
Bechsteinfreund
- Dabei seit
- 13. Jan. 2012
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Liebes Forum,
Ich habe -wie wahrscheinlich viele andere- ein Problem mit dem Wintereinbruch. Genauer gesagt hat mein Flügel ein Problem, aber da leide ich gleich mit...
Ich habe den Flügel nun den ersten Winter bei mir stehen, spiele ihn jedoch schon seit 35 Jahren. Das heißt, ich kenne ihn sehr gut, habe ihn aber noch nie bei mir überwintert.
Er wurde 1933 gebaut und kam vor 40 Jahren in einem topzustand zu meinen Eltern. Da wurde er fachgerecht gewartet und regelmaessig gespielt. Eine spezielle Raumtemperatur oder Luftfeuchtigkeit wurde nie kontrolliert oder justiert. Aber er verstimmte sich sehr wenig und nahm auch keinen schaden. Die reparierten Resonanzbodenrisse waren nicht zu bemerken und veränderten sich auch optisch nie. Dann wanderte das Instrument aus und stand fast 10 Jahre im Ausland bei meinen Eltern, wurde weiter gespielt und gestimmt. Aber im Winter war er alleine in eine ungeheizten Haus bei bis zu -20 Grad. Auch das hat er schadlos überstanden. Dann kam er aber im letzten Sommer endlich zu mir. Er steht in einem grossen Raum mit hohen Decken in einem Altbau. Der Standort ist akustisch sehr gut. Er kam hier heil an und gewöhnte sich erstmal ein. Erst nach fast 3
Monaten wurde er von meinem Klavierstimmer und -bauer des Vertrauens angesehen und gestimmt. Sehr verstimmt war er nicht und Mängel fand der Fachmann auch keine. Er sagte sogar, er habe sich in meinen Flügel verliebt...
Jetzt kommt mein Problem...
Seit es kälter draußen wurde und auch v.a. nachts kälter wird, klingt er Tageszeit-abhaengig unterschiedlich. Das ist mir früher nicht aufgefallen. Die Stimmung hielt er jedoch recht gut. Ich versuchte die Heizung anders einzustellen, damit die Schwankungen geringer sind. Dann habe ich die Temperatur gemessen und gesehen, dass es von 17grad minimal nachts bis 23 grad max abends schwankt. Schliesslich liege ich nun zwischen 18 und 22grad in diesem Zimmer. Für die anderen räume ist das leider eher nachteilig, aber egal...
Es soll ja dem Flügel gut gehen...
An dem gerät ist auch ein Hygrometer und da las ich von 35 bis 45% ab. Etwas wenig, aber früher hatte ja niemand gemessen und ernahm keinen schaden.
Auf die Heizung habe ich nun eine wasserschale gestellt, imraumstehen etliche Topfpflanzen. Das sollten reichen, dachte ich.
Jetzt wurde es extrem kalt draußen und die Temperatur bleibt mehr oder weniger wie vorher, aber die luftfeuchtigkeit sank auf 20 bis höchsten 30%. einige Tage ging das gut, dann verstimmte er sich und klingt dumpfer im Bass. Im unteren Diskant wirkt er stumpfer. Bei der Kontrolle des Resonanzbodens sah ich mit Entsetzen, dass sich ein minimaler Spalt neben zwei kurzen gespanten rissen gebildet hatte!
Ich habe dann in Panik Wasser im Musikzimmer verkocht. Die Scheiben wurden schon feucht, da zeigte mein digitales hygrometer auch nicht mehr als 65%. Ich vermute, dass es gar nicht richtig misst, aber trotzdem leidet der Flügel. Diese Risse sind kaum zu sehen, aber vorher sind sie mir nicht aufgefallen.
Ich habe Angst um mein geliebtes Instrument. Endlich ist er bei mir, schon leidet er unter dem Raumklima und ich zerstöre ihn. Ich könnte heulen.
Was passiert hier, wieso leidet er hier so und was kann ich akut tun, um ihm das leben angenehmer zu machen?
Herzlich dank für eure hilfe!!
Ich habe -wie wahrscheinlich viele andere- ein Problem mit dem Wintereinbruch. Genauer gesagt hat mein Flügel ein Problem, aber da leide ich gleich mit...
Ich habe den Flügel nun den ersten Winter bei mir stehen, spiele ihn jedoch schon seit 35 Jahren. Das heißt, ich kenne ihn sehr gut, habe ihn aber noch nie bei mir überwintert.
Er wurde 1933 gebaut und kam vor 40 Jahren in einem topzustand zu meinen Eltern. Da wurde er fachgerecht gewartet und regelmaessig gespielt. Eine spezielle Raumtemperatur oder Luftfeuchtigkeit wurde nie kontrolliert oder justiert. Aber er verstimmte sich sehr wenig und nahm auch keinen schaden. Die reparierten Resonanzbodenrisse waren nicht zu bemerken und veränderten sich auch optisch nie. Dann wanderte das Instrument aus und stand fast 10 Jahre im Ausland bei meinen Eltern, wurde weiter gespielt und gestimmt. Aber im Winter war er alleine in eine ungeheizten Haus bei bis zu -20 Grad. Auch das hat er schadlos überstanden. Dann kam er aber im letzten Sommer endlich zu mir. Er steht in einem grossen Raum mit hohen Decken in einem Altbau. Der Standort ist akustisch sehr gut. Er kam hier heil an und gewöhnte sich erstmal ein. Erst nach fast 3
Monaten wurde er von meinem Klavierstimmer und -bauer des Vertrauens angesehen und gestimmt. Sehr verstimmt war er nicht und Mängel fand der Fachmann auch keine. Er sagte sogar, er habe sich in meinen Flügel verliebt...
Jetzt kommt mein Problem...
Seit es kälter draußen wurde und auch v.a. nachts kälter wird, klingt er Tageszeit-abhaengig unterschiedlich. Das ist mir früher nicht aufgefallen. Die Stimmung hielt er jedoch recht gut. Ich versuchte die Heizung anders einzustellen, damit die Schwankungen geringer sind. Dann habe ich die Temperatur gemessen und gesehen, dass es von 17grad minimal nachts bis 23 grad max abends schwankt. Schliesslich liege ich nun zwischen 18 und 22grad in diesem Zimmer. Für die anderen räume ist das leider eher nachteilig, aber egal...
Es soll ja dem Flügel gut gehen...
An dem gerät ist auch ein Hygrometer und da las ich von 35 bis 45% ab. Etwas wenig, aber früher hatte ja niemand gemessen und ernahm keinen schaden.
Auf die Heizung habe ich nun eine wasserschale gestellt, imraumstehen etliche Topfpflanzen. Das sollten reichen, dachte ich.
Jetzt wurde es extrem kalt draußen und die Temperatur bleibt mehr oder weniger wie vorher, aber die luftfeuchtigkeit sank auf 20 bis höchsten 30%. einige Tage ging das gut, dann verstimmte er sich und klingt dumpfer im Bass. Im unteren Diskant wirkt er stumpfer. Bei der Kontrolle des Resonanzbodens sah ich mit Entsetzen, dass sich ein minimaler Spalt neben zwei kurzen gespanten rissen gebildet hatte!
Ich habe dann in Panik Wasser im Musikzimmer verkocht. Die Scheiben wurden schon feucht, da zeigte mein digitales hygrometer auch nicht mehr als 65%. Ich vermute, dass es gar nicht richtig misst, aber trotzdem leidet der Flügel. Diese Risse sind kaum zu sehen, aber vorher sind sie mir nicht aufgefallen.
Ich habe Angst um mein geliebtes Instrument. Endlich ist er bei mir, schon leidet er unter dem Raumklima und ich zerstöre ihn. Ich könnte heulen.
Was passiert hier, wieso leidet er hier so und was kann ich akut tun, um ihm das leben angenehmer zu machen?
Herzlich dank für eure hilfe!!