Die Frage nach dem Optimum bei gegebenen Rahmenbedingungen

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StefanL89

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Hallo in die Runde,

ich spiele und übe auf einem Yamaha Clavinova CVP 701 E-Piano. Ich habe es mir vor ca 6 Jahren gekauft weil ich zum einen mit Kopfhörern spielen wollte, zum anderen weil mich die vielen Möglichkeiten interessierten. Kaufpreis waren 3.500€.

Jetzt nehme ich seit etwa 20 Monaten Klavierunterricht, und bei meiner Klavierlehrerin steht ein akustisches Klavier. Am Anfang hab ich als Beginner keinen Unterschied hören können. Jetzt meine ich aber ein Level erreicht zu haben, wo ich mich frage ob mich mein E-Piano nicht im Fortschritt bremst. Der voluminöse Raumklang ist trotz unzähliger Einstellungen am E-Piano nicht machbar, und ich bin der Meinung der musikalische Ausdruck geht völlig verloren und ich kann ihn zu Hause einfach nicht abbilden. Die Töne sind nach dem Anschlagen sehr schnell verhallt und es klingt mittlerweile alles etwas sehr digital.

Jetzt wäre es ein leichtes einfach ein akustisches Klavier zu kaufen und das Problem wäre gelöst. Allerdings haben wir im Wohnzimmer eine Fussbodenheizung, einen Kaminofen und ein offenes Treppenhaus. Der Ofen strahlt genau Richtung Klavier, und das Klavier stünde halb unter der Treppe wo es merklich runterzieht wenn im OG irgendwo Fenster auf sind. Eine andere Stellmöglichkeit gibt es leider nicht. Auch müsste das neue Klavier mit Kopfhörern spielbar sein.

Meine Fragen sind jetzt:

1) Sieht jemand es anders das ein akustisches Klavier ausscheidet? Ein anderer Raum steht leider nicht zur Verfügung.

Wenn 1) ausscheidet, muss ein wirklich klanglich voluminöses, überzeugendes E-Piano her. Die Spielereien des CVP-701 benötige ich nicht. Es muss auf jeden Fall einen Anschlag haben der dem eines akustischen Klavier nachempfunden ist. Der Unterschied zwischen Üben zu Hause / Klavierunterricht ist enorm. Daher meine Kernfrage:

2) Welches E-Piano würdet ihr empfehlen oder zumindest in die engere Auswahl nehmen? Preislich bin ich bereit auch etwas mehr auszugeben wenn es passt.

Danke für Eure Antworten.
 
In dieser Situation würde ich Dir ein akustisches Klavier wünschen - das Bedürfnis ist auf jeden Fall da. Hier meine laienhaften Gedanken dazu: 1) Es gibt Klaviere, die gelten als unempfindlicher als andere. Silent Klavier. Isolation auf den Boden, Vorhänge an der / um die Treppe, Wand-/Ofenschirm? Dampp Chaser? 2) Wie wäre es sonst mit einem Hybrid Piano?
 
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Wenn akustisch oder hybrid nicht geht, finde ich das Roland LX706 bzw. LX708 empfehlenswert, seitdem brauche ich kaum mehr Umgewöhnung zum Flügel in der Klavierstunde.
 
Danke Euch. Ich kenne mich leider mit Klavieren so gut wie überhaupt nicht aus. Warum ginge ein Hybrid Piano nicht? Der Ton wird da doch auch digital erzeugt, oder? So wie ich das verstanden habe bezieht sich das Hybrid auf den Anschlag, welcher wie auf einem echten Klavier simuliert wird. Vorhänge, Ofen abschirmen, oder die Treppe irgendwie zu machen ist leider alles etwas Behelfslösung, aber nichts für auf Dauer. Die beiden Rolands schaue ich mir mal an.

Danke und Gruß
 
@Sylw meinte wahrscheinlich, falls das Hybrid Dir zu teuer wäre...
 
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Also ich würde mir in deiner Situation ein akustisches Klavier kaufen. Sicher nicht das teuerste, wegen den genannten Gründen (Ofen, etc.). Die Rahmenbedingeungen sind zwar jetzt nicht sonderlich gut, aber ich (als jemand ohne Ahnung diebezüglich) würde behaupten, dass ein Klavier doch schon einiges aushält und nicht gleich nach 5 Jahren unspielbar ist. Aber das Spielgefühl auf einem akustischen Instrument wäre mir wichtiger als alles andere und dann würde ich auch in kauf nehmen, dass das Klavier Schaden nimmt oder überlegen evtl. ein gebrauchtes zu kaufen. :rauchen:
 
Warum ginge ein Hybrid Piano nicht? Der Ton wird da doch auch digital erzeugt, oder? So wie ich das verstanden habe bezieht sich das Hybrid auf den Anschlag, welcher wie auf einem echten Klavier simuliert wird.
Ein Hybrid ist ein echtes akustisches Klavier mit eingebauter Silent Funktion, die man ein- und ausschalten kann. Der Anschlag ist echt, da wird nichts simuliert. Aber bei eingeschaltetem Silent wird der Ton dazu digital erzeugt, die Hämmerchen werden vor Erreichen der Saiten gestoppt, schlagen also die Saiten gar nicht an. In der Regel ist das Anschlaggeräusch lauter als bei einem reinen Digitalpiano. Soweit aus Laiensicht :001:
 
Ok, ich bin davon ausgegangen du meintest ein Hybrid Digitalpiano.

@Nonsens
Ich bin ebenfalls Laie, aber ich kann mir sehr gut vorstellen das ein akustisches Klavier bei meinen Bedingungen ernsthaften Schaden nimmt. Das wird keine 5 Jahre dauern. Ich lass mich aber gerne von einem Profi vom Gegenteil überzeugen.

Gibt es neben den beiden Roland Modellen noch andere Empfehlungen?
 
@Sylw
Das was du beschreibst ist ein Klavier mit Silentsystem.
Ebenfalls als Hybrid wird ein Digitalpiano mit Klavierklaviatur bezeichnet. Beispiele sind das Kawai NV 5 und das Yamaha Avant Grand.
Ob in diesem Fall ein Klavier mit Silentsystem hilfreich ist, bezweifel ich. Denn wie ein akustisches Klavier kann dieses verstimmen. Das bedeutet, wenn an diesem Platz ein Klavier mit Silentsystem stehen kann dann kann dort auch ein normales Klavier stehen.
 
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Ich habe mich gerade für ein Kawai Novus NV 5 entschieden. Mir gefallen die Samples von Kawai am besten. Roland klingt in meinen Ohren sehr unnatürlich.
Ein Grund für meine Entscheidung gegen ein Kawai mit Silentsystem war, dass das Klavier neben der Heizung steht. Sonst ist der Klavierstimmer bei mir Dauergast...
 
Ein Hybrid ist ein echtes akustisches Klavier mit eingebauter Silent Funktion, die man ein- und ausschalten kann. Der Anschlag ist echt, da wird nichts simuliert. Aber bei eingeschaltetem Silent wird der Ton dazu digital erzeugt, die Hämmerchen werden vor Erreichen der Saiten gestoppt, schlagen also die Saiten gar nicht an. In der Regel ist das Anschlaggeräusch lauter als bei einem reinen Digitalpiano. Soweit aus Laiensicht :001:
Ein Silent Klavier ist ein akustisches Klavier mit Silent Funktion.

Ein Hybrid Piano hat gar keine Saiten, der Ton ist digital. Vorteil des Hybrid ggü. anderen Digis ist die echte Klavier- oder Flügelmechanik.

Ich hätte für Deine Bedürfnisse entweder 1) ein Silent Klavier empfohlen, eben mit gewissem Risiko bzw. Zusatzmassnahmen zum Schutz des Instruments, oder 2) ein Hybrid Piano als High end Digitalpiano.
 
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Ok da hatte ich tatsächlich die Kleinigkeit übersehen, dass man es nur dann hybrid nennt wenn es keine Saiten hat. Sorry für die Verwirrung.
 
Wenn du eigenständig den Eindruck gewonnen hast, dass du ein akustisches Instrument brauchst, dann stimmt das auch. Digitalpianos, auch neue und (vorgeblich) bessere, würde ich damit gleich zu den Akten legen. Wenn überhaupt, dürftest du mit ihnen nur kurzfristig glücklich werden. Aber natürlich hindert dich (bis auf den Lockdown) nichts daran, die neueste Generation mal probezuspielen.

Zu überlegen wäre, ob die Silent-Funktion wirklich wichtig ist, oder ob du das alte Digitalpiano für diesen Einsatzbereich behalten könntest. Wobei andererseits mit dem Verkauf des CVP-701 der Aufpreis für die Silentfunktion fast schon drin wäre (bei Neukauf).

Ohne Silentfunktion hättest du eine breitere Auswahl, vor allem auf dem Gebrauchtmarkt.
 
Die Silent Funktion wäre nur ein Add-On. Es bleibt ein akustisches Klavier, welches mir der Ofen oder die FBH im Winter dahinbruzzeln würde. Sofern mich niemand vom Gegenteil überzeugt bleibe ich dabei, dass dies nicht funktionieren wird. So gerne ich es auch machen würde.
 
Kein Klavier geht über Nacht kaputt. Und wenn du in 15 Jahren 5000 Euro abschreiben musst, waren das 300 Euro im Jahr. Viel weniger als ein Auto in einem Monat.

Aber wie @Wiedereinsteigerin38 gleich zu Anfang schrieb, gibt es zahlreiche Schutzmaßnahmen, damit es nicht (oder erst viel später) dazu kommt.
 
Ich würde, wenn dir ein akustisches Klavier am meisten zusagt, mich um die Problemfelder einzeln kümmern: Zug von oben kann man eventuell mit geschlossen Türen verhindern, Fußbodenheizung haben ja offenbar auch andere und spielen trotzdem auf einem akustischen Instrument und dann würde ich mich fragen, wie oft der Kaminofen eigentlich tatsächlich benutzt wird. Klar, das ist alles nicht ideal, aber ein gebrauchtes Klavier sollte doch trotzdem etwas aushalten. Zumindest würde ich theoretischen Überlegungen nicht zu viel Raum geben. Ist denn Silent ein absolutes Muss?
 
Wenn es denn ein akustisches Klavier sein soll (was ich für vernünftig halte), gibt es nur eine Lösung: Ofen raus! (oder zumindest aus). Alles andere ist Augenwischerei - und Du versengst (im wahrsten Sinne des Wortes) auf gar nicht mal so lange Sicht eine Menge Geld.
 

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