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Die Fantasie op. 49 (in f - falls man die Tonartvorschrift überhaupt als gerechtfertigt ansehen kann) von Chopin... ein recht eigenartiges Werk, an dem ich mich gerade versuche...
Ich habe hier zunächst eine Frage zur Artikulation. Genauer gesagt zu den ersten zwei Takten (das geht ja gut los...). Das Grundmotiv hier stellt ja eine "fallende Quarte mit Vorschlag" dar, welche mehrmals sequenziert wiederholt wird und als Phrase somit im Ganzen eigentlich eine absteigende Skala bildet.
Ich bin mir hier unschlüssig, ob der allererste Ton F staccato gespielt werden soll, oder eher legato an das folgende C angebunden werden soll. Dies mag jetzt wie eine extrem unwichtige Kleinigkeit klingen, angesichts dessen was in dem Stück später noch so alles ansteht, aber da es sich um den Anfang des Stücks handelt, will ich an dieser Stelle doch schon sehr perfektionistisch beim Üben (und später beim Spielen) sein. (Der allererste Eindruck soll ja kein schlechter sein).
Kann mir einer sagen, welche Variante hier richtiger ist als die andere? Und weshalb?
Wenn man sich verschiedene Interpretationen des Stücks anhört, fällt auf, dass sich darüber wohl auch Profipianisten nicht ganz einig sind.
Staccato eröffnet z.B. Zimerman.
Legato eröffnen hingegen z.B. Michelangeli oder Horowitz.
Auch die Noten sind sich nicht wirklich einig. Hier direkt vor mir liegt gerade der Ausdruck der Noten aus IMSLP: http://imslp.org/wiki/Fantasy%2C_Op.49_(Chopin%2C_Frederic).
Vermutlich wohl also eine Breitkopf&Härtel-Ausgabe von 1879, wenn man den Angaben dort glauben kann. Dort trägt die erste Note einen Staccato-Punkt, außerdem trägt der jeweils letzte Ton der fallenden Quarten kein Artikulationszeichen (wohingegen bei den drei folgenden Wiederholungen dieser Phrase ab Takt 5, 11 bzw. 15 diese entsprechenden Töne einen Staccatopunkt tragen.
Ich habe aber ebenso in Noten der Edition Peters nachgeschaut. Dort steht ein Legatobogen, der die ersten Töne F - C verbindet. Außerdem sind in den ersten beiden Takten jeweils Staccatopunkte auf dem tiefen Ton der Quarten gesetzt.
Die Noten von Henle Urtext wiederum tragen den Staccatopunkt auf der ersten Note F. Die tiefen Töne der fallendenen Quarten tragen Staccatopunkte, welche in Klammern gesetzt sind.
Es wäre nett, wenn mir hier jemand Anregungen geben könnte, wie richtig oder falsch diese verschiedenen Artikulationen sind.
Für die Richtigkeit des Staccatopunkts auf dem F spricht wohl sein Vorhandensein in den Urtext-Noten. Das Legato macht aber an sich auch Sinn, denn alle anderen fallenden Quarten sind legato - weshalb sollte ausgerechnet eine einzige Quarte anders artikuliert werden? Und irgendetwas muss sich der Notensetzer bei Peters ja gedacht haben, als er das Legato setzte, bzw. Michelangeli etc. als er es spielte.
(P.S. hier im Thread dürfen natürlich auch ganz andere Aspekte dieses interessanten und teils rätselhaften Werks ausdiskutiert oder angemerkt werden.)
Ich habe hier zunächst eine Frage zur Artikulation. Genauer gesagt zu den ersten zwei Takten (das geht ja gut los...). Das Grundmotiv hier stellt ja eine "fallende Quarte mit Vorschlag" dar, welche mehrmals sequenziert wiederholt wird und als Phrase somit im Ganzen eigentlich eine absteigende Skala bildet.
Ich bin mir hier unschlüssig, ob der allererste Ton F staccato gespielt werden soll, oder eher legato an das folgende C angebunden werden soll. Dies mag jetzt wie eine extrem unwichtige Kleinigkeit klingen, angesichts dessen was in dem Stück später noch so alles ansteht, aber da es sich um den Anfang des Stücks handelt, will ich an dieser Stelle doch schon sehr perfektionistisch beim Üben (und später beim Spielen) sein. (Der allererste Eindruck soll ja kein schlechter sein).
Kann mir einer sagen, welche Variante hier richtiger ist als die andere? Und weshalb?
Wenn man sich verschiedene Interpretationen des Stücks anhört, fällt auf, dass sich darüber wohl auch Profipianisten nicht ganz einig sind.
Staccato eröffnet z.B. Zimerman.
Legato eröffnen hingegen z.B. Michelangeli oder Horowitz.
Auch die Noten sind sich nicht wirklich einig. Hier direkt vor mir liegt gerade der Ausdruck der Noten aus IMSLP: http://imslp.org/wiki/Fantasy%2C_Op.49_(Chopin%2C_Frederic).
Vermutlich wohl also eine Breitkopf&Härtel-Ausgabe von 1879, wenn man den Angaben dort glauben kann. Dort trägt die erste Note einen Staccato-Punkt, außerdem trägt der jeweils letzte Ton der fallenden Quarten kein Artikulationszeichen (wohingegen bei den drei folgenden Wiederholungen dieser Phrase ab Takt 5, 11 bzw. 15 diese entsprechenden Töne einen Staccatopunkt tragen.
Ich habe aber ebenso in Noten der Edition Peters nachgeschaut. Dort steht ein Legatobogen, der die ersten Töne F - C verbindet. Außerdem sind in den ersten beiden Takten jeweils Staccatopunkte auf dem tiefen Ton der Quarten gesetzt.
Die Noten von Henle Urtext wiederum tragen den Staccatopunkt auf der ersten Note F. Die tiefen Töne der fallendenen Quarten tragen Staccatopunkte, welche in Klammern gesetzt sind.
Es wäre nett, wenn mir hier jemand Anregungen geben könnte, wie richtig oder falsch diese verschiedenen Artikulationen sind.
Für die Richtigkeit des Staccatopunkts auf dem F spricht wohl sein Vorhandensein in den Urtext-Noten. Das Legato macht aber an sich auch Sinn, denn alle anderen fallenden Quarten sind legato - weshalb sollte ausgerechnet eine einzige Quarte anders artikuliert werden? Und irgendetwas muss sich der Notensetzer bei Peters ja gedacht haben, als er das Legato setzte, bzw. Michelangeli etc. als er es spielte.
(P.S. hier im Thread dürfen natürlich auch ganz andere Aspekte dieses interessanten und teils rätselhaften Werks ausdiskutiert oder angemerkt werden.)
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