Flügelkauf gebrauchter Fazioli

Zitat von Long Louis:
Der angesprochene 170er Steingraeber ist zwar auf seine Art und für seine Größe schön, aber das Klangerlebnis des 212 kann er nicht im Ansatz bieten. Wäre ja auch ein Wunder.
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Hast du das probiert? Und womit?
Ich war öfter bei Steingraeber (wegen des Lisztflügels) und darunter dreimal im Verkaufs/Ausstellraum: dort standen der neue Konzertflügel, mehrere mittlere Flügel, darunter ein gebrauchter Steinway C (generalüberholt) und der A 170 - und letzterer war klanglich und mechanisch der zweitbeste Flügel im Raum (der beste war der Konzertflügel, an dessen weiche Pedale man sich aber gewöhnen muss) - - - übrigens musste der "Zwerg" ziemlich was aushalten, weil ich das Instrument sehr beanspruchende Abschnitte ausprobierte (Liszt, Ravel u.a.)
Sofern man ein neues Instrument haben will und das Budget bis 75.000 geht, hat mit dem A 170 ein richtig exzellentes Instrument für hohe Ansprüche - was man beim ungewöhnlich hohen Preis für diese "Größe" eigentlich erwarten muss, denn wie sollte das sonst gerechtfertigt sein?
 
Hi Rolf, ja, ich hatte dort einige C, einen B und einen A probiert. Ich fand den A besser als den B, der mir etwas lebloser erschien als der in sich ungemein stimmige A. Das Bassvolumen, die Transparenz und die Strahlfähigkeit des glockenartigen Diskants beim C waren für mich persönlich aber ein gigantischer Unterschied zum A. Da ich sehr Bassbetont spiele, ist die zusätzliche Länge natürlich auch ein Vorteil. Ich finde, dass der A bis knapp 2 m wahrscheinlich fast konkurrenzlos ist. In der Länge des C (also B Größen) gibt es sicher gleichwertige Alternativen, bei denen der Geschmack entscheidet. Für mich wäre der A trotz seiner Exzellenz nicht der richtige gewesen, aber ich kann jeden verstehen, der ihn kauft oder von ihm träumt.

(ich bin kein klassischer Pianist und spiele Jazz, Blues, New Orleans Piano usw.; meine Technik ist sehr eigen und ich höre anders, von daher muss mein Eindruck nicht der gleiche sein)
 
Zitat von virtualcai:
Ich denke wenn Du eine Vielfalt anspielst, wird irgendwann ein Flügel antworten und Du wirst die Sehnsucht nach diesem Klang nicht mehr los. Also so war es bei mir.
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Das ist eine schöne romantische Formulierung, die bleibt hängen!
Habe heute eine Stunde lang bei einem Freund auf einem sehr gepflegten Steinway C (ca.1990) gespielt (zur Orientierung, nicht zum Kauf), habe profunde Bässe genossen und perlende Läufe im Diskant - aber "geantwortet" hat er mir letztlich nicht, der Flügel. Irgendwie fehlte die Seele .... bin nach Hause gekommen und hab meinen vertrauten ollen Kawai KG-2 genossen (jetzt werd ich auch schon romantisch :001: )
 
Ja, den alten Flügel sollte man wo möglich auch würdig verabschieden.
Ich habe auf meiner Flügelsuche einige uralte und komplett heruntergespielte Familienerbstücke gespielt, die Erben hätten so gerne jemand gefunden, der ihren Flügel nimmt und pflegt, da ging es teils überhaupt nicht um Geld, sondern nur darum das, was Opa geliebt hat, nicht auf den Müll geben zu müssen.
 
Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, umfangreich und über Monate hinweg immer wieder zu testen. Nun ging aber doch alles viel schneller und ich habe mich entschieden. Gestern hatte ich Gelegenheit ausgiebig Probe zu spielen: Yamaha C5X, C6X sowie S6X alle neu, Shigeru Kawai SK-3, SK-5, SK-6, alle neu, Bösendorfer in den Größen 170, 200 sowohl neu als auch gebraucht, außerdem 225 gebraucht, jede Menge Steinways gebraucht 180, 188, 211, 227 .... Schöne Auswahl also. And the winner is ................................... ???
 
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Wenn Du lange Kawai gespielt hast vielleicht ein Shigeru? Und den Kawai in Zahlung gegeben?
 
The winner is: Shigeru Kawai SK-6 (hallo Marlene!) - aber sowas von klar und eindeutig: Wunderbarer satter und warmer Klang, aber auch glitzender Diskant, modulationsfähig, auch schönes piano, tolles Spielgefühl, super-präzis wirkende Mechanik, übrigens vom SK-5 (200cm) zum SK-6 (212) war es durchaus nochmal ein Quantensprung. Ich habe ja noch nie soviel Instrumente quer unmittelbar nacheinander verglichen, aber es ist schon interessant, wie man gleich sich wohl fühlt oder auch nicht. Der SK 6 lag auch in der Hinsucht klar vorne. Die Steinways wirkten allesamt vertraut ("Man kennt sich")und durchaus annehmbar, der S6 von Yamaha hat mir überhaupt nicht gefallen. Bösendorfers waren natürlich auch schön - aber wie gesagt: in der Summe (eigentlich in allen "Einzel-Disziplinen") klare Entscheidung für den 6er Shigeru K. (Dabei war ich überhaupt nicht auf Kawai fixiert, die Namen Bösendorfer und Steinway klingen ja wahrhaftig auch nicht schlecht ....) Herzlichen Dank an alle hier im Forum, die mir geholfen haben. Das war sehr effektiv und hat großen Spaß gemacht! Danke!
 
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Viel Spaß mit diesem traumhaften Instrument und möge es sich gut akklimatisieren! Wenn Du mal Fotos oder gar ein Video einstellst, können wir uns gut mitfreuen.

Habe ich jetzt eine Waschmaschine gewonnen?
 
Naja, also (zumindest in der DDR) galten Flügel der C Größe als Konzertflügel.

Alles was darüber war, lief unter der Bezeichnung "Orchesterflügel".

Ein D oder gar F308 ist in der tat nur für große Konzertsäle geeignet, wo hingegen ein C durchaus für kleinere Konzertsäle geeignet ist.

Flügel der Größenordnung A und B (178 - 211 cm) wurden als Salonflügel tituliert.

Unter 178 cm galten bereits als Stutzflügel.
 
Zitat von virtualcai:
Sag, hat Du jetzt überhaupt einen Fazioli angespielt?
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Nein - die Fixierung auf diese Marke war eine mehr oder weniger spontane "Schnapsidee", von der ich dann doch relativ schnell wieder abgekommen bin. Ihr habt mich bekehrt:

Zitat von OE1FEU:
Andere Mütter haben auch hübsche Töchter und vielleicht ist unter denen eben die eine Wunderschöne, die nicht auf den Namen Fazioli hört.
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:001: (Shigeru klingt ja längst nicht so elegant wie Fazioli, ist aber immerhin ein Vorname, wenn auch ein männlicher...;-))
 
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