Chopin Prelude op. 28 no. 4

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Hoffe mal, das mit dem Einbetten funktioniert hier.

Bitte um konstruktive Kritik, so wirklich zufrieden damit bin ich noch nicht, aber kann auch nicht wirklich konkret benennen, womit.

Danke, LG
 
Ich weiss, dass der Sound nicht so berauschend ist.... irgendwas muss ich mir noch einfallen lassen da...
 
Von den Tönen her ist es in Ordnung. Was mir fehlt, ist der musikalische Ausdruck. Es ist zu statisch gespielt und deswegen klingt es maschinell. Es ähnelt einem MIDI-File. Der ist auch von den Tönen her richtig, transportiert aber keine Musik.

Es klingt so, als würdest Du die Töne nacheinander "abdrücken", im richtigen Rythmus und mit den richtigen Tasten, aber Du verzichtest - noch? - auf den Ausdruck. Vielleicht bist Du ja noch in der Einübephase. Jetzt fehlt noch die Gestaltungsphase.

Das hat übrigens nichts damit zu tun, dass Du auf einem Digipiano spielst. Auch aus diesen Dingern kann man musikalisch viel ´rausholen.

Viel Erfolg,
CW
 
Hallo CW,

danke für dein Feedback. Du hast Recht, ich hatte bisher damit zu tun, das erstmal nur in die Finger zu bekommen. Die linke Hand hab ich auch ausschliesslich vom Blatt gespielt, da ich mir die komplexen Griffe nicht merken kann. Daran liegt das wohl, dass das mechanisch rüberkommt.?

Ich finds aber auch schwer, die linke Hand nicht so mechanisch runterzudrücken, die Akkorde wirken auf mich wie "Blöcke", wo ich schwer nen Fluss reinbringen kann. Hast du da irgendwelche Tipps?

LG Annie
 
Um ein Stück ausdrucksvoll zu spielen, muss man es nicht auswendig können. Aber man muss es natürlich gut können. Die Akkorde der linken Hand werden sich in Dein motorisches Gedächtnis umso mehr einprägen, je öfter Du das Stück spielst. Dann entfällt die Notwendigkeit einer Identifizierung Akkord für Akkord im Notentext und dann kann auch ein musikalischer Fluss entstehen.

Ich empfehle auch, sich bei Youtube Könner anzuschauen, die dieses Stück spielen. Man wird schnell feststellen, wie sie mit dem Tempo und der Dynamik - laut/leise - umgehen, um Wirkung zu erzeugen. Keinesfalls darf man diese Chopin-Nummer im Tempo statisch wie ein Barock-Stück durchziehen, das ist bei Romantik tödlich.

CW
 
Huhu Annie,

ich glaube auch, dass man das Stück nicht auswendig können muss um es mit Ausdruck zu spielen. Ich würde aber weniger bei youtube schauen, sondern mir selbst Gedanken über das Stück machen. Wenn du allein schon auf die "Betonung" achtest die das Metrum dir vorgibt hast du mehr Ausdruck in der Linken Hand. Mir kam da unter anderem als ich es bearbeitet habe das"Seufzermotiv" in den Kopf.
 
Mach mal nochmal ne neue Aufnahme bei der Du entweder

1) das Digi erheblich lauter einstellst, so daß man das Geklacke beim Tastenloslassen nicht hört oder

2) über den Kopfhörerausgang, also gar nicht über Mikro, aufnimmst.

So ist es nicht brauchbar, da die Geräusche einfach zu laut sind.

LG,
Hasenbein
 
Hallo Rodine,

du meinst, nur die linke Hand erstmal bis zum Schluss ohne die rechte dazuzunehmen?

LG
 
Ich nehme an, Rodine meint eine Vorgehensweise, so wie sie von Chiarina mal beschrieben wurde:

dieses Stück ist herrlich, um genau hinhören zu lernen! Ich schließe mich da dem Zitat von Kölnklavier an. Die allmählich chromatisch abwärts geführten Akkorde (ein Ton bleibt zwischen zwei wechselnden Akkorden mindestens gleich) führen zu dieser "changierenden Klangfläche", die ihrerseits die langen Melodietöne der rechten Hand färbt.

Man sollte also meiner Meinung nach beim einzelnen Üben der linken Hand unbedingt jeden Akkord nur einmal spielen (also die Repetitionen weglassen) und hören, wie sich durch die chromatische Veränderung einzelner Töne ganz andere Farben ergeben, die mal konsonanter, mal dissonanter klingen, die sich in Spannung-Entspannung zueinander verhalten. Dabei auch mal die Augen zu schließen, kann hilfreich sein, sobald man einen Überblick hat.

Diese Akkorde färben die Melodie, was bedeutet, dass jedes z.B. jedes "h1" am Anfang anders klingt. Um zu hören, wie denn, kann man ganz ohne Rhythmus mit viel, viel Zeit die Melodietöne mit den entsprechenden Akkorden (Repetitionen ebenfalls weglassen) spielen und einfach nur hören (und später nach diesem Hörerlebnis die Phrasen gestalten). Immer wieder - es ist, als tauche man in ein Klangbad ein. Man muss dies erleben, das ist viel wichtiger als eine harmonische Analyse. Und dann braucht man auch keine Angst mehr zu haben, sondern seinen Ohren vertrauen und fühlen, was in diesem wunderbaren Stück alles steckt.

Es zahlt sich aus den ganzen Faden zu durchwühlen, da gibt es sehr gute Beiträge zu dem Prelude: https://www.clavio.de/forum/forum-fuer-anfaengerfragen/14602-chopin-prelude-op-28-nr-4-a.html

LG, PP
 
Ok, hier ist dann mal mein 2. Versuch...
Am Ende hab ich nen kleinen Patzer drin, der ist aus Aufregung passiert; aber es geht ja hier um den Ausdruck...



Mit dem Aufnehmen über Kopfhörerausgang ist so ne Sache.... ich hab meinen PC am anderen Ende des Zimmers stehen und weiss nicht, obs überhaupt so lange Kabel gibt, geschweige denn welches ich nehmen müsste.
Das Digi ist auch schon nicht mehr das neuste (Yamaha Clavinova CVP-83S), und hat sogar noch n Diskettenlaufwerk, womit ich aber auch nix anfangen kann. :confused:

Gibts denn keine andere Möglichkeit, da mal ne gescheite Audioaufnahme zu machen?
 
Meine Meinung ist hier erstmal natürlich nicht Ausschlaggeben - allein schon deshalb, weil ich selbst noch nicht wirklich lange spiele und das Stück erst vor Kurzem beendet habe. (was nicht heißt, dass es perfekt klingt. Ich arbeite halt nur einfach nur noch gezielt an einigen Punkten).
Mir ist die linke zu Dominant, zu laut und eigentlich auch ein ganz kleines bisschen zu schnell (persönlicher Geschmack). Ich empfinde allerdings die Rechte als nicht ausdifferenziert. Ich höre bei dir diese Spiel aus Spannung und Entspannung einfach fast gar nicht. Dementsprechend berührt es mich auch nicht.
Wenn ich mich nicht täusche hast du über ein paar Sachen auch einfach ein wenig hingwegespielt. Wenn ich mich richtig erinnere ist das zum Beispiel eine Triole in der Rechten. Vor allem bei den etwas dynamischeren Stellen fehlt etwas differenzierung finde ich.
 

Meine Meinung ist hier erstmal natürlich nicht Ausschlaggeben - allein schon deshalb, weil ich selbst noch nicht wirklich lange spiele und das Stück erst vor Kurzem beendet habe. (was nicht heißt, dass es perfekt klingt. Ich arbeite halt nur einfach nur noch gezielt an einigen Punkten).
Mir ist die linke zu Dominant, zu laut und eigentlich auch ein ganz kleines bisschen zu schnell (persönlicher Geschmack). Ich empfinde allerdings die Rechte als nicht ausdifferenziert. Ich höre bei dir diese Spiel aus Spannung und Entspannung einfach fast gar nicht. Dementsprechend berührt es mich auch nicht.

Na super... *frust*
Vielleicht liegt es auch nicht nur an der Spieltechnik. Ich hab versucht, die linke Hand zusammenhängender zu spielen, aber es hilft wohl nix.
Vielleicht brauch ich auch doch nen Lehrer. Aber ob der mir das entsprechende Gefühl vermitteln kann, bezweifel ich auch... :-/
 
Schon mal eine Aufnahme des Stücks von einem wirklich guten Pianisten gehört? (Damit sind nicht x-beliebige Youtube-Spieler gemeint, die das Stück "gut können", sondern weltweit anerkannte Spitzenkräfte wie Rubinstein, Zimerman, Pires...)

Und schon mal verglichen und genau in Worte gefaßt, was auf der Aufnahme denn anders ist an der linken Hand als bei Dir?

Und schon mal versucht, das nachzumachen??

LG,
Hasenbein
 
Hallo Annie,
Vielleicht liegt es auch nicht nur an der Spieltechnik. Ich hab versucht, die linke Hand zusammenhängender zu spielen, aber es hilft wohl nix.
Vielleicht brauch ich auch doch nen Lehrer. Aber ob der mir das entsprechende Gefühl vermitteln kann, bezweifel ich auch... :-/


Da kannst du Dir ganz sicher sein!

Die Melodie in der rechten Hand ist ja bis auf einen Höhepunkt überaus eintönig. Deswegen ist es umso wichtiger, mit dynamischen und agogischen Gestaltungselementen zu arbeiten. Das sind Elemente, die nicht im Notentext stehen, die Dir aber jeder halbwegs vernünftige Lehrer beibringen kann.
In bezug auf die linke Hand ist zu sagen, dass die Legato-Repetitionen zu den technisch schwierigsten Akkordverbindungen gehören.

LG
Leonie

PS: Wer kennt eine wirklich hörenswerte Einspielung, die mit wenig Kitsch auskommt?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Schon mal eine Aufnahme des Stücks von einem wirklich guten Pianisten gehört? (Damit sind nicht x-beliebige Youtube-Spieler gemeint, die das Stück "gut können", sondern weltweit anerkannte Spitzenkräfte wie Rubinstein, Zimerman, Pires...)

Und schon mal verglichen und genau in Worte gefaßt, was auf der Aufnahme denn anders ist an der linken Hand als bei Dir?

Und schon mal versucht, das nachzumachen??

LG,
Hasenbein

Ja klar, Martha Argerich hab ich mir reingezogen...

Die linke Hand wird wohl zusammenhängender gespielt und leiser, was ich ja auch probiert hab,
aber an eine Argerich komm ich wohl nicht ran.
 
Viel zu ungenaue Beobachtung / Beschreibung.

Kein Wunder, daß Du nicht vorwärts kommst.

Mach Dir einen Zettel, hör Dir nochmal Deine und Argerichs Aufnahme an und halte auf dem Zettel, so genau und "amtlich formuliert" wie möglich, ALLES haarklein fest, was Dir, in jeder denkbaren Hinsicht, an Unterschieden auffällt. Und morgen machst Du nochmal das Gleiche und ergänzt den Zettel um die neu hinzugekommenen Punkte. Und in ein paar Tagen nochmal.

Wirklich ALLE Unterschiede festhalten! Auch die, von denen Du denkst: "Ach nee, das ist doch nun wirklich unerheblich". Sehr wichtig!

Ein wichtiger Unterschied des Einsteigers / Amateurs zum erfahrenen Spieler ist nämlich die zu un-detaillierte Wahrnehmung. Ganz ähnlich wie beim Mal-Anfänger gegenüber dem erfahrenen Portraitzeichner.

LG,
Hasenbein
 
So, ich hab jetzt mal versucht, was @Hasenbein sagte...
Diese Argerich-Aufnahme hab ich rangezogen: Martha Argerich - CHOPIN 24 Preludi Op 28 - 4/24 - YouTube

Rausgekommen ist folgendes:

Argerich:
- abwechslungsreiche Lautstärkedynamik in der rechten und linken Hand
- Melodie mal schneller, mal langsamer je nach Passage
- Melodie in der rechten Hand gebundener
- wohldosierter Pedaleinsatz -> Harmonien sind klar voneinander zu trennen, nicht verschwommen
- Übergänge von "pp" zu "ff" und umgekehrt fliessend, nicht abrupt
- emotionale Höhen und Tiefen erkennbar

Ich:
- fast gleichbleibende Lautstärke durch ganzes Stück hindurch
- annähernd gleichbleibende Spielgeschwindigkeit
- Melodie wirkt wie einzeln aneinandergereihte Töne, abgehackt
- verschwommene Töne durch übermäßigen Pedaleinsatz
- Übergänge von laut zu leise kaum vorhanden, nicht klar genug definiert
- emotionale Monotonie, Gleichgültigkeit

Was ich dann beim Spielen festgestellt hatte, nachdem ich den Vergleich angestellt hatte, sah so aus, dass ich es besser hinbekommen hab, die linke Hand leiser zu spielen als die rechte.

Und nochwas hab ich festgestellt: Je beschissener es mir geht und je besser ich meine Gefühle an mich ran lassen kann, desto besser ist der emotionale Ausdruck beim Spielen. :o Leider hatte ich in dem Moment, wo ich innerlich richtig dabei war, die Kamera nicht mitlaufen.

LG Annie
 

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