Bösendorfer

Bin wieder von meiner Bösi Tour zurück.

Und nein, er wurde weder mit Rotwein noch mit Parkettlack geflutet;)

Er steht traumhaft da, wird sehr gut gepflegt und ich hätte keine Bedenken von diesem Verkäufer den Flügel zu kaufen. Sehr nette Gespräche, kein Verkaufsdruck, er ist sogar einkaufen, damit ich in Ruhe an ihm spielen konnte. Alles Bestens - aber der Funke ist nicht übergesprungen. Ich habe mich nicht wirklich wohl an ihm gefühlt und sein Anschlag war für mich eine große Umstellung (daran kann man sich sicherlich gewöhnen). Wie gesagt bin ich kein Profi, aber ich hatte das Gefühl, dass die leichten weichen Töne die ich auch angespielt habe, nicht richtig kamen. Möglich, dass auch der große Kerl in einem zu kleinen Raum stand und dadurch sehr wuchtig klang.

Aber gut, bin wieder eine Erfahrungen reicher und werde weiterhin Augen - und Ohren offen halten. Auch hoffe ich irgendwo in meiner Nähe (Umkreis ca. 150-200km) einen Steingräber Flügel zu finden. Würde ihn wirklich auch gerne mal hören.

Danke für Eure Antworten!!!
 
Schön, daß Du gute Erfahrungen sammeln konntest. Oftmals wird auch die Akustik nicht in die Entscheidung mit einbezogen, aber das ist Dir ja gelungen. Bei Ebay steht ein Ibach Modell Richard Wagner 2,40m, komplett aufgearbeitet, für 25.000. Das wäre sicher auch eine hochinteressante Idee, und dazu gar nicht mal so teuer. Also, ich hab den "kleinen" Richard Strauss, 2,15m, und bin sehr begeistert davon. Und what about Blüthner ?

Also, irgendwann machts Klick, oder zoom :-) Du wirst das schon merken.

Viele Grüsse
Rolleum
 
Sachen gibts, die gibts gar nicht..... Das mit dem reinpinkeln geht ja noch, aber wie kann man denn nur so verschwenderisch sein und den Wein da reinschütten! Der GUTE Wein!!!!

Ja, krasse Frau. Vielleicht hat sie den Flügel aus Versehen auch mit dem Schwangerschafts-Teststreifen verwechselt. Bei meinem Blüthner (BJ1914) wurde wohl irgendwann mal heftigst gefeiert. Vielleicht das Ende der/des Krieges ? Reso-Boden war voller Wein, und auch die Mechanik und die Tastatur ist teilweise schön mit Rotwein gesprenkelt. Hätten sie doch nur Weißwein genommen! War teilweise schwierig, das wieder abzubekommen, gerade unter den Saiten, wo man so schlecht hinkommt. Hat jemand ne Ahnung, wie man die Verfärbungen a.d. Elfenbeintastatur gebleicht bekommt ? Welches Mittel ?
 
Dem Sonnenlicht aussetzen. Aber das weißt Du vermutlich.

PS. Rote Hammerköpfe find ich geil. ;-)


Nein, die sind ja wieder weiß vom Abziehen mit Schleifpapier ;-) Hab mal gegoogelt. Mit Wasserstoffperoxid wird Elfenbein gebleicht. Werd mal 2-3 Klavierstimmer danach fragen bzgl. der Konzentration der Lösung. Und Sonnenlicht während der Behandlung darauf.
 
Nein, die sind ja wieder weiß vom Abziehen mit Schleifpapier ;-) Hab mal gegoogelt. Mit Wasserstoffperoxid wird Elfenbein gebleicht. Werd mal 2-3 Klavierstimmer danach fragen bzgl. der Konzentration der Lösung. Und Sonnenlicht während der Behandlung darauf.
Hi Rolleum,
Mit 30% igem ...
Was glaubst Du , wo Du hier bist?
Hier werden sie geholfen:D
:cool:

LG
Michael
 
Zu hoch konzentriertes Wasserstoffperoxid kann die E-Bein-Oberfläche Aufrauen. Würde mit 10% iger probieren, dannach natürlich wieder polieren. Und vor den Bleichen sehr fein anschleifen und entfetten.
Gruß Ivory
 
Nein, die sind ja wieder weiß vom Abziehen mit Schleifpapier ;-) Hab mal gegoogelt. Mit Wasserstoffperoxid wird Elfenbein gebleicht. Werd mal 2-3 Klavierstimmer danach fragen bzgl. der Konzentration der Lösung. Und Sonnenlicht während der Behandlung darauf.

Was heisst Klavierstimmer fragen, so was habe ich ja noch nie gehört. Ihr seid schon kleinlich mit euren alten Instrumenten. Ich lasse einen Zahnarzt kommen der schaut sich dies mal an, entweder wird ein ZAHNBLEACHING gemacht oder das Gebiss wird ausgewechselt. ;)
 
Zu hoch konzentriertes Wasserstoffperoxid kann die E-Bein-Oberfläche Aufrauen. Würde mit 10% iger probieren, dannach natürlich wieder polieren. Und vor den Bleichen sehr fein anschleifen und entfetten.
Gruß Ivory
Bei 10%igem hab ich es noch nie probiert.... Auf alle Fälle würde ich dann nicht mit Sonnenlicht bestrahlen sondern bei Mondlicht, denn die dreifache Zeit in der Sonne würden dem Belag bestimmt noch weniger gut tun....
Don Bedos beschreibt das gut in seinem Buch, aber wer würde schon gerne monatelang warten bis ein vergilbter Belag wieder weiß ist. :D

Am besten man guckt sich mein Video dazu an.... Reparatur - Pianino Steingräber & Söhne, Teil 2 - YouTube
Am Ende ist der Belag schneeweiß und geschlossenporig hochglänzend. :p

LG
Michael
 
Bei 10%igem hab ich es noch nie probiert.... Auf alle Fälle würde ich dann nicht mit Sonnenlicht bestrahlen sondern bei Mondlicht, denn die dreifache Zeit in der Sonne würden dem Belag bestimmt noch weniger gut tun....
Don Bedos beschreibt das gut in seinem Buch, aber wer würde schon gerne monatelang warten bis ein vergilbter Belag wieder weiß ist. :D

Am besten man guckt sich mein Video dazu an.... Reparatur - Pianino Steingräber & Söhne, Teil 2 - YouTube
Am Ende ist der Belag schneeweiß und geschlossenporig hochglänzend. :p

LG
Michael

Lieber Michael,

da wird hier immer wieder von Kapitalanlage gesprochen und was machst du da ? du lässt das kostbare Elfenbein in Staubaufgehen :D

Cordialement
DESTENAY
 

da wird hier immer wieder von Kapitalanlage gesprochen und ...
...keinem fällt auf, dass die bei Betätigung lärmige Kapitalanlage sich ja gar nicht verzinst... also...wenn so ein Bösendorfer, Flügel (groß), wenigstens alle fünf Jahre ein Bösendorfer, Klavier (klein), oder wenigstens ein Yamaha, Klavier (klein), erbringen würde... ...aber das tut die ja gar nicht, die "Kapitalanlage"... :D:D:D:D
 
...keinem fällt auf, dass die bei Betätigung lärmige Kapitalanlage sich ja gar nicht verzinst... also...wenn so ein Bösendorfer, Flügel (groß), wenigstens alle fünf Jahre ein Bösendorfer, Klavier (klein), oder wenigstens ein Yamaha, Klavier (klein), erbringen würde... ...aber das tut die ja gar nicht, die "Kapitalanlage"... :D:D:D:D

rolf, du hast es erfasst. Ganz meine Meinung! Klavierkauf = Konsum (bzw. Investition für Profipianisten)
Klavierkauf ist nicht Geldanlage
 
Vielen Dank für die Infos. Tolles Video, wunderbare Klaviermusik Bach:WTK im Hintergrund. So muss es sein. Das werde ich mal in der Sommerpause in Angriff nehmen. Dacht ich mir schon, daß man die Konzentration nicht zu hoch machen sollte, um den Belag nicht anzugreifen. Da greift man gerne auf Erfahrungswerte von Kollegen zurück.


...keinem fällt auf, dass die bei Betätigung lärmige Kapitalanlage sich ja gar nicht verzinst... also...wenn so ein Bösendorfer, Flügel (groß), wenigstens alle fünf Jahre ein Bösendorfer, Klavier (klein), oder wenigstens ein Yamaha, Klavier (klein), erbringen würde... ...aber das tut die ja gar nicht, die "Kapitalanlage"... :D:D:D:D

Das ist ein Denkfehler. Klavierbau ist zum großen Teil Handarbeit, und die Preise steigen jährlich. Anno 2007 kostete z.B. ein neuer Yamaha C7 30TSD, nun sind wir bei 38 TSD. Daß die Gebrauchtpreise demnach auch mitziehen ist ja logisch. Bei Oboen war das dasselbe. Flügel zum Neupreis kaufen "rentiert" sich allerdings weniger.
 
Hast du die Kosten miteinberechnet?

Legst du 70T EUR 40 Jahre lang mit 3% an, bekommst du 228 Kilo zurück. Haben sich in den letzten 40 Jahren die Flügelpreise verdreifacht? Ach ja: die regelmäßigen Stimmungen und Arbeiten musst du noch abziehen. Daraus folgt:

Wer 70 Kilo hat und eine langfristige und sichere Geldanlage sucht, der lege sein Geld bei der Bank zu einem guten Zinssatz an. Das ist kalkulierbar und sicher.

Wer 70 Kilo hat und eine Geldanlage sucht, kaufe sich keinen Flügel - sein Geld bekommt er nicht mehr.

Wer 70 Kilo (oder weniger / mehr hat), sich aber gerne einen Flügel kaufen will, weil er gerne Klavier spielt und ihn die Materie interessiert, der kaufe sich bitteschön einen Flügel. Einen Teil des Geldes sieht er in 40 Jahren mit Sicherheit wieder. 228 Kilo wird er nicht bekommen.

Aber das wird einem Klavierliebhaber (z. B. Ich) nicht weiter stören. Er hat den Flügel aber nicht als "Geldanlage" gekauft. das wäre töricht. Dass die Hersteller mit "Werterhalt" etc. operieren, passt in die heutige Zeit, in dem der Utilitarismus herrscht. Dieses Argument, bei dem jeder unbewusst weiß, dass es Quatsch ist, kann es dem ein oder anderen Klavierliebhaber leichter machen, sich den Kauf zu gönnen. man ist ja kritisch mit sich selbst. Das ist auch ok.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das ist ein Denkfehler. Klavierbau ist zum großen Teil Handarbeit, und die Preise steigen jährlich. Anno 2007 kostete z.B. ein neuer Yamaha C7 30TSD, nun sind wir bei 38 TSD.
ah ja... zum Thema Denkfehler: wie behält man den C7 von anno 2007 und wie haut man sich die ca. 8000.- "Zinsen" deiner Rechnung als Gewinn aufn Kopp? ...übrigens bezweifle ich, dass man nach einem Privatkauf von einem C7 diesen nach fünf Jahren zum "neuen Neupreis" (also dem gestiegenen) wieder los werden kann ;););)
 
Ich wollte damit nur sagen, daß man, wenn man eine Zinsrechnung aufmacht, diesen Aspekt nicht außer Acht lassen kann. Kleines Beispiel meiner Geschäftsidee: Man kaufe einen alten Bechstein /Ibach/Blüthner o.ä. für sagen wir mal bis max 2000 Euro, schicke diesen nach Kalisz/Polen , legt 7-8TSD aufn Tisch, und hat damit einen Gewinn gemacht (siehe Ibach Richard Wagner 25TSD) Da ich mich aber nun auf meine Auftritte konzentrieren möchte, und so ein Verkauf mir einfach weh tut (abgesehen von den 8 Riesen, die ich zufällig grad nicht da hab), habe ich diese Geschäftsidee wieder fallen gelassen. Man kann sowas nur machen, wenn man stimmen kann, und klavierbautechnisch Ahnung v.d. Materie hat. Für Otto-Normalverbraucher sind solche Sachen eher ein Minusgeschäft. Dennoch hält mein Yamaha C 7 seinen Wert. Und das ist gut so.
 
Kleines Beispiel meiner Geschäftsidee: Man kaufe einen alten Bechstein /Ibach/Blüthner o.ä. für sagen wir mal bis max 2000 Euro, schicke diesen nach Kalisz/Polen , legt 7-8TSD aufn Tisch, und hat damit einen Gewinn gemacht (siehe Ibach Richard Wagner 25TSD)

Diese Geschäftsidee hatten schon andere.
Nur wie man an Marlenes kuk-Bechstein-Kauf sieht, bringt solch ein Instrument selbst beim Verkauf über einen rennomierten Händler anscheinend auch "nur" 10.000,- Euro. Dem Privatverkäufer bleibt noch weniger.
 
Gibt da auch ne andere Geschäftsidee - man kauft Billigklaviere ohne Namen in Asien, reguliert sie etwas, stimmt sie etwas pappt einen deutsch/österreischischen Namen rauf und verkauft sie mit 100% Gewinn als deutsch/österreischische Wertarbeit nach Asien zurück - kein Witz, ist tatsächlich schon vorgekommen. Auch wenn es meiner persönlichen Auffassung Betrug ist, so ist es völlig legal, sofern man keine Firmennamen verwendet welche geschützt sind. Auf ein Billigschinainstrument zum Beispiel "Bösendorfer" raufzupappen, könnte da arge Probleme nach sich ziehen, klebt man hingegen "Börsendorfer" rauf, ist das zwar eine Sauerei, aber kann juristisch nicht verfolgt werden.

Viele Grüße

Styx
 
Doch doch, gegen so billige Buchstabentrickserein kann man schon angehen. abibas schützt vor Strafe nicht.
Aber "Nachtmüller" - falls es das nicht gibt - wäre iO, wobei der Verkauf "als ö/d Wertarbeit" nahe an diversen Rechtsbehelfen und dem Betrug schrammt. Je nach Einzelfall und Rechtsordnung kann man sich schonmal ein blaues Auge holen.
 

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