Pianino-Suche -- bitte Tipps zur Besichtigungs-Auswahl

Oftmals doch und die Transporteure verdienen sich nebenher ein Zubrot mit dem (zu teuren) Verkauf dieser Untersetzer..... alles schon erlebt!
 
"The Eagle has landed."

Das Pianino steht im Wohnzimmer, noch etwas schüchtern ein kleines Stück weit zu weit in der Ecke.

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Die Gattin ist außer Haus und ich kann nicht klavierspielen, nur klimpern … echt blöd. :005: Ich kann zumindest attestieren, dass da drin Töne enthalten sind. Für viel mehr reicht's leider nicht. Vor 20 Jahren konnte ich ansatzweise den Crocodile Rock, die linke oder die rechte Hand. Oder.

Was mir nicht gefällt ist der ein klein wenig schief angebrachte Aufkleber des Vermieters und der Versatz des Klappteils zum feststehenden Teil des Deckels an der rechten Seite.

Jetzt muss sich das gute Stück mal an unseren Haushalt gewöhnen, ich habe von der Frau nur die Nachricht "… klingt gut" erhalten.

Das Transportunternehmen hatte teflonbeschichtete Untersetzer mit und diese gleich appliziert. Ich sag mal "fast mittig" unter den Rollen. Der Preis war mit 10 € pro Stück noch aktzeptabel.

Ja, in bin da etwas pingelig. Bei dem Preis und "ganz neu" darf das schon ein bisserl sein, finde ich. Schau ma amal.

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Was mir nicht gefällt ist der ein klein wenig schief angebrachte Aufkleber des Vermieters
Ich hab damals im Vorfeld drum gebeten, dass sie keinen Aufkleber drauf machen… Vermeidung von allem unnötigen, was dadurch entstehen könnte. Antwort: Oh, der ist schon drauf. Aber wir nehmen ihn wieder weg. Hat geklappt 😅

Ansonsten: schönes Instrument! Ich hab die gleichen Untersetzer, die sind bestens.
 
Das wär auch mein Zugang … allerdings ist das Instrument einstweilen nur gemietet und daher darf ich wohl solche Wünsche solange für mich behalten.

Der schief angeschraubte Deckel stört mich ehrlich gesagt deutlich mehr.

Wenn da ein so deutlich sichtbares Teil schon fast 1 mm aus dem Soll ist, wie schaut's dann mit dem Rest aus, frage ich mich.
 
Mir scheint das ist die neue Norm der Wertarbeit.
Ich sehe und höre immerwieder solche Sachen die mich auch stören würden.
Es gibt immer mehr Fertigungstechniken die computergesteuert sind da sollte sowas vermeidbar sein.

Früher stand halt ein Régleur an der Maschine und hat das aufs Zehntel/Hundertstel eingestellt. Kostet Zeit und Geld das hat man heute nicht mehr.
 
Wenn da ein so deutlich sichtbares Teil schon fast 1 mm aus dem Soll ist, wie schaut's dann mit dem Rest aus, frage ich mich.
Ein anderer Arbeitsschritt, die von außen unsichtbare Mechanik ist für die Funktionalität viel wichtiger, wird von anderen Arbeitern an einer anderen Station durchgeführt, ... - von einem auf das andere zu schließen ist nur sehr bedingt möglich. Eine hängende Taste würde mich zB viel mehr stören.

Aber grundsätzlich bin ich schon bei dir: Das macht keinen guten Eindruck und sollte besser zusammenpassen.
 
Selber bin ich Maschinenbau-Ingenieur und manchmal auch ein wenig Hobbytischler. So ungefähr weiß ich schon was, wie, wo so etwas gefertigt wird und, dass das Innere mit dem Äußeren nicht zwingend etwas zu tun hat.

Ich find das nur arg, dass das so ausgeliefert wird. Dem Hersteller, dem diese Qualität im "gut mittleren" Preissegment gleichgültig ist, dem ist vieles zuzutrauen …
 

Da wurde das Scharnier wohl im Eilverfahren angebracht* und ist evtl. einer der Gründe, warum daraus ein Mietklavier geworden ist.

Evtl. sogar nachträglich vom Vermieter. Von Yamaha kenne ich solche Spaltmaße nicht. Ist ja nicht nur der unschöne Versatz, sondern hat in der Folge einen schief aufliegenden Deckel.
 
Wir werden das auf jeden Fall dem Klavierladen melden und für den Fall des Kaufs als Mangel deklarieren. Das Klavier war noch in Hamburg als wir uns dafür entschieden haben — Vorsatz unterstelle ich den Kaufleuten nicht.

Wofür hat dieses Instrument eigentlich diesen einzelnen Oberdämpfer bei der ersten Saite rechts des Logos? Ging sich da gar kein Unterdämpfer aus wegen der kreuzenden Basssaiten oder wirkt der zuwenig?

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Gerade komme ich nach einem langen Arbeitstag in den Genuss von ein wenig "Hausmusik": Die jüngere Tochter übt sich am neuen Familienmitglied. Die Kleine spielt auch recht leidlich, die Jahre in der Musikschule zeigen ihre Wirkung und am musikalischen Talent mangelt's eher auch nicht.

Der raumfüllende, voluminöse Klang des echten Instruments ist in seiner "Vollständigkeit" kein Vergleich zum elektronischen Vorgänger, der auch nicht "so ganz ohne" war. Voll und dabei durchaus kräftig, dabei gleichzeitig ohne den Zuhörer anzuspringen oder zu erdrücken, ohne dass der Diskant nervt oder metallische Schärfen hervorstechen. Die Resonanzen und der Ausklang sind wie von einer anderen Welt: luftig, atmosphärisch, klar und gleichzeitig durchaus recht mächtig im Bass. — In kundigen, gefühlvollen Frauenhänden ist das Instrument auch nicht so laut wie nach der ersten eigenen Herumprobiererei befürchtet.

Direkt vor dem Instrument ist es je nach Stück schon heftig, aber so am anderen Ende des eher größeren, verschachtelten Raumes, von wo ich meine Zeilen gerade schreibe, da passt es perfekt!

Das ist jetzt so etwas wie eine Liebeserklärung … mir scheint da jeder Euro gut investiert.
 
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Ein paar Tage wird das Instrument nun schon bespielt, von klassischer bis romantischer Komposition. Erste kleinere Enttäuschungen stellen sich, eine differenzierte Wahrnehmung bildet sich langsam heraus.

Ich sitze auf der Couch und genieße einfach …


Erstaunlich ist das ausgeprägte Mitschwingen der Saiten im Instrument: Es genügt schon, vor dem Instrument zu husten oder sich laut zu räuspern, und man hört die Saiten im Instrument klar nachklingen. Das ist manchmal schon fast aufdringlich, das Instrument "redet immer mit"! Dasselbe gilt auch beim Spiel über das TA3-System, wenngleich es dann mehr maskiert und sicher auch etwas gewollt ist. (Und ja, die Dämpfer arbeiten, mit Pedal ist das noch ganz etwas anderes …)


Klar ist schon, dass das System "TransAcoustic 3" erstaunlich potent ist, auch wenn die Qualität dem akustischen Instrument eindeutig nicht das Wasser reichen kann.

Man fühlt sich mit TA3 schon "mitten im Instrument", der Ton kommt aus der richtigen Richtung, das Instrumentengehäuse vibriert, es kann auch richtig laut. Aber ausgerechnet die hochwertigen Samples "CFX" und "Bösendorfer" gefallen nicht immer. Es lohnt sich auch die anderen Varianten zu versuchen!

Ganz untenrum fehlt den Transducern auch einfach die Macht, die schiere Energie des akustischen Instruments, die Bässe klingen matt, die Mitten spielen sich etwas in den Vordergrund. Dafür bekommt man halt auch Klangfarben, die in der "Drahtkommode" einfach nicht drin sind, sogar Elektronisches in appetitlicher Qualität.


Und die Lautstärke. Das akustische Instrument ist schon richtig laut. Die Tochter meinte schon: "Ich habe Angst um mein Gehör!" Wenn man fürs Üben viele Stunden spielen muss, dann kann das also auch ganz ohne Nachbarn ein Argument für die Elektronik im Klavier sein.

Mit Kopfhörern, also im Silent-Modus, ist die Sache wieder etwas anders. Der "binaurale" Klang kommt recht gut, die Tochter meinte nur: "Ist einfach Bombe!". Ich hab nur einmal mit Kopfhörern lauschen dürfen, während meine Frau "gehörlos" am Instrument spielte. Ja, das klang sehr gut, für meinen Geschmack mit den mitgelieferten Kopfhörern vielleicht ein Tacken zu stumpf. Ich bin sowieso nicht so der Kopfhörer-Typ.

Geräuschlos ist ist Klaviatur übrigens im stummgeschalteten Modus gar nicht. Es klappert zwar nicht hell, aber das dumpfe "Trommeln" der Hämmer am Stopper ist beim Spiel mit Kopfhörern für Außenstehende doch recht deutlich zu hören!


Wenn dann nach einiger Zeit wieder das akustische Instrument liefern darf, beginne ich wieder innerlich zu lächeln. Man kann den Klang mögen oder nicht, es mag etwas laut sein, es hat auch nur diesen einen Klang zu bieten — aber es klingt vollständig und einfach "richtig": druckvoll, harmonisch, komplex und gleichzeitig rund.

Auch die Klaviatur verlangt im akustischen Betrieb von meinen Damen ein wenig Umgewöhnung von den elektronischen Instrumenten, das ppp will offenbar nicht so leicht verlässlich gelingen wie im Modus "Stromklavier". Geschätzt wird die Gleichmäßigkeit der Klaviatur und generell die große mögliche Dynamik, die leichte Spielweise.


Und der Staub! Das Instrument wirkt unheimlich anziehend auf Staub, es liebt den Staub! Diese großen schwarzen Flächen … das spricht doch sehr für ein weißes Instrument. Oder man muss irgendwo ein Erdungskabel anschließen.

Inzwischen kämpft die Gattin mit einem Stück von J. S. Bach, das sie vor 40 Jahren sehr gut konnte — und kann es nicht und nicht verstehen, warum das nimmer flüssig aus den Fingern kommen will …

Und ich sitze da und genieße, während ich diese Zeilen schreibe. Wunderbar.
 
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Und die Lautstärke. Das akustische Instrument ist schon richtig laut. Die Tochter meinte schon: "Ich habe Angst um mein Gehör!" Wenn man fürs Üben viele Stunden spielen muss, dann kann das also auch ganz ohne Nachbarn ein Argument für die Elektronik im Klavier sein.
Und/oder dafür, ein bisschen mit Dämpfung zu experimentieren. Etwas Schaumstoff hinters Klavier zB.
 
Der erste Monat mit dem neuen Instrument ist vorbeigegangen und die Erfahrungen verdichten sich.

Das Spiel der Gattin wird wieder geläufiger, die gespielten Stücke werden vielfältiger und auch schon ein wenig komplexer. Fein, fast täglich ein (holperiges) Privatkonzert! Ja, ich liebe das …

Wir haben das Pianino in diesen Wochen ein wenig von der Wand weggeschoben, ein wenig von der Wand weggedreht, dahinter eine dünne gesteppte Decke aufgehängt und wieder herumgeschoben … und suchen auf diese Weise nach dem besten Klang, der richtigen Bedämpfung.

Die wenige Millimeter dünne Decke "frisst" förmlich das "Silber", das ist je nach Stück schon fast zuviel. Das Wegrücken von der Wand fördert auch ein wenig "Abrundung", bringt uns aber rasch in Platznöte — daher muss das im Rücken störende AV-Möbel nun schrumpfen …

Die Spielweise des Klaviers wird nach einer nötigen Eingewöhnung wegen der doch deutlichen Umstellung vom steinalten E-Piano sehr geschätzt. Eine gewisse Sanftheit und Leichtigkeit stellt sich für mich als Zuhörer zunehmend ein. Die Ivorite-Tastenbeläge werden unisono als sehr angenehm und als "aquaplaning-frei" beschrieben.

Manchmal irritiert das heftige Mitklingen der ungespielen Saiten im YUS5. Auch bedämpft klingt bei lauten Geräuschen im Raum immer das Instrument mit. Auch "sirrt" ein Ton ("d2") ein ganz klein wenig, hier schwingt irgendetwas ungut mit. Die Stimmhaltung scheint gut zu sein, alles klingt in sich harmonisch und gleichmäßig rund, im Vergleich zum elektronischen Instrument fällt noch nichts Auffälliges auf.

Generell ist der Gesamtklang des akustischen Instruments eine Wucht und duchaus überzeugend!

Im TransAcoustic-Betrieb bleibt die Begeisterung auf der Strecke. Prinzipiell ist das System ganz gut, frau hat Zugriff auf andere Klangfarben und Spieldynamik, aber das Klangbild bleibt etwas "matt" und unspektakulär. Es bleibt eine Wunschoption für Einspielungen und "Arbeit" im Umfeld der Vorbereitung kleiner Musik-Events, aber das war's.

Am Kopfhörer, den vor allem die Tochter bei ihren Wochenendbesuchen schon mal verwendet, stellt sich wieder mehr Begeisterung ein. Allerdings muss man erwähnen, dass das gedämpfte Spielwerk durchaus durch sein dumpfes Trommeln deutlich zu hören ist und man nicht daran glauben sollte, im gleichen Raum irgendwelche konzentrierte Tätigkeiten ausführen zu können …

Nun haben wir noch zwei Monate, bis wir die Kaufentscheidung fällen müssen.


Für mich habe ich beschlossen, meine Frau vor der ultimativen Entscheidung auch noch an ein C. Bechstein Concert 8, an ein Steingraeber & Söhne 138 K und vielleicht auch an ein Steinway & Sons K-132 und Bösendorfer 130 zu setzen. Vielleicht finden wir auch ein Grotrian-Steinweg Concertino 132, auch das Yamaha SE 132 wäre noch einen Versuch wert. Einfach wegen des Vergleichs.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das aktuelle Yamaha YUS5 trotzdem der Kandidat bleibt, jedoch sollte man keinen Vergleich scheuen. Das YUS5 bietet meiner Wahrnehmung nach recht viel ums Geld.

Nach der nun stattfindenden "Einspielphase" auf ein akustisches Instrument sind jedoch auch "die eigenen Antennen" für solch einen Vergleich auf hohem Niveau besser geschärft, die Wahrnehmung der Nuancen und Details eine andere, bessere geworden.
 
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Das ist leider recht häufig, dass der Silentbetrieb enttäuscht. Bei mir ist es schon beim digitalen Stagepiano so gewesen, dass meine Frau bei Kopfhörerbetrieb das Klappern der Tasten mehr gestört hat, als wenn dazu die Lautsprecher an waren.
Was die Dämpfung angeht: die Decke wäre zur Schalldämmung da - eine andere Möglichkeit wäre Schalldiffusion - also ein Körper mit eher harter, aber zerklüfteter Oberfläche. Das das "Silber" braucht es jedenfalls auch harte Oberläche. Vielleicht Mal mit verschiedenen Materialien probieren, zB Wellpappe oä.
Schalldämmelemente habe ja häufig ein hartes Raster, hinter dem sich das weiche Dämmaterial befindet.
 

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