bin immer noch auf totalem Anfängerniveau - wie üben? KL wechseln?

Mich wundert es wie man es schafft, so lange mit dem Heumannbuch zu arbeiten. Mein Eindruck war, ein Stück daraus zu lernen und zu üben ist genauso aufwändig wie jedes andere Stück in der selben Schwierigkeitsklasse. Allerdings fehlt der Lohn für die Mühe, da die Stücke irgendwie leer klingen und keine wirkliche Freude beim Spielen aufkommt.

Solange das mit dem Notenlesen nicht wirklich flüssig klappt, suche ich mir die zu den Noten passenden Tasten und versuche dann, mir die Töne, die Klänge und Klangfolgen zu merken. Ein mitlesen während dem Spielen unterstützt dabei das Gedächtnis. So klappt das als vorübergehende Zwischenlösung ganz gut.

Kennst Du den inzwischen ziemlich eingeschlafenen Faden: [thread=10648]Ein Projekt von Anfängern für Anfänger[/thread]? Vielleicht findest Du dort etwas, das mehr Freude macht, als Heumann.

Grüße
Thomas
 
Ich habe in den Weiten des Internets noch einen Text mit Hilfestellungen gefunden; da kommen selbst die alten Hasen in diesem Forum nicht mit! :-). Es geht um "gewaltfreies Klavierspielen". Das Prinzip zu kennen, kann wohl nicht schaden.

gewaltfreies klavierspiel
 
Wenn möglich würde ich versuchen Einzelunterricht zu nehmen. Ich hatte selber mal Geigenunterricht in einer Vierergruppe. Das ist einfach nur ätzend und es geht nix vorwärts. Wenn man allein ist, kann der Lehrer auf einen eingehen. Ich würde erst mal versuchen Einzelunterricht zu bekommen und erst wechseln, wenn der Lehrer dann auch nicht besser auf deine Probleme eingeht.

Klavierspielen hab ich nach dem Motto "der Ton auf der dritten Linie ist diese Taste am Klavier" gelernt. Wie der Ton heißt war mir vollkommen egal und mein KL hat nur gemeint, das lern ich schon noch (ich war zwar erst 7, aber trotzdem hätte mehr Einsatz des Lehrers nicht geschadet). 3 Jahre und ein Lehrerwechsel später, hab ich dann auch Notenlesen gelernt. Meine Lehrerin hat mir immer wieder auf ein Notenpapier eine Reihe von Tönen aufgezeichnet, die ich (schriftlich) benennen musste. Oder hat z.B. "Fis" hingeschrieben und ich musste den entsprechenden Ton aufs Notenpapier bringen. Für mich wahnsinnig nervig, ABER es hat geholfen.
Prinzipiell spiel ich immer noch so wie ich angefangen habe. Ohne zu wissen wie der Ton heißt. Ich schau auf die Tastatur und weiß DA muss der Finger hin. Der Unterschied ist allerdings, dass ich den Ton mittlerweile benennen kann.

Bei meinem ersten KL war der Unterricht ähnlich wie bei dir, mMn nicht sehr produktiv. Die nächste KL war besser, da hab ich auch Tonleitern geübt und nicht jede Stunde ein neues Stück aufbekommen. Mein letzter KL allerdings war der Beste, bei ihm hab ich auch in relativ kurzer Zeit recht viel gelernt.
Ich habe (mehr oder weniger regelmäßig) eine Hanon-Übung aufbekommen. Alternativ auch Tonleitern. Allerdings nicht nur "normal" sondern z.B um eine Quinte versetzt. Also, linke Hand beginnt z.B. auf "c" die rechte auf "g". Oder linke Hand eine Oktave, gleichzeitig rechte Hand zwei Oktaven.
Ansonsten hat mein KL versucht mir Tips zu geben wie ich schwierige Stellen üben kann. Den Takt von hinten nach vorn spielen, punktieren, schwierige Rhythmen vorgeklopft bis ich sie nachklopfen/-spielen konnte,...
Meistens lief mein Unterricht so ab, dass ich (wenns mein KL nicht vergessen hat ;) ) die Übungen vorgespielt hab, er hat verbessert bzw. was neues aufgegeben. Danach hab ich angefangen eins meiner Stücke zu spielen. Sobald ich an eine Stelle gekommen bin, die nicht gepasst hat, hat er unterbrochen und mit mir angeschaut, vorgespielt, anlysiert. Meistens bin ich da nicht weiter als die 1. Zeile gekommen ;) Wenn die eine Stelle (zumindest theoretisch) klar war, hat er andere Stellen rausgesucht, die schwierig waren usw. Wir sind das ganze Stück Passage für Passage durchgegangen. Er hat mich gefragt, wo problematische Stellen sind... So weiß man auch, was und wie man üben muss/soll.

Vielleicht hilft dir mein Beitrag etwas weiter ;) Hoffentlich ändert sich deine Situation bald; so macht Klavierspielen wirklich keinen Spaß. Aber es kann soo toll sein.

Liebe Grüße
Anna

PS: Vielleicht ist es hilfreicht, sich selbst aufzunehmen und das Stück anzuhören. Dabei hört man meist viel besser wo genau man noch was ändern muss.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hier waren zwar gute und nette Hinweise dabei;

im Grunde braucht man den Thread aber gar nicht groß weiterzuführen. Die Sache ist nämlich einfach:

Der Klavierunterricht von Sonny ist Scheiße. Punkt.

4er-Gruppe kann nicht zu seriösen Ergebnissen führen; darüber hinaus ist der Klavierlehrer eine Flasche, weil er es nicht schafft, erwachsenen Schülern zu vermitteln, wie man sinnvoll übt.

Wechseln zu Einzel- oder, wenn's finanziell gar nicht anders geht, max. 2er- Unterricht bei einem GUTEN Lehrer und nicht dem erstbesten Musikschulfuzzi. Dann klappt's auch.

LG,
Hasenbein
 
Vieles liegt an dem KL. Vieles liegt an den Unterrichts bedingungen. Generell: Gruppenunterricht in Klavier halte ich für absoluten Mist. Die Entwicklung von Menschen ist zu unterschiedlich; Entweder verliert man den Anschluss (Demotivation) oder man wird gebremst (Demotivation).

Auch wenn vieles mit dem KL steht und fällt, gibt es doch mMn viele kleine Tricks, die einem selber helfen besser zu werden.

Ein Großer Punkt ist das aktive Mitdenken. In vielen Wissenschaften ist es erforderlich, i.B. in der Musik kommste ohne diesen Faktor nicht aus. Aber was heißt das?

Ich versuche als Schüler mein Taschengeld zu erhöhen, indem ich kleinen Kindern unterricht gebe. Diese Methode wurde mir von meiner, Pädagogisch und Klaviertechnisch SEHR begabten Lehrerin mitgegeben: Man stellt sich/den kindern fragen: Fragen zum Klavierspielen, zur Musiktheorie, zur Interpretation. Da du anscheinend noch am Anfang stehst, fangen wir mit dem Notenlesen an. Wenn du ein Stück hast, "ließ" die Noten, frag dich, wenn das 'fis dort liegt, wo dann das ''fis liegt usw usf. Wenn du freie zeit hast, nimm ein Blatt, schreib noten auf, lese Noten. Das kann auch von sehr schwierigen stücken sein, die du nicht spielen kannst. Es geht darum, in Übung zu kommen, und Routine zu bekommen.

Übe und Spiele ordentlich,sauber und regelmäßig. Nimm dir Zeit, setze dir ein Limit von 1 std oder 20 min und übe KONZENTRIERT, alles andere ist mMn ineffektiv und kontraproduktiv. Am Anfang macht Klavierspielen kein Spaß - Dafür, wenn du den Start ordentlich machst, ist es am Ende ein grandioses, unglaubliches Spannendes hobby. ich hoffe dir gelingt es, auf solch ein Level zu kommen

P.s.: Ich weiß, dass viele meine Meinung kritisieren (Klavierspielen muss spaß machen etc., man hört sonst auf blab bli blub). Ich glaub nicht daran, dass man ohne Zwang und mit Spaß im Klavier zu erfolg kommt. Der erfolg macht spaß, nicht der weg dorthin.
Mfg
Sushi
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
soso - man könnte allerdings auch zuhören, wahrnehmen, aufmerksam sein lernen

etcppp.....

Es setzt vorraus, dass alle im gruppenunterricht diese Mentalität haben: Ansonsten wird der Unterricht gebremst. Und Klavierspielen ist eine praktische Tätigkeit, die geübt werden muss. Da ist "zuhören, wahrnehmen, aufmerksam" sein nur bis zu einem bestimmten grad möglich. Ferner hat jeder andere schwierigkeiten. Mir fielen am Anfang z.B. Läufe schwer, da ich eine große Hand habe, dafür hatte ich mit großen Sprünge kein Problem. Diese Probleme erfordern eine individuelle und gezielte Behandlung, die im Gruppenunterricht nicht möglich ist.
 
Gruppenunterricht in Klavier halte ich für absoluten Mist.

Liebe(r) Sushi,

oh nein, das ist keinesfalls so. Es kommt auf die Gruppe an. Passen die zusammen, ist das hunderttausendmal motivierender als Einzelunterricht! Die spornen sich an, entdecken selber, haben total viel Spaß - da kommt so'n langweiliger Lehrer gar nicht mit! :D

Ich habe zwei Schülerinnen, die auch noch befreundet sind, mit denen ich das erste Jahr nur Gruppenunterricht gemacht habe und die jetzt erst Einzel-, dann Gruppen-, dann wieder Einzelunterricht haben.

Musikalische Inhalte kann man absolut hervorragend in Gruppen unterrichten! Harmonielehre, Gehörbildung - es macht denen so total Spaß. Da bin nicht ich der (viel unfähigere) Spielpartner, sondern der/die Gleichaltrige.

Liebe Grüße

chiarina
 
Liebe(r) Sushi,

oh nein, das ist keinesfalls so. Es kommt auf die Gruppe an. Passen die zusammen, ist das hunderttausendmal motivierender als Einzelunterricht! Die spornen sich an, entdecken selber, haben total viel Spaß - da kommt so'n langweiliger Lehrer gar nicht mit! :D

Ich habe zwei Schülerinnen, die auch noch befreundet sind, mit denen ich das erste Jahr nur Gruppenunterricht gemacht habe und die jetzt erst Einzel-, dann Gruppen-, dann wieder Einzelunterricht haben.

Musikalische Inhalte kann man absolut hervorragend in Gruppen unterrichten! Harmonielehre, Gehörbildung - es macht denen so total Spaß. Da bin nicht ich der (viel unfähigere) Spielpartner, sondern der/die Gleichaltrige.

Liebe Grüße

chiarina

Ich mag das gerne glauben : meine Erfahrung/Gehörtes zeigt mir allerdings was anderes. Es freut mich wenn das so ist.
 

Nunja - alles ist, wie so oft, relativ:



Ein nicht völlig vernachläßigbares Faktum....

Ich glaube grade mein junges alter erlaubt mir ein Urteil darüber zu fällen; Ich kenne viele Mitschüler, die unterschiedliche Instrumente auf unterschiedliche Weise erlernt haben. Das Resultat war mal gut, mal weniger gut.
Wenn du mein Alter allerdings als Argument gegen meine Meinung ansiehst, ist es ein ziemliches Armutszeugnis
mfg
 
Hallo Sushi,

mich würde interessieren was du unter Erfolg verstehst?

Das man Musikstücke, die einem gefallen, richtig und schön spielen kann - So das man sein Klavierstück vor einer kleiner Runden vorführen kann.
Das man das Gefühl hat, auch bei schwierigeren Stücken, dass es beim Üben vorrangeht. Das man ein Erfolgserlebnis erfährt. Das man sich nicht mehr zwingen muss, sich ans Klavier zu setzen, und zu üben

Ich gebe dir recht, dass der Begriff Erfolg sehr weit gefasst ist, und eventll ungünstig gefällt ist
 
Mit dieser Haltung kannst Du auch die Bild-Zeitung abonnieren - etwas lernen wirst Du dabei nicht.

Ich versuch dich nicht von deiner Meinung abzubringen. Ich versuche, einem Menschen Tipps zu geben, die zumindest mir damals und auch noch heute geholfen haben/helfen. Ich zwinge keinen Menschen, diese Tipps anzunehmen: Ich stell diese Meinung hier zur diskussion hin, damit jeder User diese reflektieren kann.
Deine Aussage: "17 Jahre ist zu jung um ein Urteil zu fällen" - fällt unter die Rubik "totschlag" - Argument. Es ist unnötig dagegen anzuargumentieren, da du deine Haltung nicht ablegen wirst. Also lass ich es, um meine Lebenszeit/ und deine zu sparen. Auch deine weitere Aussage mit der Bildzeitung unterstützt mein Bild, was ich mittlerweile von dir habe.
 
Das man Musikstücke, die einem gefallen, richtig und schön spielen kann - So das man sein Klavierstück vor einer kleiner Runden vorführen kann.
Das man das Gefühl hat, auch bei schwierigeren Stücken, dass es beim Üben vorrangeht. Das man ein Erfolgserlebnis erfährt. Das man sich nicht mehr zwingen muss, sich ans Klavier zu setzen, und zu üben

Deine Antwort, was für dich Erfolg ist, gefällt mir.

Aber warum glaubst du denn nicht daran,
dass man ohne Zwang und mit Spaß im Klavier zu erfolg kommt.
?

Was genau veranlasst dich denn zu der Annahme, das Zwang und Freudlosigkeit von Nöten sind, um den von dir beschriebenen Erfolg zu erlangen?

Ich spiele seit einem guten Jahr, ohne Zwang und mit viel Spaß, ich kann kleine Stücke auch anderen vorspielen, ich habe das Gefühl das es beim Üben voran geht und ich muss mich nicht zwingen mich ans Klavier zu setzen.

Was mache ich falsch?
 

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