Einstufung von Schülern in Klassen...

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12. Aug. 2008
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gelöscht; Informationen aus disem Faden werden andernorts im Faden gegen mich verwendet.
 
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Hallo lavendel und FM,

ich habe eine zweite Probestunde bei der B-Typ- KL anvsiert, werde mir bei der Gelegenheit noch ein Konzert von ihr anhören.

Ja, es ist so eine Sache, viel Struktur, viel Vorgaben, das ist dann Typ A.
(klingt irgendwie wie Diabetes.:D) Ich muss und will selber denken und formen sonst werde ich grantig. Hab meine eigenen Vorstellungen und Wünsche, und kann mich auch schlecht einfügen, wenn mir jemand was Anderes vorschreiben will, wenn das nicht einsehbar ist. Ein dogmatischer KL ist nix für mich, das ist völlig klar.
Andererseits bin ich ja nun noch nicht so weit, also es sind noch viele Grundlagen zu legen, auf denen ich aufbauen kann.

Die Japanerin, hat mich schon genervt mit ihrer Schreierei, Asiaten sind immer sehr verbissen und pedantisch. Andererseits nmmt man von einem pedantischen KL auch was mit.

Eine gute Mischung aus beiden wäre ideal. Flexibel, aber genau und nicht dogmatisch. Musikalisch flexibel unbedingt, denn ich kopiere grundsätzlich nicht, sondern mach mit selbst Gedanken. Ich hasse kopieren und nachahmen, man kommt ohnehin ans Vorbild in der Regel nicht dran. Und kann dann eigentlich nur schlecht aussehen.

Und lavendel, Du möchtst auch mehr genauere Anweisungen und mehr Anforderungen? Du wünschst Dir einen KL, der weiter ausreizt, was machbar ist? Vllt ist das gut für dich, ich fand, dass Du technisch deinen CPE Bach gut spielen kannst, aber der weitere Ausbau eben noch braucht. Vllt könntest du versuchen, in der Probestunde mit KL 2 mal daran zu arbeiten? Dann wirst Du über den Unterschied zwischen beiden viel erfahren. Ich frage auch immer, was der KL für eine Richtung einschlagen will mit mir, woran er/sie demnächst arbeiten will, wie er/sie sich zum Beispiel die Interpreation von Bach vorstellt.

Ja, vllt brauchst Du auch eine andere Förderung. Musst tiefer eindringen in die Materie!
Erzähl mal, wie es weitergeht!

LG
violapiano
... Welche Richtung einschlagen, woran arbeiten, Art der Bachinterpretation.....

Ich glaube, als Anfänger überfordert man eine(n) KL damit und "nervt" ein wenig. So lange man Anfänger ist und an den Grundlagen zu arbeiten hat, sollte man sich dem Unterricht möglichst unbefangen "hingeben" und nicht ständig hinterfragen , warum und wieso.... Es wird dann genug Gelegenheiten geben, sich und seine Vorstellungen einzubringen und ein(e) gute(r) KL wird damit dann auch umgehen können . Welche(n) KL man auswählt sollte zu einem guten Teil "aus dem Bauch heraus" entschieden werden. Wenn da zu viel analysiert wird , sind die Erwartungshaltungen sehr groß und werden schnell enttäuscht.
 
Die Menschen sind verschieden, ich habe zum Beispiel sehr viel eigene Vorstellungen von Musik und Stücken. und dafür muss Raum sein. Was nicht heißt, dass ich mir nichts sagen lasse, sondern nur, dass ich mich nicht in eine Form pressen lassen möchte, die ja nur eine Möglichkeit ist von vielen.
Interpretieren kann man ja auch sehr unterschiedliche Weise.

Ich hatte mal früher einen Instrumentallehrer, der mir seine Interpretation durch und durch aufzwingen wollte, und das war einfach schrecklich.

Hallo violapiano,

ich verstehe sehr gut das Problem, das du hier ansprichst. Auf der anderen Seite ist es aber so, daß ein Lehrer nur das unterrichten kann, von dem er auch überzeugt ist. Ansonsten gäbe es nur die Möglichkeit, den Schüler spielen zu lassen wie er will. Dann wäre der Lehrer eigentlich nur Dekoration.

Also ich bin im Laufe meines Lebens immer mehr zu der Überzeugung gekommen, daß Schüler nicht bei einem Lehrer bleiben sollten, wenn sie mit seiner Art zu unterrichten oder mit seinen musikalischen Ansichten nicht zurecht kommen. Es ist dann reine Zeitverschwendung und kann sehr zermürbend für beide Seiten sein.

Du kannst von einem Lehrer nur das lernen, was er dir beibringen will. Wenn dir das nicht gefällt ist es zwecklos.

lg
Haydnspaß
 
Hallo gubu,
nee, da find ich nicht, man muss auch unterscheiden zwischen erwachsenen Anfängern und Kinderanfängern, zwischen Menschen, die sich neu mit Musik beschäftigen und solchen, die schon lange Musik machen.

Ich weiß zum Beispiel genau, dass ich mit bestimmten Bachinterpretationen nicht klar komme und mich nicht zwingen lassen will, so zu interpretieren.

Die Menschen sind verschieden, ich habe zum Beispiel sehr viel eigene Vorstellungen von Musik und Stücken. und dafür muss Raum sein. Was nicht heißt, dass ich mir nichts sagen lasse, sondern nur, dass ich mich nicht in eine Form pressen lassen möchte, die ja nur eine Möglichkeit ist von vielen.
Interpretieren kann man ja auch sehr unterschiedliche Weise.

Ich hatte mal früher einen Instrumentallehrer, der mir seine Interpretation durch und durch aufzwingen wollte, und das war einfach schrecklich.

Anfänger sein, heißt nicht, keine Vorstellungskraft haben. Und ich denke, einen guten Kl macht es auch aus, wenn er Spielraum einräumen kann und Unstimmigkeiten in einer Interpretaiton herausfindet und korrigiert, aber den Geschmack des Schülers einfließen lässt.

LG
Violapiano
Gegen die letzten beiden Sätze habe ich nichts einzuwenden. Das ist kein Widerspruch zu meiner Äußerung. Du musst als Anfängerin Dich aber (auch) zurücknehmen können. Wir "Älteren" haben alle jahrzehntelange Erfahrungen mit Musik und unsere Vorstellungen. Als Anfänger eigene Interpretationen wirklich umsetzen zu können, gelingt sowieso eher nicht so recht. Aufnahmen des eigenen Spiels sind da sehr hilfreich..... Also Geduld, Geduld! Du wirst sonst mit jedem(r) KL früher oder später Probleme bekommen. Es kommt sicher die Zeit, da kannst Du deine Interpretationen einfach umsetzen, auch ohne KL!! Bis dahin müssen wir aber zunächst an den Grundlagen arbeiten. Mir ist es da nicht so wichtig, ob der eine oder andere Interpretationsansatz meines KL meinen Vorstellungen entspricht, so lange ich meinem Ziel, auch ohne KL einigermaßen gut Stücke interpretieren zu können, näher komme....
 
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Man sollte unterschieden zwischen Interpretationsstil und methodischer Herangehensweise. Es wäre fatal, wenn ich als Lehrer dem Schüler meinen persönlichen Interpretationsstil aufzwingen wollte. Natürlich sehe ich es als meine Aufgabe an, "geschmacksbildend" zu wirken, aber eher, indem ich zeige, welche Möglichkeiten es gibt, und das Für und Wider jeder Darstellung abwäge. Ob nun mein Schüler am Ende seinen Bach eher strukturalistisch empfindet oder ihn lieber romantisch spielen möchte, ist mir egal - es muß nur überzeugend klingen.

Allerdings weise ich immer darauf hin, daß man eine interpretatorische Freiheit erst dann besitzt, wenn man souverän zwischen den Alternativen entscheiden kann. Wenn ich einen "romantischen", agogisch freizügigen Bach bevorzuge, sollte ich durchaus auch die Kehrseite, nämlich die "klassische Strenge" beherrschen. Dann erst bin ich frei zu wählen. (Daß man eh' schon oft genug Kompromisse eingehen muß, weil die Finger nicht so wollen wie das musikalische empfinden, mag mal außen vorgestellt sein.)

In dieser Hinsicht sollte der Klavierlehrer eher "leitender" Geburtshelfer sein ...

Ein anderer Aspekt ist natürlich die gründliche und gewissenhafte Durchdringung des Notentextes und der pianistischen Erfordernisse. Hier ist schon wichtig, mit sanfter Beharrlichkeit :D nichts durchgehen zu lassen, was nachher in chronische Schlamperei mündet. Die Frage, in welcher Intensität man dies betreibt, hängt allein von der Ausdauer und Geduld des Schülers ab. Mit manch einem kn man wochenlang lustvoll an Details feilen, andere wiederum ermüden schnell und sind zufrieden, wenn sie ein viertel des Weges geschafft haben. (Da kann man als Lehrer nur hoffen, daß sich auch Ausdauer trainieren läßt.)
 
Hallo VP;

Was willst DU?

a) eine KL, die dich formt (eher Nr.1)
b) eine KL, die dich dazu bringt, Dich selbst zu formen (sieht nach nr. 2 aus)

Interessanter Ansatz! Aber auch ein bißchen lebensfremd 8)

Natürlich entwickelt sich jeder Schüler auf seine ganz spezielle Art.
Und abhänigig davon kann der Lehrer ihn dann auch entsprechend fördern.

Ein KL, der den Schüler "formt", wäre für mich eine schreckliche Vorstellung.
Der Lehrer sollte dem Schüler helfen, nicht ihn behindern. Und jede Art von Formung wäre eine Behinderung.

Den Schüler dazu bringen, sich selbst zu formen, ist doch garnicht nötig. Einen Baum, der wächst, muß man auch nicht dazu bringen, sich selbst zu formen. Das geht ganz automatisch. Aber es gibt z.B. Ungeziefer, das dem Baum sehr zusetzen kann, und darum muß sich der KL kümmern. Das, was ich hier und da schon als "Hindernisse aus dem Weg räumen" bezeichnet habe.

Wenn Schüler das Gefühl haben, daß der Lehrer zu viel nörgelt, irgendwelche haarspalterischen Kleinigkeiten zuviel Gewicht beimißt, dann muß das Problem nicht unbedingt beim Lehrer liegen. Vieles, was nach Haarspalterei aussieht, ist in Wirklichkeit die Ursache für ganz grundlegende Probleme des Klavierspiels, die im Lauf der Zeit dann immer unüberwindbarer werden. Der Schüler, der dem Lehrer nicht vertraut und ihm unterstellt, dieser würde nur herumkritisieren, um den Schüler zu ärgern, ist eigentlich zu bemitleiden, da er die Möglichkeit, sein Spiel grundlegend zu verbessern, in den Wind schlägt. Der Schüler kann in dem Moment natürlich nicht wissen, ob das, was der Lehrer kritisiert, berechtigt ist. Deshalb ist es so wichtig, daß der Schüler dem Lehrer vertraut. Ohne dieses Vertrauen ist ein vernünftiger Unterricht nicht möglich.
 
Den Schüler dazu bringen, sich selbst zu formen, ist doch garnicht nötig. Einen Baum, der wächst, muß man auch nicht dazu bringen, sich selbst zu formen. Das geht ganz automatisch. Aber es gibt z.B. Ungeziefer, das dem Baum sehr zusetzen kann, und darum muß sich der KL kümmern.
Ein sehr schönes Bild! Sollte man als Gleichnis in das Neue Testament der Klavierlehrer aufnehmen. ;)

Der Schüler kann in dem Moment natürlich nicht wissen, ob das, was der Lehrer kritisiert, berechtigt ist. Deshalb ist es so wichtig, daß der Schüler dem Lehrer vertraut. Ohne dieses Vertrauen ist ein vernünftiger Unterricht nicht möglich.
Deinen Gedanken kann ich voll und ganz zustimmen!
 
Ja, aber man muss geschmackliche Dinge trennen von methodischen.
LG
VP

Die Frage ist halt, ob das überhaupt geht. Ob man wirklich "Geschmackliches" von "Handwerklichem" trennen kann. Ich glaube, das sind zwei Seiten derselben Medaille. Man kann es vom handwerklichen her betrachten oder vom interpretatorischen, aber das Ziel ist immer dasselbe.

Aber um mal konkreter zu werden: Klare Strukturierung des Melodieverlaufs mithilfe von Dynamik und Agogik ist mir sehr wichtig im Unterricht. Ob mit viel oder wenig Dynamik und Agogik gespielt wird und ob der Schüler legato oder staccato, mit oder ohne Pedal spielt, ist ihm überlsssen. Wenn er mit Pedal spielt, ist mir wiederum sehr wichtig, daß das Pedal keine Unsauberkeiten verursacht. Komischerweise ist den Schülern das Spiel mit Pedal oft zu kompliziert und sie spielen deshalb lieber ohne Pedal. Aber soll man aus Faulheit deshalb ganz aufs Spielen mit Pedal verzichten?
Ein Klavierspieler sollte doch auch das saubere Pedalspiel erlernen. Muß ja nicht unbedingt anhand von Bach-Stücken sein.

EDIT

Und weil das auch noch irgendwie hierhergehört:

die Handhaltung hängt auch ganz stark davon ab, welches klangliche Ergebnis man erzielen möchte. Wer eher brillantes nonlegato-Spiel mit lauter gleichlauten Tönen anstrebt, wird eine andere Handhaltung haben, als jemand, der ein Violin- oder Klarinetten-Legato imitieren will. Daher ist die Frage "welche Handhaltung ist richtig" auch nicht aus einer rein technischen Überlegung heraus zu entscheiden.
 
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Die Ansichten von Haydnspaß und Kölnklavier halte ich für sehr vernünftig. Ich habe den Eindruck, dass mein KL es geanu so handhabt.

So, nun gehe ich (lieber) ans Klavier....
 
Du musst als Anfängerin Dich aber (auch) zurücknehmen können. Wir "Älteren" haben alle jahrzehntelange Erfahrungen mit Musik und unsere Vorstellungen. Als Anfänger eigene Interpretationen wirklich umsetzen zu können, gelingt sowieso eher nicht so recht. Aufnahmen des eigenen Spiels sind da sehr hilfreich..... Aso Geduld, Geduld! Du wirst sonst mit jedem(r) KL früher oder später Probleme bekommen. Es kommt sicher die Zeit, da kannst Du deine Interpretationen einfach umsetzen, auch ohne KL!! Bis dahin müssen wir aber zunächst an den Grundlagen arbeiten. Mir ist es da nicht so wichtig, ob der eine oder andere Interpretationsansatz meines KL meinen Vorstellungen entspricht, so lange ich meinem Ziel, auch ohne KL einigermaßen gut Stücke interpretieren zu können, näher komme....

Diesen Beitrag mag ich :p Ich finde es nämlich auch ein bißchen übertrieben, sich den richtigen Klavierlehrer nach wunder was für Maßstäben auszuwählen. Dieses latente Mißtrauen, ob der Lehrer wohl auch gut genug ist und ja die richtige Methode lehrt, das setzt schon von der ersten Minute des Verhältnisses einen Fäulnisprozess in Gang. Man muss ja niemandem blind vertrauen und ein bißchen kritisch darf man auch sein, aber hey, wir sind Anfänger und gehen zu Leuten in den Unterricht, die um viele, viele Jahre mehr Erfahrung haben als wir. Ob wir dann deren Fähigkeiten, was das Klavierspiel betrifft so haarklein beurteilen können, wage ich zu bezweifeln. Und der pädagogische "Teil" ist halt Geschmacksache und Bauchgefühl. Das merkt man aber schon quasi mit dem Händedruck bei der Begrüßung, ob die Sympathiewerte stimmen.
Also anschauen würd ich mir schon so drei, vier Lehrer, die in Frage kämen, aber ich würde es auf mich wirken lassen und keine Wissenschaft draus machen. Und ich würde mich meinem Stand als fortgeschrittener Anfänger gemäß verhalten und mich demütig den Anweisungen des Meisters fügen ;)
Man muss sich seine Sporen schon verdienen :D
LG, Sesam
 
Hallo violapiano,
ich hatte meinen Beitrag gar nicht so sehr auf deine Situation bezogen, ich meine dein Pech mit der alten KL, sondern eher ganz allgemein auf das Suchen von "geeigneten" Klavierlehrern. In deinem Fall verstehe ich gut, dass du nicht vom Regen in die Traufe kommen möchtest;), aber ganz allgmein finde ich darf man als Anfänger auch nicht überschnappen und plötzlich Maßstäbe an KLs anlegen, von denen man nicht mal weiß, wie man sie buchstabiert. Ich glaube, dass man sich damit viel verdirbt und niemals in den Genuß kommt, ein wirklich lehrreiches Verhältnis aufzubauen basierend auf Vertrauen und im postiven Sinn "Gefolgschaft". Ausserdem: um Ansichten und Haltungen zu überwinden und dagegen zu argumentieren, sollte man ein intimer Kenner eben dieser Ansichten sein. Und dazu muss man sie beherrschen. Dann erst kann man sich nachhaltig davon distanzieren. Ich glaube ein bißerl gilt das auch fürs Klavierspielen.
LG, Sesam
 

Hm, ich werde hier viel missverstanden, glaub ich.
Also, natürlich muss man Vertrauen haben zum KL.
Aber ein bissel kritisch sein ist auch nötig. Und wenn von vornherein absehbar ist, dass es Ärger gibt, dann lässt man es doch lieber.

Gerade habe ich ein Aufnahme gemacht von mir, und argh! siehe da....
apropos betriebsblind: zu viel rubato.:confused:, ja und sonst noch Dinge, die ich nicht gemerkt hätte ohne Aufnahme. Das hat die neue KL auch gesagt. Und recht hat sie.:p.

Sie ist natürlich ganz anders als die alte KL und deshalb muss ich mich ein wenig dran gewöhnen. Im Gegensatz zu der alten KL drückt sie sich eher dezent aus.

Auf jeden Fall seh ich jetzt schon klarer, was getan werden muss.
Sesam, danke für den Tipp fürs Aufnahmegerät! Das funktioniert gut.:p Und lässt sich gut bedienen.

LG
violapiano
Ich glaube nicht, dass Du missverstanden wirst, im Gegenteil. Vielleicht solltest Du unsere Argumente einfach mal "unbefangen" auf Dich wirken lassen und überlegen, ob Du vielleicht Deine Ansichten/Anforderungen den Klavierunerricht betreffend etwas relativieren musst. Und vergiss mal Deine schlechten Erfahrungen beim anderen Instrument ....
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ein Lehrer hat elend viel Macht, das ist schon schrecklich.....:confused:

Du bist aber auch was kompliziert!!;)
Seh` das alles doch nicht sooo dramatisch. "Macht" ist ein böses Wort in dem Zusammenhang. Wenn du diese Einstellung bzw. Befürchtung deinen zukünftigen KL spüren lässt, dann könnte es Probleme geben. Betrachte es doch mal so: wie schön, wenn man nicht immer alles besser wissen muss und sich auch mal drauf verlassen kann, dass der andere recht hat. Einen Versuch wäre es doch wert!
Da gibt es dieses schöne Sprichwort: Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung wechseln kann!
Sesam, der auf eine Einspielung von dir wartet :p
 
Ein Lehrer hat elend viel Macht, das ist schon schrecklich.....:confused:

Das klingt ja fast so, als würdest du den KL als deinen Feind betrachten. Oder wenigstens als jemanden, dem du dich willenlos ausliefern müßtest. Das wäre in der Tat schrecklich. Aber du bleibst doch ein freier Mensch - auch wenn du 1 mal pro Woche zu einem KL gehst, damit er dir hilft, deine Klavierspiel-Fähigkeiten zu erweitern. Und wenn du das Gefühl hast, der Lehrer hindert dich eher als daß er dir hilft, dann nichts wie weg! Ich seh das ganz trocken und moralfrei. Du gehst nicht in die Klavierstunde, um dich quälen zu lassen!
 
@ Sesam, Haydnspass, Gubu, Koelnklavier: Danke!

Eure Gedanken heben mich weitergebracht. War schon ganz angesteckt und upset. Jetzt übe ich mich in Demut.

Lasst uns das nicht verkomplizieren - das Leben ist schon schwer genug.
Nochmals Dank. Ernst gemeint.

@ Haydnspass: Nix weltfremd. Wir reden schon von derselben Sache- nur war meine Formulierung vom Typ A und B ziemlich schlampig. Aber ich denke, Du weißt, was ich gemeint habe. Das ist so ein bisschen " harte Hand vs. leichte Hand".
 
@ Haydnspass: Nix weltfremd. Wir reden schon von derselben Sache- nur war meine Formulierung vom Typ A und B ziemlich schlampig. Aber ich denke, Du weißt, was ich gemeint habe. Das ist so ein bisschen " harte Hand vs. leichte Hand".

Ja, selbstverständlich habe ich verstanden, wie du's gemeint hast. Mein "ein bißchen lebensfremd" war auch nicht so ganz ernst gemeint. Ich wollte damit nur ausdrücken, daß man in der konkreten Unterrichtssituation es halt mit ziemlich handfesten Dingen zu tun hat (Rhythmus stimmt nicht, legato nicht beachtet, falsche Dynamik, ungeschickter Fingersatz, ganz viele Kleinigkeiten halt) und daß die Frage, ob der Lehrer den Schüler formt oder der Schüler sich selber formt, doch eher eine philosophische Frage ist. Sicher überlegenswert aber nicht konkret zielführend. Es wird um den Klavierunterricht für mein Gefühl ein bißchen zuviel mystischer Nebel versprüht. Dabei geht es doch im Grunde nur darum: welche Taste drücke ich wann und wie lang :D - etwas überspitzt formuliert :)
 
Rankinglisten halte ich für total sinnlos, wenn man nicht im direkten Wettbewerb steht. Ich selbst freue mich höchstens, wenn ich mal wieder feststelle, daß ein mir technisch überlegener Klavierstudent musikalisch meilenweit hinter mir hinterher hängt aber eigentlich habe ich überhaupt keine musikalischen Gegner und es würde mich auch nicht beflügeln, anderen hinterherzueifern.

Der Grund für schlechtes oder unsicheres Spielen ist auch meiner Meinung nach selten die Technik. Das trifft eigentlich nur dann zu, wenn man eine musikalische Vorstellung deswegen nicht umsetzen kann, weil man die Technik noch nicht kennengelernt hat, die dazu notwendig ist. Technik also als Mittel zum Zweck und nicht anders herum. Und was Kraft, Geläufigkeit, Konzentration und Flexibilität betrifft, so ist Klavierspielen genauso wie Judo: Die körperlichen Fähigkeiten entwickeln sich parallel zur Praxis automatisch.

Die Frage der Lehrerwahl ist schon schwerer, ich rede jetzt hier nur über Lehrer für erwachsene Nichtanfänger. Eine schreiende Klavierlehrerin (asiatische Abstammung gilt da nicht als Entschuldigung, russische auch nicht) käme für mich niemals in frage, ein emotionsloser Kommentator aber auch nicht. Ich brauche das Gefühl, persönlich wahrgenommen zu werden und da gefördert zu werden, wo ich es brauche, nicht umbedingt da, wo ich es gerade will. Das bedeutet, daß ein Lehrer selbstsicher sein muß und sich von mir nicht beirren lassen darf, wenn er der Meinung ist, daß sein Konzept für mich richtig ist. Wenn ich mich dann mit seinem Konzept nicht wohl fühle, muß ich halt wechseln. Diese Beurteilungsweise setzt natürlich auch voraus, daß ich selbst weiß, was ich erreichen will und eine ungefähre Ahnung davon habe, wo meine pianistischen Schwächen liegen. Ganz wichtig finde ich, daß ein Klavierlehrer ungefähr da ansetzt, wo der letzte aufgehört hat. Bei jedem Klavierlehrer erstmal die Technik umstellen zu müssen, das kann nicht angehen - es sei denn, die vorherigen waren wirklich schlecht und haben einem Müll beigebracht. Mein aktueller Klavierlehrer verbessert meine Technik anstatt sie zu ändern und im Vordergrund steht sowieso, das anzuwenden, was ich kann. Wahrscheinlich bleibt einem bei einer Neuwahl nichts anderes übrig, als die Probestunde(n) in anspruch zu nehmen und dann nach Bauchgefühl und Sympathie zu entscheiden. Wirklich wissen, ob jemand richtig ist, kann man vermutlich erst nach einigen Wochen oder Monaten.

Auf jeden Fall darf sich ein Schüler seinem Lehrer menschlich und intellektuell nicht unterordnen. Wenn es um Pianistik geht, hat der Lehrer meistens das bessere Wissen aber alles andere muß man auf Augenhöhe besprechen können.
 
@ Sesam, Haydnspass, Gubu, Koelnklavier: Danke!

Eure Gedanken heben mich weitergebracht. War schon ganz angesteckt und upset. Jetzt übe ich mich in Demut.

Lasst uns das nicht verkomplizieren - das Leben ist schon schwer genug.
Nochmals Dank. Ernst gemeint.

@ Haydnspass: Nix weltfremd. Wir reden schon von derselben Sache- nur war meine Formulierung vom Typ A und B ziemlich schlampig. Aber ich denke, Du weißt, was ich gemeint habe. Das ist so ein bisschen " harte Hand vs. leichte Hand".

Wieviel Roten hattest Du da schon getrunken:?::D
 
@ gubu: Nix Vino - das war bierernst gemeint. VP hat mich nämlich mit Ihrer KL-Kritik angesteckt und der Hinweis auf Demut war wirklich wichtig für mich.

@ Violapiano: Virus? s.o.! Du hast mich angesteckt!!!

@ Haydnspass:
doch eher eine philosophische Frage ist. Sicher überlegenswert aber nicht konkret zielführend.
. So ganz sind wir wohl nicht d'accord. Für mich als gereiften :D Schüler spielt folgendes eine große Rolle und ist überhaupt nicht philosophisch, sondern knallhart pädagogisch zu verstehen:

Wenn ich z.B. "meinen" Scarlatti mit "vui Gfui" und "mucho rubato" spiele, könnte meine KL darauf bestehen, dass man diese Musik absolut im Metrum zu spielen habe. Das wäre Formung von außen und würde meinen Widerspruchgeist heraufbeschwören.

Statt dessen fragt sie mich nach meiner Intention und versucht diese zu verstehen. Dann zeigt sie mir, wie es anno toback gespielt worden wäre. Dazu der kleine Hinweis, dass das gleichmäßige Spiel auch als Meditionsübung verstanden werden könne. Sie lässt mir also alle Möglichkeiten offen und hilft mir bei der "Selbstformung".

Ergebniss Variante A wäre gewesen, dass ich den Scarlatti ganz schnell hätte verschwinden lassen.

Variante B führt bei mir dazu, dass ich mich für beides (!!!) öffne und auch (noch) beides anwende. Mit steigendem Repertoireumfang wird das darin enden, dass ich mein Gefühlsbedürfnis an geeigneteren Stücken auslebe und die wohltuende Wirkung des metrischen Spiels beim dafür geeigneten Scaralatti genieße.
 

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