Einstufung von Schülern in Klassen...

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gelöscht; Informationen aus disem Faden werden andernorts im Faden gegen mich verwendet.
 
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Hallo, Violapiano,

ich finde nicht, dass Deine Ansprüche zu hoch sind, sondern eher die Deiner Lehrerin. Durch Deine Leistungen und die Bereitschaft, alles zu geben, suggerierst Du ihr einen viel höheren bzw. weiteren Stand, als Du eigentlich haben kannst. Das "Technikprogramm" (wenn das Haydnspaß liest!) finde ich schon ganz schön extrem, müsste meiner unbedeutenden (Klavierschüler-) Meinung nach noch nicht sein.

Die Klasseneinteilung gibt es bei uns nicht, ich kriege nur hin und wieder gesagt, in welcher ich mich befinde und welcher Altersklasse bei JuMu das entspräche (haha!)

Überhaupt bin ich im Moment dezent unzufrieden aus verschiedenen Gründen

Ich glaube, dass Du jetzt an einem Punkt angekommen bist, wo Du merkst, dass Dir das alles zuviel wird. Ewig kann man den ganzen Stress ja nicht aushalten. Irgendwann muss sich das Gelernte ja auch festigen dürfen, und dazu braucht es auch mal Gelassenheit.

Mein erstes Jahr war ähnlich, d.h. ich übte 2 mal tgl. 2 Stunden, auch des Nachts, kriegte meine Hausaufgaben immer mehr als fertig, kam auch ordentlich voran, aber irgendwann artete es in Stress aus, dass ich an nichts anderes mehr dachte als das und das Stück noch fertig zu kriegen etc.

Dann fängt sie oft an mit Interpretation, bevor die Töne stehen. Das hilft mir ebenfalls nicht besonders. Denn interpretieren kann ich ja erst, wenn das Ding im Griff habe.:confused:
Das ist es eben, was ich oben meinte, Du brauchst zum Einstudieren noch länger als Deine Klavierlehrerin denkt. Sie sieht Dich halt in höheren Sphären!:)
Ich hatte gestern eine ähnliche Stunde. Von meinen 3 Stücken hatte ich eins besonders intensiv geübt (Bach-Invention), und sie sagt: Heute spielen wir (!) mal keinen Bach!!!:( Die anderen beiden Stücke waren dann entsprechend, ich schwitzte, musste teilweise mit Metronom spielen, und an der Interpretation einer Scarlatti-Sonate arbeiten, die ich auch noch nicht sicher beherrschte.

Was Du in dem knappen Jahr schon geleistet hast, ist ja echt beachtlich, ich würde mal mit der KL reden, dass Du mal eine Zeitlang länger an einem Stück sitzen "darfst", mach ich ab und zu, wenn es mir zu turbulent wird...

Musst Du denn die ganze Technik-Prozedur jedes Mal vorspielen? Ich muss meist nur eine oder zwei Übungen vorspielen, zum Warmwerden.

Ich wünsche Dir, dass Du mit Deiner KL irgendwie überein kommst, mehr Unterricht ist ja wirklich nicht die Lösung.

Mal sehen, ob sich noch jemand Kompetentes meldet...
Gruß
Klavirus
 
Hallo zusammen,

auch speziell die KLs unter euch,

ich habe an euch eine Frage:

meine KL macht, wie ich nun erfahren habe, Einstufungen der Schüler in Klassen, Mittelklasse, Oberstufe, Künstlerklasse,..... Diese hängen aus, und das missfällt mir.:(

Hmm, hab ich so noch nie gehört oder gesehen. Wobei es sicher für die fortgeschrittenen Schüler sehr motivierend sein kann. Daß man da aufgehängt wird, ohne es zu wollen, finde ich aber nicht in Ordnung.

Da find ich mich im direkten Vergleich mit den Kindern. Ich mag auch keine öffentliche Zurschaustellung der Einschätzung. Meine KL findet das ganz normal...

Überhaupt bin ich im Moment dezent unzufrieden aus verschiedenen Gründen:
Die Stunden werden viel geschoben, seis der Grund ist mal Ferien, dann Geburtstag, o.k., hat jeder mal. Dann vertut sie sich auch schon mal mit der Zeit, da stand ich dann und sie hatte es vergessen, oder wollte noch was Anderes machen.
Dann ist es auch etwas chaotisch, wir fangen auch ganz viel an (siehe Hacon), die Zeit reicht aber nicht, im Unterricht alles vorzuführen.

Daß man nicht in jeder Klavierstunde alles vorführen und besprechen kann, was momentan in Arbeit ist, ist eigentlich normal. Wenn man allerdings an zu vielen verschiedenen Dingen gleichzeitig arbeitet, ist es schwer den Überblick zu bewahren. Für den Lehrer wie für den Schüler.

Terzen beidhändig, Sexten, Tonleitern, Dreiklänge mit Umkehrungen und Oktacdoppelung beidhändig..
Mein Technikprogramm einmal durch dauert schon etwa eine 3/4 Stunde.


Kein Kommentar ;)

Mehr Stunden kann ich aber nicht zahlen. Immerhin sind es 40 Euro pro Stunde.

Das ist viel Geld. Aber abgesehen davon wird die Woche ja nicht länger, wenn du noch mehr Unterrichtsstunden haben würdest. Und es ist ja jetzt schon zu viel was du aufhast.

An deiner Stelle würde ich mit der KL verhandeln, daß du selbst (wenigstens zum Teil) bestimmen kannst, was in der Stunde besprochen wird, und du nicht vor lauter Fingerübungen garnicht mehr zu den wirklich interessanten Stücken kommst.

Mir gefällt bei ihr sehr, dass sie mir was zutraut, ich darf jetzt ein Präludium aus WTK spielen. Das kireg ich auch hin. Ist schonein bissel polyphon!:p
Obwohl ich schon älter bin, fördert sie mich sehr, das ist gut so, sonst würde ich mich langweilen.

Dann fängt sie oft an mit Interpretation, bevor die Töne stehen. Das hilft mir ebenfalls nicht besonders. Denn interpretieren kann ich ja erst, wenn das Ding im Griff habe.:confused:

(Hervorhebung meinerseits)

Diese Meinung kann ich nicht teilen. Interpretieren heißt ja gestalten, also der Musik einen Sinn zu geben. Das kann man durchaus, bevor man die Noten bewegungstechnisch "automatisiert" hat. Oder umgekehrt ausgedrückt: wenn die Noten sinnwidrig "automatisiert" sind, dann ist man vom Ziel weiter entfernt, als wenn sie noch garnicht automatisiert sind. Und vieles, was vermeintlich ein technisches Problem ist, löst sich in Wohlgefallen auf, wenn man die richtige musikalische Gestaltung herausgefunden hat in bezug auf Akzentuierung, Artikulation, Dynamik, Agogik. In anderen Worten: Technische Probleme sind in vielen Fällen musikalische Probleme!
 
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meine KL macht, wie ich nun erfahren habe, Einstufungen der Schüler in Klassen, Mittelklasse, Oberstufe, Künstlerklasse,..... Diese hängen aus, und das missfällt mir.:(

Da find ich mich im direkten Vergleich mit den Kindern. Ich mag auch keine öffentliche Zurschaustellung der Einschätzung. Meine KL findet das ganz normal...
Ranking-Listen sind ja in, weil sie den Wettbewerb und angeblich die Leistungsbereitschaft fördern. Was den Wettbewerb angeht, mag das ja stimmen. Aber da Du nicht in einen Wettbewerb mit anderen treten willst, darfst Du auch darauf bestehen, nicht gelistet zu werden.

Wenn ich anfange, meine Schüler öffentlich zu klassifizieren, untergrabe ich auch eine Vertrauensbasis. Ich habe es schon als Schüler nie gemocht, wenn meine Lehrer über andere Schüler hergezogen sind oder sie in den Himmel gelobt haben. Letzteres weckt nur Eifersucht und mir stellte sich die Frage, was mag er/sie wohl bei anderen über mich reden?

Überhaupt bin ich im Moment dezent unzufrieden aus verschiedenen Gründen:
Die Stunden werden viel geschoben, seis der Grund ist mal Ferien, dann Geburtstag, o.k., hat jeder mal. Dann vertut sie sich auch schon mal mit der Zeit, da stand ich dann und sie hatte es vergessen, oder wollte noch was Anderes machen.
Sicherlich gibt es auch bei Klavierlehrern Phasen, da geht es chaotisch zu, da muß man Termine hin- und herschieben, und wenn man nicht aufpaßt, vergißt man Termine oder vergibt sie doppelt. Das alles ist ärgerlich, aber menschlich. Ich finde jedoch, der Verursacher (also der KL) ist gut beraten, solche Mißlichkeiten wiedergutzumachen. Sonst entsteht beim Schüler leicht der Verdacht, er sei fünftes Rad am Wagen.

Dann ist es auch etwas chaotisch, wir fangen auch ganz viel an (siehe Hacon), die Zeit reicht aber nicht, im Unterricht alles vorzuführen.
Chaotische Unterrichtsplanung ist unprofessionell und zeugt von mangelnden didaktischen Fähigkeiten. Sicherlich gibt es Zeiten, wo man im Unterricht nicht alles in gleicher Intensität besprechen und bearbeiten kann. Aber es ist nichts schlimmer für den Fortgang eines vernünftigen Unterrichts als ein Haufen angebissener Äpfel, die im Laufe der Zeit vor sich hingammeln.

Terzen beidhändig, Sexten, Tonleitern, Dreiklänge mit Umkehrungen und Oktavdoppelung beidhändig ... Mein Technikprogramm einmal durch dauert schon etwa eine 3/4 Stunde.
Natürlich nehme ich mir im Unterricht auch ausgiebig Zeit für technische Aspekte, wenn es um neue Dinge geht. Aber das "Abfragen von Technik" im Unterricht findet nur punktuell statt. Damit rein technische Aspekte auch beim täglichen Üben nicht zuviel Raum einnehmen, erarbeite ich mit meinen Schülern Pläne in Tabellenform, damit sie selber einen Überblick haben, welch Aspekte mal wieder aufgefrischt werden müssen.
Mir gefällt bei ihr sehr, dass sie mir was zutraut, [...] Obwohl ich schon älter bin, fördert sie mich sehr, das ist gut so, sonst würde ich mich langweilen.
Daß der Lehrer seine Schüler fordern und fördern sollte (egal, wie begabt und alt der Schüler ist), ist wohl eine Selbstverständlichkeit.

Dann fängt sie oft an mit Interpretation, bevor die Töne stehen. Das hilft mir ebenfalls nicht besonders. Denn interpretieren kann ich ja erst, wenn das Ding im Griff habe.:confused:
Hier stimme ich Haydnspaß zu. Ich bin nicht der Meinung, daß man Musizieren aufsplitten kann in einen technischen Teil, um anschließend an der Interpretation zu arbeiten. Jeder Ton, den Du erzeugst, hat eine bestimmte Tonhöhe, eine Dauer, eine definierte Lautstärke, einen Klangcharakter und einen Stellenwert im musikalischen Gefüge. Musizieren ist eine komplexe Angelegenheit, und man sollte frühzeitig trainieren, möglichst viele Parameter im Blick zu haben. WEnn u Dich zwei Wochen lang nur um richtige Töne, und nicht um die Klangqualität dieser Töne kümmerst, hast du Dir so viele falsche Bewegungsabläufe antrainiert, die Du dann wieder umpolen mußt. In diesem einen Punkt muß ich Deiner KL recht geben.
 
Diese Meinung kann ich nicht teilen. Interpretieren heißt ja gestalten, also der Musik einen Sinn zu geben. Das kann man durchaus, bevor man die Noten bewegungstechnisch "automatisiert" hat. Oder umgekehrt ausgedrückt: wenn die Noten sinnwidrig "automatisiert" sind, dann ist man vom Ziel weiter entfernt, als wenn sie noch garnicht automatisiert sind. Und vieles, was vermeintlich ein technisches Problem ist, löst sich in Wohlgefallen auf, wenn man die richtige musikalische Gestaltung herausgefunden hat in bezug auf Akzentuierung, Artikulation, Dynamik, Agogik. In anderen Worten: Technische Probleme sind in vielen Fällen musikalische Probleme!

Genau das hätte ich auch geschrieben.
 
Auch ich muss diese These von Haydnspaß noch unterstützen.

Bei mir ist es sogar manchmal so, dass ich ein Stück musikalisch so gut wie beherrsche, bevor die Technik fertig ist. Aber aus einer angenehmen und wohltuenden Bewegung heraus falsche Töne auszubügeln fällt mir leichter, als falsche Töne aus einer verkrampften musikalisch ungereiften Handbewegung heraus auszumerzen. Ich bringe ein Stück lieber mit falschen Tönen in Fluss und merze diese dann später aus, als ewig an falschen Tönen zu basteln und dadurch das Stück erst Wochen nach Übebeginn zum Fließen zu bringen. Viele von euch werden das wohl für recht unkonventionell halten.
Meiner Meinung nach gibt es nicht "die Technik" und "die Musikalität". Sobald ich eine Melodie spiele entwickle ich automatisch sogenannte Technik und sogenannte Musikalität in irgendeiner Form. Trennen lässt sich das ganze nicht, geschweige denn das Üben sich zu irgendeinem Zeitpunkt auf einen dieser beiden Teilbereiche, die eigentlich ein großes Ganzes sind, aufteilen. Meiner Meinung nach.

Von der Ranking-Liste der Klavierlehrerin halte ich absolut gar nichts, so etwas sorgt bei Leuten für Motivation, die diese vermutlich nicht so nötig haben, und die anderen werden dadurch nur verärgert und eher demotiviert. Es ist meiner Meinung nach dein gutes Recht, darüber zu entscheiden, ob dein Name ausgehängt wird oder nicht, und auch darauf zu beharren, dass dein Name von dieser Wand wieder entfernt wird, wenn du ihn da nicht haben willst.
 
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Aha, also, die meisten meinen, der Zugang zur Beherrschung des Stückes ergibt sich über das musikalische Erfassen.

Aber das gilt doch dann wohl eher für fortgeschrittene Spieler?:confused:

Es gilt sogar für fortgeschrittene Spieler, aber ganz beonders gilt es für noch nicht so fortgeschrittene.

Es ist eben so fatal, daß viele glauben, bevor ich nicht ein paarhundert Stunden Fingerübungen gemacht habe, hat es eh keinen Sinn, richtige Musik spielen zu wollen. Klar Fingerübungen können helfen, wenn man ein konkretes Problem mit einer Stelle in einem Stück hat. Es ist aber nicht so, daß man den Fingern erst Muskeln antrainieren müßte oder ihnen ungewöhnliche Bewegungsformen beibringen müßte. Die Finger bewegen sich beim Klavierspielen (in Gemeinschaftsaktion mit Hand, Arm und Oberkörper) ganz genauso wie im richtigen Leben auch. Nur daß sie beim Klavierspielen keine Lasten heben müssen. Jede Bewegung die sich unnatürlich, anstrengend und ungelenk anfühlt (oder gar Schmerzen verursacht) ist eine falsche Bewegung. Man darf sich nicht das (natürliche) Gefühl für natürliche Bewegungen durch Boxkampf- und Ringkampf-Übungen auf der Tastatur kaputtmachen.

Zum Gaspard de la nuit:

wenn du dieses Stück überhaupt jemals spielen können willst, dann besteht überhaupt nur eine Chance dafür, wenn du völlige Leichtigkeit (im Sinne von einfach und im Sinne von schwerelos) und Natürlichkeit beim Spielen auch bei "schwierigen" Passagen beibehalten kannst. (Ich sage aber ausdrücklich, daß ich selbst noch ein großes Stück davon entfernt bin, und es zumindest noch ein paar Jahre braucht, bis ich eventuell soweit bin)
 
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schreibe ich manchmal dazu wenn ich nachträglich noch etwas zu einem Beiträg hinzufüge (mit der Ändern-Funktion)

EDIT

Wenn du auf diesen Beitrag anspielst -
das war wirklich witzig, weil genau das, was ich kurz zuvor über die natürlichen Bewegungen geschrieben hatte, in den Videos von piano-ologist auch gesagt wird. Das war aber totaler Zufall. Ich kannte diese Videos vorher noch nicht! :-)
 
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Es gibt auch Manches, was schwer anzusprechen ist gegenüber der KL. Weil es sich als ein Gefühl vermittelt, was entsteht als Reaktion auf das Verhalten des Anderen.

Das genau meinte ich mit "diffus". Die Frage nach dem Ranking war natürlich sehr konkret, aber der Rest war eher so "einerseits - andererseits". Und genau deshalb musst Du mit Deiner KL über alles reden!!!!

Weil eben vieles nicht rational ist - dann ergeben sich im Gespräch zu Punkt A, B, C bestimmte Bauchgefühle. Wenn dann 5 negative Feelings 2 positiven gegenüberstehen, hilft Dir das in Deiner Einschätzung und evtl. Entscheidung. Und glaube mir, der Bauch ist nicht der schlechteste Entscheider.
 
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Ich habe noch nicht alles geschrieben, was so vorgefallen ist in letzter Zeit. Ich finde es auch sehr schwierig, wenn man Dinge gerade ins Gesicht sagen muss, weil Andeutungen, auch massiverer Art, nichts nützen, weißt Du? Manches kann ich ihr als Schülerin einfach nicht sagen.
Und da ich sie auch schätze, möchte ich sie nicht verprellen.

Violapiano, ICH versteh Dich nicht. Das klingt genau, wie ich schon sagte: EINERSEITS sind da (schlimme/unangenehme) Dinge vorgefallen, ANDERERSEITS schätzt Du sie und willst nicht verprellen.
Sorry, aber da ist doch irgendwo gewaltig der Wurm drin. Wenn es nicht gerade der Hinweis auf mangelnde Körperhygiene ist, so wüsste ich nichts, worüber man als Erwachsener nicht frei reden könnte.
 
Woher kommen denn diese Begrifflichkeiten überhaupt sind die gebräuchlich? Wofür nimmt man sie? Für Jugend musiziert?
Reine Phantasiekategorien - kannst Du nach unten erweitern über:
Unterstufe
Primarstufe
musikalischer Kindergarten (Clavio-Forum?)
pianistische Krabbelgruppe.

Und ganz oben fehlt natürlich die Kategorie: "7. Tastengott-Himmel" :D

Ah, wie ich solche Schubladen hasse, die Ordnung vortäuschen und doch nur das Leben in Unordnung bringen!
 
Ich würde jetzt einfach mal mit deiner KL sprechen. Es kann nicht angehen, dass so ein Ranking gegen den Wunsch eines Schülers geht.

Ich würde sowas auch nicht begrüßen, egal wo ich landen würde:
a.) Unten würde ích mich mies fühlen, weil mein Klavierlehrer mich damit automatisch als objektiv schlechter einordnet (wenn das Ranking subjektiv ist, würde es ja keinen Sinn machen)
b.) Oben würde es mir eher etwas peinlich sein und es würde mir nichts nützen, eher würde das Gefühl, eh schon der Beste zu sein, das Ehrgeiz-Gefühl untergraben

Ein Klavierlehrer muss in meinen Augen ein Freund sein. Ein Mentor ja, dem man vertrauen muss, auf der anderen Seite aber immer ein Freund, damit man ihm vertrauen will. Solche Aktionen gehen völlig dagegen, finde ich.
Will sie die Hobbyspieler anstacheln, besser als die anderen werden zu wollen? Soll das ihr Motivationsgrund für das Üben werden?

Wie gesagt, ich würde einfach mal mit der KL sprechen.
 
@violapiano: Vorsicht! Bin mir klar, dass die nun folgende, meine Meinung kontrovers bis anmaßend ist:
Ich sage mal, mich persönlich würde es wurmen, wenn ich trotz meiner Bemühungen auf einer Stufe mit 7-jährigen aufgeführt würde. Das macht einem ja noch mal so richtig schön klar, dass man als Späteinsteiger eigentlich nix mehr erreichen kann. Irgendwie gibt das schlechte vibrations. Und da ist jeder Mensch nur Mensch: wen lässt es schon kalt, wenn er mit einigem und auch gutem Ehrgeiz ne Sache hegt und pflegt und dann nur den Trostpreis dafür bekommt. Sauärgerlich! So wäre das bei mir. Was deine Sorgen betrifft, bin ich mir nicht klar darüber, ob dich das Erscheinen auf der Liste an sich stört, oder ob es am Ende die Kategorie ist, in die du eingeordnet wurdest, die dir übel aufstößt. Sei mal ehrlich: wäre der Ärger wirklich so groß, wenn du zwei oder drei Stufen weiter oben gelandet wärst? Das freut einen dann doch, egal ob man der Veröffentlichung zugestimmt hat oder nicht. Prinzip hin oder her, öffentliches Lob ist doch toll! Es ist dann schon ernüchternd, wenn das eigene Spiel, von dem man eigentlich nicht behaupten würde, es wäre stümperhaft, auf so ner Liste trotzdem weit unten rangiert. Klar ist dann erstmal das Vertrauen und die Zuneigung gegenüber dem KL beim Teufel. Schließlich zeigt diese Liste ja, was er/sie wirklich von einem hält. Und diese Einschätzung spiegelt eben anderes wider, als dass man als talentiert und schon gut fortgeschritten gilt. Das tut weh!!
Vielleicht ist es diese Art Enttäuschung, die du in Sachen Klavierlehrer gerade erlebst. Sei ehrlich zu dir selbst, dann kannst du auch ein genauso ehrliches Gespräch mit deiner KL führen (wie es fisherman ans Herz legt). Und scheue dich nicht, zu sagen, dass dir die Eingruppierung zu schlecht erscheint. Kein Mensch auf der ganzen Welt ist immun gegen Rankings. Natürlich kann man sich rational den Schwachsinn vor Augen führen, der dahinter steckt. Aber grundsätzlich berührt einen die Eingruppierung emotional. Noch bevor man denken kann, sitzt der Stachel im Fleisch. Also diskutiere die Einstufung und mach` deiner KL klar, dass sie dich und deine Ambitionen ernst nehmen soll. Nimm sie in die Pflicht als KL, pack sie bei ihrer Ehre und sage, dass du aus der Pianisten-Krabbelgruppe raus willst :p
 
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Daß Lehrer eine Ranking-Liste ihrer Schüler aushängen und öffentlich machen, ist das Seltsamste, von dem ich je gehört habe. Erstens ist es nicht statthaft und bedürfte selbstverständlich des Einverständnisses der Aushängenden. Zweitens ist es eine recht zweifelhafte Methode, Schüler anzuspornen. Einigen Guten mag's ja gefallen, die weniger Guten aber dürften sich wohl eher erniedrigt fühlen -- und Erniedrigung ist nicht gerade ein probates Mittel zur Motivation.

Wer sich an einem Wettbewerb anmeldet und daran teilnimmt, wird sich gefallen lassen müssen, daß die Ergebnisse bekannt gegeben werden (in der Regel werden aber nur die Gewinner bekannt gegeben, nicht der große Teil der "Verlierer"). Aber wer sich zum Unterricht anmeldet, muß nicht damit rechnen, daß sein Unterrichtserfolg öffentlich gemacht wird, und sei es nur im internen Kreis. Das ist ohne das Einverständnis des Schülers schlicht ein Vertrauensbruch, es ist darum nicht akzeptabel. Man muß darum auch nicht erst fragen, wie andere darüber denken; um zu entscheiden, daß ich mir dergleichen nicht gefallen ließe, müßte ich jedenfalls nicht erst andere Meinungen konsultieren.

Kinder lieben durchaus das Kräftemessen, sie lechzen nach Anerkennung. Ein Lehrer kann dies durchaus nutzen, aber nicht indem er den einen gegen den anderen ausspielt, sondern indem er lobt, wo immer es etwas zu loben gibt. Das ist nicht immer einfach, denn ein Lehrer übersieht nicht selten einen gewissen Fortschritt des Schülers, weil er lediglich registriert, wie weit der Schüler vom Ziel entfernt ist, aber nicht wahrnimmt, daß er gestern noch weiter entfernt war. Lehrer sind meist Idealisten: sie sehen ein Ziel, das der Schüler noch nicht sieht, und glauben, daß jedes Mittel recht ist, dem Schüler die Augen für das Ziel zu öffnen. Die Lehrer verlieren dabei nie das Ziel aus dem Auge, aber manchmal den Schüler...
 
Bei uns gibt es diese Leistungsstufen in geförderten Musikschulen bzw. Konservatorien.
Allerdings müssen die einzelnen Leistungsstufen in einem bestimmten Zeitraum und mit der jeweiligen Übertrittsprüfung in die nächste Stufe abgeschlossen werden. Damit stellt die „subventionierende Instanz“ (Gemeinde, Land…) sicher, dass von jedem Schüler eine gewisse Leistung erbracht werden muss, um Anspruch auf eine Förderung zu haben.
Ich finde diese Einrichtung nicht schlecht und sehe die Leistungsstufen nicht als „Ranking“ , sondern eher als eine Art „Studienabschnitt“.
Das Ganze öffentlich aufzuhängen ist aber dennoch etwas übertrieben. Ich schreibe die Leistungsstufen auch nie ins Programm für meine Klassenabende (es gibt Kollegen, die das tun).
 
Mit ihr drüber zu sprechen ist etwas schwierig.

Wie bereits von vielen erwähnt: Das Vertrauensverhältnis Lehrer-Schüler muss bedingungslos vorhanden sein. Wieso sollte der Schüler das machen, was der Lehrer ihm vorschlägt, wenn er ihm nicht vertraut?

Stell dir mal vor, dass auf der Liste dutzende Schüler sind, die schon seit 5-10 Jahren dort Unterricht nehmen. Natürlich stehen die dann alle ganz oben, jedenfalls höher als die Anfänger (wenn sie nicht faul wie Sau sind :D). Aber das auszuhängen hilft einem Einsteiger in Sachen Selbstvertrauen nicht weiter, finde ich. Immerhin hat er keine Ahnung, wieso die dort oben hängen und wie gut die wirklich spielen und die Liste spornt an, selber aufsteigen zu wollen und man hat gar keine Vorstellung, wie hoch das Ziel hängt.

Vor einiger Zeit habe ich schon mal formuliert, dass ich nicht wie eins von den kleinen Kindern behandelt werden möchte. Damit meinte ich die Art des Umgangs mit mir, ich sei aufmüpfig, so etwas in der Art hat sie gesagt damals.
Formulieren nützt leider nicht besonders viel.

Ich kann gut verstehen, wenn es dir nicht leicht fällt, ganz offen mit deiner KL zu sprechen. Aber in diesem Fall muss es einfach sein. Du schreibst selber:

Vorrangig war bei mir das Enttäuschungsgefühl von "du übst jeden Tag und mit Begeisterung, um dann zu sehen, du musst noch ganz viel leisten, es ist noch viel zu wenig." Und das setzt mich schon sehr unter Druck.

Und dieser Druck, in einer Liste die die Schüler irgendwie kategorisiert aufsteigen zu wollen, ist meiner Meinung nach völlig Fehl am Platz. Als Hobbyklavierspieler will man doch vor allem Spaß an der Musik haben. Klar, man möchte vorankommen. Aber sofern die anderen auch vorankommen, wird man höchstens das Glück haben, einige langsamere Schüler zu überholen. Bringt einem das selber was, zu wissen, dass man besser als schlechtere Schüler ist?

Und als Pianist? Ich habe noch von keinem Pianisten gelesen, dass er extra dafür übt, die Interpretation eines anderen zu übertreffen. Jeder übt für sich, um die Musik in seinem Kopf real werden zu lassen. Ein Kräftemessen halte ich auch hier für falsch, zumal man ja sieht, dass die Meinungen über Interpretationen weit auseinandergehen.

Ich wünsche dir allen Mut, um deine Klavierlehrerin darauf anzusprechen. :)

@pianomobile: Klingt ein wenig wie diese ABRSM-Grade in Amerika (kenne mich damit nicht so aus). Wobei es mich echt verblüfft, wie sich das festgesetzt hat, in englischen Foren lese ich oft von irgendwelchen Benutzern Beiträge, die mit "I'm grade X" beginnen...
 
So etwas hätte ich persönlich mir von meiner Klavierlehrerin nicht gefallen lassen. Wenn es dein (verständlicher) Wunsch ist, nicht wie ein Kind von ihr behandelt zu werden, dann zeugt das nicht gerade von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, wenn sie den Wunsch einfach ignoriert und dann auch noch einen "dummen" Kommentar dazugibt um den Wunsch niederzubügeln.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ich sei aufmüpfig, so etwas in der Art hat sie gesagt damals.
Hallo Violapiano,

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie leidensbereit erwachsene KlavierschülerInnen sein können. Nichts für ungut, aber ich an Deiner Stelle hätte schon längst die Biege gemacht. Wir haben ja nun viel über die Absonderlichkeiten Deiner KL gelesen. Welches sind eigentlich ihre Qualitäten?
 

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