Flügel restaurieren von 1890

Ich hatte übrigens einmal einen 170er Steingräber von ca. 1911. Er hat sich infolge eines Plattenbruchs verabschiedet, den ein gewiefter Händler zunächst unter einer Filzschicht versteckt hatte, der aber dann einige Jahre später gravierendere Auswirkungen hatte.
Das war der lauteste Flügel dieser Größe, der mir je untergekommen ist. Insofern wundert es mich zu hören, dass ein alter 185er so leise sein soll.
Eine Rettungsaktion war mir damals zu riskant und vor allem mit einem - für mich nicht vertretbaren - finanziellen Aufwand verbunden. War auf jeden Fall ein interessantes Instrument.
 
Luatstsärke ist ein komplexes Phänomen. Ich habe mal einen alten Grotrian gespielt, der hatte kaum Klangvolumen, war aber bellend laut, weil neu befilzt aber nicht intoniert. Steinway wirkt lauter als Bösendorfer wegen der scharfen Obertöne, obwohl Bösendorfer mehr Volumen und Tonausdauer hat.
 
Diesmal habe ich den Reso mit Kirol Lack (200 jährige Rezeptur) lackiert. Er ist ungiftig und riecht sehr angenehm, sieht sehr schön aus, ist aber schwierig zu verarbeiten, braucht mindestens drei Schichten und trocknet langsam.
Das Resonanzbodenlogo habe ich mit Siebdruck draufgemacht, nicht perfekt, aber es gefällt mir recht gut.
 

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Der Stegdruck scheint vernünftig, hat überall etwas, allerdings wackelt der Gussrahmen ein bisschen, d.h. hinten kann man ihn etwa drei Milimeter runterdrücken. Das könnte ungünstige Spannungen verursachen? Evtl muss ich hinten noch etwas unterlegen?
Was meinen die Experten?
 

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Bei den blauen Pfeilen hat es gewackelt. Ich habe den Bolzen beim roten Pfeil und den anderen etwas tiefer eingedreht, Jetzt passt es.
Oder soll man die Bolzen etwas unter Spannung setzen? Gibt es da noch anderes zu beachten? Z.B. Steinway hat ja bei der Gussplatte vorne rechts so eine Glocke wozu ist denn das?
 

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Die neue Mensur von Hellerbass ist da. Sehr interessant: Die Saiten werden teilweise mit zunehmender Länge dicker! Ist das normal? Wird ja wohl seine Richtigkeit haben
 

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Es handelt sich um die Blanksaitenmensur..
 
hier sieht man die Saitenlänge und Dicke im Vergleich. Dann werd ich nochmal nachfragen
 

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Die Tabelle gibt vermutlich das Verhältnis von Länge zu Dicke wieder.
ein 13er Saite von a"" bei gleichen Verhältnis umgerechnet auf das d wäre ein Prügel mit 20mm Durchmesser. :blöd:
 
Die Dicke ist in Röslau Numern angegeben, die Länge in cm
 
Jetzt konnt ich das Tuntengold doch noch verwenden und zwar für das Wappen. Man sieht es auf dem Foto nicht so gut aber diesmal siehts wirklich g.. aus.
 

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