Eure Ausreden, wenn ihr mal nicht geübt habt

Von 10 Minuten üben würde ich mir noch nichtmal einen Placebo-Effekt erwarten. Selbst wenn man nur 1 kurzes Stück hat, kann man das vielleicht grad 2, 3 mal durchklimpern, Üben findet da ja überhaupt nicht statt. Die ersten 30 Minuten braucht man für's Warmspielen, dann gehts allmählich los mit dem eigentlichen Üben.

Man kann 10 Minuten auch anders und viel effektiver nutzen, statt "1 Stück 2-3 mal durchzuklimpern", wie du das so schön formuliert hast.

Zum Beispiel nur um einen Lauf, der nicht flüssig kommt, zu üben. Gaaaaanz langsam und richtig, und dann schneller. 10 Minuten können lang sein, wenn man hochkonzentriert dabei ist. Wenn man z.B. diesen Lauf 100 mal hintereinander geübt hat, dann können auch 10 Minuten eine Menge bringen. Jedenfalls viel mehr, als "1 Stück 2-3 mal durchzuklimpern"!!!
 
Da kann ich Mindenblues nur zustimmen. Zudem ist mir auch etwas schleierhaft, was hier immer wieder vom "Warmspielen" die Rede ist: Nach meiner Meinung ist es für den Durchschnittspianisten unnötig, seinen Bewegungsapparat mit speziellen Übungen auf die optimale "Betriebstemperatur" zu bringen. (Auch im Breitensport wird dieser Maßnahme oft ein unnötiger Stellenwert beigemessen, wenn z.B. Nordic Walker oder Jogger sich erst erwärmen müssen. Womit denn am besten, wenn nicht durch Laufen?)

Wenn jedoch ausreichend Zeit vorhanden ist und damit eher ein allgemeines "Einstimmungsritual" auf das Musizieren gemeint ist, spricht natürlich nichts dagegen.
 
"Warmspielen"...

Wenn jedoch ausreichend Zeit vorhanden ist und damit eher ein allgemeines "Einstimmungsritual" auf das Musizieren gemeint ist, spricht natürlich nichts dagegen.

Es spricht sogar einiges dafür, vor allem, wenn man auf einem relativ fremden Instrument - z.B. im Unterricht - spielen soll. Allerdings macht es für mich auch auf meinem eigenen Instrument durchaus einen Unterschied, ob ich insbesondere vor schnelleren Stücken schon ein bischen gespielt habe oder nicht. Ob das nun bessere Durchblutung, die musikalische Einstellung oder sonstwas ist, ist mir dabei egal, es hilft jedenfalls. Einspielen in diesem Sinne wäre allerdings kein Geklimper. Stattdessen hat sich bewährt, das eigentliche Stück sehr langsam mit übertriebenem Ausdruck zu spielen, möglicherweise auch einhändig.

PS: Im Breitensport ist das Aufwärmen früher wegen Verletzungsgefahr gemacht worden. Es hat sich aber herausgestellt, daß die Verletzungsgefahr dadurch nicht verändert wird, höchstens erhöht, durch falsche oder übertriebene Dehnübungen. Ausdauersportler müssen sich allerdings aufwärmen - z.B. durch Laufen oder Fahrradfahren, um Kreislauf und Stoffwechsel für die Energiegewinung zu aktivieren. Das ist meines Wissens beim Klavierspielen nicht erforderlich ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
... Im Breitensport ist das Aufwärmen früher wegen Verletzungsgefahr gemacht worden. Es hat sich aber herausgestellt, daß die Verletzungsgefahr dadurch nicht verändert wird, höchstens erhöht, durch falsche oder übertriebene Dehnübungen....
Aufwärmen und Dehnen sind zwei verschiedene Dinge. Aufwärmen ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Erhöhung der Temperatur durch verstärkte Durchblutung und dient vor allem bei Schnellkraft- und bei Kontaktsportarten tatsächlich der Verletzungsvorbeugung und Leistungssteigerung. Das sachgemäß erst im Anschluss an die reine Erwärmung durchgeführte Dehnen ist eine ganz andere Geschichte und seine Philosophie inzwischen wirklich stark in die Kritik geraten. Wenn's interessiert: NoStrech.de.
 
Man kann 10 Minuten auch anders und viel effektiver nutzen, statt "1 Stück 2-3 mal durchzuklimpern", wie du das so schön formuliert hast.

Zum Beispiel nur um einen Lauf, der nicht flüssig kommt, zu üben. Gaaaaanz langsam und richtig, und dann schneller. 10 Minuten können lang sein, wenn man hochkonzentriert dabei ist. Wenn man z.B. diesen Lauf 100 mal hintereinander geübt hat, dann können auch 10 Minuten eine Menge bringen. Jedenfalls viel mehr, als "1 Stück 2-3 mal durchzuklimpern"!!!

Da hast du natürlich recht ;)

Wenn man so viel Zeit hat, pro Tag lediglich einen einzigen Lauf zu üben, dann ist das natürlich kein Problem.

Und nächstes Jahr beginnen wir dann mit dem zweiten Satz :p
 
Also ich bin da nicht ganz WuWeis Ansicht: Natürlich muß man sich nicht immer "Warmspielen", allerdings kann das durchaus hifreich sein. Wenn ich z.B. bei einer schwierigen Stelle, einem hakeligen Lauf oder so, ein bestimmtes technsiches Detail üben möchte, dann ist es schon ein Unterschied, ob die Hände warm und geschmeidig sind. Das sind sie durchaus nicht immer. Es könnte zu kalt sein, oder man hat zuvor eine Tätigkeit ausgeübt, die man als Pianist nicht tun sollte: Bierkisten geschleppt, Schränke verrückt, o.ä. (wozu hat man eine Frau :floet:). Da ist das Warmspielen, z.B. indem man einige Fingerübungen macht, mit ein paar langsamen Tonleitern in beiden Händen anfängt o.ä. schon recht zweckmäßig. Zumindest fühle ich mich danach (ich tue das nicht immer) sehr viel beweglicher.
 
Ok, da habt ihr sicher Recht. Ich wollte – weil es auch in anderen Threads immer wieder zu lesen ist – nur mal darauf hinweisen, dass m.E. im Normalfall so etwas nicht nötig ist und keine Zeit damit verschwendet werden muss.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Interessant wie unterschiedlich die Lehrer sind.
Für meine Lehrerin brauch ich mir eigentlich keine Ausreden einfallen zu lassen, denn sie wird niemals wütend.
Sie findet immer irgendetwas das gut war und was ich nicht ausreichend geübt habe, wird dann in der Stunde bearbeitet.
Ich weiß nicht wie sie das macht, aber sie ist immer völlig entspannt. Selbst wenn ich die Noten eines Stückes, das wir eigentlich besprechen wollten, zuhause vergessen habe, ist das gar kein Problem :D
Und wenn ich dann doch mal eine Ausrede brauche, war der Stress in der Schule diese Woche natürlich besonders groß bzw. die Klausuren und Hausaufgaben so viel, dass ich unmöglich mehr üben konnte. Was mir dann auch noch ein mitleidiges Lächeln einbringt.

Tja, beneidenswert, ich weiß. 8-)

marcus


Habe irgendwie die selbe Lehrerin. Ich bin ja in der 10. Klasse und da erwarten die wirklich viele Arbeiten. Das ist dann also keine Ausrede. Ich kann mich sowieso nicht dara erinnern, je eine Ausrede gehabt zu haben, bei meiner jetzigen. Wenn ich nicht geübt habe sage ich das, und einen Grund gibt es immer, auch wenn er "Ich hatte keine Lust" heißt, oder so ähnlich, was allerdings selten der Fall ist. Dann spielen wir halt das von letzte Woche, meine Lehrerin versucht, mich zu inspirieren, mich wieder auf den "Übepfad " zu bringen. Wenns mal wirklich lange nur noch schief läuft wird sie höchstens enttäuscht, aber niemals wütend.
 
...auch wenn er "Ich hatte keine Lust" heißt...

Bravo! Fakt reden und dann weiter machen, gute Einstellung!
(kein Smiley, damit keiner denkt das wäre Ironie)

Wenn ich Schüler hätte, würde ich mich vor allem ärgern, wenn die mir mit irgendwelchen erlogenen Geschichten kämen. Wenn jemand überhaupt nicht üben würde, wäre es natürlich noch anders, dann würde ich der Unterricht eben für diesen Schüler beenden.
 
Ich habe keinerlei Grund, Ausreden zu erfinden. Wenn ich zu wenig geübt habe, sage ich das entweder vor der Stunde oder sage die Stunde rechtzeitig vorher ab. Schließlich zwingt mich doch niemand, an meinem Instrument erfolgreich zu sein oder irgendein Ziel zu erreichen...
 

Ausreden, dass ich nicht geübt hatte hatte ich nie...
dafür hab ich aber welche mitbekommen von Schülern, die nach meiner Klavierstunde kamen...
Einmal kam so ein kleines Mädchen rein (ca. 10 Jahre) und meinte "ich hab leider meine Klaviernoten verloren und konnte das Stück jetzt nicht üben"
Ich fand das voll süß :D

Solche scheint es bei meinem Lehrer aber häufiger zu geben. Er hat neben Klavier eine Liste mit den "Top-Ausreden" aufgehängt, wieso man nicht üben konnte. (größtenteils aber nicht ganz Erst gemeint ;))

Ich konnte nicht üben weil....

...ja wir üben ja hier in der Stunde!
...sollte ich wirklich üben!?
...ich stärker bin als Sie!
...ich vergessen habe wo mein Instrument steht
...mein Hamster hat AIDS!
...wer sind Sie überhaupt?!??
...das Wetter zu schön war
...weil ich dazu noch zu jung bin
...ich wusste nicht was ich üben sollte
...ich einen Tag krank war und den anderen Tag hatte ich vor zu üben
...ich die ganze Woche über eine gute Ausrede ausgedacht habe, nicht zu üben
...die Noten sind hinters Klavier gefallen.
...ich nur noch vor Publikum spiele!
...ich nur noch gegen Bezahlung übe!
...

Lg
 
Mein Programm ist inzwischen so gewachsen, dass ich es nicht in einer Stunde vortragen kann.
Aber sie macht Stichproben, und wenn ich etwas nicht geübt habe, dann gibt es ein süßsaures Gesicht und die Bemerkung, wir müssten eben doch eineinhalb Stunden machen, damit alles dran kommen kann.

Ich bin da ganz offen;):p, wennich was nicht geübt habe, dann führt sie mich vor in der Stunde. Dann muss ich genau die Übung vorturnen, bis sie klappt. Tja...

Lg
violapiano
 

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