Alte Stimmung auf 400Hz

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Servus!

Ich muss gerade mein Klavier einigermaßen nachstimmen.
Komme aber gar nicht mehr klar.
Meine Referenzoktave mit A4 ist etwas runtergerutscht.
Da das Klavier aber auf 400Hz und nicht auf 440Hz gestimmt war und auch wieder soll (110 Jahre alt), kann ich mir die Frequenzen nicht mal irgendwie zusammenreimen.
Ich hab auch TuneLab da, auf englisch, finde natürlich keine Stimmung mit A4 auf 400Hz und hab auch keine Ahnung, wo man das irgendwie ändern könnte, dass er das selber umrechnet auf den Rest.
Weiß vielleicht jemand etwas, oder wie man das Program einstellt, oder irgendwas ?
Ich bin langsam echt verzweifelt. A4 macht momentan irgendwas um 385-390Hz und der Rest ist nicht besser.

Vielen Dank schon mal!
 
Nimm doch a' = gis' und nimm noch 15Hz weg.
 
Stimme es auf 220 Hz und setz Dich ne Oktave höher ;)
400 Hz...wtf
 
Ok, das mit den 15Hz war einleuchtend.
Danke!

Hab das jetzt erstmal soweit wieder spielbar durchgestimmt. Irgendwas stimmt aber noch nicht. Wahrscheinlich weil ich die Spreizung nicht hinkriege.
Was ich auch etwas seltsam finde, ist dass das letzte C bei mir etwas über 2000Hz haben müsste, aber nur 1800 hat und trotzdem passt.
War insgesamt schon ein Akt mit meinem Werkzeug.
Irgendwo klirrt es auch wieder ganz leicht.
Da bin ich aber dran

Ja, 400Hz klingt erstmal seltsam, hat aber der Klavierbauer gemacht, auch damit die Basssaiten nicht reißen. Wie gesagt, sehr altes Instrument.
 
Kennst du die App Cleartune? Da kannst du die Frequenz a'=400 Hz einstellen. Sie zeigt die anderen Töne dann entsprechend an, ohne dass ich da was rechnen müsste. Du kannst dir auch versch. Notationen anzeigen lassen (Englisch b und # gemischt, Englisch b, Englisch #, aber auch in Deutsch, hier aber nur in b oder #; Solfeggio in versch. Versionen). Die Frequenz kannst du natürlich auch anzeigen lassen. Die App habe ich in Deutsch. Mein Cembalo stimme ich mit dieser App.

Viele Grüße
Musicanne
 
Also mal ganz abgesehen daß 400 Hz nun arg tief sind (ist ja knapp einen Ton tiefer), frage ich mich was Du mit den Frequenzen willst? Zum stimmen nutzt man in der Temperaturlegung erst einmal den Quintenzirkel und stimmt die Quinten etwas enger als rei, die Quarten etwas weiter als rein. Hier mal das einfache Stimmschema: a´-a -e´-h-fis´- cis´- as´- es´-b -f´-c´-g´-d´---->a´
Ist dies getan, stimmst die Oktaven, erst nach oben, dann nach unten.
Ein Klavier nach mathematschen Frequenzen zu stimmen hingegen ist Murks.

LG
Henry
 
Ist es nicht arg tief gestimmt bei 400 Hz?
 
Das sind sogar 160 Cent tiefer.

Bei Tunelab kann man doch die Kalibrierung einstellen. Man muss da ja nicht auf 440 Hz stimmen.


Aber bittschön, wenn das Instrument nicht gerade einen Plattenbruch oder ähnliche Schäden aufweist, ist eine Tonhöhe von 400 Hz einfach mal Humbug. Das greisslichste was ich mir noch einher gehen lassen tät, wäre einen halben Ton tiefer, des wär schon entsetzlich genug. Selbst der geradsaitige Oberdämpfer mit Gußschuh von meiner Mutter, wird regelmäßig auf 432 Hz gestimmt.

LG
Henry
 
Ok. Cleartune find ich gut! Danke!
Echt gut! Muss ich morgen mal ausprobieren.

Also 400Hz klingen echt gut. Der Raum ist sehr groß, da ist der Klang auch nochmal anders.
Henry, würdest du 110 jährige Basssaiten hochstimmen? Also auf deine eigene Verantwortung.
Das war nämlich auch so ein ausschlaggebender Punkt, es nicht hochzustimmen.
 

Ok. Cleartune find ich gut! Danke!
Echt gut! Muss ich morgen mal ausprobieren.

Also 400Hz klingen echt gut. Der Raum ist sehr groß, da ist der Klang auch nochmal anders.
Henry, würdest du 110 jährige Basssaiten hochstimmen? Also auf deine eigene Verantwortung.
Das war nämlich auch so ein ausschlaggebender Punkt, es nicht hochzustimmen.


110 Jahre alt? Also von 1906 ? Dürfte ein Jugendstiler sein, welcher sich durchaus noch auf 435 Hz stimmen lassen sollte. Wenn Baßsaiten reißen, sind sie eh hin und sollten erneuert werden. Gibt es sonst irgendwelche Gründe die Saiten runterhängen zu lassen?
400 Hz ist die Bordnetzspannung eines Flugzeuges - ich weiß ja nicht wie Du diese in der Wohnstube zu nutzen wünscht :konfus:
Beim Klavier hingegen hast Du bei einer derart tiefen Spannung überhaupt kein Druck mehr auf dem Resonanzboden, was zu gewaltigen voluminiösen Klangverlusten führt.

LG
Henry
 
Ja, 1906. Musste letztens das Klavier wegschieben, hab gleich mal das kaputte Mäusegitter abgerissen und hinten gereinigt. Und da hab ich das Datum auf der Rückseite des Resonanzbodens entdeckt. Und irgendwas in altdeutscher Schrift, das ich noch nicht entziffert habe.

Also Klangvolumen hat es genug. Mehr als genug.
Wie gesagt, es füllt den ganzen (Klassen-)Raum.

(seit wann wird ne bordspannung in Hz angegeben? Das ist ne frequenz)
 
Ja, 1906. Musste letztens das Klavier wegschieben, hab gleich mal das kaputte Mäusegitter abgerissen und hinten gereinigt. Und da hab ich das Datum auf der Rückseite des Resonanzbodens entdeckt. Und irgendwas in altdeutscher Schrift, das ich noch nicht entziffert habe.

Also Klangvolumen hat es genug. Mehr als genug.
Wie gesagt, es füllt den ganzen (Klassen-)Raum.

(seit wann wird ne bordspannung in Hz angegeben? Das ist ne frequenz)

Ähm...nix für ungut...zunächst bin ich mal ein wenig von einer Naivität Deinerseits ausgegangen, aber so langsam fühl ich mich hier verarscht.

LG
Henry
 
Zuletzt bearbeitet:
Du fühlst dich aber auch jedes mal verarscht.
Das Ding ist von 1906.
Ich mach demnächst aber gerne ein Foto rein.
Und ja, es ist das Klavier auf dem Profilbild. Es ist lediglich schwarz lasiert und etwas aufgearbeitet.
 
Da!
entweder heißt es formgebogen, oder keine Ahnung.
 

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Es ging nicht um das Baujahr sondern um die Stimmhöhe und darum, dass 400 Hz nicht wirklich Sinn machen.
Meines ist übrigens von 1870 und wird (irgend wann mal) auf 440 gestimmt, ebenso mein Flügel von 1879.
 
Ich dachte immer, jeder so, wie er mag?
Wie erschließt man aus Gewohnheiten und Meinung einen Sinn für die Allgemeinheit?
400 klingen super. Punkt. Verstehe da das Problem nicht.
Keine Ahnung, ob man das noch auf 440 hochstimmen kann. Bin kein Klavierbauer. Dieser hat es ja auf 400 gestimmt und das nicht grundlos.
Ich finde es bei 400 aber ziemlich gut.
 
Wie erschließt man aus Gewohnheiten und Meinung einen Sinn für die Allgemeinheit?
Es geht nicht um Gewohnheiten. Die gesamte Konstruktion und die Mensur Deiner Besaitung ist sicherlich nicht für 400 Hz ausgelegt (ich vermute 435). Du fährst ja auch nicht mit nem halbvollen Reifen rum, nur weil es Dir gefällt, sondern du pumpst so viel Luft rein, dass er optimal funktioniert; so wie er ausgelegt und konstruiert wurde.
Henry hat es schon gefragt: Was genau ist denn der Grund für die 400 Hz?
 
Was genau ist denn der Grund für die 400 Hz?

Hatte er bereits in einem anderen Thread geschrieben: der Klavierbauer hatte Angst, dass die verrosteten Saiten reißen. Und mal ehrlich: wenn ich zu so einer alten Kiste kommen, wo der Kunde selber schon so viel verbastelt hat und ihm 440 Hz nicht wichtig sind, stimme ich auch auf die Tonhöhe, die ich vorfinde. Und danach: bloß weg hier :-D
 

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