Eure Top 10 Klavierstücke ?

mich würde trotzdem mal interessieren, weshalb du Clara Schumann/Wieck als "spießig" einschätzt.

Das ist wirklich schon lange her. Der Zusammenhang dieser Äußerung ist mir auch nicht mehr ganz geläufig.

In den Briefen an Robert schreibt Clara immer wieder, seine Kompositionen seien zu kompliziert und verworren - sie hat offensichtlich Roberts Wahnwitz nicht kapiert und nicht geschätzt. Auch den rhythmischen Wahnwitz vieler Schumann-Kompositionen, der alles Dagewesene sprengt,

Daß nun du, koelnklavier, in ein ähnliches Horn bläst (kurzatmige Melodik, überbordende Sequenzbildungen) läßt mich nur umso ratloser zurück.

Genau dasselbe könnte man über Haydns Musik sagen. Nur für den Fall, daß du's dir ganz mit mir verderben willst 8)
 
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Provozierend gesprochen halte ich eher Schumann selbst für eng, kleinbürgerlich, spießig, biedermeierlich. Zugegeben: Er hatte mitunter geniale Einfälle (und es findet sich unter den Klavierwerken auch der ein oder andere "große Wurf"), aber seine Melodik ist in der Regel doch recht kurzatmig, und die motivische Verarbeitung erschöpft sich sehr häufig in Sequenzbildung ...

...sprachlos...
...fassungslos...
gibt es keine "Mondnacht"???????
keine "Widmung"???????
..."mitunter geniale Einfälle"... wie gnädig... Kreisleriana, a-Moll Konzert usw
...fassungslos...
...sprachlos...

letztlich entsetzt

kurzatmige Mondnacht? das kann nicht dein Ernst sein...

völlig konsterniert, Rolf
 
...auch wenn mich nächtens die Einschätzung der Kompositionen Schumanns herb ernüchtert hat, meine "Top-Ten":

Liszt: h-Moll Sonate
Liszt: Mephisto-Walzer
Chopin: Ballade f-Moll
Mussorgski: Bilder einer Ausstellung
Schumann (oh ja!!!): Kinderszenen
Beethoven: Sonate op.111
Ravel: Ondine
Skrjabin: Sonate Nr. 10
Wagner/Liszt: Isoldens Liebestod
Wagner/Liszt: Tannhäuser Ouvertüre

...saperlot...über das mit Schumann komme ich immer noch nicht hinweg...

nee nee - besser gute Nacht, ehe ich hier giftige Sachen reintippe...

Rolf
 
Warum mag der eine Spaghetti bolognese, ein anderer verabscheut Nudeln ? Über Geschmack lässt sich in diesem Forum ja mitunter prima streiten, und anregend finde ich es, wenn Lieblingsstücke bzw. deren Komponisten/-innen verteidigt werden. Die ganzen Schumann-Verehrer (ich gehöre auch dazu) können nicht irren.

Aber nun meine Favoritenliste (aktuell aber dynamisch)

1. Waldsteinsonate L. v. Beethoven
2. Sonate As-Dur opus 110 L. v. Beethoven
3. Rondo a-Moll Mozart
4. Suite bergamasque Debussy
5. Preludes Frederic Chopin
6. Balladen Frederic Chopin
7. Bilder einer Ausstellung Moussorgsky
8. Davidsbündlertänze Schumann
9. Intermezzi und Klavierstücke Brahms
10. Lyrische Stücke Edvard Grieg

Gruß, Herbert.
 
...sprachlos...
...fassungslos...
[...] letztlich entsetzt
Hallo Rolf,

ich hatte ausdrücklich "Klavierwerke" geschrieben. Die wirklich gelungenen Ausnahmen hast Du ja auch schon z.T. genannt, ich könnte sogar noch einige weitere Stücke hinzufügen. Aber die Ecksätze des "Faschingsschwanks" und die "Humoreske" gehören für mich sicherlich nicht dazu.

Die "Kreisleriana" (die ich durchaus sehr schätze) ist in meinen Augen übrigens ein schönes Beispiel für "geniale Einfälle". Aber anders als bei E.T.A. Hoffmann erfahren diese "Einfälle" keine Entwicklung. Am ehesten finde ich noch die Nr. 2 gelungen. Aber der Herausgeber hat ein gutes Gespür dafür gehabt, einen großen Strich zu setzen. (Harold Bauer empfiehlt auch für den letzten Satz der fis-moll-Sonate einen gewaltigen Strich über mehrere Seiten.)

Schumann wußte schon, warum er nur selten Wiederholungszeichen setzte und die Wiederholungen ausschrieb. :D

Was die Eichendorff- und Heine-Lieder angeht, gebe ich Dir natürlich Recht, daß sie zum schönsten gehören, was für Singstimme und Klavier geschrieben wurden.

Es tut mir leid, wenn sich hier irgendjemandem auf's Füßchen getreten bin.

De gustibus non est disputandum - Über Geschmack läßt sich (nicht) streiten.
 
10 Klavierwerke auszuwählen finde ich fast unmöglich.

Ravel - Alborada del gracioso (aus den Miroirs)
Prokofiev - Klaviersonate Nr.7
Prokofiev - Toccata
Bartok - Klaviersonate
Mozart - Klavierkonzert Nr.21
Bach - Goldbergvariationen
Beethoven - Klaviersonate Nr.23
Chopin - Nocturne Op.48 Nr.1
Lutoslawski - Klavierkonzert
Chopin - Klaviersonate Nr.2

Ich gebe zu, ich habe bei der Auswahl immer auch an bestimmte Aufnahmen berühmter Pianisten gedacht. Brendel formulierte ja einmal, dass Komponisten das Recht haben sollten, nach ihren würdigsten Werken und Werkwiedergaben beurteilt zu werden.
Eigentlich völlig klar, oder? :D

lg marcus
 
Die "Kreisleriana" (die ich durchaus sehr schätze) ist in meinen Augen übrigens ein schönes Beispiel für "geniale Einfälle". Aber anders als bei E.T.A. Hoffmann erfahren diese "Einfälle" keine Entwicklung. Am ehesten finde ich noch die Nr. 2 gelungen. Aber der Herausgeber hat ein gutes Gespür dafür gehabt, einen großen Strich zu setzen. (Harold Bauer empfiehlt auch für den letzten Satz der fis-moll-Sonate einen gewaltigen Strich über mehrere Seiten.)
Müssen sich diese Einfälle denn entwickeln?
Könnte es möglich sein, dass es halt am Pianisten liegt, bei den Wiederholungen durch unterschiedliche Nuancierungen Spannung zu erzeugen?
Enthält nicht die ganze Kreisleriana eine ganze, grosse Entwicklung in Form der sich ständig steigernden Auseinandersetzung zwischen Ruhe und Nervosität, zwischen Eusebius und Florestan?
Ist nicht eine weitere, grossräumige Entwicklung gegeben, indem fast alle Themen aus einer "Tonleiter-Idee" abstammen?
 
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ich hatte ausdrücklich "Klavierwerke" geschrieben. Die wirklich gelungenen Ausnahmen hast Du ja auch schon z.T. genannt, ich könnte sogar noch einige weitere Stücke hinzufügen. Aber die Ecksätze des "Faschingsschwanks" und die "Humoreske" gehören für mich sicherlich nicht dazu.

Die "Kreisleriana" (die ich durchaus sehr schätze) ist in meinen Augen übrigens ein schönes Beispiel für "geniale Einfälle". Aber anders als bei E.T.A. Hoffmann erfahren diese "Einfälle" keine Entwicklung. Am ehesten finde ich noch die Nr. 2 gelungen. Aber der Herausgeber hat ein gutes Gespür dafür gehabt, einen großen Strich zu setzen. (Harold Bauer empfiehlt auch für den letzten Satz der fis-moll-Sonate einen gewaltigen Strich über mehrere Seiten.)

Schumann wußte schon, warum er nur selten Wiederholungszeichen setzte und die Wiederholungen ausschrieb. :D

Was die Eichendorff- und Heine-Lieder angeht, gebe ich Dir natürlich Recht, daß sie zum schönsten gehören, was für Singstimme und Klavier geschrieben wurden.

Es tut mir leid, wenn sich hier irgendjemandem auf's Füßchen getreten bin.

De gustibus non est disputandum - Über Geschmack läßt sich (nicht) streiten.

...tja, de gustibus etc ist alten Lateinern verständlich - unverständlich ist aber das (freilich provokativ überspitze) "abqualifizieren"... :)
Kreisleriana, auch Papillons und Davidsbündler: bahnbrechende Zyklen und von ungeheuerer musikalischer Qualität (müssen aber nicht jedem "gefallen")... ist wie mit Spragel (dessen Saison - hurra!! - wieder anhebt): der eine mags, der andere nicht - - - aber "schlechtes" Gemüse ist er darum nicht :)

vivat Schumann (auch wenn Liszt mehr taugt - so, jetzt hab ich auch was provokantes getippt)

liebe Grüße, Rolf
 
Heute, 11.05.09, 12:59:

Berg - Sonate, Op. 1
Bortkiewicz - Ballade, Op. 46
Rachmaninoff - Etudes-Tableaux
Beethoven - Klaviersonate c-Moll Op. 111
Chopin - Préludes, Op. 28
Liszt - Dante Sonata
Schumann - Carnaval, Op. 9
Alkan - Grande sonate 'Les quatre âges'
Schubert - Klaviersonate A-Dur, D.959
Medtner - Night Wind Sonata, Op. 25/2
 
Chopin - Ballade 1
Chopin - Ballade 4
Rachmaninoff - Prelude h moll op.32
Rachmaninoff - cis moll prelude
Rachmaninoff - g moll prelude
Beethoven - Mondscheinsonate
Chopin - Sonate 2
Chopin - Etude op.10 no.6

wenn Klavierkonzerte noch zählen, vervollständige ich das mit:
Rachmaninoff no.2/3
 

Beethoven Waldstein-Sonate
Ligeti Etüde Nr. 12
Haydn Sonate C-Dur Hob. 50
Liszt Liebestraum Nr. 3
Schumann Träumerei (zwar soooo abgegriffen, aber wunderschön)
Liszt -Don Juan Paraphrase
Maurice Ravel La Valse
Rachmaninoff Sonate Nr. 2 b-moll
Chopin Nocturne b-moll
Bach Busoni Chaconne D-Moll
 
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So, ich wollte diesen Thread nach 5 Monaten Pause mal wieder hochholen.
Also meine Liszte ist:
Liszt: Dante Sonate(Lilya Zilberstein)
h-moll Sonate(Martha Argerich)
Wilde Jagd(Cziffra)
Scriabin: Prometheus(Argerich/Abbado/BP)
Sonate Nr. 7,10,Vers la flamme(Alexander Satz)
Rachmaninoff: alles:D
Beethoven: 32. Sonate(Gulda)
Chopin: alles:D
Mozart/Busoni: Fantasie für eine Orgelwalze in einer Uhr(Argerich/Zilberstein)
etc.
 
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So, will auch mal.

Beethoven Bagatelle Op.126 Nr. 4 Presto, Hammerklaviersonate Op. 106, Mondscheinsonate (ganz besonders 3. Satz)
Chopin Barcarolle Op. 60, Nocturne Op. 9 Nr. 1
Debussy Clair De Lune, Estampes - Jardins Sous La Pluie, L'isle Joyeuse, Pour Le Piano - Toccata, Reverie, Valse Romantique
Ravel Toccata

Schade dass nur Top 10 gefragt ist, sonst wäre hier noch Platz für andere schöne Stücke gewesen (zum Beispiel Schubert - Impromptu, Op. 90 No. 2).
 
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Meine 10 liebsten Klavierstücke?

Auf diese Frage gibt es für mich keine allgemein gültige Antwort,
so dass meine Auflistung dauerhaft gelte.
Ob im Wagen oder daheim, ob gut gelaunt oder grantig,
geben tut es so viele Top 10.

Hier meine aktuelle Top 10


1. Chopin Op 64 No2
2. Mozart K310
3. Chopin Op9 No2
4. Liszt - La Campanella
5. Liszt - Waldesrauschen
6. Liszt - Transcendental Etude No4
7. Chopin - Scherzo No2 Op31
8. Beethoven - Rondo alla Turca
9. Beethoven - Rage over a lost penny
10. Chopin - Op64 No1


Mal sehn wie lange dies hält.
 
Chopin Op.66
Chopin Op.25 No.1
Chopin Op.25 No.11
Schubert Op.90 No.2
Chopin Op.64 No.2
Liszt Liebestraum Nr. 3
Bach French Suite No 5
Mozart - Rondo Alla Turca
Debussy Arabesque 1
Bach - Goldbergvariationen

Leider kann ich keins davon spielen ;) Mal sehen, ob sich das bis zum 50er ausgeht.
 
Ich finde es immer wieder interessant hier den Einfluss des Internets auf die Werknamen mitzuerleben. Da man im Internet (z.B. bei Youtube) sehr oft englische Titel hat, werden die Werknamen in einem ansonsten deutschen Umfeld ebenfalls verenglischt :p

Ich persönlich bin eher irritiert, wenn ich von Beethovens Tempest-Sonate u.ä. lese. Warum man nicht analog dazu von Ravels Mirrors oder von Skrjabins Towards the flame liest, erschließt sich mir nicht.
Trotzdem erwarte ich freudig gespannt irgendwann mal von Beethovens Woodstone Sonate zu lesen ;)

lg marcus
 
... den Einfluss des Internets auf die Werknamen ...

Du hast recht. Ich hab als Laie auch keine Ahnung ob es "Französische Suiten" oder "French Suites" heißt. Oder ob beides gebräuchlich ist.
Ich bin pragmatisch genug, dass mir das egal ist. Hauptsache, ich kann mich verständlich machen.

Nachdem Google ja bekanntlich recht hat, zählt im Zweifel die Statistik - und die spricht meist für die englische Schreibweise.
 

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