Pianino-Suche -- bitte Tipps zur Besichtigungs-Auswahl

Den Wünschen des Fragestellers kommt das dort Gebotene, von dem einen Sauter abgesehen, aber nicht sonderlich entgegen.

Sehe ich nicht so. Denn vom Klang her sind meiner Meinung nach alte (Wiener) Klaviere und insbesondere die, die Kern hat, den Modernen überlegen.
Ist natürlich subjektiv, aber sollte der OP noch keine guten alten, neuwertig restaurierten Klaviere probiert haben, wäre das Geschäft dort eine sehr gute Gelegenheit für eine neue Erfahrung.
 
Ich möchte noch darauf aufmerksam machen, dass die Außenwand als Aufstellungsort ungünstig ist.

Wenn Du ein uraltes Haus mit ungedämmten, aber feuchten und schimmeligen Außenwänden hast dann mag das zutreffen ansonsten ist das Unsinn oder glaubst Du daß in Klavierfachgschäften die Klaviere sich nur in der Mitte tummeln?
 
Sehe ich nicht so. Denn vom Klang her sind meiner Meinung nach alte (Wiener) Klaviere und insbesondere die, die Kern hat, den Modernen überlegen.
Ist natürlich subjektiv, aber sollte der OP noch keine guten alten, neuwertig restaurierten Klaviere probiert haben, wäre das Geschäft dort eine sehr gute Gelegenheit für eine neue Erfahrung.

Nun, ich will Dir Deinen Klavierbauer natürlich nicht madig machen. Wenn wir allerdings entgegen den Wünschen des Fadenerstellers:
Generell bin ich ja eher ein "Neukäufer", mit Gebrauchtwaren habe ich schon immer wieder Ärger gehabt, Patina ist mir verhasst, i

den Versuch unternehmen, ihn zum historischen Klavier zu verlocken, möchte ich gerne noch einen anderen wiener Namen in die Diskussion bringen, nämlich das Klavieratelier Hecher, nach Aussage unseres Klaviermachers Michael die Referenzadresse für historische Instrumente in Wien. Ich maße mir dazu kein Urteil an, gebe aber zu, daß ich immer noch schwer beeindruckt bin von der Führung die wir beim letzten Wientreffen dort genossen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
er schreibt aber auch:

Nie werde ich den jämmerlichen Klang des Pianinos meiner Großtante vergessen, ein Grund dieser Instrumentengattung schon immer sehr reserviert gegenüberzustehen.

Das bedeutet er hat offenbar noch keine guten Konzertpianos gehört. Alte, gute, restaurierte, aufrechte Hofmanns, Ehrbars etc. stehen kleinen Flügeln sicher um nichts nach im Klang - im Gegenteil. Auch modernen Pianos in der selben Preiskategorie sind sie häufig klanglich überlegen, insbesondere wenn man den uniformen, modernen Klang nicht mag und den alten warmen, charmanten Wiener Klang schätzt.
Und das ganze gibts häufig zu einem moderaten Preis.

Ich wollte mit meinem Posting nur auf diese verborgenen Schätze hinweisen, weil sie nur allzu leicht von Einsteigern übersehen werden können.

Hecher ist sicher auch eine Topadresse in Wien dafür, keine Frage.
 
Das sei Dir unbenommen und auch ich mag individuelle Klaviere und nicht den 08/15-"Standardklang". Aber dem TE ist damit wohl eher nicht geholfen, so wie ich ihn verstanden habe.
 
So, jetzt hole ich diesen Thread mal wieder aus der Versenkung ;-)

@Austro-Diesel, gibt es etwas Neues bei deiner Suche? Fündig geworden?
 
Ja, es gibt Neuigkeiten, das inzwischen deutlich über 20 Jahre alte E-Piano hat den Geist aufgegeben (bzw, die Batteriesäure hat die Leiterbahnen gefressen) und damit ist auch meine Frau so weit, dass wir uns wieder ins Thema vertiefen! Ich wurde nämlich "zurückgepfiffen".
 
... und mit feinstem Lötkolben und unglaublicher Geduld ließ sich die SMD-bestückte Leiterplatte reparieren.

Nichtsdestoweniger ist das Thema aktuell. Habe die Damen nochmal motiviert die vielen guten Vorschläge anzunehmen und den diversen örtlichen Fachleuten und Handelsbetrieben einen Besuch abzustatten.
 
Ich möchte diesen alten Faden nochmal Leben einhauchen. Man soll alte Geschichten auch abschließen.

Das inzwischen steinalte General Music RP2 spielt noch immer und die Tastatur klappert mit jedem Jahr lauter. Aufgrund allgemeinen Stresses in Arbeit (Selbstständigkeit) und Familie (pubertierende Töchter) ist das Thema 2017 dann irgendwie "auf Pause gegangen".

Vor einem halben Jahr hat ein Roland FP-90X als mobiles Gerät in den Proberaum meiner Frau gefunden, das sich zwar leidlich gut spielt und in anderen Belangen den Zweck prima erfüllt, aber in meinen Ohren nicht so richtig nach Klavier klingen will. Es "plärrt" und stresst mich, untenrum ist nicht viel los. Da empfinde ich nach wie vor das 25 Jahre alte General Music RP2 noch als klanglich "vollständiger", das spielt beeindruckend gefällig, deswegen haben wir es ja damals auch gekauft.

Wir dachten es läge naheliegenderweise an den kleinen Lautsprechern des noch transportablen Gerätes und haben dann als Nachfolge fürs RP2 im Wohnzimmer ein Roland LX-708 besichtigt. Meine Frau hat es schon mehrfach bespielt und ich durfte sie dabei auch einmal begleiten. Sie mag die einfache Bedienung, die nicht so üble Klaviatur, aber auch dieses durchaus ansehnliche Stück klingt trotz größeren Gehäusevolumens und potenterer Lautsprecher nebst Verstärkern für mich nicht so recht überzeugend.

Auch diverse Yamaha Digitalpianos — von ein paar bis zu vielen tausend Euros teuer — wurden gespielt, die waren in jeder Hinsicht anders als das Roland. Mir gefiel dabei als Zuhörer das CLP-785 noch am besten, aber dessen Tastatur mochte die Frau eher gar nicht.

Im Pflichtenheft meiner Gattin steht: auch leise spielbar, Aufnahmemöglichkeit, MIDI, transformieren, einfache Bedienbarkeit, ein paar unterschiedliche Klavier-Klangfarben, nicht zu schwergängige Klaviatur.
In meinem Pflichtenheft steht: flügelartiger Klang, ansehnlich, Zeitlosigkeit und — in Relation zum Preis — auch Reparierbarkeit.

Da die Versuche dann schon in Richtung Hybridpianos gingen "schubste" ich meine Frau zu einem Piano und sie spielte das erste mal in diesen Tagen mit einem leichten Lächeln.

Vom Yamaha B1 (furchtbar!) ging es über ein Pxxx (fühlbar angenehmer vom Klang) und von dort zu einem U1 (es wird brauchbar). Auch ein YUS3 stand dort. Vor allem das YUS war im direkten Vergleich wie von einer anderen Welt, schön kräftig im Bass, brauchbar mollig in den Mitten und ohne diese vordergründige und schon mal nervige "Yamaha-Klarheit", dieses Scharfe, das Metallische der günstigeren Baureihen.

Das Yamaha U3 war bei diesem Händler nicht zu spielen, das YUS3 hatte wieder kein TransAcoustic-System und war auch schon reserviert. Also sind wir wieder zum Nachdenken abgezogen …


Bei einem anderen bekannten Wiener Händler konnte sie dann aus dem Vollen schöpfen: Anspielen auf einem Yamaha U3 TA3, einem YUS3, einem YUS3 TA3, einem YUS5 und einem SU7 sowie irgendeinem neuen CFX-Konzertflügel um schlanke 170.000 Euro! Von den anderen europäischen Marken von Schimmel über Hoffmann bis Bechstein und noch andere will ich gar nicht schreiben … unfassbar, was dort an funkelndem Vermögen herumsteht!

Sie konnte in zwei längeren Besuchen — das zweite Mal auch gemeinsam mit der Tochter — alles -zigfach hin- und hervergleichen und sich damit "endgültig verunsichern". Die Verkäufer halfen und erklärten wo nötig und machten sich unsichtbar, wenn die "Exerzitien" vollzogen wurden. So muss das sein.

Klar bestätigen kann ich die Richtigkeit der Preisleiter. Das U3 klingt passabel gut, das YUS3 schon hörbar besser, etwas "flügeliger". "Gefühlt dem Preisunterschied angemessen" trifft's ganz gut, meine ich.


Alle Verkäufer — aller Händler — meinten unisono, dass Yamaha mit dem TransAcoustic-3-System einen deutlichen Vorsprung auf den Mitbewerb habe. Wer diese Möglichkeiten aus guten Gründen suche, der habe praktisch kaum eine andere Wahl. Europäer chancenlos, Kawai nicht ganz vergleichbar.

Das TransAcoustic-System in seiner 3. Generation machte auf mich als Zuhörer einen guten Eindruck. Meine Frau meint den Unterschied der auf "leise" gestellten Mechanik ein wenig zu fühlen, aber es sei minimal. Klanglich finde ich das System recht akzeptabel, sie hat es jedoch auch immer nur kurz ausprobiert, daher erlaube ich mir kein abschließendes Urteil. Ein wenig "matter" klingt es schon als das echte Instrument, meine ich. Das mag aber beim leisen Spiel vielleicht sogar ein Vorteil sein?


Zuletzt empfahl ich meiner Frau sich doch noch an das YUS5 nebenan zu setzen, auch wenn ihr die dunkelbraunroten vertikalen Abschlüsse des Notenständers nicht so recht gefallen.

Das erste, was sie sagte war: "Der Tastenbelag, der ist angenehmer!"

Und auch klanglich imponierte uns beiden das YUS5 richtig: Was das YUS3 besser als ein U3 macht, das macht das YUS5 offenbar nochmals ein Stück weit besser als das YUS3. Es klingt schon fast wie ein kleiner Flügel. Nun sah ich das erste Funkeln in den Augen, ein "noch schüchternes Begehren".

Eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der "Inhalt" des Klaviers technisch identisch zum YUS3 sein soll. Nochmal sanfter (intoniert?), molliger in den Mitten, dabei aber gleichzeitig trotzdem etwas klarer mit mehr "Gefunkel und Silber" im Klang, im Bass schön grollend ohne "kraftlos herumzuknurren".

Zum Abschluss wurde noch ein SU7 angespielt — das wieder mit auffällig größerer Brillianz und Klarheit auffiel. Nicht unbedingt zum Gefallen. Der Verkäufer meinte dazu dies sei ein Konzertklavier, dieses brauche den großen Raum und auch Dämpfung, in einer Wohnung würde er selber es auch nicht wählen, auch wenn es ein ausgesprochen gutes Instrument wäre und er Yamaha anderen Marken oft vorziehe.

Zum Flügel verlor meine Gattin nur wenige Worte. "Ja, ist wirklich super." So ein Glück, dass das Wohnzimmer dafür definitiv zu klein und das Budget ebenso begrenzt ist.

Ein spontan angerufener Klavierbaumeister bestätigte, dass man diese "bunten Seitenleisten" natürlich umlackieren könne. Ist heikel, er macht es nicht gern an einem makellosen Neugerät herumzuschleifen und -polieren, kann ja nicht besser werden sondern nur anders, aber es ist um überschaubares Geld machbar. Ein Kritikpunkt weniger.

Die beiden Berater (zuletzt kam noch eine Dame hinzu) in diesem Geschäft haben den Job ganz hervorragend gemacht. Kein Druck irgendwelcher Form, diskret und zurückhaltend, eingehend auf die Kundin, zum Selberspielen motivierend, das ganze in gepflegtem wie stimmigem Ambiente nahe der Wiener Innenstadt. Dazu ein großzügiges Angebot*, das einem die letzen Sorgen vor Entscheidungsfehlern abnehmen kann.


Nachdem wir nun wirklich jahrelang die Investition in ein neues Tasteninstrument aufgeschoben haben, sich über die Zeit auch einiges in unserem Leben verändert hat, inzwischen die Mußestunden für "Hausmusik" wieder häufiger werden sowie sich die Technik in — der Spielerin durchaus wichtigen — Details ein kräftiges Stück weiterentwickelt hat, ist es nun ein guter Moment "den Sack zuzumachen", die Zeit ist reif.

Mitte Jänner 2024 kommt ein Yamaha YUS5 TA3 ins Haus, auf zumindest ein halbes Jahr gemietet (*) um letzte Zweifel bei diesem doch schon etwas teureren Kauf auszuschließen. Und wenn es sich bewährt und gefällt werden wir es nach drei Monaten einladen, unser neues Familienmitglied zu werden.

Mit etwas Glück werden noch die Enkelkinder etwas Freude daran haben.
 
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Am 31. Jänner gegen Mittag kommt das neue Klavier jetzt wirklich zu uns, hat ein paar Tage länger gedauert.

Juchu! Meine Frau ist schon jetzt etwas "freudig erregt". :011:

Das gute Stück hat ja Rollen, mit recht kleinen "Zwillingsreifen". Wir haben einen Fertigparkett Ahorn (so mit 3 mm Nutzschicht und grob 10 mm Weichholz-Mehrschichtplatte), darunter liegt eine zwei Millimeter starke Kork-Unterlage auf dem Estrich.

Gibt es dabei etwas zu beachten beim Schieben, beim "Einparken"? Wegen evtl. Abdrücken und Rollspuren warat's. Der Boden ist nicht neu, aber muss ja nicht unbedingt leiden. Und im Vorzimmer sind Fliesen.

Ich dachte ich hole mir aus meiner Firma ein paar Graupappe-Bogen 70x100 cm mit 2 bis 3 mm Stärke, die ich vor dem Klavier auflege und hinten wieder wegnehme. Gute Idee oder wird das nix? Hätte auch 3 mm starke MDF-Platten in 70x100 cm im Zugriff, es rollt sich vielleicht besser darauf.

Und das Instrument hat 4 Rollen, damit es gut und unverspannt steht muss der Untergrund plan sein. Wie prüft man einen guten Stand und wie heikel ist dies? Was ist von diesen "Untersetzern" zu halten und wie appliziert man diese bei einem 260 kg schweren Instrument — hinten hat das Gehäuse ja auf jeder Seite offenbar einen Griff, aber wo darf man vorne "fest anfassen", am Seitenteil unterhalb der Klaviatur? Und wann, schließlich wird das Pianino dadurch zur Immobilie …? Gibt es Empfehlenswertes und besser zu Vermeidendes?
 
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Die Rollen bei Klavieren sind ganz gruselig und ich würde immer Untersetzer empfehlen. Mein Klavier muss für die Stimmung immer verrückt werden, ich habe vom Klavierhändler gratis Teflongleiter als Untersetzer bekommen, womit ich auf unserem Fußboden das Klavier im Alleingang verschieben kann (und ich bin quengelig sobald es anstrengend wird).
 
Fürs Klavier würde ich auch Untersetzer empfehlen.
Ob durchsichtig oder schwarz bleibt dem Geschmack überlassen. Es gibt auch welche aus Holz.
Die durchsichtigem Flügeluntersetzer vom Freiburger Pianohaus fand ich besser, als die aus Jena. Bei den kleineren Klavieruntersetzern kann ich aber keine Empfehlung geben. Wir haben welche aus Bakelit. Damit kann ich das sehr schwere Klavier auch locker auf ähnlichem Parkett wie bei Dir verschieben.

Jemand ineinem Stuttgarter Klavierhaus hat mir mal gesagt, daß sich Messing nicht mit geöltem Parkett verträgt. Falls man trotzdem welche benutzen will, muß man in dem Fall Filz unter die Messinguntersetzer kleben. Eigene Erfahrung habe ich aber für den Fall nicht.
 
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Das gute Stück hat ja Rollen, mit recht kleinen "Zwillingsreifen". Wir haben einen Fertigparkett Ahorn (so mit 3 mm Nutzschicht und grob 10 mm Weichholz-Mehrschichtplatte), darunter liegt eine zwei Millimeter starke Kork-Unterlage auf dem Estrich.
Dem armen Parkett würde ich die Klavierrollen auf keinen Fall antun. Nicht zum reinschieben und schon gar nicht zum stehen. Das gibt bestimmt Eindrücke.

Was ist von diesen "Untersetzern" zu halten und wie appliziert man diese bei einem 260 kg schweren Instrument
Es gibt doch diese wagenheberähnlichen Dinger zum Möbel anheben. Vorne eine Platte wie eine Sackkarre und hinten zum hochkurbeln. Wenn das Klavier schon Rollen hat kann man die ja leicht dazwischen unterschieben und etwas hochkurbeln.
 
Normalerweise stellen die Transporteure das Klavier auf die Untersetzer. Darüber würde ich mir keine Gedanken machen.
 
Weder wird sich das jetzt noch ausgehen, noch ist schon ganz klar, wo genau das Instrument eingeparkt werden soll.

Ich hab nun mal einen Möbelheber bestellt und 4 Unterleger mit Teflon und 4 mit Filz. Die mit Teflon klingen gut, aber die sind in der Mitte tiefer als zum Rand hin, das könnte mit den breiteren Doppelrollen des Pianinos Probleme bereiten.

Wie heikel ist das mit dem genau planen Untergrund, damit das Instrument nicht verspannt steht?
 
Wie heikel ist das mit dem genau planen Untergrund, damit das Instrument nicht verspannt steht?
Nicht besonders. Das größte Problem, das ich sehe, ist, dass eine Rolle, die nur locker steht, beim Spielen Nebengeräusche verursachen kann. Aber das kann man leicht lösen, indem man etwas unterlegt - und so uneben sind neue Böden normalerweise ohnehin nicht.

Wenn der finale Aufstellungsort gefunden ist, einfach einmal schauen, ob eine Rolle lockerer steht. Die Untersetzer enthalten vielleicht auch weiches (Dämpfungs-)Material, wodurch sie kleine Unebenheiten ausgleichen.

Nur um klar zustellen: Du sprichst von "genau planem Untergrund", also von sehr feinen Unterschieden. Natürlich soll das Klavier fest stehen und nicht bei Pedaleinsatz oder ff-Akkorden wackeln.

Bei einem Flügel ist es für die Funktion der Mechanik wichtig, dass er gerade steht (durch nur 3 Beine steht er immer unverspannt), weil sie mit der Schwerkraft arbeitet. Beim Pianino ist das weniger relevant.
 

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