Alte Stimmung auf 400Hz

  • Ersteller des Themas client10
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@Destenay , wie meinst Du das?
@Tastenscherge , ok, unter dem Gesichtspunkt... den kenne ich sogar von Dächern. :-)
 

Die meisten Instrumente dieser Zeit halten das durchaus aus. Ich bin allerdings ein Freund da von die Tonhöhe der Zeit des Baujahres zu verwenden, welches zwischen 432 und 438 Hz liegt - Ausnahme S&S, die waren 1880 mit ihrer Tonhöhe von 446 Hz schon arg "revolutionär" :-D

NUR; auf 400 Hz war nie ein Klavier/Flügel konzipiert, nicht einmal historische.

LG
Henry
 
Und mal ehrlich: wenn ich zu so einer alten Kiste kommen, wo der Kunde selber schon so viel verbastelt hat und ihm 440 Hz nicht wichtig sind, stimme ich auch auf die Tonhöhe, die ich vorfinde. Und danach: bloß weg hier :-D

Das ist absolut nachvollziehbar. Ebenso wenn man vom Kunden die Auskunft bekommt "ja, wenn das mehr Arbeit macht (mit anderen Worten teurer wird) lassen Sie s so wie es ist, hauptsache stimmt in sich." Gut, das greisslichste was ich bei dieser "Geiz ist geil" Stimmung hatte, waren 427 Hz, was bei einem 140 Jahre alten geradsaitigen Oberdämpfer noch einen gewissen Reiz ausmachen mag, aber keineswegs mehr bei einen 50 Jahre alten Yamaha.

LG
Henry
 
Die meisten Instrumente dieser Zeit halten das durchaus aus. Ich bin allerdings ein Freund da von die Tonhöhe der Zeit des Baujahres zu verwenden, welches zwischen 432 und 438 Hz liegt - Ausnahme S&S, die waren 1880 mit ihrer Tonhöhe von 446 Hz schon arg "revolutionär" :-D

NUR; auf 400 Hz war nie ein Klavier/Flügel konzipiert, nicht einmal historische.

LG
Henry

@Peter, ich kenne einige in meinem Umfeld (Fachleute) , die ihre historischen Flügel mit zu hoher Stimmung zerstört haben, darunter waren mehrere alte Bechstein Flügel, ich würde so ein Risiko nicht eingehen. Ich bin derselben Auffassung wie Du, die Tonhöhe der Zeit des Baujahres zu verwenden..:idee:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Peter, ich kenne einige in meinem Umfeld (Fachleute) , die ihre historischen Flügel mit zu hoher Stimmung zerstört haben, darunter waren mehrere alte Bechstein Flügel, ich würde so ein Risiko nicht eingehen. Ich bin der selben Auffassung wie Du, die Tonhöhe der Zeit des Baujahres zu verwenden..:idee:


Es gibt jede Menge alter Bechsteinflügel welche Konstruktionsfehler aufweisen - diesen ist eine Gußplatte bei einer Spannung von 440 Hz oder gar drüber oft nicht gewachsen.

LG
Henry
 
@Destenay , zum Verständnis:
Meinen Bechstein-Flügel aus 1879 stimmte der erste Stimmer nach mehreren Versuchen auf 439 mit den Worten "jaaaa, hier fühlt er sich wohl". Der zweite (Klaviermacher) meinte auf meine Fragen diesbezüglich kurz "ach" und stimmte ihn auf 440. Seit dem denke ich nicht mehr drüber nach und lass den Fachmann einfach machen. Probleme mit der Gussplatte gab es wohl erst bei späteren Modellen mit Vollgussplatte (ich habe noch eine angestemmte).
Mein Klavier aus 1870 (das werde ich selber stimmen) hat einen neuen Bezug mit neu berechneter Mensur. Heller (der das Klavier kannte) hat diese Mensur auf 440Hz berechnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit dem denke ich nicht mehr drüber nach und lass den Fachmann einfach machen. Probleme mit der Gussplatte gab es wohl erst bei späteren Modellen mit Vollgussplatte (ich habe noch eine angestemmte).

In der Tat hatten die Flügel dieses Alters mit angestemmter Gußplatte entsprechende Konstruktionsfehler noch nicht. Das Problem trat mit den gefensterten Platten auf, wo Brüche unterhalb des Stimmstockes auftraten. Ganz übel eine Bechstein B Konstruktion aus den 20iger Jahren, durch weglassen einer Qzerstrebe in der Gußplatte ist hier sehr häufig die mittlere Längstrebe mittig gebrochen, was das Instrument unbrauchbar machte.
Jedoch sind bei den alten Instrumenten Deines Flügels die Baßsaiten bei 440 Hz an der Reißgrenze - da sollte dann schon ein neuer Baß daher, will man ihn ruhigen Gewissens auf 440 Hz stimmen; einzelne ersetzte und gerissene Baßsaiten sind klanglich immer etwas problematisch - klingen die doch so völlig anders als die alten.

LG
Henry
 
Jup! Vollkommen richtig.

Das Ding stand vorher wohl einige Jahre in der Garage und wurde zuletzt um 2001 rum gespielt. Also wahrscheinlich auch um 2000/2001 rum gestimmt. Die Töne sind dann laut Klavierbauer komplett abgesackt und als er die Bassaiten fertig gestimmt hatte, ist ihm erstmal ein Stein vom Herz gefallen, dass keine gerissen ist.

Naja, was heißt verbastelt, bisher immer nur verbessert.
Ich habe es jetzt mit Cleartune nachgestimmt, hat alles super funktioniert, aber mein Werkzeug und meine Fähigkeiten sind auch begrenzt und da kommt dann noch mal ein Fachmann zum stimmen.
440 will ich eigentlich gar nicht. Subjektiv finde ich 400 schöner. 440 hab ich auf dem midi-keyboard und da klingt es anders. 400 klingt etwas dramatischer. Subjektiv. Und da ich selber schreibe und das eher richtung traurig geht, ist das schon ganz gut so.
 
Ne ne, ums Geld gibts nicht. Deswegen hab ich ja nen Klavierbauer bestellt und keinen 70euro-Stimmer.
Geld spielt da keine Rolle.
Was sein muss, muss sein. Ich fahre ja auch mit den Autos nur zu Jaguar, Benz und BMW. Obwohl ich nen Dorfschmied für 50eur/h um die Ecke hätte.
 

Das ist absolut nachvollziehbar. Ebenso wenn man vom Kunden die Auskunft bekommt "ja, wenn das mehr Arbeit macht (mit anderen Worten teurer wird) lassen Sie s so wie es ist, hauptsache stimmt in sich." Gut, das greisslichste was ich bei dieser "Geiz ist geil" Stimmung hatte, waren 427 Hz, was bei einem 140 Jahre alten geradsaitigen Oberdämpfer noch einen gewissen Reiz ausmachen mag, aber keineswegs mehr bei einen 50 Jahre alten Yamaha.

LG
Henry

Ja, diese Geiz ist geil Politik verbreitet sich echt auf alles...
Dass es bei Klavieren und Flügeln ankommt, verstehe ich nicht. Man hat doch auch das Geld für den Kaufpreis und Transport? Und man weiß im Vorfeld auch, was der Unterhalt kostet.
 
So!

Da hier eventuell gar keiner weiß, wie 400Hz überhaupt klingen, hier:

https://1drv.ms/v/s!Akgnq56rhk7Jg5JrUppCeBxGRex1Nw

Das ist jetzt komplett selbst gestimmt mit Cleartune und einem Acer One 7 Tablet.
Aufnahme Nokia Lumia.
Man hört es aber mit vernünftigen Kopfhörern ganz gut raus.
 
Ein Klavier, das im Chorton gestimmt ist. Total schräg. :lol:

Hat das Ding keine Dämpfer, oder trittst du die ganze Zeit das Pedal?
 
@client10 , kannste das evtl. noch dort hochladen wo man keinen Account braucht?
z.B. hier.
 
Bin die ganze Zeit auf dem Pedal.
Sogar auf beiden Pedalen. Sonst ist es viel zu laut für abends.
Eigentlich klingt das doch komplett klar.
Teilweise klemme ich das Pedal für mein Kind auch Komplett ein.

Account braucht man doch gar nicht?
Zumindest höre ich das zum ersten mal. Muss ich mal der Sache auf den Grund gehen. So geht das nicht.
 
Vielleicht sollte ich hier auch noch mal ein Beispiel tatsächlich alter Stimmung einfügen;
Klavier geb, etwa um 1890, kreuzsaitiger Oberdämpfer, Stimmung gleichschwebend auf 432 Hz.
Das Stück ist in G-Dur, und hat wie unschwer zu erkennen ist ein Kreuz:


View: https://www.youtube.com/watch?v=InQm6FT11AA


:-D

LG
Henry
 

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