Bösendorfer BJ 1928 - Flügel restaurieren

  • Ersteller des Themas Chabalaja
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Am Hammerröllchen wird der Hammerstiel nach oben gestossen, deshalb ist das eines der am meisten beanspruchten Teile. Das HR muss hart sein, aber möglichst rund. HR aus Leder halten besser als solche aus Stoff.
Alte Flügel spielen sich auch deshalb leichter, weil mit der Zeit die Hammerköpfe an Substanz verlieren und wenn der Hammerkopf einige Gramm leichter wird macht das an der Taste ein mehrfaches aus. Wenn du neue HK einbaust kann sich das durchaus ändern.
Der Hebel beim linken Pedal innen war bei meinem Bösendorfer übrigens auch abgebrochen und er war auch nur geleimt, das scheint eine konstrukive Schwachstelle zu sein. Ich habe das dann mit Araldit 2K Ultra geleimt.
 
Bei mir sind die Hammerröllchen alle nicht mehr rund ^^, die sind schon richtig zerdrückt, sieht man auch auf den Bildern die ich vorher gepostet habe.

Schränkt mich das jetzt sehr beim spielen ein oder merkt man das deutlich beim spielen wenn die neu wären?

Wen ja, kann ich die selber ohne weiteres wechseln, oder beinflusst das auch wieder die Intonation des Flügels?
 
Wen ja, kann ich die selber ohne weiteres wechseln, oder beinflusst das auch wieder die Intonation des Flügels?

Die Hammerröllchen haben nichts mit der Intonation zu tun sondern tragen zur Spielart mit bei. Ob Du sie selbst wechseln könntest, erschließt sich mir nicht, für einen Klavierbauer ist es kein Problem - alte ausleimen, neue einleimen. Die Spielart bei neuen Röllchen wird schwerer, in der Regel müssen sie noch mit Teflon geglättet werden da der Widerstand des neuen Röllchenleders zur Stoßzunge sehr hoch ist. Wenn man die Hammerköpfe bei Abel neu befilzen läßt, erneuern die auch auf Wunsch die Hammerröllchen gleich mit.
Will man ohnehin neue Hammerköpfe empfielt es sich beim Flügel auch die Hammerstiele gleichzeitig zu erneuern, welche dann bereits neue Hammerröllchen besitzen.

LG
Henry
 
Da ich gerade selbst ein ähnliches Projekt habe kann ich Dir auf jeden Fall eines mit auf den Weg geben: Du wirst Fehler machen und es besteht das Risiko, ein womöglich sehr gutes Instrument zu versauen. Dessen solltest Du Dir bewusst sein. Ist das Risiko jedoch überschaubar (z.B. Marktwert=null), kann man viel dabei lernen. Und es ist wirklich sehr viel Arbeit.

Das halte ich für die zentrale Überlegung. Versuch rauszufinden, welchen Wert das Instrument in seinem derzeitigen Zustand hat. Wenn der Wert spürbar über dem Brennholzpreis liegt, würde ich Erfahrung mit einem Instrument sammeln, bei dem es nicht schlimm wäre, wenn man es übel verbastelt. Denn wenn Du ein gutes brauchbares Instrument mangels Erfahrung verhunzt, wirst Du Dich nicht gut fühlen ;)

LG Wonz
 
Versuch rauszufinden, welchen Wert das Instrument in seinem derzeitigen Zustand hat.

LG Wonz

Bösendorfer sind immer wertvoll, das ist wie bei Steinway. Ehrlich gesagt habe ich die ersten Klaviere die ich "behandelt" habe auch mehr kaputt gemacht als repariert, dann vorsichtig mit Flügel angefangen und erst nach Jahren eine Generalreparatur gewagt. Du brauchst zudem einen Flaschenzug und diverse Spezialwerkzeuge.
 
Hey Leute,

Danke für die ganzen gut gemeinten Ratschläge und Hinweise, dass meiste werd ich wahrscheinlich über den Klavierbauer machen lassen.

Bei so vielen Videos die ich mir angesehen habe, sind viele Dinge für den Laien nicht geeignet, da das Wissen und das Werkzeug fehlt um es perfekt hinzubekommen. Der Klang ist hier in so vielen Punkten entscheidend.

Den Resonanzboden, Saiten, Hammerköpfe und die Intonation werde ich definitiv abgeben an einen Klavierbauer, das ist eindeutig nur was für Profis.

Ich versuche nur grad für mich herauszufinden, welche arbeiten ich selber machen kann?

Was würdet Ihr mir empfehlen?

Ich möchte alles was ich selber kann selber machen und mich in den dingen einarbeiten und belesen die einfach sind und machbar.

Am Ende möchte ich dem Klavierbauer mein Traumstück geben können und bereits viele Punkte einen Hacken dahinter setzen können die er nicht mehr machen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf welcher Seite kann ich als Privatmann, alle diese Dinge kaufen die ich brauche?

@joeach
Meine Überlegung war bis jetzt auch, das ich die Lackierung und die Klaviatur mache und den Rest den Klavierbauer.

Das Problem ist ich hab Elfenbein Tasten, und bei mir sind 5 Plättchen, gebrochen und mit den Tasten ist das so eine Sache die zu bekommen. Habt Ihr hier Empfehlungen für mich?
 
Auf welcher Seite kann ich als Privatmann, alle diese Dinge kaufen die ich brauche?

Entweder bei @Mawima oder hier: https://www.meyne-klaviertechnik.de/
Kleiner Tip noch nebenher, Dein Bösendorfer ist ein zu wertvolles Instrument um sich mit den Anfängen der Klavierrestauration zu befassen, hier solltest Du alles was erforderlich ist den Fachmann überlassen. Ich begrüße es sehr und unterstütze es gern wenn sich jemand an die Arbeit macht ein Klavier wieder aufzubauen - für diese Zwecke jedoch sollte man ein Instrument nehmen welches sich ohnehin in einem argen Zustand befindet; es werden öfter Klaviere an Selbstabholer angeboten wo man nur für den Transport aufkommen muß - jedoch Obacht daß die Gußplatte da noch heil ist, alles andere kann man wieder daher richten.

LG
Henry
 
Wenn man in den Shop geht um was zu kaufen, stehen nie Preise dabei oder das man es in den warenkorb legen möchte?

Mach ich was falsch?
 
Der normale Mayne-Shop ist eigentlich für professionelle Klavierbauer gedacht. Die Preise sieht man erst, wenn man sich registriert und dann von Meyne freigeschaltet wird.
Für Endkunden hat Meyne einen eigenen Shop. Da siehst Du dann auch die Preise.

https://www.klavierteile.de/
 


@Mawima und @GSTLP (sicher auch noch andere) sind Dir bestimmt gerne behilflich bei der Materialbestellung. Am besten Du rufst einen der beiden mal an und besprichst das persönlich.
Ich mache es so: Ich suche mir die Teile raus die ich brauche, mache eine Mail zurecht und telefoniere (meist mit guter Beratung), bekomme dann Preise genannt und bestelle.
Heraussuchen tue ich die Teile hier, weil hier die Auswahl recht groß und übersichtlich ist (alles bebildert) und man auch schon eine grobe Preisvorstellung bekommt.
 
Danke, die Seite ist klasse =)

Hab direkt noch eine Frage, ich hätte gern ein anderen Notenpult.
Wo bestellt Ihr den? Ich hab nur einen normalen, ich hätte gern einen der geschwungen ist und durch den man durchsehen kann. bräuchte da einen mit 80 cm breite.
 
Hab direkt noch eine Frage, ich hätte gern ein anderen Notenpult.
Wo bestellt Ihr den? Ich hab nur einen normalen, ich hätte gern einen der geschwungen ist und durch den man durchsehen kann. bräuchte da einen mit 80 cm breite.

Solche Dinge lassen wir in der Regel von einem Schreiner fertigen wenn hier besondere Maße gewünscht sind. Des kost allerdings auch ne Kleinigkeit - je nach Ausführung.

LG
Henry
 
Ein neues Notenpult gibt es auch hier:
anderen Notenpult.
Falls du das alte nicht merh brauchst wäre ich interessiert. Mein Original Notenpult ist nämlich hinüber
 
ok, wenn es soweit ist komme, ich vllt. darauf zurück.
Ein neues Notenpult gibt es auch hier?
wo ist hier? :D
 
Ich meinte hier. http://www.piano-fiks.net/pulpity_d.html
habe dort angefragt, die wollen etwa 450.- Euro für ein Brett
Habe mir jetzt selber eines gesägt, ca 2 Stunden Aufwand, muss aber noch nachbearbeitet und gestrichen werden. Das von FTP habe ich auch bestellt für meinen Steingräber. Wenn man es gestrichen hat sieht man nicht mehr dass es mdf ist. Muss aber erst grundiert und dann mehrmals gestirchen werden.
 

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450 € für ein Brett, dann bleib ich lieber auf meinem originalem xD
Muss mal mein Schreiner fragen, ob ich auch mal in der Werkstatt basteln kann.

Schellackierst du das Brett oder lackierst du es mit polyester Lack?
 
Du brauchst nur eine Stichsäge mit einem feinen Kurven- Sägeblatt. Ich hab erstmal gespachtelt, geschliffen gespachtelt und jetzt schmier ich gerade dick Lack auf Acrylbasis drauf. Wenn es dann glatt und schwarz ist kann ich evtl noch schellack drüber tun mal schauen, oder mit der Spraydose.
 

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