Klavierstück zum Auswendiglernen gesucht

F

FeBe

Dabei seit
26. Aug. 2021
Beiträge
4
Reaktionen
3
Hallo liebes Clavio-Forum,

ich bin auch eine der vielen Wieder-Anfängerinnen in diesem Forum. Ein häufiges Problem, das auch auf mich zutrifft: Ich hatte lange Zeit (von ca. 8 -18 Jahre) Klavierunterricht. Daher beherrsche ich vom Blatt spielen ganz gut und kann auch schwierigere Stücke spielen. Allerdings wurde bei mir kein Wert auf Auswendiglernen gelegt, weswegen ich das auch nie wirklich geübt habe. Als ich nun wieder angefangen habe, hatte ich mich voller Motivation an einige Stücke gesetzt mit dem Ziel diese endlich auch mal auswendig zu beherrschen.
Das hat zunächst auch geklappt. Allerdings habe ich die Stücke danach auch wieder recht schnell vergessen. Ich vermute, die Gründe lagen u.a. darin, dass diese Stücke recht umfangreich und komplex waren (Musiktheorie ist daher ebenfalls eins meiner Lernziele).

Da mir aber mein ganzes Klavierleben über immer wieder die Frage gestellt wurde, ob denn nicht mal eben etwas vorspielen könne, möchte ich mir ein Repertoire aufbauen, was ich in einem solchen Fall spielen kann.
Daher suche ich schöne, kurze Stücke, die man gut auswendig lernen kann. Zu einfach sollten sie nicht sein, da ich mich sonst schnell beim Spielen langweile und keinen Ansporn habe, diese wirklich zu lernen.
Ich spiele generell lieber moll als Dur und lieber Chopin als Mozart. Wenn jemand ein schönes modernes Stück kennt (Pop, Rock etc kennt), gerne auch so etwas. Aber nicht diese Versionen, in denen die rechte Hand die Melodie spielt und die linke nur etwas begleitet.

Ich freue mich, wenn Ihr Ideen dazu habt :)

Vielen Dank und viele Grüße
 
Beginne am besten mit einem eher leichteren Stück, denn das systematische Erlernen des Auswendigspiels ist neu für dich.

Hier ein paar Vorschläge (Schwierigkeit ungefähr in aufsteigender Reihenfolge):

- Chopin: Walzer a-moll op. posth.
- Chopin: Prelude E-Dur
- Chopin: Walzer cis-moll
- Schumann: Träumerei
- Schumann: Introduzione aus op. 11
- Brahms: Balladen op. 10 Nr. 1 und g-moll aus op. 118
- Fanny Hensel: Serenade (ursprünglich der Monat Juni im Klavierzyklus „Das Jahr“)

Meine Vorschläge entspringen der Romantik, weil du geschrieben hast, dass du Chopin lieber magst als Mozart. Allerdings sind die oft sehr strukturiert und geordneten Kompositionen von Mozart und auch von Haydn sehr gut geeignet, um das Auswendigspielen systematisch zu üben. Zum Beispiel von Mozart das Rondo in D-Dur.
 
„Leichte Stücke“ - ich würde vom Schwierigkeitsgrad noch „bescheidener“ beginnen: der a-moll-Walzer von Chopin ist ok, von Schumann besser „Album für die Jugend“, Burgmüller Etüden op. 100, Stephen Heller Melodische Etüden op 45, die diversen Sonatinen, Mozart „Wiener Sonatinen“ …

Hintergrund: die Stücke sollten von der Länge her überschaubar sein und von der Struktur/Melodik so „einfach“, daß man das strukturelle Auswendiglernen trainieren und das motorische Gedächtnis in den Hintergrund treten lassen kann.
 
„Leichte Stücke“ - ich würde vom Schwierigkeitsgrad noch „bescheidener“ beginnen: der a-moll-Walzer von Chopin ist ok, von Schumann besser „Album für die Jugend“, Burgmüller Etüden op. 100, Stephen Heller Melodische Etüden op 45, die diversen Sonatinen, Mozart „Wiener Sonatinen“ …

Hintergrund: die Stücke sollten von der Länge her überschaubar sein und von der Struktur/Melodik so „einfach“, daß man das strukturelle Auswendiglernen trainieren und das motorische Gedächtnis in den Hintergrund treten lassen kann.
Bei der von mir zusammengestellten Reihenfolge der Stücke bezog ich mich nicht nur auf die technische Schwierigkeit, sondern vor allem auf die Schwierigkeit des Auswendiglernens. (Ich wundere mich, dass du das nicht erkannt hast.)
Meine Vorschläge Nr. 1-4 schreiten im Hinblick auf die strukturelle Komplexität voran. Sie alle enthalten Teile, die sich gut einprägen und sich wiederholen - aber mit Abwandlungen! Das Gehirn lernt wesentlich durch Vergleichen. In meiner Auflistung Nr. 1-4 steigert sich die Komplexität der Abweichungen vom zuvor gelernten Basismuster sukzessiv.

Meine Vorschläge Nr. 5 bis 7 sind allesamt auf einem ähnlichen Niveau, was das Auswendiglernen betrifft: relativ komplex und relativ stark fordernd. Aber eben auch (subjektiv empfunden) schön, was @Katt ja auch wichtig ist.
 
Meine Vorschläge Nr. 1-4 schreiten im Hinblick auf die strukturelle Komplexität voran. Sie alle enthalten Teile, die sich gut einprägen und sich wiederholen - aber mit Abwandlungen!
...ich bin gespannt darauf, wie es dir gelingen wird, die fortgeschrittenere "strukturelle Komplexität" der Schumannschen Träumerei gegenüber dem E-Dur Prelude von Chopin darzulegen (sollte irrtümlich das e-moll Prelude gemeint gewesen sein, wird das noch spannender)
Bei der von mir zusammengestellten Reihenfolge der Stücke bezog ich mich nicht nur auf die technische Schwierigkeit, sondern vor allem auf die Schwierigkeit des Auswendiglernens. (Ich wundere mich, dass du das nicht erkannt hast.)
...wenn die Reihenfolge in #2 obendrein auch noch manuell progressiv sein soll (man sehe dort: der Walzer cis-moll von Chopin ist also leichter zu spielen als Schumanns Träumerei...)
Hier ein paar Vorschläge (Schwierigkeit ungefähr in aufsteigender Reihenfolge):

- Chopin: Walzer a-moll op. posth.
- Chopin: Prelude E-Dur
- Chopin: Walzer cis-moll
- Schumann: Träumerei
- Schumann: Introduzione aus op. 11
- Brahms: Balladen op. 10 Nr. 1 und g-moll aus op. 118
- Fanny Hensel: Serenade (ursprünglich der Monat Juni im Klavierzyklus „Das Jahr“)
...wohltönende pseudofachliche Formulierungen können akzeptable Inhalte ausdrücken, sie können aber auch Fehlinformationen bis hin zu Unsinn transportieren. Hier ist eher letzteres der Fall. Bevor zu Widerworten ausgeholt wird: man betrachte die Harmonik des E-Dur Preludes samt seiner motivischen Entwicklung im Vergleich zur Träumerei (und bevor das zu Dummheiten reizt: die Träumerei ist ein Meisterwerk, aber nicht wegen "struktureller Komplexität", technischer Schwierigkeit (da gibt es keine, sofern man Dezimen fassen kann) oder komplizierter Chromatik)
__________
Daher suche ich schöne, kurze Stücke, die man gut auswendig lernen kann. Zu einfach sollten sie nicht sein, da ich mich sonst schnell beim Spielen langweile und keinen Ansporn habe, diese wirklich zu lernen.
Ich spiele generell lieber moll als Dur und lieber Chopin als Mozart.
Wenn es partout Chopin sein soll, zunächst der Hinweis auf eine lästige Eigentümlichkeit des Komponisten: er verwendete gerne identische Wiederholungen (in seinen Manuskripten sind an solchen Stellen statt Noten Taktnummern zu sehen!) aber stattete diese mit Mikrovariationen/varianten aus, z.B. in der Wiederholung eine abgewandelte Verzierung oder eine minimal abgewandelte Harmonie - diese Eigenart macht möglicherweise dem auswendig spielen, wenn man es nicht so sehr gewohnt ist, ein paar Probleme. Zudem setzt er gerne komplizierte harmonische Wendungen und gelegentlich krasse Dissonanzen ein. Da man nicht wissen kann, was du @FeBe unter nicht zu einfach verstehst, ein paar Vorschläge für übersichtliche, nicht zu lange Stücke, welche je nach Spielniveau den einen eher leicht, den anderen eher zu schwierig erscheinen können:
Chopin: Prelude Des-Dur ("Regentropfen"), Prelude As-Dur, Valse brillante F-Dur, die beiden Etüden in f-Moll, Etüde op.25 cis-moll (freilich auch das abgebroschene Fantasie-Impromptu) - diese sind für Chopins Verhältnisse übersichtlich.
Schumann/Liszt: Widmung ist übersichtlich
Rachmaninov: Polichinelle fis-Moll ist auch sehr übersichtlich
 
Danke für Eure Tipps! Ich werde mir die Stücke anschauen. Den cis-moll Walzer hatte ich auch anvisiert.
 
Bei der von mir zusammengestellten Reihenfolge der Stücke bezog ich mich nicht nur auf die technische Schwierigkeit, sondern vor allem auf die Schwierigkeit des Auswendiglernens. (Ich wundere mich, dass du das nicht erkannt hast.)
Meine Vorschläge Nr. 1-4 schreiten im Hinblick auf die strukturelle Komplexität voran. Sie alle enthalten Teile, die sich gut einprägen und sich wiederholen - aber mit Abwandlungen! Das Gehirn lernt wesentlich durch Vergleichen. In meiner Auflistung Nr. 1-4 steigert sich die Komplexität der Abweichungen vom zuvor gelernten Basismuster sukzessiv.

Meine Vorschläge Nr. 5 bis 7 sind allesamt auf einem ähnlichen Niveau, was das Auswendiglernen betrifft: relativ komplex und relativ stark fordernd. Aber eben auch (subjektiv empfunden) schön, was @Katt ja auch wichtig ist.
Ich hatte das auch nicht gemerkt, habe mich aber bisher auch nur an den a-moll Walzer gewagt. Aber wie du schon sagst, sind da recht viele Abwandlungen. Und, durch die Sprünge links, guckt man (zumindest als Spätanfänger/mittlerer Spieler) auch immer mal wieder auf die Tasten. So ist es leichter einzuprägen, als Stücke im Fünftonraum, die man auch vom Blatt spielen kann. An Mazeppa oder so wag ich mich natürlich nicht, aber ich schätze mal, das ist auch "leicht" auswendig zu lernen. Einfach, weil da so viel abgeht und man nicht überall gleichzeitig sein kann.
Ich hab noch nie versucht, ein ganzes Stück mir aktiv zu merken. Entweder waren das nur kleine Abschnitte oder es kommt halt von selber. Musette in d-dur von Bach fand ich aber ziemlich simpel mir zu merken (und es ist generell einfach). Aber wahrscheinlich nicht ein Stück, das man unbedingt im Repertoire behalten möchte 😂
Und ja, wenn mir die Stücke richtig Spaß machen, lern ich sie auch am schnellsten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, ist hier nicht dein Favorit, aber ich empfehle ganz klar Bach.
2 stimmige Inventionen z.B.
 
Oder Carl Ph.E. Bach das Solfeggietto in c moll.
Super klare Struktur.
 

Hallo liebes Clavio-Forum,

ich bin auch eine der vielen Wieder-Anfängerinnen in diesem Forum. Ein häufiges Problem, das auch auf mich zutrifft: Ich hatte lange Zeit (von ca. 8 -18 Jahre) Klavierunterricht. Daher beherrsche ich vom Blatt spielen ganz gut und kann auch schwierigere Stücke spielen. Allerdings wurde bei mir kein Wert auf Auswendiglernen gelegt, weswegen ich das auch nie wirklich geübt habe. Als ich nun wieder angefangen habe, hatte ich mich voller Motivation an einige Stücke gesetzt mit dem Ziel diese endlich auch mal auswendig zu beherrschen.
Das hat zunächst auch geklappt. Allerdings habe ich die Stücke danach auch wieder recht schnell vergessen. Ich vermute, die Gründe lagen u.a. darin, dass diese Stücke recht umfangreich und komplex waren (Musiktheorie ist daher ebenfalls eins meiner Lernziele).

Da mir aber mein ganzes Klavierleben über immer wieder die Frage gestellt wurde, ob denn nicht mal eben etwas vorspielen könne, möchte ich mir ein Repertoire aufbauen, was ich in einem solchen Fall spielen kann.
Daher suche ich schöne, kurze Stücke, die man gut auswendig lernen kann. Zu einfach sollten sie nicht sein, da ich mich sonst schnell beim Spielen langweile und keinen Ansporn habe, diese wirklich zu lernen.
Ich spiele generell lieber moll als Dur und lieber Chopin als Mozart. Wenn jemand ein schönes modernes Stück



kennt (Pop, Rock etc kennt), gerne auch so etwas. Aber nicht diese Versionen, in denen die rechte Hand die Melodie spielt und die linke nur etwas begleitet.

Ich freue mich, wenn Ihr Ideen dazu habt :)

Vielen Dank und viele Grüße

Für das auswendig ist vor allem eines wichtig - die Melodie muss im Gedächtnis gespeichert sein.

Versuche einfach mal, einfache Melodien welche Dir bekannt sind , auf dem Klavier zu spielen.

Einen Text kann man auch nur vortragen, wenn sich dieser im Gedächtnis befindet.
 
Es gibt kein Problem:
Morgan_Jap%2CBj.1932.jpg

Morgan Threewheeler mit JAP-Motor, Baujahr 1932 (ca. 1100 cm³), gefahren von William Tuer beim Oldtimer-Grand-Prix 1977 auf dem Nürburgring. (Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Morgan_Threewheeler).
Falls jemand auf die Idee kommt, das nachzumachen, diese Vehikel werden heute noch gebaut: https://morgan-motor.com/models/super-3/
Sorry für OT, aber der passte gerade so schön. :015:
 

Zurück
Top Bottom