Comptine d'un autre été: L'après midi

Wie findet ihr Comptine d'un autre été: L'après midi?

  • Ich find's göttergleich!

    Stimmen: 38 48,1%
  • Ich kann es nichtmehr erhören!

    Stimmen: 41 51,9%

  • Umfrageteilnehmer
    79
penetrant wie ich bin, kopier ich´s nochmal:

Ich halte Position beziehen für eindeutiger, als mal hier mal da irgendeine Formulierung herauszugreifen, und dann diese zu Abschweifungen zu verwenden (Krankenschwestern etc. ... ) - - ich würde, so sie bei mir vorstellig würde, besagtem Mädchen erklären, was Floskeln und Versatzstücke in der Musik sind und ich würde ihr zu bedenken geben, ob sie z.B. von einem Herzensfreund gerne eine Liebeserklärung hören möchte, die quasi wie abgeschrieben wirkt und keine eigenen echten authentischen und glaubhaften Äusserungen enthält. Nach so einem Ansatz kann man sehr produktiv weitermachen und vergleichend verschiedene andere Musik hören und durchgehen - sowohl trivialere als Comptine (das gibt es auch), als auch "weniger triviale". Hierbei wird nichts anderes gemacht, als ein Erkenntnisweg geboten, Informationen werden mitgeteilt - und hurra!! das verletzt nicht einmal das geringste Gefühlchen.

Wer Musik mag, schätzt, braucht, hat ein Recht darauf, dass sie ihm verständlich gemacht wird - das ist nicht selten nötig, weil Musik nicht ganz so einfach ist wie "mit schmecken Gummibärchen oder mir schmecken sie nicht". Das ist die Aufgabe, welche man hat, wenn man z.B. so eine Mädchen ernst nimmt.
(...)
und ich wiederhole nochmals: etwas zu erklären verletzt keine Gefühle!

vielleicht geht´s ja weiter?

Gruß, Rolf
 
Ich habe jetzt alle Beiträge der letzten Nacht gelesen und sehe bei jedem Teilnehmer hier die Rücksicht auf die Gefühle der Comptine-Begeisterten :)

Die Frage ist doch, was macht man? Versucht man aufzuzeigen, dass die Comptine qualitative Schwächen hat und es Besseres gibt? (Rolf, Gomez)
Das ist mir bei den "Befürwortern" der Comptine nicht ganz klar geworden. Würden diese das nicht genauso machen?

Ich glaube, im Grunde seid ihr euch ziemlich einig, aber jeder betont verschiedene Aspekte, die aber jeweils beim Anderen auch enthalten sind.

marcus, mal als User unterwegs, nicht als böse einschreitender Moderator ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
off-topic - kleine Denkanregung

Ich habe jetzt alle Beiträge der letzten Nacht gelesen und sehe bei jedem Teilnehmer hier die Rücksicht auf die Gefühle der Comtpine-Begeisterten :)

...mich hat es ja von Anfang an verwundert, dass hier - aus mir unerfindlichen Gründen - das Verletzen von Gefühlen überhaupt so umfangreich hochkochte...

Protagoras bezeichnet einen großen, entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der griechischen Philosophie. Er ist der erste, der nicht mehr vom Objekt, von der äußeren Natur, sondern vom Subjekt, vom geistigen Wesen des Menschen ausging.33 Er ist darin unverkennbar ein Vorläufer des Sokrates, ja, er steht in gewissem Sinne an der Spitze der ganzen antimaterialistischen Entwicklungsreihe, die man gewöhnlich mit Sokrates beginnen läßt. Gleichwohl behält Protagoras noch die engsten Beziehungen zum Materialismus, eben dadurch, daß er von der Empfindung ausging, wie Demokrit vom Stoff; zu Plato und Aristoteles aber tritt er dadurch in schroffen Gegensatz, daß ihm – und auch dieser Zug ist dem Materialismus verwandt – das Einzelne und Individuelle das Wesentliche ist, während jenen das Allgemeine. Mit dem Sensualismus des Protagoras verbindet sich ein Relativismus, der uns an Büchner und Moleschott erinnern kann. Die Aussage, daß etwas sei, bedarf [33] stets der näheren Bestimmung: im Verhältnisse wozu es sei oder werde; sonst ist gar nichts damit gesagt!34 Ganz so sagt Büchner, um das »Ding an sich« zu bekämpfen, daß »alle Dinge nur füreinander da sind und ohne gegenseitige Beziehungen nichts bedeuten,«35 und noch bestimmter Moleschott: »Ohne ein Verhältnis zu dem Auge, in das er seine Strahlen sendet, ist der Baum nicht da.« Dergleichen läßt man heutzutage wohl noch als Materialismus passieren; für Demokrit aber war das Atom ein »Ding an sich«. Protagoras ließ die Atomistik fallen. Ihm war die Materie etwas an sich völlig Unbestimmtes, in ewigem Fluß und Wechsel begriffen. Sie ist das, was sie einem jeden scheint.

Am bezeichnendsten für die Philosophie des Protagoras sind folgende Fundamentalsätze seines Sensualismus:

■1. Der Mensch ist das Maß aller Dinge; der Seienden, daß sie sind; der nicht Seienden, daß sie nicht sind.


■2. Entgegengesetzte Behauptungen sind gleich wahr.


Von diesen Sätzen ist der zweite der auffallendste und zugleich derjenige, welcher an die gewissenlose Rabulisterei, die man nur zu häufig für das eigentliche Wesen der alten Sophistik hält, am entschiedensten erinnert. Er gewinnt jedoch einen tieferen Sinn, sobald man ihn aus dem ersten Satze, welcher den Kern der Lehren des Protagoras enthält, erklärt.

Der Mensch ist das Maß der Dinge, d. h. es hängt von unseren Empfindungen ab, wie die Dinge uns erscheinen und dieser Schein ist das allein Gegebene. Also nicht etwa der Mensch nach seinen allgemeinen und notwendigen Eigenschaften, sondern jeder einzelne in jedem einzelnen Moment ist das Maß der Dinge. Würde es sich um die allgemeinen und notwendigen Eigenschaften handeln, so wäre Protagoras ganz als Vorläufer der theoretischen Philosophie Kants zu betrachten, allein Protagoras hielt sich beim Einfluß des Subjektes, wie bei der Beurteilung des Objektes streng an die einzelne Wahrnehmung und weit entfernt, den »Menschen als solchen« ins Auge zu fassen, kann er streng genommen nicht einmal das Individuum zum Maß der Dinge machen; denn das Individuum ist veränderlich, und wenn die gleiche Temperatur dem gleichen Menschen bald kühl bald schwül vorkommt, so sind beide Eindrücke je in ihrem Moment gleich wahr, und außer dieser Wahrheit gibt es keine andre.
Nun erklärt sich der zweite Satz mit Leichtigkeit ohne Widersinn, sobald man die nähere Bestimmung hinzufügt, wie dies das System [34] des Protagoras verlangt: im Sinne von zwei verschiedenen Individuen.

Es fiel Protagoras nicht ein, die nämliche Behauptung im Munde des nämlichen Individuums für wahr und falsch zugleich zu erklären; wohl aber lehrt er, daß zu jedem Satz, den jemand behauptet, mit gleichem Recht das Gegenteil behauptet werden kann, insofern sich jemand findet, dem es so scheint.

Daß in dieser Betrachtungsweise der Dinge ein großes Moment der Wahrheit liegt, ist unverkennbar; denn die wahre Tatsache, das unmittelbar Gegebene ist in Wirklichkeit das Phänomen. Aber unser Gemüt verlangt etwas Beharrendes in der Flucht der Erscheinungen. Sokrates suchte den Weg zu diesem Beharrenden; Plato glaubte es im schroffsten Gegensatz gegen die Sophisten im allgemeinen gefunden zu haben, dem gegenüber nun das Einzelne in wesenlosen Schein zurücksank. In diesem Streit haben, rein theoretisch betrachtet, die Sophisten recht, und Platos theoretische Philosophie kann ihre höhere Bedeutung nur aus der tief begründeten Ahnung einer verborgenen Wahrheit herleiten und aus ihren Beziehungen zu den idealen Gebieten des Lebens.

In der Ethik treten die fatalen Konsequenzen des von Protagoras eingenommenen Standpunktes am offensten hervor. Zwar hat Protagoras selbst diese Konsequenzen nicht gezogen. Er erklärte die Lust für den Beweggrund des Handelns, allein er zog einen scharfen Unterschied zwischen den guten Bürgern und edlen Männern, die nur am Guten und Edeln Lust haben, und den Schlechten und Gemeinen, die sich zum Schlechten gezogen fühlen.36 Gleichwohl mußte sich schon unmittelbar aus der theoretischen Weltanschauung jenes unbedingten Relativismus auch die Folgerung ergeben, daß für den Menschen auch dasjenige recht und gut ist, was ihm jedesmal recht und gut erscheint.

Als praktische Männer, sogar Lehrer der Tugend, halfen sich die Sophisten einfach damit, die überlieferte hellenische Moral in Bausch und Bogen auch als die ihrige anzunehmen. Von einer Ableitung derselben aus einem Prinzip konnte keine Rede sein; selbst die Lehre, daß diejenigen Gesinnungen zu fördern seien, welche das Wohl des Staates fördern, wurde nicht zum Moralprinzip erhoben, so sehr sie sich einem solchen nähert.

So ist es begreiflich, daß die bedenklichsten Folgerungen aus dem Prinzip der Willkür nicht nur von fanatischen Gegnern, wie Plato, sondern gelegentlich auch von verwegenen Schülern der Sophisten [35] gezogen wurden. Die berühmte Kunst, die schlechtere Sache als die bessere erscheinen zu lassen, wird von Lewes als eine Disputierkunst für praktische Leute, als die Kunst »sein eigener Advokat zu sein« in Schutz genommen; die Kehrseite der Sache liegt aber auf der Hand. Die Verteidigung genügt, um die Sophisten auf dem allgemeinen Boden der hellenischen Durchschnittsmoral als wackre und unbescholtene Männer erscheinen zu lassen; sie genügt nicht, um die Ansicht zu widerlegen, daß die Sophistik in der hellenischen Kultur ein zersetzendes Element war.
(Lange, Geschichte des Materialismus)
;)

Gruß, Rolf
 
Hallo allerseits,

jetzt musste ich erst mal mir den sehr interessanten Beitrag von Rolf über Protagoras etc, durchlesen - mir raucht der Kopf (apropos Raucherecke...;)) ob so viel Weisheit am frühen Morgen :D . Am Ende habe ich leider etwas nachgelassen. Aber das muss man erst mal bringen - da liest man ahnungslos einen Faden über die Comptine und bekommt dann unter anderem so etwas serviert ... :). Übrigens: das macht doch die Qualität eines/dieses Forums aus - eine sehr große Bandbreite der Beiträge, wie sie woanders vielleicht nie zustande käme! Deswegen finde ich es sehr wichtig, auch die Kritiker dieses Stückes in vollem Umfang zu Wort kommen zu lassen - sonst wäre es doch überhaupt keine Diskussion, die diesen Namen verdiente. Außerdem sagt der Beitrag doch z.T. das aus, was ich die ganze Zeit versuche zu vermitteln, nur leider mit 1000x stümperhafteren Worten: Entgegengesetzte Behauptungen sind gleich wahr!!!


Wenn ein Hörer, der das Stück über alle Maßen liebt, meiner Meinung nach kein Urteil bzw. Rückschluss auf seinen Charakter verdient, so gilt das doch umgekehrt auch für jemanden , der sagt, ich finde das Stück einfach nur grauenhaft! Verschiedene Empfindungen, die es nun mal zu hauf gibt, müssen m.E. ausgehalten und respektiert werden!

Davon zu unterscheiden ist noch die kompositorische Qualität des Stückes, über die ich aber hier gar keinen Dissenz sehe.

Übrigens besteht noch Hoffnung im Hause Deutschlands: ich persönlich kenne das Stück überhaupt erst seit vier Wochen, seitdem eine Schülerin von mir mit den Noten in den Unterricht kam und sagte, sie habe von einer Freundin die Noten besorgt und wolle dieses Stück unbedingt spielen. Ich, der ich dieses Stück gar nicht kannte, sagte, "warum nicht" und los ging's. Ich habe mich mit Urteilen vollkommen zurückgehalten. In der letzten Stunde nun fragte mich meine Schülerin sehr verwirrt, was eigentlich von diesem zweiten oktavierten Teil zu halten sei - sie wüßte gar nicht, in welchem anderen Ausdruck dies zu spielen sei ..... . Sie ist nämlich gewohnt, auf Entwicklungen zu achten, in welchem Kontext Phrasen stehen ...... . Ich habe sie gefragt, was sie denn selbst dazu meine und sie sagte, sie könne mit diesem zweiten Teil gar nichts anfangen, es wäre eigentlich die Wiederholung des ersten, aber sie wüßte nicht, warum überhaupt. Außerdem hätte es ja gar keine Entwicklung gegeben...... :D

Deswegen glaube ich, dass man mit Erklärungen hier nichts ausgerichtet hätte - Jugendliche wollen in der Regel nichts erklärt bekommen, sie wollen es selber rauskriegen/erfahren. Der Weg geht m.E. darüber, auch andere Musik zu hören/zu spielen und (als Klavierspieler) musikalische Arbeit zu kennen.

Auf dass der Heilige Geist uns erleuchte

chiarina
 
Ich habe jetzt alle Beiträge der letzten Nacht gelesen und sehe bei jedem Teilnehmer hier die Rücksicht auf die Gefühle der Comtpine-Begeisterten :)

Die Frage ist doch, was macht man? Versucht man aufzuzeigen, dass die Comptine qualitative Schwächen hat und es Besseres gibt? (Rolf, Gomez)
Das ist mir bei den "Befürwortern" der Comptine nicht ganz klar geworden. Würden diese das nicht genauso machen?

Ich glaube, im Grunde seid ihr euch ziemlich einig, aber jeder betont verschiedene Aspekte, die aber jeweils beim Anderen auch enthalten sind.

marcus, mal als User unterwegs, nicht als böse einschreitender Moderator ;)

Dass dieses Stück qualitative Schwächen hat wird sicher von fast allen zugestanden.

Aus meiner Erfahrung ist der beste Lernerfolg immer dann eingetreten, wenn der Lernende selbst herausfinden konnte, dass es Besseres gibt.

Das gelingt aber nicht, wenn ich dem Liebhaber des Stückes gleich mitteile, dass es sich um mindere Qualität handelt und ich ihm mal zeigen möchte, was es Feineres gibt. Damit provoziere ich von vornherein eine Ablehnungshaltung.

Es gibt nur den langen Weg, der viel Geduld efordert. Ich muss mit dem Schüler andere Stücken durchnehmen und da kommt es auf gute Auswahl an.

Ich habe sehr junge Schüler erlebt, die von sich aus den Unterschied herausfanden und auch andere, bei denen sich nichts tat.
Wir dürfen nicht vergessen, dass gerade ein Grossteil der Jugend heute nicht von den Eltern und auch nicht von der Schule sondern in der Hauptsache von den Medien erzogen und beeinflusst wird.

Wer es auch mit Hilfe eines Lehrers nicht herausfindet, was er da hört, dem sollte man weiter seinen Spaß gönnen. Die Übermacht des Mainstream ist eben nicht leicht zu knacken.
 
In der letzten Stunde nun fragte mich meine Schülerin sehr verwirrt, was eigentlich von diesem zweiten oktavierten Teil zu halten sei - sie wüßte gar nicht, in welchem anderen Ausdruck dies zu spielen sei ..... .
Seltsam. Ich empfinde die Reprise (:D:D) an dieser Stelle als bewegenden Moment. Dass wir uns nun eine Oktave höher befinden, gibt der Melodie etwas zerbrechlicheres, sensibleres (in diese Richtung).

Ich kann nicht ohne Schmunzeln über die Beziehung Komposition - Ausdruck in diesem Stück schreiben ;)
 
Außerdem sagt der Beitrag doch z.T. das aus, was ich die ganze Zeit versuche zu vermitteln, nur leider mit 1000x stümperhafteren Worten: Entgegengesetzte Behauptungen sind gleich wahr!!!

F.A. Lange referiert da über einen berühmt-berüchtigten Vorsokratiker und erklärt, dass der "zweite Kernsatz" durchaus problematisch ist und nicht einfach unreflektiert ins Zitatschatzkästchen übernommen werden kann :) - - das hab ich doch in dem langen Zitat extra markiert...

herzliche Grüße, Rolf
 

Das gelingt aber nicht, wenn ich dem Liebhaber des Stückes gleich mitteile, dass es sich um mindere Qualität handelt und ich ihm mal zeigen möchte, was es Feineres gibt. Damit provoziere ich von vornherein eine Ablehnungshaltung.

Es gibt nur den langen Weg, der viel Geduld efordert. Ich muss mit dem Schüler andere Stücken durchnehmen und da kommt es auf gute Auswahl an.

ich würde, so sie bei mir vorstellig würde, besagtem Mädchen erklären, was Floskeln und Versatzstücke in der Musik sind und ich würde ihr zu bedenken geben, ob sie z.B. von einem Herzensfreund gerne eine Liebeserklärung hören möchte, die quasi wie abgeschrieben wirkt und keine eigenen echten authentischen und glaubhaften Äusserungen enthält. Nach so einem Ansatz kann man sehr produktiv weitermachen und vergleichend verschiedene andere Musik hören und durchgehen - sowohl trivialere als Comptine (das gibt es auch), als auch "weniger triviale". Hierbei wird nichts anderes gemacht, als ein Erkenntnisweg geboten, Informationen werden mitgeteilt - und hurra!! das verletzt nicht einmal das geringste Gefühlchen.

ist doch erstaunlich ähnlich, oder nicht? ;)

Gruß, Rolf
 
F.A. Lange referiert da über einen berühmt-berüchtigten Vorsokratiker und erklärt, dass der "zweite Kernsatz" durchaus problematisch ist und nicht einfach unreflektiert ins Zitatschatzkästchen übernommen werden kann :) - - das hab ich doch in dem langen Zitat extra markiert...

herzliche Grüße, Rolf


Hallo Rolf,

willst du damit etwa sagen, dass ich dein Zitat bis zum Ende hätte durchlesen sollen, ehe ich mich dazu äußere - :D ! ....... :oops:

Na ja, jetzt habe ich es ja gemacht ..... ! Ich finde ja solche philodophischen Fragen und Überlegungen total interessant, auch wenn ich mich da zu wenig auskenne. Mir ist schon klar, dass Protagoras Überlegungen Grenzen haben müssen - für mich sind sie in Grenzüberschreitungen zu anderen lebenden Objekten/Subjekten definiert. In deinem Zitat ist das wohl unter Ethik zu verstehen, oder?

Zitat:

"In der Ethik treten die fatalen Konsequenzen des von Protagoras eingenommenen Standpunktes am offensten hervor."

"Gleichwohl mußte sich schon unmittelbar aus der theoretischen Weltanschauung jenes unbedingten Relativismus auch die Folgerung ergeben, daß für den Menschen auch dasjenige recht und gut ist, was ihm jedesmal recht und gut erscheint."


Das wäre natürlich eine Katastrophe für jede Gesellschaft! Aber trotzdem ist es ja auch heute noch so, dass viele Gesellschaften ihre eigenen Wertmaßstäbe haben - daraus entstehen ja die oft kulturell bedingten Konflikte. Was ist da die Wahrheit?

Außerdem ist mir noch nicht klar, wie jetzt die Comptine und unsere Diskussion da genau hinein passt. Und wie ist dieser Satz zu verstehen:

"In diesem Streit haben, rein theoretisch betrachtet, die Sophisten recht, und Platos theoretische Philosophie kann ihre höhere Bedeutung nur aus der tief begründeten Ahnung einer verborgenen Wahrheit herleiten und aus ihren Beziehungen zu den idealen Gebieten des Lebens."

Viele Grüße von einer die Dinge gern ergründenen

chiarina

P.S.: Übrigens sind wir heute abend zu einer Grillparty eingeladen, um Fußball zu gucken. Und ich erntete vollkommenes Unverständnis, als ich zugab, noch nicht einmal zu wissen, dass heute Inter Mailand gegen Bayern spielt. Von der Eishockey-Weltmeisteschaft hatte ich auch noch nichts gehört - auch beim Fußball u.a. können Geschmäcker sehr weit auseinanderliegen ....:D
 
Übrigens sind wir heute abend zu einer Grillparty eingeladen, um Fußball zu gucken.

verblüffend!! wir auch!! :)

was den Rest betrifft: es kann nicht schaden, die Überlegungen zu Protagoras als eine Art Hintergrund zu den hier vehement "diskutierten" Fragen bzgl. verletzter Gefühle anzuschauen (je genauer, umso interessanter!). Hierbei ist übrigens nicht gesagt, dass Lange das Maß aller Dinge sei - aber er beschreibt und erklärt sehr anschaulich.

Ich finde ja, wie marcus, dass hier niemand irgendwelche Gefühle verletzt hat, sodass ich manche Aufregung in diese Richtung nicht teilen kann.

herzliche Grüße, Rolf
 
Ach Du Mein Güte!

Wie ist das alles lächerlich!!!!


Das zur Debatte stehende Stück ist nichts
Andres als widerwärtig - und alle verteidigenden
Argumente und Maßnahmen so überflüssig wie
sinnentleert:

Das eigentlich Schlimme an dieser Scheiße ist
nicht die "Musik" "als solche" - jedes Kind macht das
in jeder "normalen ersten Stunde" (in meiner nämlich)
-, (und es tut das zu vollem Recht mit Stolz) sondern
die Verkleidung, die Maskierung als: Komposition.

Damit wird den Menschen etwas sehr, sehr Wichtiges
gestohlen: das Vertrauen in ihre eigne Imagination
und deren Entwicklungsfähigkeit.

grüße an alle

stephan

hallo,

was Du als "verbalen Ausfall" bezeichnest (ohne diese Bewertung zu begründen!), verstehe ich als einen sprachlich sehr gut formulierten und inhaltlich/argumentativ für bedenkenswerten Beitrag.

Nebenbei vermag ich nicht zu glauben, dass man "im Affekt" gut durchdacht formuliert... Dem widerspricht auch Deine interessante Erläuterung zum Affektiven.

...und ansonsten: mit Überlegungen zu unterstellten Affekten kann man sich nicht an der inhaltlichen Diskussion vorbeimogeln :)

Gruß, Rolf


Ok, was ich als verbalen Ausfall bezeichne, empfindest du als sehr gut formuliert und inhaltlich als einen bedenkenswerten Beitrag.

Unter gut formuliert kann halt jeder etwas anderes verstehen.......für mich gehören solche Äußerungen wie "Scheiße" und "lächerlich" nicht dazu. Aber da hat wohl jeder unterschiedliche Sichtweisen.

...was eine Unterstellung ist. Woher willst du3 das wissen?

Die barsche Ausdrucksweise läßt auf einen starken Affekt schließen,
wie ihn das anmaßend Prätentiöse dieser Musik mitsamt ihrer vollendeten Nichtswürdigkeit
nicht nur bei pppetc, sondern auch bei anderen hier im Forum verursacht hat -
zum Beispiel bei mir.


Angesichts der permanenten Aufrufe zur Rücksichtnahme auf die Gefühle
jener lieben Zeitgenossen, denen die "Comptine" die Tränen in die Augen treibt,
platzt mir inzwischen der Kragen: Merkt ihr gar nicht, was für eine
verachtungsvolle Haltung hinter eurer dekorativen Einfühlsamkeit sichtbar wird?
Ihr sprecht von ihnen als armen Unwissenden, deren Gefühle verletzt würden,
und behandelt sie wie Unmündige, die man nicht ernstnehmen kann.
Was da zum Vorschein kommt ist etwas ganz und gar widerwärtiges: Herablassung.

Ich habe in dieser ganzen Diskussion bisher noch nicht gelesen, das hier von armen Unwissenden gesprochen wurde oder sie als Unmündige behandelt wurden.

Und noch etwas anderes steckt dahinter: Desinteresse.
Es ist ja viel leichter, jemanden unter dem Deckmantel vorgeblicher Rücksichtnahme
links liegen zu lassen, als sich um ihn zu kümmern.





Ich habe jetzt alle Beiträge der letzten Nacht gelesen und sehe bei jedem Teilnehmer hier die Rücksicht auf die Gefühle der Comptine-Begeisterten :)

Die Frage ist doch, was macht man? Versucht man aufzuzeigen, dass die Comptine qualitative Schwächen hat und es Besseres gibt? (Rolf, Gomez)
Das ist mir bei den "Befürwortern" der Comptine nicht ganz klar geworden. Würden diese das nicht genauso machen?

Ich glaube, im Grunde seid ihr euch ziemlich einig, aber jeder betont verschiedene Aspekte, die aber jeweils beim Anderen auch enthalten sind.

Dann hast du wohl folgenden Beitrag überlesen.

Klassische Musik will hörend nachvollzogen werden - ein Denkvorgang.
Aber die "Comptine" denkt nicht und gibt auch niemandem etwas zu denken.
Den Mut, sich seines Verstandes zu bedienen, hat offenbar weder Tiersen
noch der Tiersen-orientierte Hörertyp
. Das gibt zu denken.

Das ist in meinen Augen Überheblichkeit pur.

Aus der Diskussion habe ich bisher rausgelesen, dass das Tieresen qualitative Schwächen hat, das hat aber auch keiner bestritten. Oder habe ich etwas überlesen?

Aber diese Mutmassungen was das für ein Hörer sein muss, der sich dieses Stück anhört und das sogar auch noch gerne.....(Ironie an: wie kann man aber auch nur...pfui Ironie aus) das ist Intoleranz pur.
Der Musikgeschmack ist halt verschieden und?...aber auf Grund des Musikgeschmacks auf den Charakter eines Menschen zu schliessen ist schon sehr herablassend.
Bzw. Schubladendenken pur: ( Wie du bist Tätowiert,, achso...dann warst du wohl mal im Gefängnis.:D)

Das war mein Wort zum Samstag dazu.

Schöne Pfingsten.
Die3
 
Vermitteln

Worüber man sich hier uneins ist, ist wohl, ob man hier in einer abstrakten Diskussion nicht deutliche Worte gebrauchen darf. Gomez und andere machen da einen Unterschied zum persönlichen Gespräch in realo, wo sie gegenüber den Comptine-Anhängern nicht so grob reagieren würden. (#123, ).

Sowohl Gomez und pppetc haben betont, dass eigentlich nicht die Comptine an sich das "Problem" ist, sondern die Aufmachung und Rezeption dieses Stückchens als Komposition. Als ernsthaftes künstlerisches Werk auf einer Stufe mit Chopin Preludes oder was weiß ich.

lg marcus
 
Ok, was ich als verbalen Ausfall bezeichne, empfindest du als sehr gut formuliert und inhaltlich als einen bedenkenswerten Beitrag.

Unter gut formuliert kann halt jeder etwas anderes verstehen.......für mich gehören solche Äußerungen wie "Scheiße" und "lächerlich" nicht dazu. Aber da hat wohl jeder unterschiedliche Sichtweisen.

hallo die3,

meine Empfehlung: statt sich derart in den eigenen Beiträgen zu verstricken und mich auf so ungewöhnliche Weise zu belehren, wäre diese vorher zu lesen (jaja, die eigenen!) hilfreich gewesen ---- denn siehe: mit "verbalem Ausfall" hast Du einen interessanten Beitrag von Gomez bezeichnet, und nicht das, was Du hier zitierst...
siehe
https://www.clavio.de/forum/149140-post210.html

;) ;)

verständnislose Grüße,
Rolf

für den Fall des Unglaubens unten die Quellen
 

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hallo die3,

meine Empfehlung: statt sich derart in den eigenen Beiträgen zu verstricken und mich auf so ungewöhnliche Weise zu belehren, wäre diese vorher zu lesen (jaja, die eigenen!) hilfreich gewesen ---- denn siehe: mit "verbalem Ausfall" hast Du einen interessanten Beitrag von Gomez bezeichnet, und nicht das, was Du hier zitierst...
siehe
https://www.clavio.de/forum/149140-post210.html

;) ;)

verständnislose Grüße,
Rolf

für den Fall des Unglaubens unten die Quellen

Wo bitte spreche ich da von einem verbalen Ausfall??:confused:
Obwohl ich meine Brille auf habe, habe ich nichts dergleichen gefunden.:cool:
Wer hat sich denn nun verstrickt?

Ebenso sehr verständnislosen Gruß
Die3
 
Schubladendenken und Vorurteile finde ich auch nicht gut.

Aber aufgrund bestimmter Merkmale kann man häufig eine statistisch signifikante Annahme vornehmen, wie wohl Charakter und Lebensweise des Betreffenden sein könnten. Das läßt sich nicht wegleugnen.

Täto-Tussis mit Arschgeweih und Piercings sind nun mal in aller Regel ein anderer Menschentyp als solche, die so etwas nicht aufweisen. Und daß die Wahrscheinlichkeit hoch ist, daß es sich dabei z.B. auch um eine Raucherin handelt und daß die Person vom Charakter her eher nicht sanftmütig-piepsig, sondern eher naßforsch-robust bis flippig ist, kann man ja wohl nicht wegdiskutieren.

Genauso kann man sicherlich eher in einer Mehrheit der Fälle davon ausgehen, daß bei jemandem, der standardmäßig anspruchsvolle Musik hört, in der Birne Differenzierteres los ist als bei jemandem, der morgens einfach immer NDR 1 Radio Sterbehilfe einschaltet und bei flachen, inhaltslosen Musikstücken diffuse sentimentale Anwandlungen kriegt.

Das ist nicht Schubladendenken oder Herablassung, sondern pure Beobachtung der Realität.

LG,
Hasenbein
 
Stimme dir voll und ganz zu!

Ich kann dir sagen, was ich von pppetc`s Urteil halte,
gar nichts !!!

Wer seine Meinung so barsch ausdrückt, hat ein ganz anderes Problem, das Stück (oder sollte ich eher die Komposition sagen?:D) kann es wohl nicht sein.;-)


Als verbalen Ausfall habe ich von Anfang an ppetc`s Urteil gemeint.
Für Fehlinnterpretationen von anderen Usern bin ich nicht verantwortlich.;)
 

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