Die Leiden des Musiklehrer Daseins :)

Tja, da kann ich nur raten: besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wie hoch schätzt Du Deine Lebenserwartung? Wirst Du Dich jemals zur Ruhe setzen können? Oder wirst Du unterrichten müssen, bis Du tot umfällst? Irgendwann werden Deine Schüler ausbleiben: junge Eltern werden ihre Sprößlinge nicht bei Großvater in den Unterricht schicken, zumal bei jugendlich hippen Instrumenten wie Gitarre und Schlagzeug. Und schon gar nicht, wenn Du keine Bühnenpräsenz als Werbeargument ins Feld führen kannst. Fazit: Schleunigst umsatteln, besser heute als morgen.
Wo kann denn ein junger Mensch Schlagzeug spielen ? Zu Hause ? Die armen Nachbarn . Gitarre , na ja , die bringt wenigstens Melodien aus ihrem Körper .
Als Musiker könnte man doch auch umsatteln auf ein schöneres Instrument . Oder geht das nicht ? Zb Akkordion ? Oder Klavier ? Kann man das ?
 
naja, gibt ja noch die Möglichkeit eines E-Drums.

Ist das Instrument Klavier und ihr Klientel wirklich so dermaßen verstaubt & altmodisch und hält sich für etwas Besseres im Gegensatz zu anderen Instrumenten? (Stichwort "schöneres Instrument")
Warum sollte Rhythmik nicht den selben Stellenwert wie Melodie haben?
Merke ich übrigens auch immer wieder bei einigen Schülern, die denken sie könnten es jetzt auf der Gitarre, und rhythmisch läuft alles total unsauber...Hier mal ne 16tel übersehen, da die Punktierte nicht beachtet etc...
Es gibt nichts Wichtigeres als "tight & sauber" zuspielen! (wenn das sitzt, kommt die persönliche Note, Dynamik und Feeling hinzu -> das Ergebnis Perfektion oder gewollte Imperfektion (gerade live)!
Selbst bei den vermeindlich Einfachsten Stücken. Der Teufel steckt im Detail.
Und selbst aus "alle meine Entchen" kann man Anfängern noch etwas Lehrreiches beibringen.
Lasst die Enten mal in Moll untergehen!
Ohne Rhythmus läuft aber nix, und selbst für Gitarren Schüler ist ein Side-Kick Kurs an die Drums immer wieder sehr hilfreich und bereichernd.
Das hat schon den ein oder anderen Rhythmus Legastheniker Meshuggah Riffs spielen lassen :)
Ich finde es immer sehr wichtig, jedem Instrument den gleichen Stellenwert zugeben und den anzuerkennen.
Denke, das selbst eine Triangel gemeistert werden kann :)
 
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Ist das Instrument Klavier und ihr Klientel wirklich so dermaßen verstaubt & altmodisch und hält sich für etwas Besseres im Gegensatz zu anderen Instrumenten? (Stichwort "schöneres Instrument")
Warum sollte Rhythmik nicht den selben Stellenwert wie Melodie haben?
Du bist hier halt in einem Klavierforum. Und da gibt es manche, die erst im hohen Alter mit dem Klavierspielen begonnen haben, und das ist ihre einzige aktive Beschäftigung mit einem Musikinstrument und die klassische Kunstmusik die einzige Musik, die sie am Klavier kennenlernen.
 
Ist das Instrument Klavier und ihr Klientel wirklich so dermaßen verstaubt & altmodisch und hält sich für etwas Besseres im Gegensatz zu anderen Instrumenten? (Stichwort "schöneres Instrument")

Ist bei vielen anzutreffen. Sie halten ihr Instrument X für das schönste. Ist ja auch OK. Nur offensichtlich ist das subjektiv, nicht intersubjektiv. Ich kenne einen Saxophonisten, der hält - ohne Zweifel! - Saxophon für das schönste Instrument der Welt. Kenne ich auch von Katzendarm(TM)-Spielern.

Warum sollte Rhythmik nicht den selben Stellenwert wie Melodie haben?

Wer sagt das!? Na, ich jedenfalls nicht.

Ich finde es immer sehr wichtig, jedem Instrument den gleichen Stellenwert zugeben und den anzuerkennen.

Eben. Wenn alle Drums spielen würden, wäre das Leben so langweilig wie wenn alle Klavier spielen.

Denke, das selbst eine Triangel gemeistert werden kann :)

Ein schweres Instrument. Versuche mal, ein spannendes einstündiges Solokonzert zu spielen. Das ist auf der Triangel schwerer als auf dem Klavier. :-)

Grüße
Häretiker

PS:
Und dann gibt es noch die Saxer, die meinen, dass gerade ihre Baugröße besser ist, also Tenorsax besser als Altsax oder so.
 
ok, point taken und nachvollziehbar!

Leider ist das hier auch iwie alles aus dem Ruder gelaufen, und ich denke, nach den Posts von gewissen Leuten, kann man es vllt. etwas nachvollziehen, das man sich beleidigt und unverstanden fühlt, und dann folglich auch nicht gerade stilvoll auf so manche Kommentare reagiert. Tut mir leid, aber das sollte nicht das ganze Forum mit einschließen.
Am liebsten würde ich das Thema/Beitrag auch beenden bzw. schließen lassen wollen.

Ich bin sonst in keinen Foren und es war einfach mal ein kleines Ventil etwas Unmut und Frust abzulassen bzw. mich auszutauschen, da ich sonst in keiner Verbindung zu Menschen aus meinem Berufsfeld stehe. Da dachte ich, ich versuche es einfach mal in eurem Klavier Forum.
Aber das man dann hier beleidigt und mit Vorwürfen torpediert wird, hätte ich nicht gedacht...

Jeder hat doch mal ne kleine Krise, oder?

Nichts für ungut...
 
Leider bekomme ich die Originalgeschichte nicht mehr zusammen, geht ungefähr so:
Da gibt es die Geschichte mit der Frau, die abends zu einer zweistündigen Chorprobe wegfährt, den Wagen nimmt und losfährt, während ihr Mann vermeintlich alleine zuhause zurückbleibt. Nach 1 km gibt es ein Problem bei dem Auto, die Frau stellt das Auto ab, überlegt, und geht erst einmal zu Fuß nachhause, um dort ihren Mann mit einer fremden Frau beim Matratzensport zu erwischen.
Das schreibt sie dann an zwei Zeitschriften (für die Kolumne 'Lebensberatung'), um Rat zu holen.
In Zeitschrift A hat eine Frau diese Leserkolumne und diskutiert über Beziehung, Treue, gibt seelischen Rückhalt, wie man mit der Situation umgehen soll, ...
In Zeitschrift B hat ein Mann diese Leserkolumne und spricht darüber, wie man ein Auto regelmäßig warten muss, damit es auch zuverlässig funktioniert.

Hier hat man eher den Stil von Zeitschrift B. Sachlich richtig, aber ... !?

Grüße
Häretiker
 
ja, klar, aber da waren schon einige fiese Unterstellungen, von denen fremde Personen keine Ahnung oder Einblicke haben.
Wie gut einer ist, welche Lehrmethoden angewendet werden, was man wie in seinem Leben falsch gemacht hat oder angestrebt hat etc...

Egal, zu guter letzt wollte ich nur noch kurz sagen, daß ich kein engstirniger RocK/Metal Dude bin :)

Ich übe gerade mit Schülern z.B Stücke von Silvius Leopold Weiss (Fantasie in D-Moll) und "un dia de noviembre" von Leo Brouwer auf der Konzert Gitarre. Wirklich fantastische Stücke...

 
Jeder hat mal eine kleine Krise. Da hast Du vollkommen Recht . Hab ich mit meinem Klaviergeübe auch . :cry2:

„Un dia de noviembre „ klingt sehr schön . Habs mir grade auf YT angehört :super:
 
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Das habe ich geliebt wenn es denn mal vor kam. Einfach nur in Ruhe arbeiten ohne lästige User, sprich Kunden, die nur stören.
Das liebe ich auch. Aber wenn jemand im Prinzip die engste Beziehung zu einem Computer hat statt zu einem Menschen (oder einem lebendigen Wesen, sagen wir mal), dann ist das schon etwas anderes. Unsere Schreibtische standen sich gegenüber und wir hatten zu zweit ein Büro. Sonst war niemand da, auch keine Kunden oder so was. Und so habe ich dann acht Stunden am Tag damit verbracht, vor mich hinzustarren und bloß kein Wort zu sagen. Vor allen Dingen nichts, was nichts mit dem Programmieren zu tun hatte. Wenn ich ihn was gefragt habe, hat er einfach nicht geantwortet. Als ob ich nicht da wäre. Das war wie mit einer Wand zu reden. Noch nicht mal auf "Guten Tag" hat er geantwortet. Nach drei Monaten habe ich gekündigt. ;-)
 

Zum ersten habe ich nie vor gehabt Musik zu studieren, da ich nie einer dieser studierten Klassik Honks mit Stock im A...werden wollte.
Das ist jetzt gegenüber Leuten, die Klassik mögen, aber auch nicht nett. Ich mag viele Arten von Musik, Klassik, Jazz, auch mal Pop oder Rock, Latin und sogar mal Volksmusik oder Schlager (wenn auch eher selten), aber mit "River flows in you" oder "Amélie" kann man mich jagen, und wenn Leute nur so was spielen wollen, verstehe ich das nicht wirklich.

Aber jeder ist eben anders. Deshalb akzeptiere ich eben auch, dass es Leute gibt, die niemals mit Klavier angefangen hätten, um Bach oder Schubert zu spielen. Jedem das Seine. Ich persönlich wollte von Anfang an so viele Facetten wie möglich kennenlernen, aber für mich war immer klar, dass ich erstmal mit Klassik anfange. Also um die Grundlagen zu lernen. Andere empfinden das anscheinend als eine Zumutung. Wollen nur "Modernes" spielen.

Beides ist aber gleichberechtigt in meinen Augen. Zumindest wenn die Qualität der Musik ungefähr die gleiche ist. Also Bohlen mit Beethoven zu vergleichen und auf dieselbe Stufe zu stellen wäre wohl ein bisschen daneben. ;-) Warum man allerdings einen Stock im Hintern haben sollte, wenn man Klassik spielt oder Klassik mag, das ist doch ein Vorurteil. Ich mag Klassik und ich bilde mir ein, ich bin bestimmt nicht steif und verstaubt. Trotz meines etwas höheren Alters. :coolguy:
 
Ja, da hast du Recht, und ich habe da wohl etwas übertrieben. Aber nach Hasenbeins "vernichtenden" Kommentaren bin ich wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen. Sorry dafür! (war eigentlich nur auf ihn bezogen :)
Ich mag Klassik auch und bin musikalisch generell sehr breit aufgestellt :)
 
Ja, da hast du Recht, und ich habe da wohl etwas übertrieben. Aber nach Hasenbeins "vernichtenden" Kommentaren bin ich wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen. Sorry dafür! (war eigentlich nur auf ihn bezogen :)
Ich mag Klassik auch und bin musikalisch generell sehr breit aufgestellt :)

Du bist durch Deine fehlende Forenerfahrung entschuldigt. ;-)Wenn Du Dich in anderen Foren umschaust, gibt es diese "Forendynamik" dort auch oft. Das ist wohl unvermeidlich. Ich wollte es nur mal gesagt haben, weil mich umgekehrt manchmal ein bisschen stört, dass Klassik niedergemacht wird, als ob es etwas ist, was man heute einfach nicht mehr gut finden kann. Als ob Musik nicht Musik wäre und es darum ginge, die Musik zu lieben.

Es gibt ja aber Vorurteile in jede Richtung. Ich habe mal mit einem Schlagzeuger gesprochen, der wirklich toll gespielt hat (war so eine Art Fusion-Jazz), aber als es dann später in einem Gespräch darum ging, wie er dazu gekommen ist, Schlagzeuger zu werden, sagte er: "Ich wollte keine Noten lesen lernen." Vielleicht hat er es auch ironisch gemeint, aber dadurch wird natürlich auch ein gewisses Vorurteil gegenüber Schlagzeugern als "Nicht-Musikern" gefördert. Wobei ich Dir nur darin zustimmen kann, dass Rhythmus sehr, sehr wichtig ist. Wer das nicht kann, dem nützt Notenlesen, was die Töne angeht, nicht den Rhythmus, auch nichts. Und mir rollen sich wirklich manchmal die Fußnägel auf, wenn Leute absolut kein Rhythmusgefühl haben, obwohl sie alle Töne richtig spielen.
 
ok, belassen wir es bei meinem Empfinden bei "Honk" und da ich sehe das Du scheinbar ein Moderator bist, wäre es möglich das Thema zuschließen?

Denke das Thema "Musiker Forum" ist für meine Anliegen dann auch gestorben, da ich hier nur kaum konstruktive Inspiration entnehmen kann.
Egal, ein Versuch wars wert...Letztlich bleiben Peter´s Anfang´s Kommentar und Demian´s Input noch eine der Besten für mich :)
 
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da ich hier nur kaum konstruktive Inspiration entnehmen kann.

Die Inspiration ist glaube ich, dass Du doch eigentlich schon sehr viel richtig machst. :-) Ich meine, überleg Dir mal, wie die meisten anderen Leute arbeiten. Vor allem Arbeiter und Angestellte. Dem gegenüber hast Du sehr viel mehr Freiheit und einen Beruf, der Deinen Interessen entspricht. Wie Du selbst sagst, hat jeder mal eine Krise, aber ich glaube, wenn manche hören, auf welch hohem Niveau Du "jammerst" (nicht falsch verstehen, bitte, das ist quasi nur ein Zitat, weil man diesen Ausdruck oft so benutzt), dann kommt vielleicht auch ein bisschen Neid auf. Und Neid äußert sich meistens in Aggression. Hier im Forum glücklicherweise nur verbal und nicht mit echten Fäusten. Wenn Du es mal so betrachtest: "Neid ist die höchste Form der Anerkennung". Also hast Du wohl irgendwas richtig gemacht. :-D

P.S.: Wie wäre es denn, wenn Du einfach mal die Schüler, die Dich am meisten nerven, tatsächlich rausschmeißt? Oder eine Auszeit nimmst? Ich finde, Nerven sind sehr wichtig, da stimme ich Dir zu. Die sollte man sich erhalten. Rausschmeißen ist schon eine Option, und wenn man auch im Moment dann nervlich etwas angespannt ist, zum Schluss entspannt man sich und vergisst die Anspannung, hat nur noch den Vorteil, diesen schlechten Schüler nicht mehr zu haben und nicht mehr auf seinen Nerven rumtrampeln zu lassen.

P.P.S.: Wie gesagt bewundere ich jeden, der es überhaupt aushält, ein Instrument über längere Zeit zu unterrichten.
 
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Ich schließe mich dem allerersten Antwortpost von @Peter an: typische midlife crisis.

Kennen wir doch auch irgendwie alle.

Was würdest du denn machen wollen, wenn du sofort einen Wunsch frei hättest?
Genau das würde ich in Angriff nehmen. Du hast 4 Tage die Woche dafür Zeit. Diesen Luxus haben die wenigsten.

Einen anderen Beruf? Lerne ihn! Studiere, Weiterbildung, training on the job: Wir leben im Zeitalter von Fachkräftemangel. Du wirst Wege finden, deinen Wunschjob in Teilzeit zu realisieren. Notfalls erstmals im Ehrenamt. Oder Teilzeitpraktikum.

Reisen? Du hast 6 Wochen Ferien im Jahr! Los geht's!
Im Ausland leben? Fang an, die Sprache zu lernen und dir ein Netzwerk ins Land aufzubauen. Geh drei Monate hin. Unterrichte remote.

Du willst....? Fang an mit dem nächsten kleinen (oder auch größeren) Schritt, der dich in diese Richtung bringt.

Du wirst sehen, dass dir das auch schnell wieder Energie für das gibt, was du jetzt tust. Und vielleicht landest du am Ende bei zwei Berufen.

Das einzige, was dich nicht weiterbringt, ist nur frustriert rumzujammern oder zu denken, mit einer neuen Partnerin wird plötzlich alles besser. Das ist eher die easy Exitstrategie derjenigen, die es einfach nicht schaffen, selbst den A... hochzukriegen.

Du weißt nicht, was du anderes willst? Fang an, alles mögliche auszuprobieren. Überlege, was dir Sinn gibt? Was willst du der Welt hinterlassen?

Und wenn du echt total ratlos bist, schau den Film "Der Ja-Sager" mit Jim Carrey.
 
Wunschlos scheint mir das eigentliche Problem zu sein. Wer nicht weiß, wohin er will, für den weht kein Wind günstig. (Seneca, oder so...)
Viele Deiner genannten Vorschläge scheiden für mich schonmal aus, da ich ein Kind habe, welches jedes Wochenende bei mir ist, und auch das Schönste ist was es für mich gib
Na da haben wir doch schon was:
du könntest dich als Vater verwirklichen. Mit dem Kind die tollsten Sachen und Hobbys ausprobieren. Zelten, Survivalkurs, Angeln, schreinern, auf Sprachreise gehen, auf Festivals, mit Tontechnik experimentieren....

Und wie alt ist das Kind denn? Es gelten nämlich nur die ersten Jahre als Ausrede für Langeweile. Die Kinder werden so schnell groß und dann kann man sie überall mitnehmen oder sie wollen gar nicht mehr mit, dann ist man auch wieder frei.
 

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