Extreme Angst vor dem Vorspiel

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TANDO

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9. Apr. 2013
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Guten Abend!

Ich habe jetzt sämtliche Threads zum Thema Lampenfieber durchgearbeitet, aber eine passende Lösung habe ich nicht gefunden. Deswegen erlaube ich mir, eine neue Frage zu stellen.

Ich spiele seit über 10 Jahren Klavier und hatte bis vor ungefähr drei Jahren nie wirklich Angst vor Konzerten. In den letzten Monaten ist das aber so schlimm geworden, dass mir einen Tag vor dem Auftritt schon richtig schlecht ist. Grund dafür ist vermutlich mein Anspruch an mich selbst - je besser man spielt, desto weniger perfekt findet man die eigene Leistung. Dagegen machen kann ich wahrscheinlich nichts, ich bin auch sonst ein Perfektionist und hasse es, Fehler zu machen. Meistens sind meine Fehler entweder durch Konzentrationsprobleme entstanden (im Stil von "Super, ich hab schon 3/4 des Werks ohne Fehler gespielt ... oh!") oder "blackout-Gedanken" (wie "Spielt der rechte Daumen jetzt c oder d?" wobei ich jedes Mal falsch wähle), aber so richtig schlimm war's noch nie. Ein paar falsche Töne stören jetzt auch nicht wirklich. Ich habe hauptsächlich davor Angst, einfach völlig schlecht zu spielen oder gar ganz rauszufallen oder mich sonstwie zu blamieren. Die Angst macht mich immer total fertig (ich leide unter gefühlt allen möglichen Symptomen), aber sobald das Konzert durch ist, bin ich doch froh, dass ich es durchgezogen habe.

Am Donnerstag (also übermorgen ...) soll ich ein Programm mit ordentlich virtuosen Werken vorspielen, die ich eigentlich auch im Schlaf kann und auch recht sicher auswendig. Ich hatte drei Wochen Zeit, die Werke zu lernen, entsprechend sitzen nicht alle Stellen komplett perfekt, aber wenn ich das direkt vor dem Konzert nochmal anschaue, werde ich alle Werke auswendig hinkriegen. Meine grösste Sorge ist, dass ich vor Aufregung so kalte Hände habe, dass ich gar nicht spielen kann. Bei schnellen Passagen gibt das ein sehr unangenehmes Gefühl von dass man schneller spielen möchte, aber die Finger nicht mitmachen (kennt ihr das?) und das bringt mich völlig aus der Fassung, auch weil ich dann das Tempo nicht halten kann.

Ich wäre deswegen froh um a) einige nützliche Tipps und b) etwas Beruhigung. Vor allem die Beruhigung wäre ganz nett ;)

Herzlichen Dank!
TANDO

P.S: Ich bin auch für weitere Tipps gegen die üblichen Probleme (Angst vor Blackouts, unangemessene Reaktion auf eine verpatzte Stelle usw.) dankbar!
 
Vor allem die Beruhigung wäre ganz nett ;)

damit kann ich vielleicht dienen... ;)

du-schaffst-das-schon.png
 
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Ich spiele seit über 10 Jahren Klavier und hatte bis vor ungefähr drei Jahren nie wirklich Angst vor Konzerten. In den letzten Monaten ist das aber so schlimm geworden, dass mir einen Tag vor dem Auftritt schon richtig schlecht ist. Grund dafür ist vermutlich mein Anspruch an mich selbst - je besser man spielt, desto weniger perfekt findet man die eigene Leistung.
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Ich wäre deswegen froh um a) einige nützliche Tipps und b) etwas Beruhigung. Vor allem die Beruhigung wäre ganz nett ;)

Herzlichen Dank!
TANDO

P.S: Ich bin auch für weitere Tipps gegen die üblichen Probleme (Angst vor Blackouts, unangemessene Reaktion auf eine verpatzte Stelle usw.) dankbar!

Du beschreibst Symptome einer beginnenden Sozialphobie.

a) So was kann tatsächlich "uplötzlich" vom Himmel fallen
b) Vergiss die Frage sofort
c) Mit Erklärungen kommst Du nicht raus. Das wächst sich rasant fest oder es wächst sich rasant raus
d) Würdest Du die Phobie auf der Bühne mit einer Phobie im Bett tauschen wollen?

Hörst Du auf, Dich zu rasieren, wenn Du dich mal böse schneidest?

Grundsätzlich spricht dein Unterbewusstsein mit Dir. Es teilt Dir z.B. mit, dass Du dich an einem falschen Ort befndest, wenn Du dich chronisch nicht entspannt, glücklich und wohl fühlst.
 
Du beschreibst Symptome einer beginnenden Sozialphobie.

a) So was kann tatsächlich "uplötzlich" vom Himmel fallen
b) Vergiss die Frage sofort
c) Mit Erklärungen kommst Du nicht raus. Das wächst sich rasant fest oder es wächst sich rasant raus
d) Würdest Du die Phobie auf der Bühne mit einer Phobie im Bett tauschen wollen?

Hörst Du auf, Dich zu rasieren, wenn Du dich mal böse schneidest?

Grundsätzlich spricht dein Unterbewusstsein mit Dir. Es teilt Dir z.B. mit, dass Du dich an einem falschen Ort befndest, wenn Du dich chronisch nicht entspannt, glücklich und wohl fühlst.

Ich glaube Du solltest Dich mal ein wenig klarer ausdrücken. Kommt nicht so recht rüber, was Du da eigentlich sagen willst. So hilfst Du dem armen Teufel (den ich gut verstehen kann) nicht!
 
Hallo Tando,

ich kenn das auch, und bin drauf gekommen, dass es immer dann so ist, wenn man mehr den eigenen Ruf im Auge hat, als die Arbeit an sich.
Also man ist zu sehr auf den eigenen Ruf bedacht, was die anderen von einem halten und vor allem wie man vor sich selber dasteht, und da hat man Angst, dem eigenen Ruf nicht gerecht werden zu können. Wenn man allerdings dem guten Ruf hinterherläuft, leidet natürlich die eigentliche Arbeit darunter und die Wahrscheinlichkeit, dass man die Arbeit nicht gut macht, steigt extrem an. Man ist ja in Gedanken mit dem Ruf/Feedback beschäftigt und nicht mit der Arbeit.

So richtig ne Methode, wie ich das abstellen kann, hab ich auch noch nicht gefunden,
aber vielleicht helfen dir ja meine Gedankengänge weiter.

LG Annie
 
@TANDO: Hab leider auch kein Patentrezept. Aber vielleicht solltest Du Dir bewusst in Erinnerung rufen, dass Du bis vor 3 Jahren diese Sorgen nicht hattest und vermutlich Deine Auftritte souverän gemeistert hast und Dich mit dieser positiven Erfahrung aktiv beruhigen.
 
Du. Spielst. Für. Dich.

Nur für Dich. Du bist allein. Fühlst Dich wohl. Die Leute im Saal sind nur eine Projektion.

Du freust Dich, dass Du jetzt für Dich alleine - in aller Ruhe - an diesem Flügel spielen wirst.

Das müssen Deine Gedanken sein, sobald Du auf dem Hocker sitzt.

Nur für Dich. Nur für die Musik. Für niemanden sonst. FREU DICH DRAUF! Freude über die Musik, Freude über das Leben, Freude über Dein Spiel. Nichts sonst.
 
Ich glaube Du solltest Dich mal ein wenig klarer ausdrücken. Kommt nicht so recht rüber, was Du da eigentlich sagen willst. So hilfst Du dem armen Teufel (den ich gut verstehen kann) nicht!

Das wäre ja eine grauenhafte, geradezu schreckliche Vorstellung: Dem armen Teufel wird nicht geholfen. Wie können Menschen nur so hilflos sein, insbesondere in Situationen, in denen jeder Rat nur zu einer Verschlimmbesserung führt?

Bei den oben beschriebenen Symptomen könnten Alkohol, Weiber und schnelle Autos sehr nützliche Indikationen sein...falls das nichts hilft, würde ich zu Bier und Wein, weiblicher Verständnis und einem flotten PKW raten!
 
Du. Spielst. Für. Dich.

Nur für Dich. Du bist allein. Fühlst Dich wohl. Die Leute im Saal sind nur eine Projektion.

Du freust Dich, dass Du jetzt für Dich alleine - in aller Ruhe - an diesem Flügel spielen wirst.

Das müssen Deine Gedanken sein, sobald Du auf dem Hocker sitzt.

Nur für Dich. Nur für die Musik. Für niemanden sonst. FREU DICH DRAUF! Freude über die Musik, Freude über das Leben, Freude über Dein Spiel. Nichts sonst.

Tut mir leid, ich denke, dieser Weg wäre absolut falsch! Du willst das Publikum in der Tiefe der Seele berühren. Du bist ausschließlich und ganz nur zu Diensten des Publikums da. Du existierst gar nicht als Person. Du bist einfach nur der Schlüssel für die anderen.

Wenn ein Musiker für sich spielt und nicht für das Publikum stehe ich auf und verlasse den Saal. Den Quatsch kann er alleine zu Hause machen, dafür muss er nicht auftreten!
 
Fisherman, danke, das werd ich mir auch abschreiben und übers Klavier hängen. :)
 
Ich spiele seit über 10 Jahren Klavier

Am Donnerstag (also übermorgen ...) soll ich ein Programm mit ordentlich virtuosen Werken vorspielen, die ich eigentlich auch im Schlaf kann und auch recht sicher auswendig.

Ich hatte drei Wochen Zeit, die Werke zu lernen, entsprechend sitzen nicht alle Stellen komplett perfekt.

Bei schnellen Passagen gibt das ein sehr unangenehmes Gefühl von dass man schneller spielen möchte, aber die Finger nicht mitmachen (kennt ihr das?) und das bringt mich völlig aus der Fassung, auch weil ich dann das Tempo nicht halten kann.

:confused:

werd da wieder einmal gar nicht schlau draus.

Letzter Punkt ist ein klassisches Problem von Hobby Musikern, die sich ein zu schweres oder ungenügend/unpassend erarbeitetes Werk zutrauen.Du schreibst aber, du gibst ein Konzert mit "ordentlich virtuosen Werken", was ja eher auf professionelles Musizieren hindeutet, nach 10 Jahren Klavierspiel - für mich - aber doch ein "kleiner" Widerspruch(Genies ausgenommen).

Auch wenn du Berufspianist bist (nach 10 Jahren ???), sind 3 Wochen für ein Konzertprogramm mir "ordentlich virtuosen" und neu einstudierten Werken recht heftig denk ich mir (laß mich da aber gern korrigieren)

gegen kalte Hände machte Gould heiße Arm-Bäder.
 

Lieber Tando,

ein paar praktische und gedankliche Hinweise für sofort, also das Vorspiel in zwei Tagen. Wenn du langfristig Tipps haben willst, frag nochmal nach Donnerstag :D

Du schreibst, du bist aufgrund deiner (neuen?) Ansprüche und Erwartungen an dich selbst so aufgeregt. Geh doch mal den Radikalweg, überleg dir, wie schlimmstenfalls der unglücklichste, dramatischste, grauenhafteste worst case ausfallen könnte, und was das für dich wirklich bedeutet.
z.B.: "Ich gehe zitternd auf die Bühne, kriege gar nichts hin, fliege dauernd raus und muss mehrfach ansetzen. Das ganze passiert mir bei allen Stücken und das Publikum merkt es auch ganz sicher."
Allein so etwas zu denken ist schon unangenehm - aber spinne den Gedanken mal weiter. Handelt es sich um eine lebenswichtige Prüfung? Sitzen im Publikum Leute, denen du etwas beweisen musst oder möchtest? Ist das die letzte Chance deines Lebens? Wird dein Ruf lebenslänglich schändlich geschädigt sein? Nein?
Oder würde das eher in die Kategorie passen "Vor der ganzen Schulklasse blamiert, weil man aus versehen einen Tag zu früh als Riesenbaby verkleidet in die Schule kam", eine kurze Knallerstory, die nach einer Woche wieder vergessen ist.
Vielleicht hilft das - sich klarzumachen, dass die schlimmstmöglichen Konsequenzen gar nicht so schlimm sind.

Fürs Konzert, unmittelbar vor dem Spielen:
Nimm dir viel Zeit.
Auf die Bühne gehen (nicht rennen). Verbeugen. Auf den Stuhl setzen, Höhe prüfen. Stuhlhöhe einstellen, bis sie stimmt. Füße ordentlich auf den Boden stellen, sichere, feste Verbindung von Fuß zu Boden und Po zu Stuhl spüren. Konzentrieren, durchatmen. Füße aufs Pedal. Den Beginn des Stückes vorstellen, für Klang und Tempo. Hände auf die Tasten. Einmal kurz ein Lächeln andeuten (nur für dich selbst - beruhigt und macht glücklich ;) ) und sich freuen, dass man die Möglichkeit des Auftretens hat.
Klingt nach einer halben Stunde, sind vielleicht ein bis zwei Minuten, um die auch das Publikum froh sein kann, denn es muss sich ebenfalls auf den musikalischen Vortrag einstellen.
 
Das wäre ja eine grauenhafte, geradezu schreckliche Vorstellung: Dem armen Teufel wird nicht geholfen. Wie können Menschen nur so hilflos sein, insbesondere in Situationen, in denen jeder Rat nur zu einer Verschlimmbesserung führt?

Bei den oben beschriebenen Symptomen könnten Alkohol, Weiber und schnelle Autos sehr nützliche Indikationen sein...falls das nichts hilft, würde ich zu Bier und Wein, weiblicher Verständnis und einem flotten PKW raten!

willst Dun 1. Preis in bescheuerten Posts gewinnen?
 
willst Dun 1. Preis in bescheuerten Posts gewinnen?

Ja, klar! Wenn die Preisübergabe von Bescheuerten gemacht wird...

Mal im Ernst: Was sollen diese unsinnigen Ratschläge gegen Angst, die de facto - überprüfbar - rein gar nichts helfen? Der Mensch ist ein biologisches Fluchttier. Die beschriebenen Symptome sind Angstsymptome und die werden nicht vom Bewusstsein ausgelöst, sondern vom tiefen Unterbewusstsein.

Was soll ein Dachdecker machen, der plötzlich merkt "ich bin nicht mehr schwindelfrei?". Wie soll der die Rente erreichen? Kann der durch Gedanken den Schwindel ausschalten, wenn er nach unten sieht?

Mir sind Pianisten, die nicht vorspielen können, 1000x lieber als Chirurgen, denen plötzlich die Hände zu zittern beginnen (bei Ärzten und Musikern wird übrigens viel besoffen...). Wenn ich operiert werde, bin ich mir sicher, dass der Selektionsdruck bei der Arztausbildung dafür gesorgt hat, dass nur noch geeignete Kandidaten durchgekommen sind!

Du musst jedenfalls bekloppt sein, wenn Du einen "Beruf" ergreifst, der nicht deinem inneren Wesen entspricht. Dann wirst Du immer gegen die Angst ankämpfen müssen. Falls wirklich ein Gedankenmantra helfen sollte, dann dieses: "Wenn wirklich jeder erfolgreich auf einer Bühne stehen könnte, dann könnte auch jemand wie ich erfolgreich Musiker sein".

Ich kann absolut nicht einsehen, warum es für die Welt der Musik nicht enorm hohe Hürden geben soll, an der die meisten glücklicherweise recht früh scheitern. Früh genug, damit der angerichtete Schaden für sie gering bleibt. Dieses "huch, ich habe ganz freiwillig Angst..." ist doch absurd! Und unter dem Gefühl chronischer Angst Geld verdienen zu wollen ist pervers!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja, klar! Wenn die Preisübergabe von Bescheuerten gemacht wird...

Mal im Ernst: Was sollen diese unsinnigen Ratschläge gegen Angst, die de facto - überprüfbar - rein gar nichts helfen? Der Mensch ist ein biologisches Fluchttier. Die beschriebenen Symptome sind Angstsymptome und die werden nicht vom Bewusstsein ausgelöst, sondern vom tiefen Unterbewusstsein.

Was soll ein Dachdecker machen, der plötzlich merkt "ich bin nicht mehr schwindelfrei?". Wie soll der die Rente erreichen? Kann der durch Gedanken den Schwindel ausschalten, wenn er nach unten sieht?

Mir sind Pianisten, die nicht vorspielen können, 1000x lieber als Chirurgen, denen plötzlich die Hände zu zittern beginnen (bei Ärzten und Musikern wird übrigens viel besoffen...). Wenn ich operiert werde, bin ich mir sicher, dass der Selektionsdruck bei der Arztausbildung dafür gesorgt hat, dass nur noch geeignete Kandidaten durchgekommen sind!

Du musst jedenfalls bekloppt sein, wenn Du einen "Beruf" ergreifst, der nicht deinem inneren Wesen entspricht. Dann wirst Du immer gegen die Angst ankämpfen müssen. Falls wirklich ein Gedankenmantra helfen sollte, dann dieses: "Wenn wirklich jeder erfolgreich auf einer Bühne stehen könnte, dann könnte auch jemand wie ich erfolgreich Musiker sein".

Ich kann absolut nicht einsehen, warum es für die Welt der Musik nicht enorm hohe Hürden geben soll, an der die meisten glücklicherweise recht früh scheitern. Früh genug, damit der angerichtete Schaden für sie gering bleibt. Dieses "huch, ich habe ganz freiwillig Angst..." ist doch absurd! Und mit Angst Geld zu verdienen ist pervers!

Na, warum nicht gleich so, das ist doch wenigstens mal ne klare Aussage und ein prima Start für en interessante Diskussion :wink:
 
Ja, klar! Wenn die Preisübergabe von Bescheuerten gemacht wird...

Mal im Ernst: Was sollen diese unsinnigen Ratschläge gegen Angst, die de facto - überprüfbar - rein gar nichts helfen? Der Mensch ist ein biologisches Fluchttier. Die beschriebenen Symptome sind Angstsymptome und die werden nicht vom Bewusstsein ausgelöst, sondern vom tiefen Unterbewusstsein.

Es sind aber doch psychologische Ängste, und keine biologischen, die einen an dem hindern, was man gerne tun würde, oder nicht?
Ich find ja dein Posting irgendwie interessant und durchaus nachdenkenswert. Aber wenn jemand generell Angst hat, die eigene Arbeit nicht gewürdigt zu bekommen, ist ja nicht die logische Konsequenz, gar nix mehr zu tun, sondern diese psychologische Angst als das zu erkennen was sie ist.
Oder versteh ich dich da falsch?
 
Es sind aber doch psychologische Ängste, und keine biologischen, die einen an dem hindern, was man gerne tun würde, oder nicht?
Ich find ja dein Posting irgendwie interessant und durchaus nachdenkenswert. Aber wenn jemand generell Angst hat, die eigene Arbeit nicht gewürdigt zu bekommen, ist ja nicht die logische Konsequenz, gar nix mehr zu tun, sondern diese psychologische Angst als das zu erkennen was sie ist.
Oder versteh ich dich da falsch?

Ich weiß nicht, was du falsch verstehst. Angst ist ein Trieb, kein Bewusstsein. Es ist ein sehr nützlicher Trieb. In geeigneten Situation machen sich gestandene, mutige, kräftige Männer in die Hosen. Diese Ausscheidung bewirkt, dass die Flucht statistisch erfolgreicher verläuft. Wir leben, weil unsere Väter und Mütter rechtzeitig weggerannt sind.

Eine plötzlich auftretende Sozialphobie hat immer ein Triggererlebnis durchlaufen. Danach kann sie chronifizieren und mit Worten, Gedanken oder Ratschlägen wird sich daran nichts ändern. Ich würde bei ernsten Problemen einen Spezialisten aufsuchen oder mir einen geeigneten Job suchen!

Du kannst jedenfalls nicht "erfolgreich" musizieren, wenn Großhirn und Kleinhirn gerade einen Konflikt ausfechten, dessen Wurzeln sich dem Großhirn entziehen!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Der Mensch ist ein biologisches Fluchttier.

Ich glaube nicht.

Er kann vernichten, was ihm im Weg steht.

Hi Annie,

vielleicht das noch an Deinen Post dranhängen ( hab aber nur 2 Mal vor VIELEN Leuten gespielt ):

" Wer da sitzt und Dich hört, ist zum Großteil mittelmäßig. Denn wenn die Leute das SELBST könnten, was Du ihnen zeigen möchtest, würden sie nicht kommen brauchen. Meckerer wirds immer geben - es sind diejenigen, die am WENIGSTEN können.
Jeder Ton und jeder Griff von Dir wird NEID hervorrufen. Nicht Freude. Das Klatschen hinterher ist nur eine Farce. Eigentlich jaulen sie vor Wut auf, während sie klatschen, da ihnen das "Im-Fokus-Stehen", das sie so sehr ersehnen, nicht zugebilligt wurde, für heute Abend. Lach drüber, und VERNICHTE sie."

LG, Olli !
 
Ich weiß nicht, was du falsch verstehst. Angst ist ein Trieb, kein Bewusstsein. Es ist ein sehr nützlicher Trieb. In geeigneten Situation machen sich gestandene, mutige, kräftige Männer in die Hosen. Diese Ausscheidung bewirkt, dass die Flucht statistisch erfolgreicher verläuft. Wir leben, weil unsere Väter und Mütter rechtzeitig weggerannt sind.,

Vielleicht wird das, was ich meine, besser deutlich, wenn ich sage, es ist ein Unterschied, wenn du in der Wüste einer giftigen Schlange begegnest, oder gar nicht erst in die Wüste gehst, weil du Angst hast, einer giftigen Schlange zu begegnen. Zweiteres wäre ja Schwachsinn. Genauso, also wie zweiteres Beispiel mit der Schlange, ist es mit der Angst vor dem Versagen bei einem öffentlichen Vorspiel.

Eine plötzlich auftretende Sozialphobie hat immer ein Triggererlebnis durchlaufen. Danach kann sie chronifizieren und mit Worten, Gedanken oder Ratschlägen wird sich daran nichts ändern. Ich würde bei ernsten Problemen einen Spezialisten aufsuchen oder mir einen geeigneten Job suchen!

Wenn du aber befürchtest, keinen passenden Job zu finden, erscheint kein Job als geeignet, eben wegen der Befürchtung.

Du kannst jedenfalls nicht "erfolgreich" musizieren, wenn Großhirn und Kleinhirn gerade einen Konflikt ausfechten, dessen Wurzeln sich dem Großhirn entziehen!

Du siehst also auch keine Möglichkeit, diesen Konflikt zu bereinigen, ausser dadurch, gar nicht erst weiter Klavier zu spielen und öffentlich aufzutreten?
 

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