Ich finde deinen Ehrgeiz wunderbar und das Stück ist gut gespielt; besser hätte ich es nicht machen können.
Bitte höre nicht auf diese Leute hier im Forum und benutze nicht das Pedal . Versuch lieber deinen Anschlag zu verbessern, wodurch der Klang sonorer wird. Das Pedal ist nur ein Hilfsmittel, was man eigentlich nicht bräuchte, wenn man die Klangfarben so erzeugen kann mit der Hand - grundsätzlich.
D.h., übe erstmal ohne Pedal.
Folgende Übung wäre sinnvoll: Pro Woche immer auf eine Tonleiter des Quintenzirkels konzentrieren. Die Tonleiter spielst du jeden Tag vor dem Üben 2 mal über vier Oktaven. Ok, wow was für ein toller Tipp?:)
Der Clou ist: spiele die Tonleitern ohne einen Ton zu produzieren. Das wird dir helfen mehr mit dem Tastengrund spielen zu können und einen weicheren sonoren (klangvolleren) Anschlag zu bekommen. Diese Übung ist sehr lästig und anstrengend, ich weiß. Aber es lohnt sich einen weicheren Anschlag dafür sich anzutrainieren. Es gibt selbst viele Konzertpianisten, die das nicht können und immmer schön das Pedal benutzen für alles - in Form eines "Soßenbinders" und Allerheilmittels.
Und noch bezüglich der Auswahl deiner Stück. Die Chopin Etüden, welche du spielst sind schon sehr schwer und für einen Anfänger nicht machbar. Aber Nocturnen mögen zwar technisch nicht schwer sein und leichter als der Op.10 und Op.25. Das verleitet einen zu sagen," hey spiele einfach die nocturnen anstatt der Etüden". Aber bei Chopin trügt der Schein sehr leicht über den Schwierigkeitsgrad des Stückes hinweg. Die Nocturnes sind um Längen schwieriger als die Etüden unter einem musikalischen Standpunkt betrachtet.
Das Rubato als "freies Spiel" scheint auch leichter zu sein als eine Beethovensonate, die rhythmisch schon sehr schwierig ist. Doch ein "freies Spiel" setzt implizit voraus, dass man den Rhythmus perfekt beherrscht.
Wie hat Mozat schon an seinen Vater geschrieben, dass der Rhythmus das "Härteste" an der Musik sei.
Was ich dir sagen will, dass du dich nicht an den eher "waghalsigen" Aktionen unserer Forumsmitglieder orientieren möchtest, sehr schwierige Stücke anzufangen, welche später nur halbherzig beendet werden. Bei diesen Aufnahmen merkt man, dass diese Menschen an Bewusstseinsstörungen leiden, weil für sie die Arbeit an einem Stück aufhört, wo sie eigentlich erst richtig losgeht.
dein ganymed