Austro-Diesel
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Ein Hallo hier ins Forum!
Kurz möchte ich mich vorstellen und auch gleich zur Frage überleiten: Als knapp 50-jähriger begabter Musik-Zuhörer, leider mit weniger guten Anlagen im Bereich der "eigenen Klangerzeugung", jedoch gesegnet mit einer recht musikalischen Frau, deren Musik-Gene offenbar auch an eine der beiden Töchter erfolgreich weitergegeben wurden, stehe ich vor der Aufgabe den Damen zu einem ordentlichen Tasteninstrument zu verhelfen.
Vor vielen, vielen (20+) Jahren, als die Musik im Leben der damals noch kinderlosen Familie noch aus Sorge um Ärger aus der Wohnungsnachbarschaft und dem Transportproblem in eine Mietwohnung ohne Lift geprägt war, wurde ein Generalmusic RP2 Digitalpiano gekauft, das gar nicht so übel klingt und einen -- na ja -- akzeptablen Anschlag mittels "Hammersimulator" bietet. Mit Lautstärkeregler und relativ transportabel hat es uns über die Jahre begleitet und spielt heute noch so wie damals, klanglich sowieso eine kleine Wucht.
Mit der musikalischen Weiterentwicklung im Haushalt stiegen und steigen die Ansprüche. Frau singt semiprofessionell in ein paar besseren Hobby-Formationen, spielt ein bisserl Geige und auch Gitarre, leidet ein wenig am (elektrischen) Klavier. Die bald 16-jährige Tochter meint, am alten Digitalpiano geht mangels Sensibilität manches gar nicht ordentlich zu üben, manche Tasten machen auch schon leise lustige Geräusche und sie fühlen sich sowieso "seltsam" an und die Musiklehrerin legte uns die Anschaffung eines "richtigen" Instruments ans Herz, "muss ja nichts Allzuteures sein".
Es trifft sich nun gut, dass ein Bausparvertrag abreift und damit an die 10.000 Euro am Tisch liegen für die es derzeit eh nirgendwo interessante Verzinsung gibt. Das Haus ist schuldenfrei, beide Autos fahren hoffentlich noch eine ganze Weile, es ist also die Zeit für eine (kleine) Anschaffung fürs Leben!
Zu berücksichtigen ist: Unser ebenerdiges Wohnzimmer im Neubau ist auch der Übungsraum, es ist nicht klein, aber ein wenig Z-förmig verwinkelt und daher trotz der rund 60 m2 nicht gerade geräumig, außerdem stehen da schon ein paar Möbelstücke drin. Das Digitalpiano steht derzeit in einer Süd-Ost-Zimmerecke, die Wandbreite ist dort von der Zimmerecke bis zum Fenster 1,8 m breit und das Gerät hat jetzt eine Tiefe von gut 50 cm. Ums Eck hängt der Fernseher an der Wand, eine der beiden geliebten Triangle "Meridién" Lautsprecherboxen steht auch dort herum ... es ist nicht wirklich viel Platz, ein (Stutz-)Flügel verbietet sich daher sowieso.
Ob der Platz in de Zimmerecke überhaupt so glücklich ist? Ein Pianino ist offenbar 60 bis 65 cm tief und sollte wohl einige Zentimeter von Wand entfernt stehen, wegen des Klanges wie auch wegen der Belüftung der Außenmauer, nehme ich an. Das wird dort ziemlich eng, aber es gibt eigentlich keine Alternative. (Wegen der Außenmauer: Das leidlich junge Haus aus den 1990er-Jahren ist einigermaßen zeitgemäß isoliert, die Luftfeuchte schwankt um die 40 bis 60%, die Temperatur zwischen gut 21 und 27 Grad, keine direkte Sonneneinstrahlung aufs Instrument.)
Also surfe ich so durchs Netz und lese quer, was wir uns so an Pianinos anhören, anspielen und ansehen sollten.
Nie werde ich den jämmerlichen Klang des Pianinos meiner Großtante vergessen, ein Grund dieser Instrumentengattung schon immer sehr reserviert gegenüberzustehen. Ich muss aber auch sagen dass uns beim Kauf des Digitalpianos vor Jahrzehnten auch ein Pianino angespielt wurde, das mich begeisterte, das werde ich nie vergessen (im Gegensatz zu seinem Namen ... wenn es nicht ein Grotian-Steinweg war)!
Nun lese ich hier über neue und gebrauchte Modelle, populäre und (mir) unbekannte Marken, über Produktstreuung und persönliche Vorlieben.
Dabei ist die Sache eigentlich doch so einfach -- das gesuchte Pianino ...
Generell bin ich ja eher ein "Neukäufer", mit Gebrauchtwaren habe ich schon immer wieder Ärger gehabt, Patina ist mir verhasst, ich will keine Abenteuer erleben und bin dabei durchaus das, was man einen "anspruchsvollen Kunden" nennt.
Auf elektronischen Schnickschnack möchte ich gerne verzichten, "Silent" brauchen wir im Einfamilienhaus nicht (irgendwie schade ums Geld) und wer weiß, ob der Krempel wieder 25 Jahre problemlos funktioniert und keine Nachteile mit sich bringt.
Was ich gar nicht einschätzen kann ist die Bedeutung der Tastenmechanik und dessen Einfluss auf das Erlernen des Instruments. Längere Tasten für bessere Modulation, moderne Materialien ("carbonfaserverstärktes Plastik"), sind das nur aktuelle Moden aus der Marketingabteilung die einem Lernenden als "exotische Besonderheiten" eher im Weg stehen oder ist das gesunder Fortschritt? Wie sieht es hier auch mit der Reparierbarkeit in zwei oder drei Jahrzehnten aus?
Und wie ist das mit der Lautstärke? Wir haben zwar keine direkten Nachbarn, aber es kann einem unter bestimmten Bedingungen ja selbst zu laut werden. Und große Pianinos sind vermutlich lauter, effizienter bei der Schallwandlung als kleine ...? Eventuell die Mauer, der das Klavier steht, etwas bedämpfen?
Was ist mir bis jetzt so an konkreten Produkten im Gedächtnis hängengeblieben?
So wie es aussieht, hat hier im Raum Wien, ausgerechnet in der "Musik-Hauptstadt", kaum ein Händler alle interessanten Produkte eines Herstellers im Haus. Kawai gibt es bestenfalls nur bis zum Modell K-500, bei Yamaha sieht es noch am besten aus, C. Bechstein gibt's gar nicht, Grotrian-Steinweg hab ich auch nichts gefunden, von Schimmel fand ich nur Gebrauchtes. (Anfragen für Händlerkontakte an diese Hersteller sind rausgegangen.)
Also meine Damen und Herren, was ist Besichtigungs-Pflichtprogramm, welche Modelle bieten den besten Mix fürs Budget von 7.000 bis 11.000 Euro?
So, was mach ich nun, wo fang ich an!?
Kurz möchte ich mich vorstellen und auch gleich zur Frage überleiten: Als knapp 50-jähriger begabter Musik-Zuhörer, leider mit weniger guten Anlagen im Bereich der "eigenen Klangerzeugung", jedoch gesegnet mit einer recht musikalischen Frau, deren Musik-Gene offenbar auch an eine der beiden Töchter erfolgreich weitergegeben wurden, stehe ich vor der Aufgabe den Damen zu einem ordentlichen Tasteninstrument zu verhelfen.
Vor vielen, vielen (20+) Jahren, als die Musik im Leben der damals noch kinderlosen Familie noch aus Sorge um Ärger aus der Wohnungsnachbarschaft und dem Transportproblem in eine Mietwohnung ohne Lift geprägt war, wurde ein Generalmusic RP2 Digitalpiano gekauft, das gar nicht so übel klingt und einen -- na ja -- akzeptablen Anschlag mittels "Hammersimulator" bietet. Mit Lautstärkeregler und relativ transportabel hat es uns über die Jahre begleitet und spielt heute noch so wie damals, klanglich sowieso eine kleine Wucht.
Mit der musikalischen Weiterentwicklung im Haushalt stiegen und steigen die Ansprüche. Frau singt semiprofessionell in ein paar besseren Hobby-Formationen, spielt ein bisserl Geige und auch Gitarre, leidet ein wenig am (elektrischen) Klavier. Die bald 16-jährige Tochter meint, am alten Digitalpiano geht mangels Sensibilität manches gar nicht ordentlich zu üben, manche Tasten machen auch schon leise lustige Geräusche und sie fühlen sich sowieso "seltsam" an und die Musiklehrerin legte uns die Anschaffung eines "richtigen" Instruments ans Herz, "muss ja nichts Allzuteures sein".
Es trifft sich nun gut, dass ein Bausparvertrag abreift und damit an die 10.000 Euro am Tisch liegen für die es derzeit eh nirgendwo interessante Verzinsung gibt. Das Haus ist schuldenfrei, beide Autos fahren hoffentlich noch eine ganze Weile, es ist also die Zeit für eine (kleine) Anschaffung fürs Leben!
Zu berücksichtigen ist: Unser ebenerdiges Wohnzimmer im Neubau ist auch der Übungsraum, es ist nicht klein, aber ein wenig Z-förmig verwinkelt und daher trotz der rund 60 m2 nicht gerade geräumig, außerdem stehen da schon ein paar Möbelstücke drin. Das Digitalpiano steht derzeit in einer Süd-Ost-Zimmerecke, die Wandbreite ist dort von der Zimmerecke bis zum Fenster 1,8 m breit und das Gerät hat jetzt eine Tiefe von gut 50 cm. Ums Eck hängt der Fernseher an der Wand, eine der beiden geliebten Triangle "Meridién" Lautsprecherboxen steht auch dort herum ... es ist nicht wirklich viel Platz, ein (Stutz-)Flügel verbietet sich daher sowieso.
Ob der Platz in de Zimmerecke überhaupt so glücklich ist? Ein Pianino ist offenbar 60 bis 65 cm tief und sollte wohl einige Zentimeter von Wand entfernt stehen, wegen des Klanges wie auch wegen der Belüftung der Außenmauer, nehme ich an. Das wird dort ziemlich eng, aber es gibt eigentlich keine Alternative. (Wegen der Außenmauer: Das leidlich junge Haus aus den 1990er-Jahren ist einigermaßen zeitgemäß isoliert, die Luftfeuchte schwankt um die 40 bis 60%, die Temperatur zwischen gut 21 und 27 Grad, keine direkte Sonneneinstrahlung aufs Instrument.)
Also surfe ich so durchs Netz und lese quer, was wir uns so an Pianinos anhören, anspielen und ansehen sollten.
Nie werde ich den jämmerlichen Klang des Pianinos meiner Großtante vergessen, ein Grund dieser Instrumentengattung schon immer sehr reserviert gegenüberzustehen. Ich muss aber auch sagen dass uns beim Kauf des Digitalpianos vor Jahrzehnten auch ein Pianino angespielt wurde, das mich begeisterte, das werde ich nie vergessen (im Gegensatz zu seinem Namen ... wenn es nicht ein Grotian-Steinweg war)!
Nun lese ich hier über neue und gebrauchte Modelle, populäre und (mir) unbekannte Marken, über Produktstreuung und persönliche Vorlieben.
Dabei ist die Sache eigentlich doch so einfach -- das gesuchte Pianino ...
- soll wie ein Flügel klingen und einen eher universell verwendbaren Charakter haben
- soll von der Spielmechanik und der Ausdrucksfähigkeit her auch eine etwas begabtere Spielerin zufriedenstellen
- soll Tasten aus angenehm spielbarem Material haben (kein "Plastik-Gefühl")
- soll schlicht schwarz sein und einigermaßen modern aussehen
- soll im Wiener Raum zu bekommen und zu besichtigen sein
- soll eher etwas unter, sicher nicht viel mehr als 10.000 Euro kosten
- soll möglichst neu sein und bei moderater Verwendung uns mehrere Jahrzehnte sorglos halten (Stimmhaltung, Ersatzteile, Reparierbarkeit)
- soll technisch möglichst dort angesiedelt sein, wo man für mehr Geld noch spürbar mehr Qualität und Leistung bekommt ("guter Kauf")
- um 10.000 Euro kriegt man schon ganz Brauchbares
- ältere Pianinos können ein guter Kauf sein, hat aber auch etwas mit Glück, Zeit und Erfahrung zu tun, eine Aufarbeitung ist finanziell immer einzuplanen, vieles ist zu teuer oder gar Schrott
- moderne Instrumente haben in den letzten Jahrzehnten teilweise an Qualität deutlich zugelegt
- große Pianinos klingen besser
- der kleine Markt ist stark umkämpft, es gibt tlw. großzügige Garantien und Serviceangebote (Kaufmiete, Gratisnachstimmung), daher geringe Kaufrisiken im Vergleich zu älteren Instrumenten, Hersteller kommen (Asiaten) oder sind stark im Wandel (Europäer)
- Yamaha als Platzhirsch im Schulklavier-Bereich hat inzwischen durch Kawai einen preiswürdigen Gegner, gleichwertige Klaviere aus europäischer Produktion (C. Bechstein, Grotian, Schimmel etc.) sind spürbar teurer, bei Preisgleichheit klanglich nicht zwingend schöner
Generell bin ich ja eher ein "Neukäufer", mit Gebrauchtwaren habe ich schon immer wieder Ärger gehabt, Patina ist mir verhasst, ich will keine Abenteuer erleben und bin dabei durchaus das, was man einen "anspruchsvollen Kunden" nennt.
Auf elektronischen Schnickschnack möchte ich gerne verzichten, "Silent" brauchen wir im Einfamilienhaus nicht (irgendwie schade ums Geld) und wer weiß, ob der Krempel wieder 25 Jahre problemlos funktioniert und keine Nachteile mit sich bringt.
Was ich gar nicht einschätzen kann ist die Bedeutung der Tastenmechanik und dessen Einfluss auf das Erlernen des Instruments. Längere Tasten für bessere Modulation, moderne Materialien ("carbonfaserverstärktes Plastik"), sind das nur aktuelle Moden aus der Marketingabteilung die einem Lernenden als "exotische Besonderheiten" eher im Weg stehen oder ist das gesunder Fortschritt? Wie sieht es hier auch mit der Reparierbarkeit in zwei oder drei Jahrzehnten aus?
Und wie ist das mit der Lautstärke? Wir haben zwar keine direkten Nachbarn, aber es kann einem unter bestimmten Bedingungen ja selbst zu laut werden. Und große Pianinos sind vermutlich lauter, effizienter bei der Schallwandlung als kleine ...? Eventuell die Mauer, der das Klavier steht, etwas bedämpfen?
Was ist mir bis jetzt so an konkreten Produkten im Gedächtnis hängengeblieben?
- Yamaha U1, U3, YUS1, YUS3 -- offenbar der Standard mit guter Mechanik, klanglich nicht ganz unumstritten? Höherpreisige Modelle überteuert?
- Yamaha P121 -- am Markt unterschätzt?
- Kawai K-500, K-600 -- etwas günstiger, wärmerer Klang, technisch auf Augenhöhe zum Standard, erstaunlich günstige Angebote zu finden
- Schimmel C130
- C. Bechstein Classic 124, Elegance 124
- Grotrian-Steinweg Classic
So wie es aussieht, hat hier im Raum Wien, ausgerechnet in der "Musik-Hauptstadt", kaum ein Händler alle interessanten Produkte eines Herstellers im Haus. Kawai gibt es bestenfalls nur bis zum Modell K-500, bei Yamaha sieht es noch am besten aus, C. Bechstein gibt's gar nicht, Grotrian-Steinweg hab ich auch nichts gefunden, von Schimmel fand ich nur Gebrauchtes. (Anfragen für Händlerkontakte an diese Hersteller sind rausgegangen.)
Also meine Damen und Herren, was ist Besichtigungs-Pflichtprogramm, welche Modelle bieten den besten Mix fürs Budget von 7.000 bis 11.000 Euro?
So, was mach ich nun, wo fang ich an!?
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