Concerto für Nachbarns..

  • Ersteller des Themas Wiedereinaussteiger
  • Erstellungsdatum

Wiedereinaussteiger

Wiedereinaussteiger

Dabei seit
1. Feb. 2011
Beiträge
2.692
Reaktionen
1.689
Hallo,

einfach hier mal reingestellt zur fachlichen Begutachtung.

Meine das Beschalltwerden duldende Nachbarschaft verlangt mit zunehmender, niemals an Freundlichkeit nachlassender Hartnäckigkeit, dass ich ihr mal konzertiere. Nun habe ich das dreijährige Hiersein des wohnzimmerwachenden Drachen zum Anlass bezeichnet, sie mal ca. im Februar mit einem Rundumschlag von 300 Jahren Klaviermusik behelligen zu wollen.

Folgendes Programm und Nebenbei:

1- Croft – Ground
2- Bach – Aria und wenige Variationen „Goldberg“
3- Mozart – Klavierkonzert KV 467 („Elvira Madigan“-Thema)
4- Beethoven – Andante aus der Pathetique
5- Chopin – Berceuse op.57
6- Chopin – Nocturne Andante op. 27-2
7- Tarrega – Recuerdos de la Alhambra
8- Joplin – The Entertainer
9- Morton – Dead Man Blues
10- Zwingenberger – Make Me Call California

11- Chopin – Nocturne 9-2 – Spezialversion, Fioraturas (Zugabe)
12- Turpin – Saint Louis Rag (2. Zugabe)

13- Und sollten sie dann uU immer noch nicht zufrieden, abgefüllt sein, einen Rag nach dem anderen, bis ihnen die Ohren abfallen.. :D

Rahmen: a la Horowitz. Sonntags nachmittags 17 Uhr.
Teilnehmer – Einzuladende: drei / vier Paare Nachbarn, ca. 8-10 Personen

Unterwegs wollte ich ihnen ein bissl was zum Klavier, seiner Entwicklung aus dem Cembalo erzählen, und etwas zu der Vollendung, die das Klavier in dem Modell erfuhr, das Meisterstück von Theo Steinweg.

Zu meiner Genese als Hobbyistiker, der nur 18 Monate KU hatte und sich autodidakt ein Vierteljahrhundert lang am Ragtime festbiss, bis er eines wunderschönen Tages Chopin und Nocturnes für sich als „machbar“ (…) entdeckte.

Fragen:

1- convenirt solala das Programm?

2- oben steht eine rein chronologische Ordnung, bis auf #11-13. … Sollte man das variiieren?

3- Wann Pausen, wann Rede-Einsprengsel?

4- Sollte ich eventuell das Reden „outsourcen“? Den Text und das Programm einer sehr kommunikativen Nachbarin geben, dass sie das referiere? (Die, die am hartnäckigsten immer wieder mich zum "Concerto!" forderte und gemahnte..) Das könnte mich „entlasten“.. , am Piano hocken und freundlich grinsen, derweilen sie sich redend müht..

5- Wenn ein bissl drumherum gastgebernd gemacht wird (Abendessenszeit..), sollte man das auf Kasten Bier für die Herren plus Mädchensprudel (Schampus) beschränken? Oder - wg. 18-19 Uhr – was zum Abendessen hinterher tun? Oder unterwegs nach ca. 2/3 Programm was pfuttern, und dann Rest-Programm fortsetzen?

Der bibbernde WEAS - Großkunde der Herzklabaster-Pharmaindustrie
 
Was für ein hübsche Idee!

Beachte aber ( ich sprech da aus Erfahrung, wir haben mal vor einem Chorauftritt ein Sektchen eingenommen; das hat fast den Auftritt gesprengt, weil fast nur noch Gegacker zu vernehmen war ) : den Sekt erst nach Deinem musikalischen Geschenk aufmachen :D
Nee Spaß beiseite :)

Das Programm liest sich für mich als sehr umfangreich. Ich würde mir an Deiner Stelle mal aufschreiben, zu welcher Länge sich Dein geplantes Programm summiert. Insgesamt nicht länger als 1 Stunde incl. Pausen.
Sind denn Deine lieben Nachbarn schon mit Klaviermusik infiziert oder sind es eher "Neuhörer"?
Nichts ist störender als Langeweile von Zuhörern. Deswegen finde ich kurz eingestreute Wortbeiträge klasse, aber wirklich kurz! Das würde ich an Deiner Stelle selbst machen, da Du ja über einen schier unglaublichen Fundus an Wissen über Flügelgeschichte verfügst. Und: es zeigt Dich als Menschen mit vielen Facetten. Außerdem hilft es Dir vielleicht über Auftrittsangst hinweg, denn das ist das, was auf jeden Fall gut klappen wird. :D

Kleine Dipps, ein bisschen fingerfood würde ich dazu kredenzen ( aber keine Chips :D ) Groß essen würde ich nicht machen. Und außerdem achtet sowieso die Hälfte des Publikums auf ihre Figur.

Viel Spaß!

Und... ich will natürlich erfahren, wies dann gelaufen ist, gerne auch mit Klangproben.

LG
Leonie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nachdem LS schon sehr Wichtiges (und Richtiges) gesagt hat, empfehle ich ganz allgemein, Dich in die Rolle des Gastes hineinzuversetzen.

1.) Möchtest Du lange Monologe und dann ein (langes) Konzert? Nee. Also zwischen jedem Stück ein bis zwei nette Anekdötchen oder ein gelungenes Bonmot - und das bitte vom Pianisten (Die Nachbarin kann ja nachher tanzen und strippen).

2.) Wenn Du auch wenig über die Hardware plappern willst (und das willst Du ;-)), dann solltest Du die Stückeauswahl einer chronologisch richtigen Erzählweise anpassen. Du musst also mit Bach anfangen. Und Deine Steinway-Elogen zu den Rags plazieren.

3.) das Ganze bitte am Stück - ohne Pause, aber mit genügend netten Häppchen dazwischen (verbal wie lukullisch). Die Häppchen könnte man übrigens auch thematisch variieren.

4.) Trinken? Satt!!!! Verhindert Husten und beschwingt den Gast. ICH würde sogar das Trinken in die Performance mit einbeziehen. Sozusagen ein Konzert für Ohren und Gaumen (und Leber).

Zu Bach gibt es Wasser (Name und Religiosität/Ernsthaftigkeit). Mozart: ein spritziger leichter Österreicher. Chopin bekommt einen Riesling/Champagner. Ab Beethoven darf der Wein rot werden. Tarrega haut mit einem schweren Spanier voll ein. Zum Runterkommen gibts wieder ein armes Wässerchen und einen Blues. Der erste Rag ist der Auftakt zur Whisky-Verkostung. Das neue Einschenken, Glasverteilen etc. kann der Pianist gut nutzen, um LOCKER zu parlieren, während er seiner Gattin behilflich ist.

Wenn Du ein wenig näher wohnen würdest, würde ich mich glatt einladen ;-)
 

Der Croft-Pop ist älter. ;-) Muss damals unter Fürstentöchterns sowas gewesen sein wie heute Madonnas Material Girl.. Ist aber im Sinne von eventuellen Kürzungen (nach Timescheduling) eh eines der ersten Stücke, das da fliegen könnte, heraus..

Und Deine Steinway-Elogen zu den Rags plazieren.

Jehova!!

Er hat Jehova gesagt!!!!!
;)

= = =

Danke euch beiden erstmal lieb für die Ratschrläge. <verneig>

Ein weinnasses Konzert - das gehe ich mal in mich zu sinnieren, fascinating.. Also wollen tät er schon mögen ersehnen, nur ob er zu trauen sich herauszuwagen mutig zu sein sich zu erfrechen aufraffen könntete..?..

On verra.

Nun ihr wieder.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Croft. Ich dachte, das sei was ganz frisches!!!! So kann man sich täuschen.

Mach das mit den Weinen!!! Trau Dich. Aber Du selbst musst es machen wie die Politiker: Immer nur ein wönziches Schlöckchen pro Durchgang.
 
Hallo,

hier nur die Essenz aus eigenem Erleben.

Schönes Programm, aber die Zeit solltest Du wissen: "Wie lang spielst Du uns was vor? Ich muss nachher gleich weg ..."
Vielleicht max. 60 Minuten: "Eine Klavierstunde bei mir" könnte auf einer kleinen Einladung mit dem Programm stehen.

Stelle unbedingt die Wohnungsglocke ab und das Telefon.

Als Gastgeber wartet man immer auch auf die Letzten: "... ich konnte leider nicht früher..."

Es ist besser, Du bist entweder Gastgeber oder Künstler - beides in Personalunion ist schwierig! Jede Fremdbeschäftigung im Vorfeld nagt an Deiner Konzentration. Vielleicht hast du jemanden, der die Rolle des Empfangs an der Tür usw. übernimmt.

Wie oben schon geschrieben - nur von mir selbst erlebtes!! - Die ersten zwei Stücke sind gespielt. A: " das ist aber hübsch, wie lange spielst Du schon?" B: "das hat mir auch außerordentlich gefallen, meine Nichte hat jetzt auch schon Klavierunterricht...." C: "Ich habe die Goldbergvariationen schon mal von .... in ... gespielt gehört - fantastisch!" A: "Ich besitze die Aufnahme mit Glenn Gould .... "

Lieber Wiedereinaussteiger, überlege, wie Du solche wertvollen Gespräche gar nicht erst aufkommen lässt, wenn Du nicht am Schluss darum betteln musst, doch weiter spielen zu dürfen! Deine Konzentration dürfte dann auch im Eimer sein.

Auch Redebeiträge Deinerseits müssen Dein Solo bleiben und nicht als Aufforderung verstanden werden: "Jetzt wird gebabbelt!", vielleicht angezettelt durch eine interessierte Zwischenfrage.

Bei einem Hauskonzert mit einem fremden Künstler sind die Leute zurückhaltender - aber das hilft hier nicht weiter.

Das Drumrum finde ich nicht so wichtig - die Hauptsache ist, Du kannst ruhig "durchspielen", einschließlich Bemerkungen Deinerseits, aber keine Pause!
Nach einer Zwischen-Pause kriegst Du Deine liebe Nachbarschaft nicht mehr vom Futter und vom Babbeln weg!

Am Schluss unbedingt was zum Knabbern - je besser die Häppchen sind, um so besser ist die Erinnerung an Dein Konzert.
Vielleicht wirst Du nach dem Rezept für den leckeren Aufstrich gefragt .... :D

Gutes Planen und Gelingen wünscht

Walter
 
Ich würde das Programm auch auf eine Stunde begrenzen; denn wenn es darüber hinaus geht, fangen die Leute in der letzten Reihe mit fachkundigen Kommentaren an. Ich würde aber ein paar knappe (!) Erläuterungen zu den Stücken geben, vielleicht ein klein wenig autobiographisch gefärbt; das hilft den ganz ahnungslosen doch ein gutes Stück weiter. Und Dein Lieblingsthema, die Eingeweide des Drachens und deren Feuerspeimechanismus, erklärt zu zum "Inoffizium" und verlegst es in die Sektphase. Dann können die Bastler zwischen seinen Beinen herumkrabbeln, die andern dagegen unter sich darüber fabulieren, ob Du ihn wirklich passend zu den Gardinen gekauft hast.

Im übrigen schließe ich mich fishermans letztem Satz an (würde allerdings Silvaner von Schmitts Kindern in Randersacker ausschenken) ;).

Viel Erfolg!

Friedrich
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Weas, ich sage dir hiermit feierlich: du kannst nichts falsch machen!!! Allein die Tatsache, dass deine Nachbarn ein Konzert von dir hören wollen, obwohl sie dich immer üben hören *kicher*, ist so ein Riesenkompliment, dass nichts schief gehen kann, auch wenn mal was schief geht! :D

Du müsstest mal meine Söhne hören, wenn sie auch noch Schülervorspiele meiner Schüler hören müssen, obwohl sie immer zwangsbeschallt werden mit meinem Unterricht ("bäh, ich kann die Stücke doch eh schon auswendig/nicht mehr hören........", bei meinen Stücken ist es auch nicht viel anders :D ).

Ansonsten:

du redest, denn das kannst du (vielleicht vereinbaren, dass Ehefrau Zeichen gibt, wenn Göttergatte ins Schwadronieren gerät *hihi, unschuldigguck* ). Du wirst sicher vorher den Ablauf proben - da siehst du, wie lange was dauert. Insgesamt 60 min., gesamte Redezeit ca. ein Drittel oder weniger , Blöcke aus Stücken bilden und dazwischen Redezeit einbauen und da Bezug auf die folgenden Stücke nehmen oder was über's Instrument erzählen oder...oder.... . Am Anfang nur Begrüßung, außer du hast das Gefühl, dass dir Reden guttut (mir nicht! :p ) und mit dem Stück anfangen, mit dem du dich am wohlsten fühlst, egal welches. Akzeptieren, dass da auch mal was daneben geht. Das interessiert die Leute nicht (wenn sie's überhaupt hören - wenn du manche Fehler schon vorher beim Üben gemacht hast, denken sie, das gehört so :D ), die wollen einfach einen geselligen Nachmittag/Abend erleben mit Wein, Mann und Klavierspiel (kriegen die etwa die guten Weine aus dem Weinkeller kredenzt????? Buhuhu....).

Essen o.ä. erst hinterher und bloß keine Chips oder so zum Wein................(Geräuschkulisse).

Was die Zugaben betrifft: ist dein letztes reguläres Stück schnell oder ruhig? Die erste Zugabe sollte konträr dazu sein und dann immer wieder gegensätzliches. Am Schluss mit was fetzigem (Rag) aufhören, das ist gut für die Stimmung.

Dein Programm ist super - es ist für jeden etwas dabei und die Stücke sind nicht zu lang.

Für die Zukunft: bestimmt wollen alle das wiederholen, dann kannst du sagen, dass es das nächste Mal einen Museabend bei dir gibt, bei dem jeder, der will, was musisches vortragen kann und Essen mitgebracht wird. Erst einmal wünsche ich dir ganz viel Spaß, Genuß und Freude!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Die Zuhörer werden das eh haben!

Liebe Grüße

chiarina
 
Geschätzter Friedrich,

meintest Du mit des Fischermannes Letztem Satz folgenden:

Wenn Du ein wenig näher wohnen würdest, würde ich mich glatt einladen ;-)

.. oder folgenden?

Aber Du selbst musst es machen wie die Politiker: Immer nur ein wönziches Schlöckchen pro Durchgang.

;)


…fräächt mal neuchierich der WEAS.

Also, wenn Chiarina recht hat (bin da ganz zupf-err-sichtlich), dann ist das eh nicht das letzte Concerto.

Wahrscheinlich ist sowas eines der Dinge, wo man sich hinterher blöde im Spiegel anguckt und sich selber einen sagt: hey, Allder, Llan, Säckes, was bist denn du nur für ein Verpennter, warum fängst du mit sowas Feinem JETZT erst an..?..!!..????

Den Flügi hab ich ja auch 20 Jahre zu spät geholt..

Die Familie lauert da auch schon, und ich hab da eine SEHR große.. Dann das Päckchen sehr guter Freunde, nicht viele, aber allesamt schwer musik-affin..

Die Nachbarn sind da erstmal nur Erstes Kanonenfutter; Vversuchsballon, ggfs. selbst entschullt, Strafe fürs Hartnäckige..!.. , alten Mann so unter Druck zu setzen! <empoertguckt>

Murphy's Law wird da sicherlich zart zuschlagen: If Anything CAN go wrong, it will. NB Den Flügi und seine Prep will ich da jedoch mal felsenfest ausschließen. Denn ich hab da nur und ausschließlich einen 1A Technikus drangelassen..
;)

An Futter wird's übrigens dann Westfälischen Nudeleintopf aus der Beinscheibe geben. Das kann man mannarm vorweg preppen, geht fixx hinterher. Das macht wieder gepfeffert warm, wem nicht bereits bei Chopin oder spätestens Joplin schon ganz heiß wurde..
 
Ich nahm mir auch schon die Freiheit, dem guten weas die Frage zu stellen, welcher Umkreis denn nun genau seine Nachbarschaft definiert :). Falls dann auch noch für eine gute Getränkeauswahl gesorgt ist, wird das wohl ein Abend der sinnlichen Höhenflüge(l) werden. Ich halte es da wie fisherman, wenn der Rag beginnt naht die Stunde des Whisky, auf das die Sippe auf dem Heimweg schwankend in Paaren ein gerades A bilde.

Frei nach dem Motto:"Wein auf Bier, das rat´ich dir. Bier auf Wein, das rat´ich dir!"

Allerdings kann zu viel Alkohol das Glück im Spiel durchaus schwächen. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, als ich auf einem Geburtstag zu später Stunde an ein so im Wege stehendes Keybord (Ohhh welch Frevel) gebeten wurde. Irgendetwas habe ich wahrscheinlich auch gespielt und man neigte auch dazu sich daran zu erfreuen (welch Wunder), aber glücklich ist der Betrunkene, der vor betrunkenem Volk spielen darf...

weas, ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem doch recht umfangreichen Programm, dass dich die Nachbarn noch recht lange hören wollen und dürfen!

So, jetzt hat sich der Onkel Tarrasch aber selbst einen Macallan verdient und prostet in die Ferne!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Allerdings kann zu viel Alkohol das Glück im Spiel durchaus schwächen.

Cheerio Mr. Tarrasch.

„Kann“ ==> „wird“.

Das "zu viel" ist auch streichbefähigt. ;)

Amtlich unter (Hobby-)Klavierspielerns verprobt zu Berlin beim Claviotreff 2010, als nach ansätzlichem Genuss eines CBS Cru Bourgeois Superieur (es war der Chateau La Tour de By des nicht unebenen Jahres 2005 offerirt..) sich dann der Fischersmann des Spielensollens dann restweise komplett enthielt - und eine mutige Dame aus Hamburg, Mitorganisatorin, es noch im Guten probierte, das Tun dann aber mit gewissem Kichern recht schnell einstellte.

Seither sollte – min. in Kreisen der damals reichlichen Teilnehmer – klar sein, dass es eine eineindeutige Reihenfolge-Matrix-Beziehung von Ablauf Wein-Klavier oder Klavier-Wein gibt, mitsamt Efolgsaussicht in der jeweiligen Disziplin.

Wozu klar auszusagen ist, dass dem Erfolg des Weines nur seine eigene Qualität verhülft, die Qualität des gebotenen Klavierspieles (vorher, nachher) aber dem Weine vollkommen gleichgültig ist.

Was umgekehrt keineswegs behauptet werden kann, nein, das Gegenteil ist erwiesen. Min, die Menge verkonsumierten Weines beeinflusst das nachfolgende Klavierspiel ungemein..

..OK, mag sein, dass da ein Übungsgrad eine Rolle spiele. Es solle ja auch ukrainische oder ostrussische Truckdriver geben, die gar nicht erst starten brauchen, bevor sie nicht min. 2,5 Promille intus haben.. Aber irgendwie wird mir das immer mehr OT.. .. ;)

Also klar ist, dass es empfangsseitig Mädchensprudel und Gezapptes für den Gast-Herren geben wird. Der Pianist wird sich tutto completti der C2H5OH-Moleküle des Aktualtages enthalten, bis der Tastendeckel fällt. Die Versorgungslage unterwegs des Concertos, uU Luft aus Gläsern rauszulassen (und im Wechsel an den Kehlen wieder rein..), ist noch nicht entschieden.
 
Habe nun - ach - mit heißem Bemühn studirt La Musica, und das Concerto in seinen Details verprobet. Sowie testhalber aufgenommen. Auch des PianHero Rede. Unter Wohlweiser Rücksicht auf die allhier dargebotenen hülfreichen Handreichungen.

Der Croft mit seinem Ground kommt nicht - noch nicht. Zu früh. Zu verklemmt sind noch die Fingern hieran. Es wird mit Bachs Aria der Goldbergs beginnen, nur eine Vari, dann wieder - obligat - Aria. Beethoven ist dto. geklemmt. Schaff ich nicht. (NB OT Wer den etwas besser hatte nachbarschaftlich hören wollen, ward schon mal vor zwei Jahren im Umkreis von 300 Metern damit beschallt, als versehentlich das Küchenfenster auf Kipp offenstand..)

Bis allhier sind es 45 min Musik, und 13 Min geschwungene Rede.

Beim Proben habe ich mit gewissem Erschecken gemerkt, dass ich mich weder um den Joplin Ententrainer noch um den Slow Boogie vom Zwingenberger in den vergangenen Monaten angemessen gekümmert hatte – die waren stocksteif geworden und verflucht böse schon eingerostet.. Ich hab sie aber wiederbeleben können.. :D

Als erste Zugabe habe ich die Nocturne 9-2 ergänzt - nun vorweg mit der Field-Nocturne gleicher Tonart Es-Dur. Woran kurz erklärt wird, wie der muntere Ire Field mit seiner Musi bis Russland kam, dann auf seinem Rückweg als alter Mann noch mitansehen musste, wie der 18j. Frederick C aus P ihm löblich nacheiferte - und ihn auch gleich mal schlank rechts überholte..

Damit wären dann zwei Päärchen solchen Stoffes drin, vorn im Programm die Berceuse und 27-2, beide Des-Dur, dann hinten im Zugabenbereich zwei Nocturnes Es-Dur.

So man dann noch etwas hören wollte, wäre ein Ragtime dran.

Allerdings erwäge ich, das Concerto im Zugabenbereich noch um etwas hoch modernes und sehr schmuckes zu ergänzen, gefunden auf der Website der Pianistin Katja Schönafinger.

J. Cage - 4`33 "tacet for any instrument"

Als dritte Zugabe.
:D

= = = =

Programm:

1- Bach – Aria und wenige Variationen „Goldberg“
2- Mozart – Klavierkonzert KV 467 („Elvira Madigan“-Thema)
3a- Chopin – Berceuse op.57
3b- Chopin – Nocturne Andante op. 27-2
4- Tarrega – Recuerdos de la Alhambra
5- Joplin – The Entertainer
6- Morton – Dead Man Blues
7- Zwingenberger – Make Me Call California


Zugaben:

Z1a- Field - Nocturne Es-Dur
Z1b- Chopin – Nocturne 9-2 – Spezialversion, Fioraturas

Z2- Turpin – Saint Louis Rag (2. Zugabe)

Z3- Cage - 4` 33`` "tacet for any instrument"

NB die mit a und b markierten Stücke werde ich hintereinander spielen, in den ausklingenden Endakkord, ohne die Dämpfer zu setzen, das nächste Stück starten. Nach vorheriger Instructio an die Zuhörer, dass ein Stück nicht dann zu ende ist, wenn sie dächten, es sei zuende, sondern dann, wenn der Klang verstummt. Damit zu hindern, mit Klatschen unterbrochen zu werden..

= = = =

Bevor das Anfang März auf Nachbarns losgelassen wird, werde ich einem Freund zu seinem Geburtstag die Teilnahme an der Generalprobe schenken. Freitag davor. - ergänzend eine guute Pulle Weines. (Die muss es dann wieder rausreißen, nein: sie wird.)

Am Samstage wünscht der Pianist zu ruhen, nee es ist Altbenz-Treff. Und des Sonntags, zu des Vladimir H's Zeit söivetien Klocken (d.h. wenn er seine geliebte Seezunge verdaut hatte), dann gehts auf "Los!" los.
 
Es könnte Dir passieren, dass die werte Nachbarschaft nach 4.33 Dich auffordert, künftig doch nur noch dieses Stück zu üben .....
Nix für ungut - lass es krachen!

Walter
 
Salvete Maestro weas,

dieses Programm gefällt mir bei genauer Beobachtung wesentlich besser als deine erste Ausarbeitung. Auch der Zeitreisencharakter bleibt immer noch erhalten, sodass die Gefahr mit dem musikalisch-geschichtlichem Holzhammer erschlagen zu werden nicht gegeben ist.
Schade find´ ich´s um den doch gestrichenen Beethoven, aber das Auditorium wird´s verzeihen zumal ihm das alte Programm nicht bekannt ist.

Zuletzt fehlt eigentlich nur noch mit der schwäb´schen Bahn aufzutrumpfen, um die geneigten Höhrer in geneigte Musiker zu verwandeln. ;)
 
Bis allhier sind es 45 min Musik, und 13 Min geschwungene Rede.

Das Programm gefällt mir gut, aber ...

Bis allhier sind es 45 min Musik, und 13 Min geschwungene Rede.
... wir sollten die alte Oberkirchenratsregel nicht außer Acht lassen "predigen Sie über alles, aber nicht über 15 Minuten". Ich denke der Mensch hatte recht, alles was drüber geht, verpufft einfach.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Und was ist mit les vins & Häppchen? Schade.
 

Zurück
Top Bottom