Beidhändig spielen - Bitte Bitte Tipps!

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reva

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24. Feb. 2011
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Hallo!

Ich habe vor ca. 3 Monate angefangen mit dem Klavierspielen. Zuerst mittels Selbststudium und letztens hatte ich erstmals Unterricht mit einem KL.
Im Grunde läuft es nicht so schlecht, was ich mir aber echtes Kopfzerbrechen bereitet, ist das gleichzeitige Spielen mit beiden Händen. Hintereinanderspielen ist kein Problem, gleichzeitig Noten anschlagen geht auch noch halbwegs, aber dass 2 Hände gleichzeitig was anderes spielen - das geht irgendwie gar nicht. Da merk ich richtig wie es in meinem Kopf kracht:rolleyes: - als wäre da ne Mauer die links und rechts trennt.

Hat jemand gute Tipps wie man das Gehirn in Schwung bringt?
 
schau mal in den Anfängerthread von pianopuppy. Da gibts vorn superzusammengefaßt jede Menge Tipps.

Leider noch nicht zu diesem Thema.

Ich habe hier mal für TiBi einige Sachen zusammengeschrieben, wie ich an solche Probleme herangehe. Das war zwar recht spezifisch für die Noten, die sie eingestellt hatte, aber man kann diese Methoden in angepasster Form natürlich auch auf andere Stückchen anwenden. Ob sie TiBi letztendlich geholfen haben, weiss ich allerdings nicht.

Hier der Link: hilfe erbeten bei absolutem anfänger

LG, PP
 
Guten Abend,
Du schreibst:
letztens hatte ich erstmals Unterricht mit einem KL.
Das bedeutet, Du bist noch Anfänger und möchtest gerne schon etwas recht Schweres lernen.
Hast du schon mal die Möglichkeit in Erwägung gezogen, erstmal eine Weile noch das für Anfänger so wichtige parallele Spielen in den Vordergrund zu stellen? Und da genügt auch der Fünftonraum durchaus und zwar mit Tonschritten, soll heißen Melodien mit nebeneinander liegenden Tönen wie zum Beispiel das Kinderlied "Winter ade". Ich bin der ganz persönlichen Meinung, daß Die Unabhängigkeit der Hände fast von allein funktioniert, wenn das Gehirn genug Inputs für die Parallelität bekommen hat und noch ein paar andere Grundlagen gelernt hat. Das parallele Spielen hat auch noch den Vorteil, daß die jeweilig andere Körperhälfte( meist ist es glaub ich die linke) von der einen Körperhhälfte "lernt", und zwar hat die Gehirnforschung Spiegelneuronen entdeckt ( möchte ich jetzt nicht weiter ausführen, geht hier sonst zu weit).
Psychologisch gesehn kann ich natürlich Deinen Wunsch nach schnellen Erfolgen und aufregend klingenden Stücken nachvollziehen, aber Klavierlernen braucht einfach seine Zeit. Gönn sie Dir!
Ich habe im Laufe der Zeit für mich entdeckt, wenn ich mit der entsprechenden inneren Haltung an das Klavierlernen herangehe, kann ich auch in scheinbar einfachen Stücken viel Schönheit und Lernstoff finden.
Wie gesagt, ich erzähle hier von ganz persönlichen Erfahrungen, es kann aber sein, daß Du darin nicht den richtigen Weg für Dich findest.

Liebe Grüße
Leonie :)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das bedeutet, Du bist noch Anfänger und möchtest gerne schon etwas recht Schweres lernen.

Ich gehe mal davon aus, dass Reva das Stück lernen möchte, dass sie in ihrer ersten Stunde zum üben aufbekommen hat. Und da sollte der KL schon wissen, was er aufgibt.

Reva,

Um welches Stück geht es eigentlich? Wenn du die Noten einstellst, kann dir vielleicht jemand etwas zielgerichteter antworten. So können wir ohnehin alle nur raten, was hilfreich für dich sein könnte.

LG, PP
 
Bei mir hilft: Gaaaanz langsam, laut mitzählen.

Mmmhhh... könntest du das genauer erklären :-P

Zählst du die Noten die du spielst?

Bei welcher hand zählst du? Rechts o. Links ?

Weil mit beiden Händen kann ich schon spielen,
aber schwerere Lieder kann ich Knicken!

Hab sogar schon ein eigenes Lied komponiert !
Ist zwar net so gut aber bitte:

YouTube - My first own Composition :-P

Wenn es ein Trick gibt, bin ich bereit den ganzen Tag diesen Trick zu üben!

Ich spiel zwar Keyboard, aber da gibts das Problem auch :-P
 
PianoPuppy: mir haben deine Tipps damals sehr geholfen, wie auch alle anderen die ich in diesem Forum bisher erhalten habe. Ich dachte, ich hätte mich dafür bedankt, ich fürchte ich habe es im Eifer des Gefechtes vergessen.

Reva: Letztendlich macht vieles auch einfach die Geduld aus. Man hat am Anfang null Gefühl dafür, wie schwer oder leicht etwas wirklich ist und könnte schier verzweifeln, weil es einfach nicht klappen will. Was mir bei neuen Stücken immer hilft: die schwierige Seite zu erst üben und zwar so lange, bis es wie von selbst funktioniert. Dann die andere Seite lernen und dann Stück für Stück zusammen spielen. Das sollte eigentlich irgendwann klappen.
 
Meiner Meinung nach sollte das Drücken der Klaviertasten den Sinn haben, Töne, Klänge (und vielleicht sogar Musik) zu erzeugen. Im Idealfall wird das erzeugt, was man beabsichtigt zu erzeugen.

Was beabsichtigt man zu erzeugen? Vorgestellte Töne, Klänge und Klangfolgen.

Es kann helfen wenn man sich vorstellt, mit beiden Händen gemeinsam die Töne, Klänge und Klangfolgen zu erzeugen. So, wie man viele Dinge im Leben mit beiden Händen macht, wobei jede ihren Beitrag dazu leistet. Dazu müssen sie nicht unabhängig voneinander agieren. Es macht jede Hand ihren Teil.

Grüße
Thomas

PS: Ich bin ebenfalls Anfänger, vielleicht liege ich damit falsch.
Jedenfalls bilde ich mir ein, es habe mir geholfen, vorher die Klänge und Klangfolgen anzuhören und zu lernen. Ton für Ton und Klang für Klang. Ganz langsam und immer wieder.
Seit ich nicht mehr versuche, die jeweilige Taste zum Notenbild zu drücken, sondern die Motivation für das Drücken der Tasten der Wunsch ist, einen bestimmten Ton oder Klang zu erzeugen, geht alles viel leichter.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
thomas, ich finde das gut was du schreibst. Aber wie soll ein Mensch das können, wenn er nicht Erfahrung gesammelt hat.
Ich finde das Zauberwort ist immer noch: Geduld. Mir hilft in schwierigen Passagen ein sehr sehr langsames Tempo.

Was mir sehr geholfen hat, eine Vorstellung von Klängen zu entwickeln ist sich einfach ans Klavier zu setzen und drauf los zu klimpern. Einfach drauf los probieren. Nimm das Pedal dazu, lass es weg, versuchs langsam, versuchs schneller, versuchs gekreuzt, versuch einfach alles was dir einfällt. Man kann so vieles so unterschieldich anschlagen!! Es klingt schief, es klingt noch schiefer, dann klingts mal toll. Ich finde rumklimpern toll :D
 

PianoPuppy: mir haben deine Tipps damals sehr geholfen, wie auch alle anderen die ich in diesem Forum bisher erhalten habe. Ich dachte, ich hätte mich dafür bedankt, ich fürchte ich habe es im Eifer des Gefechtes vergessen.

Hallo TiBi,

Das zu lesen freut mich! Bedankt hast du dich, allerdings im vorhinein, bevor du's noch ausprobieren konntest. ;)

LG, PP
 
thomas, ich finde das gut was du schreibst. Aber wie soll ein Mensch das können, wenn er nicht Erfahrung gesammelt hat.

Ich finde auch, dass Thomas auf etwas wichtiges hingewiesen hat:

Es geht nicht nur darum was auf der horizontalen Ebene (also jede Hand einzeln) passiert, sondern letzlich zählt vor allem das Ergbnis auf der vertikalen, d.h. also wie fügen sich die Töne in beiden Händen ineinander.
Es ist m.E. ein Irrglaube und ein schwerwiegender kognitiver Fehler zu glauben, beide Hände machen beim Klavierspiel etwas vollkommen anderes. In motorischer Hinsicht mag man dem ja noch folgen, aber keinesfalls auf musikalischer Ebene. Selbst wenn in beiden Händen unterschiedliche Stimmen auftauchen, so fügen sie sich letztlich in der vertikalen Struktur wieder zusammen, d.h. einzelne Töne links und rechts ergeben ein gemeinsames Produkt.
Wenn man sich das klar macht, dann verschwindet auch ein großer Teil der gedanklichen Blockade, die nach meiner eigenen Erfahrung sehr oft das größte Hindernis ist.

Was die praktische Ausführung angeht, so kenne ich auch von mir nur den gleichen Weg wie in Leoniesophie beschrieben hat, d.h. erstmal nur 5-Tonraum, erstmal Parallelbewegungen, dann in Kombination mit engegengesetzten Verläufen und so langsam steigern.

Ein guter KL führt dich da schon sicher durch Reva. Da er dich wohl erst eine Stunde unterrichtet hat, gib ihm und dir doch einfach die Chance dazu. Du packst das ganz bestimmt. Geduld ist natürlich unerlässlich, aber da bin ich selbst der falsche Ansprechpartner...;)

Viel Spaß!

Grüße
Musicus
 
Neben den guten Tips hier noch eines: übe immer so, dass du es kannst! Mach es dir also leicht, dann hast du auch Erfolgserlebnisse, die dich motivieren.

Wie schafft man das?

Indem du nur ganz kleine Abschnitte übst und die wiederholst.

Im Moment mutest du dir, deinem Hirn und deinen Händen zu viele Informationen auf einmal zu. Deshalb fühlst du dich überfordert und weißt nicht, wo du anfangen sollst.

Nimm dir ein klitzekleines Stückchen heraus und spiele es ultralangsam in Zeitlupe. Höre auf die Klänge, die dadurch gleichzeitig zu hören sind ( Thomas und Musicus!) und genieße sie in aller Ruhe. Dieser Abschnitt kann manchmal nur einen halben Takt oder weniger beinhalten - je nachdem.

Wenn das nicht klappt, hast du entweder zu schnell gespielt oder doch noch zu viele Noten auf einmal genommen. Nimm so wenige und spiele so langsam, dass es klappt. Dann wiederhole dieses Erfolgserlebnis mehrmals - dadurch merkst du dir alles besser.

So übst du ein Stückchen nach dem anderen, wobei sie sich überschneiden sollten - das Ende des einen Abschnitts ist der Anfang des nächsten.

Dieser Weg führt unzweifelhaft zum Erfolg, ist allerdings besonders für Erwachsene manchmal gewöhnungsbedürftig, weil sie in ihrem Leistungsdenken sich für völlig degeneriert halten, wenn sie so langsam spielen. :p

Wenn die Basis auf diese Weise gut gelegt ist, ist die Beschleunigung ins normale Tempo ruckzuck möglich. Umgekehrt funktioniert's nie. :p

Viel Erfolg und viel Geduld :) !

chiarina
 
Also irgendwie denke ich, Thomas beschreibt den zweiten Schritt. Eine Vorstellung umsetzten ist ansich prima. Doch ganz am Anfang habe ich da Noten und keine Vorstellung, zumindest nicht von diesen Noten die da vor mir stehen.

Die Menschen die schon so weit seid, dass sie aus dem Notenbild eine Klangvorstellung haben, lasse ich hier mal aussen vor.
 
[…]
Die Menschen die schon so weit seid, dass sie aus dem Notenbild eine Klangvorstellung haben, lasse ich hier mal aussen vor.

Die Vorstellung habe ich vorher auch nicht, deshalb:
[…]vorher die Klänge und Klangfolgen anzuhören und zu lernen. Ton für Ton und Klang für Klang. Ganz langsam und immer wieder.[…]
Dadurch erhoffe ich mir diese Vorstellung zu bekommen, was im allgemeinen ganz gut funktioniert. Und mit der Zeit merke ich mir einfache Töne und Tonabstände. Es wird langsam immer besser, manche bleiben auch schon Dauerhaft im Gedächtnis.

Zum Thema:
Die hauptsächlich Hilfe für mich war die Vorstellung, eine Sache mit zwei Händen zu machen.

Grüße
Thomas
 
Aber wie willst Du sie anhören, bevor Du sie spielst?
Natürlich mit Hilfe des Klaviers. Das sehe ich noch nicht als spielen des Stückes oder Liedes, sondern als Vorbereitung.

Für jemanden der sich anhand der Noten den Klangverlauf vorstellen kann genügt es vermutlich, diese anzusehen.
Die Noten kann ich auch noch nicht flüssig lesen, man könnte verglichen mit normalem Lesen, Buchstabieren dazu sagen. Im Zuge des buchstabierens, drücke ich auf die jeweiligen Tasten am Klavier und höre mir die Töne und Klänge an. Erst einzeln, dann zusammen, dann kurze Ton- und Klangfolgen hintereinander. Erst wenn ich in dieser Art eine Klangvorstellung erarbeitet¹) habe und eine ungefähre Vorstellung habe, mit welchem Finger ich die jeweilige Taste drücken könnte, beginne ich mit dem Spielen des Liedes oder Stückes.

Grüße
Thomas

¹) Das sehe ich eigentlich nicht als erarbeiten, sondern als interessantes Experimentieren.
 
Dieses Problem kommt sehr häufig vor, vielleicht helfen Dir diese Erfahrungen und Antworten weiter?

Klavier spielen: Wie kann ich meine Hände koordinieren? (kombination)

Es ist bei jedem Stück auch etwas anders, doch häufig hilft es, sich erst mal auf eine Hand zu konzentrieren
(linke Hand, wen es eine Begleitung ist links) und dann die Melodie mit zu singen während die linke Hand spielt.

Erst wenn das klappt, würde ich die rechte Hand dann mitspielen und dabei auch mitsingen (die Linke muß dann schon alleine laufen können, sonst klappts nicht)

Viel Erfolg wünscht
Kat
 
Neben den guten Tips hier noch eines: übe immer so, dass du es kannst! Mach es dir also leicht, dann hast du auch Erfolgserlebnisse, die dich motivieren.

Wie schafft man das?

Indem du nur ganz kleine Abschnitte übst und die wiederholst.

Im Moment mutest du dir, deinem Hirn und deinen Händen zu viele Informationen auf einmal zu. Deshalb fühlst du dich überfordert und weißt nicht, wo du anfangen sollst.

Nimm dir ein klitzekleines Stückchen heraus und spiele es ultralangsam in Zeitlupe. Höre auf die Klänge, die dadurch gleichzeitig zu hören sind ( Thomas und Musicus!) und genieße sie in aller Ruhe. Dieser Abschnitt kann manchmal nur einen halben Takt oder weniger beinhalten - je nachdem.

Wenn das nicht klappt, hast du entweder zu schnell gespielt oder doch noch zu viele Noten auf einmal genommen. Nimm so wenige und spiele so langsam, dass es klappt. Dann wiederhole dieses Erfolgserlebnis mehrmals - dadurch merkst du dir alles besser.

So übst du ein Stückchen nach dem anderen, wobei sie sich überschneiden sollten - das Ende des einen Abschnitts ist der Anfang des nächsten.

Dieser Weg führt unzweifelhaft zum Erfolg, ist allerdings besonders für Erwachsene manchmal gewöhnungsbedürftig, weil sie in ihrem Leistungsdenken sich für völlig degeneriert halten, wenn sie so langsam spielen. :p

Wenn die Basis auf diese Weise gut gelegt ist, ist die Beschleunigung ins normale Tempo ruckzuck möglich. Umgekehrt funktioniert's nie. :p

Viel Erfolg und viel Geduld :) !

chiarina


Hallo,

ich finde chiarina hat das - aus meiner Sicht - sehr sehr gut beschrieben... man kann jedes Stück, jede Stelle in jedem Stück, so langsam spielen, daß man sie hinkriegt - und wenn das dann nur ein Ton alle 10 Sekunden ist (*)

Sich zu schämen oder drüber zu ärgern sollte man nicht. Ob sich das große Erfolgserlebnis dann mehr oder weniger sofort, oder nicht doch erst nach 3 Monaten, dafür dann aber umso intensiver, einstellt, wenn man seine Technik dauerhaft verbessert hat, darüber könnten wir debattieren, liebe chiarina ;) ansonsten stimme ich voll überein...

(*) Ziel ist natürlich schon die geforderte Endgeschwindigkeit - aber da wird man mit der Zeit hinkommen, wenn das Stück nicht zu weit über dem eigenen technischen Können angesiedelt ist.

Es macht mir persönlich riesigen Spaß, das Klavierspielen zu erarbeiten - bei manchen Übungsstücken gibt es anfangs einen Berg von Schwierigkeiten, der vor einem steht. Wenn man die größten mit der Zeit gelöst hat, erlebt man, daß sich neue Detail-Probleme zeigen, - wieder findet man Lösungen, immer mehr Stellen im Stück "funktionieren" mit der Zeit, immer mehr "Rüstzeug" gesellt sich zum System, mit dem man am Instrument arbeitet, hinzu, und dieser ganze Prozeß ist so spannend und faszinierend...
und nicht zuletzt Freude-machend... denn meine Signatur heißt nicht ja umsonst "Töne verwöhnen"

der klavierspiel-dauerbegeisterte
Dreiklang
 

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