Die Klavier Fibel von Willy Schneider - Was haltet Ihr davon

Moonlight

Moonlight

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Hallo an alle,

ich habe mal wieder eine Frage: mein Klavierlehrer schwört auf die Klavier Fibel von Willy Schneider (erschienen im Heinrichshofen's Verlag, 1959 :!: ). Was haltet Ihr von diesem Lehrbuch? Ich finde es einfach schrecklich! Ich kann da beim besten Willen keine schönen Melodien erkennen. Vielmehr kommt es mir so vor, als wären das pure Notenansammlungen vereint zu Stolpersteinen die einzig dazu dienen, den Schüler zu quälen. Mir vergeht jedesmal die Lust, wenn ich daraus etwas üben soll. Am Samstag habe ich 8 Stunden Klavier gespielt/geübt, am Sonntag nochmals 6 Stunden :) aber keine eine Minute davon aus diesem Buch. Heute übe ich nun für den Unterricht morgen und nach bereits 30 Minuten würde ich das Buch am liebsten zum Fenster rauswerfen und kein Klavier mehr spielen. :cry:
Leider ist das das einzige Lehrbuch, das wir im Unterricht haben.

Kennt Ihr das Lehrbuch? Ist es sinnvoll, sich da durch zu quälen oder sind die etwas zeitgemäßeren Lehrbücher nicht genauso gut? Bzw. kann man sich nicht durch zunächst sehr einfache Stücke, die aber einfach mehr Spaß machen, durcharbeiten und somit auch richtig lernen? :idea:

Bin gespannt auf Eure Meinungen!

Liebe Grüße
Moonlight
 
Hm, klingt ja wirklich etwas ältlich. Die riecht bestimmt auch und hat Bleistiftnotizen in Sütterlin am Rande. In so gelbgraues oder rötliches Packpapier eingeschlagen? Schmeiß sie weg. Ich glaube, kein Mensch lernt mehr nach den Methoden von Willy Schneider. Allerdings – nach dem, was du anfangs von deinem Konservatorium berichtet hattest, sind die wohl nicht drauf angewiesen, renitente Schüler zu halten oder?

Wu Wei
 
Hi Wu Wei,

Danke, Deine Antwort hat mich darin bestärkt, das Thema morgen doch mal vorzubringen... Ich hoffe, daß ich meinen Lehrer richtig einschätze, daß er mit sich reden läßt und mir nicht gleich den Weg zur Tür zeigt :shock:

Ich werde berichten...

Liebe Grüße
Moonlight
 
aber lass dir nicht das hübsche menuett entgehen. ist in e-moll und wenn ich mich richtig erinnere, nummer 90 oder in der nähe ...
 
Hi Konstantin,

nach Deiner Antwort gehe ich mal davon aus, daß Du die Fibel kennst. Was hältst Du denn davon, außer dem Menuett in e-moll? Hat Dir das Spaß gemacht, das Buch durchzuackern und meinst Du, daß es durchaus förderlich ist, damit das Klavier spielen zu erlernen?

Ich habe gerade mal geschaut, Nr. 93 ist ein Menuett von Mozart und Nr. 95 ist ein Menuett von Tischer. Die Tonarten... tja. Keine Ahnung. Mir wurde mal gesagt, am Ton im letzten Takt würde man das erkennen. Jou, wenn ich davon mal ausgehe, dann ist das Mozart-Menuett in C-Dur - (kein Kreuz ist doch C-Dur???). Und das von Tischer in G-Dur - ein Kreuz und zwar Fis. Dann gibt es noch ein Menuett auf 103 von Bach - ebenfalls in G-Dur (ein Kreuz). Vorher ist kein Menuett. Auf 119 gibt es noch eins von Witt aber auch in C-Dur.

Ich bin momentan bei der Übung 54. Morgen ist der letzte Tag Unterricht vor den 6-wöchigen Ferien... Was würdest Du mir empfehlen?

Liebe Grüße
Moonlight
 
Hey Moonlight!

Es ist das mit einem Kreuz :lol: .
Dein Lehrer wird dir bestimmt bald den Quintenzirkel erklären.

Ich kenne die Schule leider nicht. Aber meine Lehererin. Ihr geht es genauso wie dir. Sie sieht auch keinen Sinn daran diese Buch komplett durchzuackern.
Ich übersetzte gerade mit meiner Klavierlehererin P.Play(juhu für meinen ersten schüler). Sehr schön, viele Bildchen, Aufgaben und mit steigendem Schwierigskeitsgrad. Wenn du willst kann ich dir ja ein paar Seiten zur Ansicht einscannen.

Sprich deinen Lehrer ruhig drauf an, daß dir dieses Buch das Klavierspielen vermiest und keine Freude bringt.Du übst daraus (wie du selbst sagst) sowieso nur auf den letzten Drücker.Meinst du wirklich er weist dich zur Tür? Hoffe daß diese Bemerkung scherzhaft gemeint war.
Meine Lehrerin würde mich an den Ohren ziehen wenn ich nicht immer meckern würde :lol:. Sie berät mich nur, aussuchen tue ich meine Stücke in der Zwischenzeit selbst. Sonst hätte ich nie Mozart gespielt. Mozart ja. Aber nicht auf dem Klavier, sagt sie manchmal. Obwohl ich sie jetzt schon mit meiner Lieblingsonatze angesteckt habe (KV457)....

Ich persönlich habe nie nach solchen Schulen gespielt, da ich mir autodidaktisch Keyboard beigberacht habe und dann aufs Klavier gewechselt bin. Ich habe mit Anna Magdalena und Bärenreiter Sonatinen Band 1 begonnen. Dort sind auch viele schöne und vor allem lehrreiche Stücke enthalten. Es gibt soviel Literatur, da sollte dein Lehrer sich nicht auf eine Bibel beschränken. Also Mut zur Lücke : Hau ihm das Heft links und rechts gegen die Ohren :twisted: :twisted: :lol:

Gruß Siska
 
tja ich habe auch mal mit der schule gelernt (ein glück nicht ausschließlich) und manche sachen (etwa 1/15) selbst für meine schüler ausgewählt. insgesamt finde ich die schule viel zu monoton und das einlagenspiel ist zwar für den anfang ganz nett, aber meines erachtens sollte man sich recht schnell davon lösen und nicht einen ganzen band beibehalten.
die stücke sind - wie ich immer fand - zum großteil großer mist. ich konnte nie eine besondere vorliebe entwickeln, bis auf das besagte menuett, was ich immer noch total süß und hübsch finde (es ist dann wohl nummer 95 - tischer stimmt schon!).
eine - wenn auch erheblich anspruchsvollere - in meinen augen sehr empfehlenswerte klavierschule ist die "russische klavierschule", insbesondere der zweite band (blau). soweit ich weiß, gibt es auch nur zwei bände. allerdings ist das z.t. für klavieranfänger ein harter brocken und kann auch ganz schön frustrieren.
aber die stückauwahl ist einfach toll.
für die "fast-total-anfänger" bietet sich auch das "tastenkrokodil" an, auch wenn die abgdruckten grafiken eher abstoßende wirkung auf mich ausübten. dennoch sind dort sehr vielfältige stücke drin, sowohl vom charakter als auch vom schwierigkeitsgrad.
als fazit: die richtige mischung machts. dazu zählen rein technische übungen, die man ohne schule üben kann (tonleitern, arpeggien, bla...), hübsche stücke (gerne aus klavierschulen) und ein toller lehrer.
wenn eins fehlt, wirds nix :!:
 
Hi! :-D

heute habe ich tatsächlich den Mut aufgebracht, meinem Lehrer mitzuteilen, daß ich die Schneider-Schule ganz fürchterlich finde. Somit war dann unsere Stunde heute ganz anders als sonst.

Also:
Er war erstmal sichtlich schockiert. Aber ich hatte ja mein Büchlein mitgebracht, in dem ich die Stücke-Auswahl echt schön finde (von Heumann - Klavier spielen - mein schönstes Hobby). Er hat es dann sehr sorgfältig durchgesehen und mir angekreuzt, welche Stücke er davon für sinnvoll hält. Genial fand ich, daß er genau die Teile ankreuzte, die mich auch am meisten interessieren :) Dann hat er sich ans Klavier gesetzt und hat mir einige Stücke aus dem Schneider-Buch vorgespielt und ich muß sagen, ok, da war das ein oder andere dabei, welches mir auch recht gut gefallen hat.

Somit sind wir uns nun einig, daß ich sowohl mit dem Schneider als auch mit dem Heumann übe - und zwar für den Unterricht. Bisher war ja Heumann die Heim-Aktion und Schneider das, was ich vorspielen mußte.
Und er hat mir sehr hilfreiche Tipps zur Arabesque gegeben, mit dem ich mich seit Samstag versuche. Und da es im Original von Burgmüller - also nicht von Heumann vereinfacht - abgedruckt ist, ist er auch einverstanden. Allerdings meint er, daß sei viiiieeeel zu schwer für mich... Ok, jetzt habe ich ja 6 Wochen Zeit und ich werde es üben bis zur Vergasung, um ihm das Gegenteil zu beweisen! :wink: Denn ich finde das einfach wunderhübsch und will es wirklich spielen können! Ich hoffe, es gelingt mir...

Ja, aus dem Schneider habe ich jetzt nur ein konkretes Stück aufbekommen und den Rest darf ich mir nach Gefallen aussuchen :-) Und - Konstantin - ich werde natürlich mal mit dem Menuett von Tischer anfangen :-) Und - Siska - ja, der Quintenzirkel ist mir noch ein Rätsel... Aber wenn ich so darüber nachdenke, dann glaube ich, es ein wenig mehr verstanden zu haben, wie es mit dem Dur und dem Moll so läuft... Aber bisher waren wir nur bei der Dur-Tonleiter... Somit sind da noch ganz ganz viele Fragezeichen :wink:

Dann bleibt jetzt nur noch: ganz lieben Dank für Eure wirklich sehr hilfreichen Tipps :!: Ohne Aufmunterung hätte ich mich das wohl nicht getraut, anzusprechen. Obwohl das natürlich Blödsinn ist, denn immerhin nehme ich den Unterricht ja freiwillig und da sollte es dann schon auch ein wenig nach "meinem Kopf" gehen :wink:

Sehr aufmunternd fand ich auch die Bemerkung von meinem Lehrer, daß er mich ja schließlich nicht verlieren möchte. Aber so schnell wird er mich nicht wieder los - damit habe ich dann "gedroht". :wink: Denn ich finde ihn wirklich klasse! Was er mir in der kurzen Zeit schon alles beigebracht hat, viel an Theorie und auch an Praxis - doch, das finde ich ganz toll! Und nachdem jetzt das leidige Thema mit der Schule auch geklärt ist, denke ich, wird es ganz prima nach den Ferien weitergehen :-D

Die Tipps, die Ihr mir bezüglich der anderen Schulen gegeben habt, werde ich mir ganz sicher anschauen! Und Siska, das wäre super lieb von Dir, wenn Du mir da ein paar Anschauungsseiten einscannen könnntest! :-D

Liebe (völlig erleichterte) Grüße
Moonlight
 
Hi! :-D

Er hat es dann sehr sorgfältig durchgesehen und mir angekreuzt, welche Stücke er davon für sinnvoll hält. Genial fand ich, daß er genau die Teile ankreuzte, die mich auch am meisten interessieren


Hallo Moonlight,

habe auch dieses Band. Welche Stücke hat er Dir denn angekreuzt und mit
welchem fängst Du den an.

Gruß Norbert:keyboard:
 
Hi Norbert,

mein Beitrag ist zwar schon ca. 10 Monate her, die Stücke habe ich auch schon ewig nicht mehr gespielt, aber die Kreuze sind ja noch da ;)

Also das waren die Nummern:
25, 27, 32, 35, 38, 39, 43, 46, 52, 56, 60, 61, 62, 64 und 68

Viel Spaß beim Spielen!
Moonlight

Ps.: Das Buch habe ich mir übrigens immer noch nicht gekauft :( ...zu viele andere Sachen um die Ohren.
 
Ok, die Beiträge sind jetzt schon ein bisschen alt :-)
Aber wollte nur noch schnell ergänzen, dass es jetzt eine modernisierte Ausgabe der Willy-Schneider-Schule gibt:
die-neue-klavier-fibel-1[1].jpg
 

Ja. Ich habe selber vor Jahrzehnten mit der alten Schule gelernt und fand es total dröge. (Die war ja auch aus den 50ern). Die neue Ausgabe von Deppe ist deutlich bunter, lustiger und mit vielen Bildern versehen. Rund ein Drittel der Stücke und Übungen ist noch original von Willy Schneider. Die andern Stücke sind von Deppe ausgewählt und jetzt ist auch mal was poppiges und ein bisschen Jazz/Blues dabei. Ich find's nicht schlecht - habe aber keine Ahnung, wie das bei den Schülern heute ankommt. (Ich selber bin übrigens nur so Hobbytastentiger.
Bei meinnotenshop.de gibts auch Beispielseiten.
 
Schaler Wein in neuen Schläuchen. Die bunten Bildchen machen den angestaubten, drögen Habitus des Originals auch nicht besser. Ich würde nicht daraus lernen wollen, weder als Kind, noch als Erwachsener.
 

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