Es reicht! Es reicht wirklich!

Und wenn dies nicht geschieht, dann die Vertretung ablehnen. Keine Kompromisse!

Das ist ein weiteres Problem. Es handelt sich hier nicht um eine Vertretung, sondern um eine "feste" Stelle. Wenn das Spielen verweigere fliege ich raus und das würde ich gern vermeiden, da ich gern in dieser, übrigens sehr freundlichen und offenen, Gemeinde bleiben würde.

Eine andere Stelle habe ich zurzeit auch nicht in Aussicht. Andernfalls müsste ich mich mit gelegentlichen Vertretungen begnügen, was auf die Dauer auch nicht das beste ist.
 
Wenn Du also eimal ein Lied ablehnen solltest, fliegst Du in dieser freundlichen und offenen Gemeinde sogleich hinaus? Zwei Möglichkeiten: a) das ist ein Irrtum, weil die wirklich freundlich und offen sind; b) es stimmt, dann ist es ein verlogener, pseudochristlicher Verschworenenclub, was es in der Tat auch gibt.
Im letzteren Fall wäre dann eine Kündigung angeraten, in so einem Verein würde ich nicht spielen.
Im ersten Fall würde ich, wie Dir auch schon geraten wurde, mit dem Kirchenvorstand und den Geistlichen reden. Viele Berufschristen sind rational noch ansprechbar!...;-) Erkläre ihnen doch in Ruhe und Sachlichkeit, dass Du noch im C-Studium bist und derzeit noch ein wenig mehr Vorbereitungszeit benötigst, um verantwortlich einen Gottesdienst spielen zu können. Erkläre doch in einem Satz, dass diese Zeit der Vorbereitung mittelfristig geringer, und Dein Repertoire größer werden wird. Mach denen deutlich, dass Du sehr ernsthaft mit Deinem Dienst umgehst, und Dir viel an ihm gelegen ist. Das Ganze kannst Du ja auch in Schriftform abliefern bei den entsprechenden Leuten.
Unabhängig davon würde ich jetzt in der C-Ausbildung Harmonielehre und freies Harmonisieren sehr ernst nehmen, und täglich daran arbeiten, unabhängig vom Vorbereiten der Gottesdienste. Gruß, Stephan
 
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Erkläre ihnen doch in Ruhe und Sachlichkeit, dass Du noch im C-Studium bist und derzeit noch ein wenig mehr Vorbereitungszeit benötigst, um verantwortlich einen Gottesdienst spielen zu können. Erkläre doch in einem Satz, dass diese Zeit der Vorbereitung mittelfristig geringer, und Dein Repertoire größer werden wird. Mach denen deutlich, dass Du sehr ernsthaft mit Deinem Dienst umgehst, und Dir viel an ihm gelegen ist.
Jedem halbwegs einsichtigen Verantwortlichen in der Kirchengemeinde sollten diese Aspekte klar sein. Ganz nebenbei haben auch die hauptamtlichen Kirchenmusiker irgendwann mal am Punkte Null mit der Ausbildung angefangen. Es gibt keinen, der das alles irgendwie von selber kann. Wer der Gegenseite nicht die erforderliche Zeit des Lernens und Übens zubilligt, kann die zu absolvierenden Orgeldienste nicht besetzen, weil dann keine geeigneten Kandidaten zur Verfügung stehen. Ganz im Sinne des Predigers Salomo (Koh 3) muss so viel Zeit einfach sein.

Haben sich eigentlich die mit der Vergabe der Orgeldienste betrauten Personen klar gemacht, dass die von ihnen engagierten Dienstleister auch angemessene Arbeitsbedingungen zur kompetenten Ausübung ihres "Jobs" benötigen? Wer die Versiertheit eines A-Kirchenmusikers einfordert, sollte auch eine A-Stelle schaffen und diese Tätigkeit entsprechend vergüten.

LG von Rheinkultur
 
;-)
Unabhängig davon würde ich jetzt in der C-Ausbildung Harmonielehre und freies Harmonisieren sehr ernst nehmen, und täglich daran arbeiten, unabhängig vom Vorbereiten der Gottesdienste. Gruß, Stephan

Ja da bin ich mittlerweile fleißig bei. Was es allerdings genau mit Oktav und Quintparallelen auf sich hat und wie ich die verhindern kann ist mir nicht ganz klar.:denken:
 
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Hallo Lanka, das werden die Dir noch vermitteln. Vorab schon mal: Wenn Du allein folgende beiden Stimmführungsregeln beachtest, passieren die schon nicht so schnell. Also: wenn in den Stimmen bei Akkordwechsel ein gemeinsamer Ton vorkommt, wie zwischen Tonika und Subdominante: den "Gemeinsamen" immer schön in der jeweiligen Stimme liegen lassen. Und noch wichtiger ist das kontrapunktische Prinzip der Gegenbewegung: geht die Melodie hinauf, soll der Bass herab gehen, und umgekehrt. Allein damit spart man sich die meisten Parallelen.
Warum man keine Oktav-und Quintparallelen machen soll: sie stören die Polyphonie, wie man leicht hören kann.
Was Quint-und Oktavparallelen überhaupt sind? Wenn du zwischen zwei Stimmen, z.B. Baß und Alt eine Oktave hast, und im anschließenden Akkord wieder zwischen Baß und Alt eine Oktave, läuft Dein Harmonielehreprof. rot an, bekommt Schnappatmung, eilt zum Rotstift und schreibt lieblos "8-8" in Deine Übung...;-) Frohes Osterfest!
 
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@LankaDivore und andere:
Bevor das hiesige Weinfest morgen startet, fängt das Ganze erstmal mit einem ök. Gottesdienst an.
Nur ist denen 2 Tage vorher eingefallen, dass sie doch Pfarrer und Organist brauchen.
Also habe ich gestern um halb 11 ein paar Lieder vom Pfarrer (der bis dato auch noch nichts davon wusste) bekommen. Aber leider ohne die Bezeichnungen "Kyrie", "Gloria" usw (die Lieder sahen auch nicht gerade danach aus). So kann ich jetzt zusehen, wie ich bis morgen die Lieder zusammenbekomme ...

Ich bin auf 180!
 
Welche Nummern haben denn die Lieder? Bin zwar unterwegs und kann Dir keine Noten schicken, aber vielleicht kann ja jemand helfen.
 
@Dorforganistin: Noten brauch ich nicht, die Lieder spiel ich vom Blatt, nur muss ich wissen WELCHE Lieder ich spielen soll und wie der Ablaufplan ist, aber Danke fürs Angebot.
 
Das war ich unlängst auch mal wieder. Wir hatten hier am Ort unser Schützenfest und morgens eine Messe mit Männerchor und Blasorchester in der katholischen Pfarrkirche zu gestalten. Auf der Empore (wo die Orgel steht) nahm das Blasorchester Platz, das unter seinem Dirigenten die Gemeindelieder zu begleiten und zu Beginn einen festlichen Einzugsmarsch zu spielen hatte. Die von mir geleitete Männerchorgemeinschaft (alle Beiträge à cappella) postierte sich neben dem Altarraum. Obwohl dieser Gottesdienst traditionell seit Jahrzehnten stattfindet, ist die Kantorin in Urlaub gefahren, ohne eine Orgelvertretung zu organisieren - und mal schnell selbst an die Orgel gehen klappt nicht so ohne weiteres: Auf die Empore gelangt man nur über einen separaten Zugang von außen in den Glockenturm und man muss dazu einen recht langen Weg über eine steile Treppe zurücklegen. Diesen Auf- und Abstieg wollten wir unseren Chorsängern meist höheren Alters verständlicherweise ersparen. Also legte ich nach dem letzten Chorsatz einen Dauerlauf aus dem Seiteneingang heraus um die Kirche herum hin, stürmte die Treppe zur Empore hinauf und schwang mich auf die Orgelbank - gerade rechtzeitig, um mich an den Posaunenchorsatz von "Großer Gott, wir loben dich" dran zu hängen, bei dem die Mitwirkung der Orgel ebenso obligatorisch ist wie zum Auszug der Schützenkompanie aus der Kirche. Sehen wir es sportlich: Mein Arzt, zu dem ich nie hingehe, hat mir mehr Bewegung verordnet - aber ich habe schon viel mehr alte Säufer als alte Ärzte gesehen. In diesem Sinne Halleluja und Prost!

LG von Rheinkultur
 
So, hab jetzt endlich einen detailgenauen Ablaufplan.
SO muss das sein, und nicht anders!
 
Bei mir ist auch mal wieder was ganz tolles passiert: Mir wurde mitte Mai eine Trauung für den 10. Juli angekündingt, ich könne spielen was ich will hieß es. Gestern trudelte dann eine Mail ein in der es hieß:" Eingang: Pachelbel Canon D, Lieder: laudato si, danke, mögen Engel euch begleiten, Ausgang: Amazong Grace" (ich weiß das ist alles das ganz klassische aber) dumm wie es kam hatte ich plötzlich drei neue Lieder (davon Vor- und Nachspiel) innerhalb von 7 Tagen zu lernen, ob wohl es ja hieß ich könne mir was aussuchen. Heute morgen habe ich mich dann mit dem Brautpaar geeinigt, dass ich das zeitl. nicht alles schaffe (es gibt ja noch mehr Gottesdienste). Als ich dann "wir sehen uns dann Freitag" sagte, korrigierte die Dame mich verwundert "Samstag". Toll, denke ich, auch nich das falsche Datum wurde die durchgegeben (das habe ich schriftlich). Ich bin ja sowasvon auf 180 und habe rine nicht ganz so freundliche Mail an meine Pastorin geschrieben. Mal schauen, ob es da Rückmeldung gibt:schweigen:
 

Das kenne ich von Fronleichnam, wobei die Orgel eigentlich keine Chance hat, wenn die Bläser richtig Druck machen....:-(:blöd:
So richtig um akustisches Wettrüsten zwischen Orgel und Blech geht es ja dabei nicht: Da beginnt die Orgel allein mit einer kurzen Introduktion und/oder die Strophen werden eben im Wechsel zusammen mit der Gemeinde musiziert. Ansonsten kann man auch ohne Spanische Trompeten ("Chamade") mit Mixturen, Zimbeln und dergleichen ordentlich Stoff geben...!

LG von Rheinkultur
 
Das kenne ich von Fronleichnam, wobei die Orgel eigentlich keine Chance hat, wenn die Bläser richtig Druck machen....:-(:blöd:

Wenn ich mit dem Sopransax mal 'Stoff gebe', muss ich mich auch von der Organistin entfernen, sonst hat sie Schwierigkeiten, ihre Orgel zu hören. Und das ist Holz, kein Blech.

Viel schlimmer ist, wenn Posaunenchor mit Orgel zusammen spielen will ... leider ist - sagen wir mal - der Posaunenchor 'intonationsmässig herausgefordert'. Auf deutsch: zusammen klingt's schief.

Grüße
Häretiker
 
Dieser Faden ist zwar schon etwas älter, aber allen Nebenamtlern (und sonstigen Orgelspielern) zum Trost: ich hab die Lieder für den heutigen Gottesdienst bekommen, als ich eine halbe Stunde vor Beginn die Kirche betrat. Bei der Prädikantin war Telefon und Internet ausgefallen, und sie hatte wohl die E-Mail unserer Pfarrsekretärin mit allen Telefonnummern erst gestern spät bekommen.
Nun ja, ich bin flexibel - und es hat auch alles geklappt. Ich hoffe allerdings, dass das nicht zur Gewohnheit wird. Sonst suche ich die Lieder selbst aus ;-)
 
Naja, ich als Laie gehe auch davon aus, dass jemand, der sich in der Kirche als Begleitung an die Orgel setzt, jedes Lied aus GL etc. ohne Vorbereitung begleiten können sollte. Sollte natürlich - was es wahrscheinlich nicht wird - entsprechend bezahlt werden. Aber ich konnte noch nie in den ganzen Orgelfäden nachvollziehen, warum sich alle über die mangelnde Vorbereitungszeit beschweren.
Wenn der Pfarrer/Priester spontan entscheidet ...ach ich lassdas jetzt singen, so hat der Orgelspieler, der sich auf die Empore setzt, daszu können.
Vielleicht liegt das Problem darin. dass mangels Bezahlung zu wenig Profis es machen wollen, aber dann singt man eben ohne Begleitung.
Wenn einem noch die Fähigkeiten fehlen, macht man den Job nicht, so einfach.
 
Natürlich kann ich die Stücke vom Blatt spielen oder direkt aus dem Gesangbuch. Und viele andere, die hier schon geschrieben haben, können das auch. Das ist aber nicht der Punkt.
Und ich freue mich über jeden Anfänger an der Orgel, und gönne ihm die Vorbereitungszeit.
Bei uns ist die Gottesdienstordnung so, dass direkt nach dem Vorspiel das Eingangslied kommt. Spiele ich ein Literaturstück, kann ich dieses auf das Eingangslied abstimmen. Und es gibt noch andere Gründe, warum Vorbereitungszeit sinnvoll ist.
 
Wenn einem noch die Fähigkeiten fehlen, macht man den Job nicht, so einfach.

Keineswegs so einfach, und der Beitrag verrät, mit Verlaub, auch sonst keine vertiefte Branchenkenntnis. Viele Kirchengemeinden sind auf Laien angewiesen und unter denen sind immer und gottlob viele Schüler, die tatsächlich erst in den Betrieb hineinwachsen müssen. Und vor allem auf dem Land muss man froh sein, dass es die gibt. Ich habe in meinen ersten Organistenjahren jeden Samstagnachmittag ein paar Stunden für den Sonntagsgottesdienst geübt; vor allem als Jugendlicher möchte man sich ja nicht gerne vor allen Bekannten blamieren, geschweige denn vor sich selbst. Und auch wenn man Routine hat, möchte man seinen Beitrag zum Gottesdienst nicht einfach routiniert abspulen, denn es gibt doch immer ein paar wenige, die es merken, wenn man sich um die musikalische Gestaltung bemüht, und die das auch schätzen. Was reichlich dafür entschädigt, dass den meisten Anwesenden das natürlich völlig wurst ist. Wo ein(e) Pfarrer(in) einen gewerbsmäßigen Musikanten zur Verfügung hat, kann er/sie natürlich auch professionelle Ad-hoc-Darbietungen erwarten. Wo er/sie aber auf -- meist jämmerlich vergütete -- Ehrenamtstätigkeit baut, ist es einfach eine Frage des Respekts vor diesem Engagement, eine angemessene Vorbereitung zu ermöglichen und dem/der Musikus/-a nicht das Gefühl des »Dich brauchen wir ja eigentlich eh nicht« zu geben.
 
Keineswegs so einfach, und der Beitrag verrät, mit Verlaub, auch sonst keine vertiefte Branchenkenntnis. Viele Kirchengemeinden sind auf Laien angewiesen und unter denen sind immer und gottlob viele Schüler, die tatsächlich erst in den Betrieb hineinwachsen müssen. Und vor allem auf dem Land muss man froh sein, dass es die gibt. Ich habe in meinen ersten Organistenjahren jeden Samstagnachmittag ein paar Stunden für den Sonntagsgottesdienst geübt; vor allem als Jugendlicher möchte man sich ja nicht gerne vor allen Bekannten blamieren, geschweige denn vor sich selbst. Und auch wenn man Routine hat, möchte man seinen Beitrag zum Gottesdienst nicht einfach routiniert abspulen, denn es gibt doch immer ein paar wenige, die es merken, wenn man sich um die musikalische Gestaltung bemüht, und die das auch schätzen. Was reichlich dafür entschädigt, dass den meisten Anwesenden das natürlich völlig wurst ist. Wo ein(e) Pfarrer(in) einen gewerbsmäßigen Musikanten zur Verfügung hat, kann er/sie natürlich auch professionelle Ad-hoc-Darbietungen erwarten. Wo er/sie aber auf -- meist jämmerlich vergütete -- Ehrenamtstätigkeit baut, ist es einfach eine Frage des Respekts vor diesem Engagement, eine angemessene Vorbereitung zu ermöglichen und dem/der Musikus/-a nicht das Gefühl des »Dich brauchen wir ja eigentlich eh nicht« zu geben.
Niemand erwartet beim Gottesdienst perfekte Orgelkonzerte. Die Orgel ist ein Hilfsmittel zur Unterstützung der Gemeinde. Ich glaube, hier machen sich einige viel zu viele Gedanken und nehmen sich zu wichtig.
Habe selber, z.B. als Ministrant, erlebt, dass 2 Mitschüler regelmäßig während Gottesdiensten gespielt haben. Da kommt doch keiner auf die Idee, Konzertkritiken zu machen.
Und noch einmal. Ich bin für ausreichende Vergütung.

Wenn keiner zur Verfügung steht, muss man das eben der Gemeinde kommunizieren. Punkt aus.
 

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