Chopin g-moll Ballade

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marlenegreen

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20. Sep. 2008
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Hallo,
ich bin jetzt schon seit längerem am Einüben der g-moll Ballade von Chopin.
Hat jemand mit diesem Stück Erfahrung? Ich weiß vor allem nicht, wie ich jemals den letzten Teil hinkriegen soll (in ordentlichem Tempo).
Ich finde das Stück einfach wundervoll.
gruß,
m.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich weiß vor allem nicht, wie ich jemals den letzten Teil hinkriegen soll (in ordentlichem Tempo).
Was ist ein "ordentliches Tempo"? Die meisten Einspielungen klingen im Presto-Teil recht unordentlich. man muß wohl eine Grundsatzentscheidung treffen: "so schnell wie möglich" (als wilde, eruptive Stretta) oder "so schnell, wie Du es mit Anstand bewältigen kannst" (das wäre die aristokratische Haltung). Eigentlich ziehe ich bei Chopin die aristokratische Haltung vor.
 
Vielen lieben Dank für Eure Antworten.
Also ich bekomme den Schlußteil sowieso nur langsam hin. Ist mir unbegreiflich wie das zum Beispiel A. Rubinstein so toll hinkriegt - magisch!

Grüsse,
marlene
 
Man könnte sich auch mal ernsthaft die Frage stellen, wie es ist, wenn man alles kann.
Ich vermute mal, das ist ziemlich furchtbar...
Man hat das gesamte Klavierwerk sämtlicher bekannter und unbekannter Komponisten drauf, Mozart, Beethoven,evtl Bach, Chopin, Rachmaninov, Liszt.
Jegliche Etüden langweilen einen, man kann sowieso alles.
Im Zuschauersaal Beifallsstürme, aber man fragt sich dauernd, ob man den Tastenspaziergang nicht ausweiten kann um seine Grenzen zu erfahren...
Da entstehen dann Tripple-xyz-Chopinetüden und Transkriptionen von sowieso schon unspielbaren Stücken, schwerer gehts leider nicht, aber das ist immer noch zu leicht...

Also im Ernst, man kann sich zwar stundenlang drüber aufregen, dass man nicht als Kissin, Agerich oder Horowitz geboren wurde und sein Haus in einen Koffer stopfen darf, aber auf seine (unrealistischen) Träume und Ziele möchte doch keiner Verzichten...?
 
Jaaaa, die Chopinballade :)
Mittlerweile bin ich auch durch damit und nur noch am "rumfeilen".
Was mir beim Presto geholfen hat war das Üben mit getrennten Händen (was bei solchen Stellen eigentlich selbstverständlich ist) und da achte ich dann verstärkt auf die Betonungen bei der linken Hand (die Rechte macht bei mir den Rest dann automatisch ;) ). Die Läufe auf den letzten beiden Seiten sind bei mir auch noch nicht ganz im Tempo, allerdings bin ich der Meinung, dass es gerade auf den letzten beiden Seiten wichtig ist, den Takt einzuhalten (gar nicht so leicht, bei 8 Schlägen auf 29 Noten ;) ), als besonders schnell zu spielen.
Demnach stimme ich koelnklavier zu. Lieber sauber und nicht ganz so schnell.

Komischerweise hab und hatte ich mit der 2. Seite viel mehr Probleme als mit dem Prestoteil. Ich verspiel mich da immer :(

Viele Grüße
 
[...] da achte ich dann verstärkt auf die Betonungen bei der linken Hand (die Rechte macht bei mir den Rest dann automatisch).
Du Glückliche! :)
den Takt einzuhalten (gar nicht so leicht, bei 8 Schlägen auf 29 Noten)
Gerade in dieser Passage ist es mir so schnurzegal, wie schnell oder langsam ich bin. Hauptsache, es schnurrt schön.
Komischerweise hab und hatte ich mit der 2. Seite viel mehr Probleme [...] Ich verspiel mich da immer :(
Werd' doch mal konkreter. Taktangaben sind immer recht hilfreich. :D
 
üben müssen alle Pianisten, die großen am meisten.

Kissin:
"Nach eigenen Aussagen übt der junge Mann nicht mehr als zwei bis vier Stunden am Tag, liest ansonsten viel, schaut Fußball, hört Platten an und spielt leidenschaftlich Schach. Sein Name: Jewgenij Kissin; seine Berufung: Klavierspielen."
(Quelle)

Richter:
"Richter gibt dagegen an, es könnten Monate vergehen, ohne daß er ans Klavier geht. Besorgt kommentiert er: "Das empfehle ich natürlich nicht für andere, besonders junge Pianisten. Aber mir ist das natürlich."
(Quelle)

Rubinstein:
„Ich bin ein Glücksmensch, dass ich einen Beruf habe, der mir erlaubt, so viel unterwegs zu sein. Und dann wiederum kann ich von Glück sagen, dass ich Pianist bin. Ein großartiges Instrument, das Klavier, gerade groß genug, um es nicht mitnehmen zu können! Anstatt zu üben, kann ich lesen, essen, trinken und anderen Aktivitäten nachgehen. Bin ich nicht ein Glückspilz?“
„Als junger Mensch war ich faul. Ich hatte Talent, aber es gab vieles in meinem Leben, was mir wichtiger war als Üben. Gutes Essen, gute Zigarren, große Weine, schöne Frauen ..."
(Quelle)



Konnts mir nicht verkneifen :mrgreen::D
 
Kissin:
"Nach eigenen Aussagen übt der junge Mann nicht mehr als zwei bis vier Stunden am Tag, liest ansonsten viel, schaut Fußball, hört Platten an und spielt leidenschaftlich Schach. Sein Name: Jewgenij Kissin; seine Berufung: Klavierspielen."
(Quelle)

Richter:
"Richter gibt dagegen an, es könnten Monate vergehen, ohne daß er ans Klavier geht. Besorgt kommentiert er: "Das empfehle ich natürlich nicht für andere, besonders junge Pianisten. Aber mir ist das natürlich."
(Quelle)

Rubinstein:
„Ich bin ein Glücksmensch, dass ich einen Beruf habe, der mir erlaubt, so viel unterwegs zu sein. Und dann wiederum kann ich von Glück sagen, dass ich Pianist bin. Ein großartiges Instrument, das Klavier, gerade groß genug, um es nicht mitnehmen zu können! Anstatt zu üben, kann ich lesen, essen, trinken und anderen Aktivitäten nachgehen. Bin ich nicht ein Glückspilz?“
„Als junger Mensch war ich faul. Ich hatte Talent, aber es gab vieles in meinem Leben, was mir wichtiger war als Üben. Gutes Essen, gute Zigarren, große Weine, schöne Frauen ..."
(Quelle)



Konnts mir nicht verkneifen :mrgreen::D

...und Wilhelm Kempff hielt Üben angeblich für eine schlechte Angewohnheit. ;)
 

na ja

Na ja wenn du meinst Stilblüte

Du spielst aber nicht selbst, oder?

lg michael
 
Rubinstein:
„Ich bin ein Glücksmensch, dass ich einen Beruf habe, der mir erlaubt, so viel unterwegs zu sein. Und dann wiederum kann ich von Glück sagen, dass ich Pianist bin. Ein großartiges Instrument, das Klavier, gerade groß genug, um es nicht mitnehmen zu können! Anstatt zu üben, kann ich lesen, essen, trinken und anderen Aktivitäten nachgehen. Bin ich nicht ein Glückspilz?“
„Als junger Mensch war ich faul. Ich hatte Talent, aber es gab vieles in meinem Leben, was mir wichtiger war als Üben. Gutes Essen, gute Zigarren, große Weine, schöne Frauen ..."
(Quelle)



Konnts mir nicht verkneifen :mrgreen::D

ich kann´s mir auch nicht verkneifen: der sehr oberflächliche wiki Artikel zitiert aus Rubinsteins Autobiografie - lästigerweise sind dort, also in der eigentlichen Quelle (nämlich der Autobiografie), noch ganz andere und sehr konträre Mitteilungen Rubinsteins über sein eigenes üben zu lesen (was auch J. Kaiser in seinem Aufsatz über Rubinstein bestätigt) ;)

aber freilich klingt´s immer genialisch (nicht genial), wenn man aufs üben herabschaut und es angeblich ganz bleiben lässt - ein oft durchgekautes Thema...

ich selber empfehle eine sinnvolle Maßnahme vor dem Üben oder Nichtüben: Wahrsagerei, Auguren!
Sieht´s im Kaffesatz oder Gekröse günstig aus, kann man sich das üben sparen - sieht´s ungünstig aus, dann auch!!
(womit das üben nun endgültig abgeschafft wäre)

Gruß, Rolf
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
der Hase im Pfeffer

Doch :cool:
Ich persönlich übe ziemlich viel und chronisch zu wenig, und wenn nicht zu wenig, dann wenigstens zu uneffektiv)

Stilblüte, das ist der ganz normale Wahnsinn. wir machen über Jahre hinweg Sachen, von deren Ineffektivität wir überzeugt sind. aber nur unser Fehlverhalten kann uns zeigen, in welche Richtung wir uns verbessern können.

"Chronisch zu wenig" ist eine Attitüde, die nicht Bestand haben sollte. Dieses schlechte Gewissen gehört einfach abgeschafft !

Wegen des uneffektiven Übens scheint es ja eine Vermutung zu geben, wie dem abzuhelfen ist?

Allerdings kann ein bischen Redundanz auch nicht schaden. Wir sind ja keine Maschinen.

vielleicht sollte das Üben abseits des Klaviers etwas mehr Raum haben.
 
(1)
"Chronisch zu wenig" ist eine Attitüde, die nicht Bestand haben sollte.
(2)
vielleicht sollte das Üben abseits des Klaviers etwas mehr Raum haben.

zu (1)
lästigerweise hat diese Attitüde Bestand :D, und das nicht grundlos

zu (2)
das ist völlig richtig, aber erst auf einem Niveau, welches das auch ermöglicht: Hand aufs Herz - wer sieht inwendig die Tasten, wer fühlt sie, wer weiss sie ohne reale Klaviatur? Dafür muss man schon sehr sehr sehr weit fortgeschritten und sehr sehr tief in der Musik angekommen sein. Ja, ich weiss, das ist ein herber Gedanke - aber warum sollte man ihn vertuschen? Jede/r kann sich abseits vom Klavier die Frage stellen, ob er/sie die Tasten inwendig spürt und sieht ------ man muss auf und in der Klaviatur zu Hause sein!

Gruß, Rolf
 
Zitat von 129721:
Kissin:
"Nach eigenen Aussagen übt der junge Mann nicht mehr als zwei bis vier Stunden am Tag, ..

Rubinstein:
„Anstatt zu üben, kann ich lesen, essen, trinken und anderen Aktivitäten nachgehen. Bin ich nicht ein Glückspilz?“
„Als junger Mensch war ich faul. Ich hatte Talent, aber es gab vieles in meinem Leben, was mir wichtiger war als Üben. Gutes Essen, gute Zigarren, große Weine, schöne Frauen ..."


Wie schön so etwas aus so berufenem Munde zu hören, und dann auch noch sehen zu können, daß sogar wer daran glaubt.:):)
 

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