ChopComp 2015

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kristian

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Die Wettbewerbsdosis ist dieses Jahr kräftig. Tchaikowski, Busoni, Leeds, Honens (da gab es am meisten Kohle zu holen), Geza Anda und wahrscheinlich noch ein paar andere sind vorüber.

Seit gestern läuft die Show in Warschau, und alles gibt es mal wieder live:

http://chopincompetition2015.com

Für die Flügelfetischisten:
In der ersten Runde haben sich mehr Teilnehmer für den Yammi (36) als für den Steinway (30) entschieden. 11 Teilnehmer spielen auf einem Kawai. Fazioli hat mit einem Teilnehmer die meisten wohl nicht so überzeugt.
 
Ich habe einige Teilnehmer gesehen. Besonders gut hat mir der Brite gestern gefallen, aber auch ein Kroate. Schauen wir mal was die Jury sagt!
 
Géza Anda Klavierwettbewerb, bestimmt nicht! zählt zu den Wichtigsten, auch sehr hohe
Preisgelder.:super:

Deinen Satz verstehe ich nicht. Der Geza Anda Wettbewerb fand doch schon im Juni diesen Jahres statt. Den Honens Wettbewerb habe ich deshalb erwähnt, weil er wohl der am besten dotierte Wettbewerb ist. Der erste Preisträger bekommt dort 100000 kanadische Dollar, das sind immerhin fast 70000 Euro (Geza Anda: erster Preis 30000 CHF). Dazu gibt es ein "Artist Development Program", dessen Gegenwert auf eine halbe Million Kanada-Dollar beziffert wird.
 
Deinen Satz verstehe ich nicht. Der Geza Anda Wettbewerb fand doch schon im Juni diesen Jahres statt. Den Honens Wettbewerb habe ich deshalb erwähnt, weil er wohl der am besten dotierte Wettbewerb ist. Der erste Preisträger bekommt dort 100000 kanadische Dollar, das sind immerhin fast 70000 Euro (Geza Anda: erster Preis 30000 CHF). Dazu gibt es ein "Artist Development Program", dessen Gegenwert auf eine halbe Million Kanada-Dollar beziffert wird.
das war ein Missverständnis meinerseits:bye: nochmals zum Géza Anda Wettbewerb. Hortense Anda-Bührle, die Frau von Géza Anda, soll bei einigen Preisträger zu Unterstützung, noch einiges dazu beigetragen haben, ein neuer Konzertflügel lag da schon drin.:super:
 
Der erste Preisträger bekommt dort 100000 kanadische Dollar, das sind immerhin fast 70000 Euro (Geza Anda: erster Preis 30000 CHF). Dazu gibt es ein "Artist Development Program", dessen Gegenwert auf eine halbe Million Kanada-Dollar beziffert wird.

Wenn man annähme, dass die Preisträger (möglicherweise) die ungefähere Menge des Preisgeldes vor dem Wettbewerb eventuell schon unter der Jury aufgeteilt haben, kämen die meisten ca. 0 auf 0 raus ;-)
 
Wenn man annähme, dass die Preisträger (möglicherweise) die ungefähere Menge des Preisgeldes vor dem Wettbewerb eventuell schon unter der Jury aufgeteilt haben, kämen die meisten ca. 0 auf 0 raus ;-)

Du Verschwörungstheoretiker. Du meinst, sie hätten bei einer angesehenen Fachkraft für ein anständiges Honorar ein paar Stunden genommen, die ihnen wesentliche Schritte auf ihrer Karriere ermöglichen.
 
Mal zwei Fragen an die Experten hier (ich selbst bin nur ein ganz laienhafter Amateur):

1. Warum wählen so viele Teilnehmer Yamaha oder Kawai, wo doch Steinway der Standard schlechthin auf Konzertbühnen ist und wahrscheinlich jeder von ihnen dauernd auf Steinway übt? Bekommen sie vielleicht von den Herstellern eine Prämie, wenn sie sich für die Marke entscheiden?

2. Wie groß sind eigentlich die Qualitätsunterschiede zwischen den Teilnehmern? Ich merke nämlich kaum welche, vielmehr finde ich, dass alle super spielen. Ist das dann nicht letztlich eher Geschmacksfrage, welche Interpretation einem besser gefällt?

Schon mal vielen Dank für eure Antworten!
 
Mal zwei Fragen an die Experten hier (ich selbst bin nur ein ganz laienhafter Amateur):

1. Warum wählen so viele Teilnehmer Yamaha oder Kawai, wo doch Steinway der Standard schlechthin auf Konzertbühnen ist und wahrscheinlich jeder von ihnen dauernd auf Steinway übt? Bekommen sie vielleicht von den Herstellern eine Prämie, wenn sie sich für die Marke entscheiden?

2. Wie groß sind eigentlich die Qualitätsunterschiede zwischen den Teilnehmern? Ich merke nämlich kaum welche, vielmehr finde ich, dass alle super spielen. Ist das dann nicht letztlich eher Geschmacksfrage, welche Interpretation einem besser gefällt?

Schon mal vielen Dank für eure Antworten!

1. weil die modernen Steinways nicht mehr so geeignet für Chopin sind, sondern mehr auf Bar-, Jazz- und Loungemusik zugeschnitten. Warum Steinway immer noch Standard ist, ist einfach nur durch den Namen zu erklären...

2. Richtig! Deshalb sind Wettbewerbe, bei denen es um Kunst geht, eigentlich absoluter Quatsch.

LG, Joh
 
1. weil die modernen Steinways nicht mehr so geeignet für Chopin sind, sondern mehr auf Bar-, Jazz- und Loungemusik zugeschnitten. Warum Steinway immer noch Standard ist, ist einfach nur durch den Namen zu erklären...

LG, Joh

Sehe ich anders. Jeder Flügel spielt sich anders, jeder klingt anders. Die modernen Steinways aus Hamburg haben nach wie vor eine überragende Qualität. Es ist einfach Geschmackssache... Ich habe zweimal auf wunderbaren Shigeru Kawai spielen dürfen, es waren die Wettbewerbe in Aachen und Geilenkirchen. Der Yamaha klingt mir auch hier etwas zu eisern, zu "brutal", auch wenn es nur Nyancen sind. Vielleicht sind es ja v.a. die Asiaten gewohnt? Yulianna Avdeeva hatte sich 2010 auch für Yamaha entschieden, wohl recht kurzfristig. Die eigentliche Moderatorin unseres Düsseldorfer Konzerts ist mit ihr befreundet. Sie sagte, Yulianna habe ihr von einem kleinen Problem am Steinway kurz vor dem Auftritt berichtet, da sei der Yamaha das kleiner Übel gewesen....
 
Ok, jeder Flügel ist anders.
Auch ein relativ neuer Steinway "kann" gut für Chopin sein, wenn dieser davor richtig intoniert worden ist. Dass sich Steinway diese Mühe vorher leider nicht macht, und ich deshalb schon öfters von den neuen "B", "C" und "D"-s enttäuscht war, ist der Grund für meine Aussage oben. Meiner Erfahrung nach haben die 2. und 3. Oktave keinen singenden Klang mehr, sondern sind soft und lahm - also für den großen Saal und die Kantilenen bei Chopin untauglich. Ebenso kommt bei Pedalgebrauch oft ziemlich schnell nur noch dicke Suppe heraus.
Sicherlich ist der beim Wettbewerb auch nicht optimal gemacht, sonst würden sich nicht so viele dagegen entscheiden. Ich kann auch aus Erfahrung sagen, dass ein großer Yamaha C7 oder C9 extrem gut klingen kann. Bitte vergleiche es nicht mit einem C3, es ist schon was ganz anderes.
 

Ich habe keine Termine gefunden. Beim Tschaikowsky Wettbewerb war das sehr übersichtlich, man wusste genau wann wer was spielen wird. Hat jemand mehr Glück gehabt als ich und den Zeitplan gefunden?
 
Danke, Wutz, ich habe auf deren Seite vor lauter Bäumen den Wald nicht gesehen.
 
@Joh : ich habe letzte Woche einen neuen Steinway D aus der 600-er Serie spielen dürfen. Tolles Teil, nagelneu, aber der andere, etwa zwei oder drei Jahre alt, im Konzertbetrieb, klang schöner. Laut Mitarbeiter von Steinway braucht es bis zu fünf Jahre bis der Klang vollendet sei. Wäre mal interessant zu wissen wie alt der Flügel ist und nach welchen Kriterien er ausgewählt wurde
 
@Joh : ich habe letzte Woche einen neuen Steinway D aus der 600-er Serie spielen dürfen. Laut Mitarbeiter von Steinway braucht es bis zu fünf Jahre bis der Klang vollendet sei. Wäre mal interessant zu wissen wie alt der Flügel ist und nach welchen Kriterien er ausgewählt wurde

Das war sicher eine tolle Sache, einen so neuen D anspielen zu dürfen!
Das mit der Reifung habe ich auch schon gehört, ist ja auch irgendwie logisch. Die Holzkomponenten reifen erst für sich, später muss sich dann alles in der endgültigen Form setzen.

Das Niveau der Teilnehmer finde ich durchweg sehr hoch, teilweise herausragend! Ich bin gespannt auf heute abend, wo die Weiterleitungen verkündet werden.
 
Kann dich verstehen.
Ich finde die Seite nicht besonders gut gemacht. Hatte keine rechte Lust "zu verweilen", besonders bei diesem komisch aufpoppenden Livestream.

Die Seite ist überladen und unübersichtlich (und enthält zu viel rot - da meint man im ersten Moment, sich auf eine nicht jugendfreie Seite verlaufen zu haben). Am iPad kommt kein Video sondern nur eine schwarze Fläche, wo eigentlich ein Video zu sehen sein sollte. Dann habe ich die App installiert, die hat lange "Configuration in Progress" angezeigt und steht auf dem Kopf. Das Video muss man in der App aber genauso aufrufen wie auf der Internetseite - das finde ich umständlich. Aber auf dem Fernseher wird alles richtig herum angezeigt.

Dass aber nur eine Teilnehmerin am Fazioli spielen möchte finde ich enttäuschend. Die Jungs und Mädels wissen wohl nicht was sie verpassen... :)
 
@Wutz: ich habe das Glück die Leute von Steinway alle gut zu kennen, da darf ich auch schon mal probieren ;) freu mich total darauf, wenn einer der besten stimmet überhaupt Ende der kommenden Woche meinen Flügel so einstellt wie ich ihn haben möchte, bevor er dann in Essen den Flügel für Frau Pires herrichtet ;)

Hab in warschau soeben wieder den Steinway gehört, er gefällt mir vom Klang am besten, dann kommt der shigeru. Ich denke ich hätte auch den großen S&S gewählt
 
Ich glaube, viele liegen einem Missverstaendnis auf - um wirklich beurteilen zu koennen, wie schoen ein Fluegel klingt, muss man ihn auch spielen. Denn das Ergebnis der Klangschoenheit kommt nicht allein von der Qualitaet bzw. guten oder weniger guten Einstellung des Fluegels, sonder auch von der Qualitaet des Anschlags und des Pianisten! (Welche Ueberraschung).
Und das Verbindungsstueck ist nun: Auf einem Fluegel, der sich unangenehm spielt, kann man weniger schoene Klange erzeugen als auf einem, der sich angenehm spielt, selbst wenn er vielleicht einen etwas weniger bestechenden Klang hat. Somit haengt die Klangschoenheit eines Fluegels unmittelbar mit der Mechanik zusammen und damit, wie sie eingestellt ist (also Tastengewicht, Hoehe und Fuehlbarkeit des Druckpunktes, "Auftriebsgewicht" der Taste, Repetitionsfaehigkeit etc., sogar das Material der Tasten spielt eine Rolle). Denn ein schoener Klang kommt ja nicht von einzelnen Toenen, sondern vor allem auch dadurch, wie sie verbunden werden.
Und das Spielgefuehl sieht man einem Fluegel halt nicht an. Es gibt wahnsinnig "ekelige" Steinways!
 

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