Finger trainieren für Fortgeschrittene

13 Jahre Klavierunterricht bei Lehrern, die längst nicht alles gut fanden, was ich gemacht habe. :musik:
Und deshalb bist Du so gut geworden, wie Du heute bist.

Weil man kompetenten Klartext mit Dir geredet hat.
Und weil Du darauf hin nicht "Buhuhu" gemacht hast oder meintest, schlauer als der Lehrer sein zu müssen, sondern es akzeptieren konntest und in Deiner Übeweise entsprechende Konsequenzen daraus gezogen hast.

Doc88 und Saugferkel hängen sich immer so an mir auf - dabei sagt Rolf in dieser Angelegenheit hier genau das Gleiche (tut das nur auf seine sich lustig machende Art). Mein Eindruck ist, dass der Ärger über meine Art dazu genutzt wird, nicht zugeben zu müssen, dass man in seinen Überzeugungen nun doch allmählich etwas verunsichert wird.
 
Es geht hier im Kern um technische Übungen, die man keinesfalls ohne musikalischen Hintergedanken üben darf, sonst ist man ja so dumm. Das Problem ist fast schon drollig.
 
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@Therese
Hier bin ich auch der Meinung, daß es landauf und landab üblich ist, daß ein ernstzunehmender Klavierlehrer mal auf Wunsch eine kleine Probe seiner Kunst präsentiert. Alles andere ist doch viel zu umständlich und wenn der Meister selbst nicht wenigstens ein paar passable Proben seiner Kunst (Vorspielstücke) vorspielen kann, sollte man mißtrauisch werden. Das ist doch eigentlich selbstverständlich. Und das Können von Schülern muß weder im positiven wie im negativen Sinn die Qualifikation eines Lehrers wiederspiegeln.
 
Indem man sich anhört wie die Schüler und Schülerinnen spielen.

Hi Therese, joah, könnte eine Möglichkeit sein. Aber da muss man genau aufpassen. Es könnte sein, dass unter den angehörten Schülern der Lehrkräfte sich welche befinden, die zuvor bei anderen Lehrkräften Dinge gelernt haben - oder sich anderweitig angeeignet haben - von denen sie mehrere eingearbeitet haben und nutzen. Wo aber halt der eigentliche Ursprung nicht bei der MOMENTANEN Lehrkraft liegt. Die momentane Lehrkraft findet es OK - aber als Zuhörer / Zuschauer kann man vielleicht nicht alles, was da gezeigt wird, auf die momentane Lehrkraft als URSPRUNG zurückführen.

LG, -Rev.-
 
@Therese
Hier bin ich auch der Meinung, daß es landauf und landab üblich ist, daß ein ernstzunehmender Klavierlehrer mal auf Wunsch eine kleine Probe seiner Kunst präsentiert.
Ich kenne das so nicht. Ist das wirklich üblich ? Zu mir kam noch nie ein potentieller Schüler in der Probestunde mit der Bitte ich solle ihm was vorspielen.
@Therese Und das Können von Schülern muß weder im positiven wie im negativen Sinn die Qualifikation eines Lehrers wiederspiegeln.
Naja, wenn man einzelne betrachtet vielleicht nicht, aber wenn man sich ein Schülervorspiel des Lehrers anhört bekommt man schon einen Eindruck.
 
Ich kenne das so nicht. Ist das wirklich üblich ? Zu mir kam noch nie ein potentieller Schüler in der Probestunde mit der Bitte ich solle ihm was vorspielen.
Zu mir nach Hause kam ein "Pianist," der mich unterrichten würde für 70€ die Stunde. Ich hab einiges vorgespielt und einige Zeit später zeigte ich ihm einen Teil von der 1. Ballade Chopins, was nicht funktionierte. Ich bat ihn drum, dass er mir das kurz zeigt, weil er das Srück bereits in einem seiner Konzerte gespielt habe. Noten waren parat. Er hat's nicht getan.

Ihn schickte ich dann nach Hause.

Meine jetztige KLin in der Musikschule zeigte mir gleich in der Probestunde, wo ich Fehler machte und wie es gespielt werden sollte. Außerdem sah ich sie mit einem ihrer Schüler am Vorspieltag ein russisches Klavierduett spielen, das 10–12 Minuten dauerte. Ihr Schüler spielte es recht gut, aber sie, wie ein Traum. Das Stück hatte ich noch nie gehört.

So habe ich auch mehr Respekt vor ihr.

Wenn ich immer noch auf Youtube schauen muss, wie es klingen soll bzw. gespielt werden muss, weil mein/e KL/in nicht in der Lage ist, mir es zu zeigen, wozu brauche ich ihn?

Drum ist es vlt. nicht üblich, aber wichtig.
 
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13 Jahre Klavierunterricht bei Lehrern, die längst nicht alles gut fanden, was ich gemacht habe. :musik:
Erfahrungsgemäß werden gerade herausragende Begabungen besonders unerbittlich gefordert. Warum wohl? Weil es noch Potenzial gibt, um aus einer sehr guten eine hervorragende Leistung zu machen. Da lohnt sich das zähe Ringen um noch höhere Qualität - und diese benötigt man ja für den Konkurrenzkampf und Verdrängungswettbewerb auf einem gesättigten Markt. Um einen solchen handelt es sich in den meisten künstlerischen Berufen nämlich. Einen nur mäßig begabten Kandidaten weiter zu schikanieren, damit dieser sein nicht mehr vorhandenes Potenzial abruft - das wäre sinnlos. Deshalb ist zu viel Nettigkeit zwar gemütlich und beschaulich, aber in so manchem Fall für das künstlerische Fortkommen nutzlos.

LG von Rheinkultur
 

Die "Richtigkeit" der Aussagen unterliegt wohl einer recht subjektiven Sichtweise. Außerdem stört auch mehr der unverschämt rotzige und arrogante Kommunikationsstil.

Ersteres ist m.E. falsch!

Bezüglich deiner 2. Aussage meine ich folgendes:

Bei Familienangehörigen, Freunden, Bekannten u.s.w. gibt es Persönlichkeitsmerkmalse, Meinungen, Kommunikationsstile, die ich schätze, aber auch die diejenigen, die ich ablehne, doof finde, die mich stören oder unbehagliche Gefühle hervorrufen.

Ich empfinde es als Arrangement mit mir selbst, ob ich einer Person, die ich einerseits schätze, in Kontakt bleibe oder ihr aus dem Weg gehe, weil ich sie als nervig wahrnehme.

Einem Freund, den ich aufgrund seiner Klugheit und Gutherzigkeit schätze, gehe ich aus dem Weg, weil ich seine ewige Jammerei nicht ertragen kann.

Mit meiner langjährigen Freundin, deren Ansichten mich in geharnischten Diskussionen teilweise auf die Palme bringen, das gilt auch umgekehrt, verbindet mich eine tiefe Wertschätzung und ich gehe davon aus, dass das so bleiben wird und wir immer Freundinnen bleiben werden.

In einer Kommunikationsart, wie sie in einem Forum stattfindet, ist es nahezu unmöglich, die Person gänzlich kennenzulernen. Von daher bin ich sehr zurückhaltend in meiner Beurteilung.
 
Es ist halt ein sehr großer Unterschied, ob man im persönlichen Gespräch von einer kompetenten Person herausgefordert und kritisiert wird oder von einer anonymen Person aus einem Internet-Forum, die es nicht nur bei fachlichen Kommentaren belässt. Insofern ist der Vergleich zwischen den Klavierlehrern von Mick und Hasenbein noch nicht mal ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen, sondern eher höchstens ein Vergleich zwischen Obst und Gemüse.
 
Wenn ich immer noch auf Youtube schauen muss, wie es klingen soll bzw. gespielt werden muss, weil mein/e KL/in nicht in der Lage ist, mir es zu zeigen, wozu brauche ich ihn?

Drum ist es vlt. nicht üblich, aber wichtig.

Das Lernen durch Imitation ( Vorspielen - Nachspielen ) ist im Instrumentalunterricht weit verbreitet. Es ist allerdings nicht die einzige Möglichkeit des Unterrichtens und auch nicht unbedingt die beste. Ich selber verwende es beim Unterrichten auch, besonders bei jüngeren Schülern mit wenig (Hör-)Erfahrung. Je fortgeschrittener die Schüler werden, desto weniger versuche ich es anzuwenden, da man als Lehrer nicht genau vorhersagen kann, was die Schüler sich da alles abgucken und abhören. Außerdem ist meine Interpretation eines Stückes ja nicht die einzig zwingende und richtige. Ich bin dann schon mehr daran interessiert, das die Interpretation zu dem Schüler passt und er seine Art das Stück zu spielen findet.
Mein Mann hat einen Lehrauftrag an einer Musikhochschule und spielt selber so gut wie garnicht vor, aus Überzeugung. Er meinte auch:" Der Professor X aus Y spielt seinen Schülern andauernd vor. Die klingen alle so wie er, nur schlechter."

Wenn du mit dieser Methode gerne und gut lernst ist das auch völlig in Ordnung so :)
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es eben auch andere gleichwertige Möglichkeiten des Unterrichtens gibt, die ein Vorspiel des Lehrers nicht erfordern.
 
@Doc88 et al.

Jetzt hört doch bitte mal auf, mehr oder weniger unterschwellig Einspielungen einzufordern als Kriterium, ob Du/Ihr jemandes Ratschläge/Aussagen ernst nehmt oder nicht.

Wenn unabhängig voneinander praktizierende Pianisten/Klavierlehrende uni sono die gleiche Auffassung vertreten, gebietet es der simple Verstand, diese nicht zu verwerfen, nur weil einer davon sich üblicherweise eines etwas rumpeligen Tonfalls befleißigt, sondern davon auszugehen, dass man das Gesagte nicht richtig verstanden hat, wenn es einem vollkommen abwegig erscheint. In so einer Situation wäre es klug, den großen evolutionären Vorteil des Menschen zu nutzen und noch mal nachzufragen, wie es gemeint war. ;-)


Ich habe es übrigens auch nicht richtig verstanden. Vielleicht erklärt Ihr es bitte für die langsamer Denkenden: Was meint Ihr mit "Fingerübungen spielen ohne musikalischen Kontext bzw. rein mechanisch"? Ist es überhaupt möglich, Musik zu machen ohne Musik zu machen? :denken:

[/VERWIRRT]
 
Esst ... , die vielen Fliegen können nicht irren.
Ich hab keine Lust mehr, mich von " Kapazitäten " belehren zu lassen, die nicht bereit sind , ihre angebliche oder vielleicht auch vorhandene Qualifikation zu belegen.
Ein Klavierprofi, der nichts vorspielen kann ist für mich lächerlich.

Empörtes Jammern Nach dem Motto " Buhuhu" ich soll vorspielen, ich möchte doch anonym bleiben und ähnliche Ausflüchte lassen den Verdacht aufkommen, daß es mit den klugen Weisheiten vielleicht doch nicht so weit her ist. Und wenn eine Handvoll Klavierspieler eine bestimmte Meinung vertreten, dann hab ich ja nichts dagegen. Aber jeden, der anderer Meinung ist, als Deppen hinzustellen ist
Indiskutabel.
Ich darf mich hiermit aus dem Forum verabschieden.
LG Doc88
 
@Barratt
Falls in der deutschen Übersetzung der "Kunst des Klavierspiels" von Heinrich Neuhaus die Gliederung beibehalten wurde, würde das Kapitel 4, dort zspeziell Punkt 1 und 2, einige Antworten liefern.

(Leider fehlt mir momentan die Zeit, ausführlich zu antworten :-()
 

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