Beginn Fuge BACH Toccata BWV 914 wirklich mit linker Hand?

Carnina

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Hallo,

ich hätte da eine Frage an die Versierten. Bei der Fuge in der Bach Toccata fängt irgendwie jeder den ich mir angeguckt hab mit der linken Hand an. Auch in der Henle Ausgabe steht es für die Linke Hand.

Ich hab herumprobiert und würde das eher mit rechts spielen. Gibt es Gründe die ich nicht kenne, weshalb man hier besser mit der linken Hand beginnt?

Ich würde in Takt 74 auf die linke Hand wechseln. Fragen kann ich grad leider nicht im Unterricht, das geht erst nächste Woche wenn er aus Japan zurück ist.

Würde mich über Hilfe freuen.
 
Und was machst du, wenn der Dux am Ende der Exposition im Bass auftritt? Spielst du das dann im Kreuzgriff?

Spaß beiseite - die Linke muss das eh souverän können, deshalb spricht wenig dafür, den Beginn der Fuge mit rechts zu spielen. Machen kann man es natürlich trotzdem, man könnte das Thema sogar auf zwei Hände verteilen. Immer nach dem Motto: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht!
 
Ok also gleich mit Links? Ich dachte halt rechts liegt’s sehr bequem und nachdem es zu Beginn so völlig frei steht, warum dann mit links…
 
@mick‘s Argumentation hat vieles für sich. Aber wenn es anders bequemer ist, warum nicht? Ich bin z.B. ein großer Freund davon, Akkorde (besonders bei Rachmaninov, Scriabin, auch bei Schumann) anders auf die Hände aufzuteilen, wenn es dem entspannteren Spielen dient.
 
Also fasse ich zusammen.
-> gleich mit Links weil es eh paar Takte später Links ist. Die Tatsache dass es Anfangs extrem exponiert steht ist egal, einfach links so üben, dass es Wurscht ist ob links oder rechts.
 
Der Beginn (e-dis-e-E) ist eine recht typische Orgelpedalgeste, also nicht zu schnell und mit einem schweren non legato, wie mit den Füßen (r-l-r-l)!
 
Der Beginn (e-dis-e-E) ist eine recht typische Orgelpedalgeste, also nicht zu schnell und mit einem schweren non legato, wie mit den Füßen (r-l-r-l)!
ah wir reden von 2 verschieden stellen.

Das am Anfang hab ich denke ich berücksichtig. Ich hab mir zig Aufnahmen angehört und würde es gern so „Orgelig“ spielen. Finde ich sehr schön. Ich mag es nicht wenn das so dünn und lyrisch gespielt wird.
 
Hab ich tatsächlich überlesen, dass es um die Fuge geht! Sorry!
 
Habe die Fuge gerade noch einmal durchgespielt. Auch wenn die Lage anfangs unbequem ist, so läßt es sich in der LH geschmeidiger spielen. In der RH muß man zu viele Melodietöne mit dem Daumen spielen. Wenn andere Stimmen dazu kommen, ist das nicht weiter problematisch. Aber am Anfang fine ich das heikel.
 
In der RH muß man zu viele Melodietöne mit dem Daumen spielen.
Das muss man im Rest des Stücks ja sowieso. Aber wenn man das mit Links spielt, Fallen die „leichten“ Töne mit dem Daumen zusammen. Da fällt es mir leichter rechts den Daumen auf den Melodietönen zu nehmen als Links auf den leichten Tönen völlig dezent zu halten. Drum war mein Gedanke „anfangs lieber mit rechts als mit links“.
 

Und ich hab jetzt eh solange herum probiert, dass ich beide Hände kann. Umlernen muss ich dann nix zumindest…. Nur auswählen 🤷🏼‍♀️Soll er sich’s aussuchen nächste Woche.
 
Und ich hab jetzt eh solange herum probiert, dass ich beide Hände kann. Umlernen muss ich dann nix zumindest…. Nur auswählen 🤷🏼‍♀️Soll er sich’s aussuchen nächste Woche.
Kommentar meines Lehrers in solchen Fällen: wenn Sie die Stelle können, ist es schön. Wenn Sie zwei Lösungen haben, stehen Sie vor einem Dilemma. Wenn Sie drei Varianten zur Verfügung haben, dann haben Sie die Auswahl …
 
Zuletzt bearbeitet:
eh solange herum probiert, dass ich beide Hände kann. Umlernen muss ich dann nix zumindest…. Nur auswählen
Es gibt natürlich noch die Variante (Busoni hätte es vielleicht so gespielt) poco martellato mf, nur mit den beiden 2. Fingern beider Hände alternierend zu spielen. Das wäre dann ein Modell, dem man im weiteren Verlauf der Fuge was Deutlichkeit und non legato angeht nacheifern könnte.
 
Wie beim Stricken eine Links, eine Rechts!
 
Nein! Ich meine tatsächlich das Thema der Fuge (bei Henle T. 71ff).
h rechts, a links, h rechts g links, ...
Das geht auch in der zweiten Hälfte von t. 72 und 73. Ist eine sehr gute Übung für sauberes Ablösen und diesen charakteristischen non legato Klang, der bei Bach oft ganz passend ist! Ob man am Ende im Tempo so spielt ist Geschmackssache.
 

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