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Das sind 2, 3 Effekte die stundenlang wiederholt werden!!!! Ich verstehe nicht, was da an die Tiefe herauszulesen ist! Und das ist für mich TEY, monoton kann man mit den Gedanken abschweifen
Abgesehen von der Zeitdauer magst Du recht haben - aber im Gegensatz zu TEY steht da eine musikalische Idee dahinter, die weit von "TEY-üblichen" Dreiklangbrechungen und -arpeggierungen entfernt ist.

Als Hilfestellung: TEY zeichnet sich dadurch aus ;-), dass es beliebig ist - man kann also durchaus ein Stück durch ein anderes ersetzen, ohne dass es auffällt (z.B. Amelie vs. River). Die Gnossienes/Gymnopedies hingegen sind in der gesamten Musikwelt einzigartig und sofort indentifizierbar.
 
Erstaunlich wie romantisch-salonhaft der Paderewsky ist, aber derist natürlich viel zu schwer für meine Schülerin. Der Bärentanz passt da top! Danke.
 
@elli Du hättest das andere Wort hervorheben müssen:
zumal deren Harmonik und asymetrische Periodik (Gnossiennes)

Die Musik von TEY lebt von einer gewissen, aber sehr eintönigen Periodik. Hier hat schon mal jemand geschrieben, dass ´gerade Einaudi wohl zu faul war, Wiederholungszeichen zu nutzen (dann werden die Stücke länger und schauen nach "mehr" aus, obwohl man sie locker zwei Seiten kürzer hätte setzen können)...
Die Gnossiennes, die Gymnopédies von Satie werden erst durch die Interpretation lebendig. Wenn man sie nur so vor sich hin spielt, klingt das natürlich wie Fingerübungen mit sich wiederholenden Themen. Man muss sich mit den Stücken auseinandersetzen, die gesamte interpretatorische Tiefe und Dynamik, die die Stücke verlangen, einsetzen. Dann ist Gänsehaut während dem Spiel garantiert.
Bei TEY kann man sich interpretatorisch ausleben wie man will, aber die Stücke klingen alle ähnlich und ersetzbar, da es eben an Tiefe fehlt. Spiel mal ein paar Stücke von Einaudi oder Thiersen hintereinander, die klingen alle gleich. Und teilweise wirklich unverschämt ähnlich, fast schon wie abgekupfert...

LG Antje
 
q.e.d.
Im Übrigen hatte ich die Gnossiennes nur als Beiwerk empfohlen
bewiesen hast du gar nichts, und die Gnossiennes als Beiwerk zu bezeichnen, kommentiere ich lieber nicht...

Periodik und Asymmetrie sind gar nicht so unvereinbar, denk nur an die kürzlich nächtens eingefügte Schaltsekunde ;-):-)

zur Musik:
Satie verwendet durchaus die gewohnte viertaktige Periode, durchbricht aber den Schematismus, indem er ungerade Taktzahlen integriert (auf die versteckten Takte der Gnossiennes kommt man schnell, wenn man die Ganzen im Bass bemerkt) - - nur selten und ausnahmsweise tauchen vor dem letzten Drittel des 19. Jhs. solche asymmetrischen Abweichungen auf (Chopin, Liszt, Verdi*), Wagner)
Die Gnossiennes sind formal ein wenig labyrinthisch gebaut, man kann sich da verirren, wenn man immer stur vier Ganze zählt.
...dann noch die exquisite Harmonik...
Nichts dergleichen ereignet sich in den Unterhaltungsstücken von "TEY".

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*) wo hat der Verdi seine berühmte elftaktige Melodie versteckt?
 
Die Gnossiennes sind formal ein wenig labyrinthisch gebaut, man kann sich da verirren, wenn man immer stur vier Ganze zählt.
...dann noch die exquisite Harmonik...

Wie war das nochmal mit des Kaisers neue Kleider....;-)

Niemand spricht den Gnossiennes ihre Eigenartigkeit ab, aber diese wird eben andauernd wiederholt, und soll durch geeignete "Interpretation" dann eben nicht langweilig sein.

Bei Ohrwürmern (das sind immer exquisite Harmonien, als Melodie, Sequenz usw.) ist es doch das gleiche, ich kann geschickt diese Wirkung ausnützen, wenn dieser Ohrwurm einem gefällt, machen einem endlose Wiederholungen nichts aus, aber wenn der Ohrwurm einem lästig wird,sind diese langweilig oder gar folternd...(z.B. Last chrismas....
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das ist einfache, aber trotzdem ausgefeilte Sequenz, das Thema von Tiersen comptine,,
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ist genauso ein Ohrwurm, und nicht schlechter oder besser als Satie.
 
Niemand spricht den Gnossiennes ihre Eigenartigkeit ab,
wie schön, da sind wir uns einig!
(hoffentlich hast du das mit der Periodik uach begriffen...)
aber diese wird eben andauernd wiederholt, und soll durch geeignete "Interpretation" dann eben nicht langweilig sein..
das ist geistloses Blabla, was mit Satie nichts zu tun hat
und ebenso geistlos ist das Notenbeispiel aus dem Tiersenkrempel, der nicht mal ansatzweise in den Dunstkreis von Satie gehört

...schnallst du das wirklich nicht oder stellst du dich dumm?
 


Das sind 2, 3 Effekte die stundenlang wiederholt werden!!!! Ich verstehe nicht, was da an die Tiefe herauszulesen ist! Und das ist für mich TEY, monoton kann man mit den Gedanken abschweifen

Stundenlanges Wiederholen gibt es bei Satie nur ein einziges Mal, allerdings nicht hier, sondern dort:



Strafarbeit: Diese Seite achthundertvierzigmal abspielen. Setzen, sechs!

Das kam heraus, als John Cage diese Strafarbeit aufgegeben bekam:



Was entgegnete Pablo Picasso auf das häufige Variieren desselben Motivs und die damit verknüpfte Kritikerfrage, warum er sich dauernd wiederhole? Die Lichtverhältnisse ändern sich ständig, wie man sich auch selbst fortwährend verändere - eine identische Wiederholung könne es also gar nicht geben.

Auf repetitiv oder kontemplativ angelegte Klaviermusik bezogen könnte man sich folgende Gegenaufgabe stellen: Stilistisch/kulturell unterschiedlich angelegte Werke mal genau betrachten.
  • Steve Reich: Piano Phase
  • Arvo Pärt: Für Alina
  • Peter Michael Hamel: Of the sound of life
  • Philip Glass: Etudes for Piano
  • Hans Otte: Das Buch der Klänge
  • Nicolaus A. Huber: Darabukka
  • Morton Feldman: Palais de Mari
Was wiederholt sich und auf welche Weise? Was passiert im Verlauf der Stücke? Antwort: Bei den oben erwähnten Stücken gibt es keine Beliebigkeit und Austauschbarkeit - bei den Easy-Listening-Klassikern von TEY allerdings schon.

Satie hat einen stilistischen Ansatz gewählt, der späteres statisches und athematisches Komponieren vorwegnimmt: Abkehr von motivisch-thematischem Umgang mit dem musikalischen Material und Hinwendung zur Abstraktion desselben. Vor diesem Hintergrund behält jedes Werk seine strukturellen, formalen und stilistischen Eigenheiten, die es gerade deshalb nicht austauschbar erscheinen lassen.

LG von Rheinkultur
 
Ich hatte mit meinem Schüler nach dem Türkischen Marsch ein paar Scott Joplin Ragtimes gemacht.
The Entertainer und Maple Leafs Rag-ich fand es einen guten Kontrast, die Stücke hat er gut bewältigt und -last but not least-machen die Stücke viel Spaß.
 
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