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15 plus 4 ist gleich 19 - - nicht gerade spät für ein Debut
Was man jetzt unter "musikalischer Ausbildung" verstehen soll, das kann man der Wikipedia nicht entnehmen.
Das mindeste wäre, der Phalanx anrückender Wettbewerbsteilnehmer
mal als Pflichtstück Werke wie das Klavierkonzert von Jolivet aufzubrummen -
oder Cages Klavierkonzert (beide auch schon keine taufrischen Stücke mehr):
damit umzugehen erbrächte jedenfalls den Nachweis musikalischer Intelligenz.
Es würde nur kein Schwein mehr zuhören - außer (und dann erstmalig!)
Gomez
Guten Abend!
So schlecht bin ich ja gar nicht, daß ich jemandem seine Glücksgefühle
beim Anhören irgendeines romantischen Virtuosenkonzerts mißgönne -
gespielt von der gerade am dransten seienden pianistischen Neuentdeckung.
Aber ein paar Fragen muß ich doch loswerden.
Liegt dem prinzipiellen Mißtrauen, das den Selektionsverfahren in den Wettbewerben (Chopin, Rubinstein)
begegnet, nicht die Erfahrung zugrunde, daß der Handlungsspielraum der Juroren objektiv immer kleiner wird,
auch wenn sie nicht ihre Privatschüler durchzuboxen versuchen?
Eine irrwitzige Verwertungskette klirrt allen Beteiligten an den Fußgelenken, bei jedem Schritt, den sie tun,
vorab schon mal durch die Verpflichtung zur massentauglichen Repertoireauswahl.
Jedenfalls erinnern mich die obligatorischen "Skandal!"-Rufe an die Protestchöre
vor den Ruinen des Stuttgarter Hauptbahnhofs: in beiden Fällen Reaktionen der Ausgesperrten
auf das eigennützig wirkende Verhalten der in ihrer Festung Eingemauerten.
Zum Thema Massentauglichkeit der Stückauswahl: Fällt denn niemandem auf,
was für museale Veranstaltungen diese Wettbewerbe sind? Es werden jahrauf, jahrab
dieselben, über hundert Jahre alten Klavierkonzerte gespielt. Chopin oder Rubinstein
würden nicht nur in den nach ihnen benannten Wettbewerben durchfallen,
weil sie ihre Musik in einer Form spielten, die den Juroren mißfiele,
sie würden sich überhaupt weigern, ihr eigenes altes Zeugs zu spielen.
Das mindeste wäre, der Phalanx anrückender Wettbewerbsteilnehmer
mal als Pflichtstück Werke wie das Klavierkonzert von Jolivet aufzubrummen -
oder Cages Klavierkonzert (beide auch schon keine taufrischen Stücke mehr):
damit umzugehen erbrächte jedenfalls den Nachweis musikalischer Intelligenz.
Es würde nur kein Schwein mehr zuhören - außer (und dann erstmalig!)
Gomez
gönn doch den Polen ihren Chopin
Njet... gehört ohnehin zur Hälfte den Froschfressern...
Studentenlied spätes 19.Jh. schrieb:wer Frösche frisst, braucht Disziplin,
sehnt sich nach starker Hand -
drum lasses uns gen Frankreisch zieh´n
befreien Frosch und Land
Nietzsche schrieb:ich selbst bin immer noch Pole genug, um gegen Chopin den Rest der Musik hinzugeben
Sollen sie doch mal den famosen Szymanowski nehmen,
dessen Mazurken, die Etüden und die "Symphonie concertante" op.60...
Ist das keine gute Musik? Oder ist Polen damit schon wieder verloren?
eine ganz wunderbare Violinsonate
die Sonaten vom "polnischen Skrjabin" (Szymanowski) sind auch spielenswert -
nur halt nicht beim Chopin-Wettbewerb
Und wird denn beim Rubinstein-Wettbewerb nur Rubinstein gespielt?
und bitte kein Buhuhu jede Note von Rubinstein ist pures Herzeblut
...eine andere Frage, ob man einen Chopin-Wettbewerb dringend und notwendig braucht...
Was den musealen Charakter angeht, könnte man natürlich auch viele Konzertprogramme
der hiesigen Kulturlandschaft Deutschland dazu zählen.
So isses! Und man könnte sich Gedanken machen über die in endloser Wiederholung
erstarrte Beschäftigung mit der Kunstmusik des Abendlandes -
wie bei 'ner Vinylschallplatte mit Knackser.
Wäre die "Symphonie concertante" op.60 nicht auch ein schönes Abschlußstück?
Ich muss sagen, dass Avdeeva das e-moll-Konzert diesmal wirklich ganz toll gespielt hat. Ganz anders meiner Meinung nach als in der letzten Runde, wo es mir gar nicht gut gefallen hat. Vielleicht war sie da zu nervös. Jedenfalls fand ich ihre Interpretation diesmal sehr lebendig, differenziert und klangschön.
Ja, das Andante spianato war wirklich toll. Aber mit seiner Interpretation der Polonaise brillante kann ich mich überhaupt nicht anfreunden.Und Wunder hat das Andante spianato unglaublich toll interpretiert!!!
... das (erste) Preisträgerkonzert angehört ...