeschäfte in Wien rund um den alten und neuen Bösendorfer-Saal, und die Fabrikgebäude wurden abgerissen, der Krams gehörte auch Yamaha gar nicht. Da waren Banken-Geschäfte rund um das alte Werk, ja.. Da ging es um die Wiener Immobilien, die aber m.W. erst gar nicht Teil der Yamaha-Tochter waren.

Das Unternehmen Bösendorfer und das Werk in Wiener Neustadt ist weiterhin eine Yamaha-Tochter, meines Wissens. Wüsste auch nicht, dass die österreichischen Vorbesitzer, Banker, eine Rückkauf-Option hätten und oder die gar ausüben wollten.
 
Kann ich absolut NICHT bestätigen.

Der S&S B ist ein absolut präzises Instrument welches sogar Tigerpianisten unbeschadet übersteht.

Man kann an sich sogar behaupten daß der B der kloane Bruder vom D ist, wo hingegen der C eher ein stiefmütterliches Dasein fristet.
Es gibt US-Zeitlupen- Filmaufnahmen mit der Steinway-Gestelltechnik, die genau das zeigen: kriegen die kleinen Flügel mit großen unterlagerten Tastenzahlen richtig Dresche, dann kommt die uralte Gestell-Konstruktion von Onkel Theo (1870/71) bissel ins Flattern.

Es ist richtig, dass dabei nichts kaputt geht. Insoweit korrekt.

Aber die Anschlagspräzision mangelt dann, und das dürften extrem tastenschnelle Pianisten teils wohl merken, wenn der Hammerrückfall in die Repetition, und der Repetitions-Rückfall auf die Taste sich auswirken. Da sind Schwingungen beobachtet worden, die sich am Röllchen im Millimeterbereich abspielen, aber unten an der Taste werden das einige mehr Millimeter sein, die die Tastenantwort des rückprellenden Hammers dann in der Tiefe versetzt.

Das mit dem "stiefmütterlich" wiederum stimmt.

Es kann sogar sein, dass Steinway selber uU. den C gar nicht sooo gerne verkauft, denn die Fertigungskosten.... des C dürften recht nahe beim D liegen. Und dann ist klar, was sie lieber verkaufen.
 

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