angst vor entzündung

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knechtor

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3. Feb. 2007
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Hallo,
ich hoffe, dass mir einige von den erfahrenen leuten hier weiter helfen können, denn ich kenne niemanden ausser mir, der auch klavier spielt ;) .
Mein problem:
ich übe zur zeit die schnellen passagen von bachs 3 stimmiger sinfonie nummer 15. Um eine akzeptable geschwindigkeit zu erreichen muss ich die abschnitte täglich "hs" und "ht" üben. Und jetzt ist es so, dass ich einen leichten aber deutlichen reiz in meinem linken unterarm fühle. Ich befürchte, dass durch die vielen schnellen wiederholungen meine sehnenscheiden gereizt wurden und habe angst davor, dass daraus eine sehnenscheidenentzündung wird, falls ich so weiter mache.
1. Ist diese angst berechtigt?
2. Wenn ja, wie sollte ich richtig üben um vorzubeugen und trotzdem schneller zu werden?
 
ich übe zur zeit die schnellen passagen von bachs 3 stimmiger sinfonie nummer 15. Um eine akzeptable geschwindigkeit zu erreichen muss ich die abschnitte täglich "hs" und "ht" üben. Und jetzt ist es so, dass ich einen leichten aber deutlichen reiz in meinem linken unterarm fühle. Ich befürchte, dass durch die vielen schnellen wiederholungen meine sehnenscheiden gereizt wurden und habe angst davor, dass daraus eine sehnenscheidenentzündung wird, falls ich so weiter mache.
1. Ist diese angst berechtigt?
2. Wenn ja, wie sollte ich richtig üben um vorzubeugen und trotzdem schneller zu werden?

1. Ja, diese Angst ist berechtigt, Du solltest sofort eine Pause machen, ein paar Tage gar nicht spielen, bis keine Schmerzen mehr da sind.

2. Vergiss erst mal "schneller zu werden".

Achte auf größte Entspannung und Geschmeidigkeit und suche dabei die günstigsten Bewegungen. Das geht nur sehr langsam.

Höre gut zu und spiele mit schönem Ton. Versuche durch feine Intonation und Artikulation einen gesanglichen Vortrag zu erreichen. Das sind die wichtigen und interessanten Aufgaben.

Die Feinmotorik und das Gehör wird auf diese Weise so geschult, dass schnelleres Tempo quasi von selbst kommt und kein Problem mehr darstellt. Also vergiss das Tempo. Und vor allem: Hab Geduld!



Bach stellte der Niederschrift von 1723 die folgende "Gebrauchsanweisung" voran:

„Aufrichtige Anleitung,
Womit denen Liebhabern des Clavires, besonders aber denen Lehrbegierigen, eine deütlich Art gezeiget wird, nicht alleine (1) mit 2 Stimmen reine spielen zu lernen, sondern auch bey weiteren progreßen auch (2) mit dreyen obligaten Partien richtig und wohl zu verfahren, anbey auch zugleich guten inventiones nicht alleine zu bekommen, sondern auch selbige wohl durchzuführen, um allermeisten aber eine cantable Art im Spielen zu erlangen, und darneben einen starcken Vorschmack von der Composition zu überkommen.
Verfertiget von Joh: Seb: Bach. Hochfürstlich Anhalt-Cöthenischen Capellmeister“

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Inventionen_und_Sinfonien

PS: Von "schnellen Fingern" ist bei Bach nichts zu lesen.
 
Hallo,

jetzt habe ich alle Postings zum Thema gelesen.

Vorab: ich bin Musiker, kein Mediziner, deshalb alle Infos mit entsprechender Vorsicht.

Kälte hilft bei Entzündungen, nicht bei Muskelverspannungen, da wird es eher schlimmer. Viele SSE sind eigentlich Verspannungen, die schmerzen und können zur SSE werden.

Mich haben auch Schulmediziner massenhaft krankgeschrieben und ruhiggestellt. Das bringt mir wenig. Musik ist mein Beruf, wenn ich nur ohne Üben schmerzfrei bin, kann ich eine Umschulung machen. Mich hat ein Heilpraktiker (bin da eigentlich eher skeptisch) auf den Trichter gebracht.

Einen Versuch ist es wert: betroffenen Arm entspannt hinlegen, Innenseite nach oben. Mit dem Daumen der anderen Hand unterhalb der Ellbogenbeuge testen, ob Stellen bei Druck schmerzen. Dort mittelstark mit dem Daumen drücken. Nach 10-15 sec. müsste das unangenehme Gefühl nachlassen und man spüren, wie sich die Spannung im Muskel auflöst. Außerdem ist eine ausreichende Magnesiumversorgung wichtig.

Bei Üben Sitzposition und Haltung kontrollieren, das kann der Anfang von Verspannungen sein. Wenn du dich "anstrengen" und "konzentrieren" musst, um "auf Tempo" zu kommen, erhöht sich der Muskeltonus automatisch. Besser: in Zeitlupe üben, bei jedem Anschlag Entspannung (Schwerkraft zieht Finger nach unten) spüren. Das Tempo kommt von selbst, wenn du dich um Tempo "mühen" musst, ist es zu früh.

Vorbeugend: Dehnübungen (Klöppel wurde genannt, vielleicht gibt es noch Schack: Gesund und entspannt musizieren).

Ich glaube Arthur Schnabel hat gesagt, Üben heißt den Tag entspannt am Klavier zu verbringen.

Gute Besserung wünscht
Axel
 
Tja, man liest solche Sätze, und es fällt einem nichts anderes ein, als: WU WEI!

Klavirus
 
Ich hatte ein ähnliches Problem beim Üben der Chopin-Etüde Nr.1. Es entwickelte sich ein sogenannter Tennis-Arm. Erst half ich mir mit Schmerztabletten, später jedoch blieb mir nur der Weg zum Arzt. Das war auch gut so, denn hätte ich weiter so gemacht, könnte die Sache chronisch werden. 2 Wochen spielte ich dann nicht und behandelte die Sache mit Salbe und Tabletten, dann war es weck.
 

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