Erster Kompositionsversuch

  • Ersteller des Themas Leuchtender_Stern
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Bei den Schmetterlingen vom Schumi hat es (gemutmaßte) Gründe, warum sie Papillons heißen. Aber das lenkt jetzt ab.

Liszt hätte sein Glöckchen ruhig mal auf ungarisch benennen können, dann muss es nicht jeder halbwegs begabte 16-Jährige üben...

(obwohl, "csengö" [lt. Gugel] klingt ja auch ganz niedlich)
 
Damals war Französisch die Sprache, die "in" war. Heute ist es Englisch.
Gerade bei Schumann sehe ich das etwas differenzierter, da er ja auch, was Vortragsbezeichnungen angeht, häufig die deutschen (manchmal sehr originellen) Begriffe genutzt hat.
Weiterhin hat er ausgerechnet seine Nachtstücke auch Nachtstücke (und nicht Nocturne) benannt.
Von daher...
 
Ja, also wirklich! Diese Ausländer treiben ja schon seit Jahrhunderten ihr Unwesen im Musikbereich!

Allein so was wie "Präludium" oder "Sonate"! Das muss doch "Vorspiel" oder "Klangstück" heißen! Und Bach mit seinen wichtigtuerischen "Inventionen" - warum konnte er die nicht einfach "Erfindungen" nennen?

Ich koche hier schon vor Empörung vor meinem Rechengerät und werde gleich zum Fernsprecher greifen, um den Deutschen Musikrat wegen dieser Angelegenheit anzurufen!
 
Der Grund sind die Stammtöne. Davon geht alles aus.

Wenn du dich z.B. in der Tonart dis-moll aufhältst, ist die Dominante ais-dur. Diese besteht - unter Beachtung der Stammtöne - aus ais, cisis (denn nur diser Ton ist bei Beachtung der Stammtöne korrekt*) und eis ((= f)

* um einen Halbtonschritt herabgesetzt wären das nämlich a, cis und e = a-dur. Bei ais-dur ist jeder Ton heraufgesetzt, aber die Stammtöne bleiben immer gleich. Deswegen cisis (Stammton c) statt d (Stammton d).
Danke, aber ich fürchte ich verstehe es noch nicht ganz. Wenn wir die von Stefan erwähnte Stelle in Takt 89 als Beispiel nehmen - Dort bin ich in H-Dur mit Dominante Fis-Dur. Wo ist dann da das Cisis?
Mir gefällt es sehr! Es ist vom Computer gespielt und deswegen starr, aber man kann sich sehr gut vorstellen, dass es witzig und auch duftig wird, wenn es vom Menschen gespielt wird.
Ein kleiner Hinweis: Die linke Hand hat ja durchaus eine treibende Funktion, das macht Laune und kommt gut. Gleichwohl tut sie das die ganze Zeit und dann ermüdet es ein wenig. Es gibt ja auch durchaus Legatopassagen in der Linken, aber insgesamt herrscht der im positiven Sinne aggressive Charakter vor. Durch diese Gleichartigkeit bekommt das Stück etwas etüdenhaftes. Das muss nichts Schlimmes heißen. Aber nachdenken könntest du, ob Du den lyrischen Elementen noch mehr Lyrik, evtl. auch Pausen in der Linken gibst. Umso stärker wirkt sie dann, wenn sie wieder speed macht. ;-)
Super Tip :super: Gerade im Mittelteil würde es passen der Linken mal ne Pause zu geben aber auch an der ein oder anderen weiteren Stelle. Begleitung ist ohnehin für mich noch ein kleines Mysterium bei dem ich das Gefühl hab noch viel lernen zu können. Werde ich nochmal drüber nachdenken :)
Ich finde es bewundernswert, wenn man sich am Komponieren versucht, und da ich weder Komponistin noch Klavierlehrerin bin, steht mir dazu ein Urtteil nicht an. Aber was mich sehr stört, sind die englischen Bezeichnungen. Warum nicht Romanze in B-Dur und Schmetterlingstanz? Wenn Deutsch die eigene Muttersprache ist? Das ist eine Unart, die heutzutage immer mehr einreißt und die ich nur als unangenehm empfinde. Milde ausgedrückt. Deshalb habe ich mir die Sachen wohl auch nicht angehört bis auf die ersten Takte.
Also erstmal bin ich nicht der Meinung ein Profi sein zu müssen um seine Meinung zu äußern. Aber das mag jeder für sich selbst entscheiden. Und um mich auch nochmal zum Sprachenthema zu äußern - für mich geht es da denk ich hauptsächlich um Erreichbarkeit. Wenn ich ein Video z.B. auf Youtube hochlade (bei dem zuletzt vorgestellten Stück noch nicht geschehen) können es Leute theoretisch aus der ganzen Welt sehen, da finde ich einen englischen Titel einleuchtend. Ich erwarte natürlich kein großes Publikum aber zumindest will ich auch, dass es Freunde nichtdeutscher Herkunft leicht verstehen können wenn ich es mit ihnen teilen will.
Ich will aber auch gar nicht leugnen, dass meine Lebensumstände auch ein Aspekt sind - meine Arbeit ist auf englisch, ein großer Teil meiner Umgebung nicht deutsch und das gepaart mit dem allgemeinen Trend von Anglizismen.. ich merke jedenfalls, dass ich teilweise mehr auf englisch als auf deutsch denke. Das ist wohl schon auch einfach ein Unterschied zwischen den Generationen.
Von der anderen Seite aufgezogen hätte ich auch wirklich nie gedacht, dass es jemanden so sehr stört, dass es denjenigen vom Hören abhält :lol:Andere haben hier ja zurecht schon weitere historische Beispiele nichtdeutscher Titel trotz deutschsprachigem Komponisten erwähnt, da mag man sich schon Fragen ob du dich auch Schumanns Carnaval verwehrst. Wenn ich Kompositionen der Gegenwart anschaue, scheinen englische Titel jedenfalls auch alles andere als unüblich.
 
Danke, aber ich fürchte ich verstehe es noch nicht ganz. Wenn wir die von Stefan erwähnte Stelle in Takt 89 als Beispiel nehmen - Dort bin ich in H-Dur mit Dominante Fis-Dur. Wo ist dann da das Cisis?
Ich habe mir Takt 89 nochmal genauer angesehen. Das, was ich oben als Erklärung zum Verhältnis von Stammtönen und Doppel-Vorzeichen geschrieben habe, trifft auf diese Stelle nur indirekt zu. Wir haben es hier nämlich mit einer #9 zu tun, einer hochalterierten None. Das d als Stammton (große Terz innerhalb des Dreiklangs H-Dur) ist bereits verbraucht. Deshalb ist das dissonante d eigentlich ein cisis, nämlich die hochalterierte Form des Stammtons c(is).

#9-Akkorde tauchen im Jazz übrigens häufig im Zusammenhang mit Dominant-Klängen auf.
 
Der Schmetterlingstanz findet hoffentlich seinen Weg zu Klavierschülern? Die werden nämlich Spaß daran haben, ganz bestimmt. Ich kann gern mal Schüler darauf ansetzen, wenn man die Noten von dir bekommt?
 
Noten sind doch vorhanden?! Ich hab mir allerdings nicht soviel Gedanken um die Spielbarkeit gemacht.
 
Ich war so von der Audio-Datei amüsiert, dass ich die Noten selbst gar nicht gesehen habe. Danke für den netten Hinweis @Albatros2016 !
 
Mir gefiel der "Schmetterlingstanz" auf anhieb so gut, dass ich die Noten sofort ausdruckte und es zu spielen versuchte. Da hakt es aber leider - kann natürlich an meiner mangelnden Fähigkeit liegen. Aber du sagtest ja selbst, dass du nicht so sehr auf Spielbarkeit geachtet hast. In diesem Sinne würde eine Überarbeitung m.E. sinnvoll sein. Mach das grad bei meinen "Sachen" auch: Immer wieder spielen und ändern (überflüssige Töne weg, Akkorde umlagern etc.). Aber - wie gesagt - hört sich computergespielt - trotz Computer - für mich super an. Das ist Komposition und nicht irgend so eine 0815-Impro, wie man es hier öfters hat. Eine Frage an dich L. St.: Was für ein Notenprogramm ist das? Es klingt nämlich erstaunlich gut, vor allem im Bass.
Gruß an alle! Bin nach langer Passivität wieder da :001:.
 

Hallo terbi und sorry für die verspätete Antwort, war die letzten Tage nicht mehr hier, aber habe mich sehr über deinen Beitrag gefreut. Schön, dass es dir gefällt. Ich hatte das Stück schonmal leicht überarbeitet und hier und da Noten in der zweiten Stimme gestrichen, da mein Ziel auch ist selber eine zufriedenstellende Version einspielen und vorstellen zu können. Ganz leicht wird das Stück aber sicher nicht mehr. Ich wollte ja auch noch den Tip von Tastatula aufgreifen und die Begleitung ändern, wozu ich allerdings leider auch noch nicht gekommen bin / nicht genug Motivation hatte. Als Notenprogramm benutze ich nun musescore. Ich war selber durchaus positiv überrascht von der Klangqualität. Und es ist kostenlos.
Gibt es denn etwas Neues von dir? :)
 
Danke lieber LS für die Antwort und den Tipp "musescore" - werd es mal testen.
Bin gespannt auf die Überarbeitung vom "Schm.-tanz" - hat aber ja Zeit.
Selber hab ich nicht viel Neues, eher sehr viel Altes. Man kann viel auf Youtube finden mit meinem richtigen Namen als Suchwort (der sich ja i.d.R. verrät, wenn man Noten veröffentlicht :015::002:)
 

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