Neben den guten Tips hier noch eines: übe immer so, dass du es kannst! Mach es dir also leicht, dann hast du auch Erfolgserlebnisse, die dich motivieren.
Wie schafft man das?
Indem du nur ganz kleine Abschnitte übst und die wiederholst.
Im Moment mutest du dir, deinem Hirn und deinen Händen zu viele Informationen auf einmal zu. Deshalb fühlst du dich überfordert und weißt nicht, wo du anfangen sollst.
Nimm dir ein klitzekleines Stückchen heraus und spiele es ultralangsam in Zeitlupe. Höre auf die Klänge, die dadurch gleichzeitig zu hören sind ( Thomas und Musicus!) und genieße sie in aller Ruhe. Dieser Abschnitt kann manchmal nur einen halben Takt oder weniger beinhalten - je nachdem.
Wenn das nicht klappt, hast du entweder zu schnell gespielt oder doch noch zu viele Noten auf einmal genommen. Nimm so wenige und spiele so langsam, dass es klappt. Dann wiederhole dieses Erfolgserlebnis mehrmals - dadurch merkst du dir alles besser.
So übst du ein Stückchen nach dem anderen, wobei sie sich überschneiden sollten - das Ende des einen Abschnitts ist der Anfang des nächsten.
Dieser Weg führt unzweifelhaft zum Erfolg, ist allerdings besonders für Erwachsene manchmal gewöhnungsbedürftig, weil sie in ihrem Leistungsdenken sich für völlig degeneriert halten, wenn sie so langsam spielen. :p
Wenn die Basis auf diese Weise gut gelegt ist, ist die Beschleunigung ins normale Tempo ruckzuck möglich. Umgekehrt funktioniert's nie. :p
Viel Erfolg und viel Geduld :) !
chiarina
Hallo,
ich finde chiarina hat das - aus meiner Sicht - sehr sehr gut beschrieben... man kann jedes Stück, jede Stelle in jedem Stück,
so langsam spielen, daß man sie hinkriegt - und wenn das dann nur ein Ton alle 10 Sekunden ist (*)
Sich zu schämen oder drüber zu ärgern sollte man nicht. Ob sich das
große Erfolgserlebnis dann mehr oder weniger sofort, oder nicht doch erst nach 3 Monaten, dafür dann aber umso intensiver, einstellt, wenn man seine Technik dauerhaft verbessert hat, darüber könnten wir debattieren, liebe chiarina ;) ansonsten stimme ich voll überein...
(*) Ziel ist natürlich schon die geforderte Endgeschwindigkeit - aber da wird man mit der Zeit hinkommen, wenn das Stück nicht zu weit über dem eigenen technischen Können angesiedelt ist.
Es macht mir persönlich riesigen Spaß, das Klavierspielen zu erarbeiten - bei manchen Übungsstücken gibt es anfangs einen Berg von Schwierigkeiten, der vor einem steht. Wenn man die größten mit der Zeit gelöst hat, erlebt man, daß sich neue Detail-Probleme zeigen, - wieder findet man Lösungen, immer mehr Stellen im Stück "funktionieren" mit der Zeit, immer mehr "Rüstzeug" gesellt sich zum System, mit dem man am Instrument arbeitet, hinzu, und dieser ganze Prozeß ist so spannend und faszinierend...
und nicht zuletzt Freude-machend... denn meine Signatur heißt nicht ja umsonst "Töne verwöhnen"
der klavierspiel-dauerbegeisterte
Dreiklang